In einer Pommesbude lief auf dem Fernsehaperat heute Galileo.
Dort ging es ums Schlittschuhfahren bzw. wieso die Reibungswerte bei der Fortbewegung auf dem Eis so gering ausfallen.
Die Antwort war kurz: Durch die Reibung zwischen Kuve und Eis entsteht Wärme welche die Oberfläche auftaut und einen dünnen Gleitfilm erzeugt.

Soweit ich weiß haben die Kufen einen konkaven Schliff welche dafür sorgen dass die Auflagefläche der Kuven gering wird und daher ein sehr hoher Druck zwischen Stahl und Eis entsteht. Durch diesen Druck schmilzt das Eis.
Das diese Sendungen nichts mit Wissenschaft am Hut haben ist offensichtlich, aber werden dem Zuschauer sogar die einfachsten Dinge bewusst falsch erklärt? Dagegen war die extrem falsche Erklärung von Wirbelstrombremsen noch harmlos.

Letzte Bearbeitung am 06-Mar-09 um 22:37 Uhr ()
Ich hab mit Wissenschaft auch nix am Hut, erkläre dir aber feierlich, dass es KUFE heißt...

mit dem Glashaus winkenden Grüßen

Bruno

EDIT: Wikipedia schreibt übrigens folgendes: "Eis besitzt...eine...Flüssigkeitsschicht an der Oberfläche." "Durch den Druck des Schlittschuhs, durch die Reibungswärme und durch die Wärme der adiabatischen Kompression wird diese Schicht nochmals geringfügig dicker." Wo lagen die Jungs von Galileo also falsch und du richtig? Ihr habt irgendwie beide recht! Und da ist so ein hochnäsiges Posting wie deins ziemlich unangebracht.

Just my 2 Cents...

"All that we see or seem is but a dream within a dream"

Wieso vermittelt dann diese Sendung nur die allerletzte Minimalinformation und erklärt solche Sachverhalte nich vernünftig? Das ist ein Mindestanspruch an ein Wissenschaftsmagazin.

Liegt wohl daran, dass es kein Wissenschaftsmagazin sondern ein Wissensmagazin ist

http://www.weltderphysik.de/de/6271.php
nochmal Glashaus und so...

und ich wollte gerade noch (wie damals meinen Physiklehrer) fragen, warum ich mich auch mit Schuhen auf Eis auf die Fresse lege, wo die doch gar keine kleine, druckkonzentrierende Auflagefläche haben. So fett bin ich nu' auch wieder nicht...

Dabei kannst du übrigens sehr gut diesen Effekt bemerken:
Solange du still stehst, stehst du relativ stabil (kein Reibung -> kein Gleitfilm). Sobald du aber einmal ins Rutschen kommst, gibt es kein Halten mehr...

Äh Haftreibungskoeffizient >> Gleitreibungskoeffizient.

Wenn der Druck kaum eine Rolle spielt: Wieso gibt man sich dann die Mühe die Kufen speziell zu schleifen?

>Wenn der Druck kaum eine Rolle spielt: Wieso gibt man sich dann die Mühe die Kufen
>speziell zu schleifen?

Laufeigenschaften. Es gibt da durchaus verschiedene Schliffe, auch flache. Je nach Verwendungszweck. Hockeyschuhe sind völlig anders geschliffen als Kunsteislaufschuhe.

GAM!NG IS NOT A CRIME - http://kengslair.de

Etwas offtopic, aber es passt doch irgendwie: Kennt ihr diese Diskussionen zwischen zwei totalen Laien, in denen aber beide fest davon überzeugt sind, dass sie richtig liegen? So ging es mir neulich, als in Hannover der Maschsee zugefroren war und für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.

Ein Freund von mir fragte sich, wie viele Menschen wohl darauf rumlaufen dürfen, bis das Eis bricht. Ich war der Meinung, wenn es einen hält, hält es auch alle anderen, solange sie sich relativ gleich verteilen. Wir haben lange diskutiert und meine Ansicht war die, dass wenn alle Leute ungefähr das gleiche Gewicht und ungefähr die gleiche Schuhgröße haben, das Eis 10.000 gleichverteilte Menschen genauso hält, wie es einen dieser Menschen alleine halten würde.

Hatte ich Recht?

Felix

PS: Und morgen dann die Frage zu der Diskussion, wie weit man von seinem Ausgangspunkt entfernt landet, wenn man in einer 50 km/h schneller U-Bahn eine Sekunde lang gerade hochspringt.

Letzte Bearbeitung am 07-Mar-09 um 17:34 Uhr ()
Letzte Bearbeitung am 07-Mar-09 um 17:33 Uhr ()
Nein, da sich das Gewicht einer einzelnen Person nicht nur auf die Fläche seiner Schuhe verteilt, dann lägst du wahrscheinlich richtig, sondern auf eine viel Größere. Hast Du jetzt 1 Person auf 1m² ist das schließlich was anderes, als hättest Du 3 Personen auf 1m². Die Spannung wird zu groß, das Eis bricht.

Und zu Deiner U-Bahn Frage (ist auch sehr leicht zu beantworten): Gar nicht (bzw. 50 km/h / 3600), da Du Dich vor dem Sprung selbst mit 50 km/h fortbewegt hast, und das auch noch während des Sprungs tust. Da in einem U-Bahn Wagon keine Winde herrschen, kannst Du auch nicht abgebremst werden.