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Foren-Name: Plauderecke
Beitrag Nr.: 8309
#0, Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Christian Ahuis am 21-Feb-08 um 18:41 Uhr
Als in meiner damaligen Heimatstadt Lingen ein neues AKW geplant wurde, bin ich damals als Schüler auf die Straße gegangen und habe dagegen protesiert.

Ich war und bin weiterhin gegen die Atomkraft, wenn gleich ich auch weiß, dass ein Ausstieg so schnell nicht möglich ist.

Deshalb möchte ich nun endlich, ich hätte das schon viel früher machen sollen, Kunde eine Ökostrom-Anbieters werden. 100% Energie aus umweltfreundlichen Energiequellen, keine Kraft-Wärmekopplung!

Lange habe ich recherchiert und mich nun für LichtBlick entschieden (Naturstrom hat leider kurz vor knapp verloren). LichtBlick investiert, die die meisten anderen Ökostromabieter, auch in neue Kraftwerke. Aber: Für jeden Kunden wird pro Monat 1 Quadratmeter Regelwald in Ecuador erworben.

http://www.lichtblick.de/lichtblick/klimaschutzprojekte.php?lbid=ilXfc9JRpsKM&v=12&

Nun meine Frage: Gibt es hier LichtBlick Kunden die ich als Werber angeben darf?
Sofern ja: Bitte mail an info@ahuis.de mit Prämienwunsch.
Beim Eingang mehrere Emails, gewinnt der schnellste Schreiber.

Mein Umweltgewissen kann ich mit Naturstrom ein wenig erleichtern. Denn: Wer gegen Kernkraft ist, sollte diese dann nicht zu Hause selber "konsumieren".

Die Anbieter:
http://www.lichtblick.de/

http://www.naturstrom.de/

Allgemeine Informationen:

http://www.atomausstiegselbermachen.de/


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#1, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Christian Ahuis am 21-Feb-08 um 19:30 Uhr

Schon vorbei... Werber gefunden...

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#2, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Clobber_The_Mob am 21-Feb-08 um 20:53 Uhr

>Mein Umweltgewissen kann ich mit Naturstrom ein wenig erleichtern. Denn: Wer gegen
>Kernkraft ist, sollte diese dann nicht zu Hause selber "konsumieren".

Naja ich bezweifle das die eine neue Leitung zu dir legen durch die Naturstrom fließt. Im Endeffekt kriegt man ja nach wie vor den gleichen Strom wie vorher.


#5, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Neoprenanzug am 21-Feb-08 um 23:31 Uhr

>>Mein Umweltgewissen kann ich mit Naturstrom ein wenig erleichtern. Denn: Wer gegen
>>Kernkraft ist, sollte diese dann nicht zu Hause selber "konsumieren".
>
>Naja ich bezweifle das die eine neue Leitung zu dir legen durch die Naturstrom fließt.
>Im Endeffekt kriegt man ja nach wie vor den gleichen Strom wie vorher.

Das schon, aber der Protest äußert sich nicht im Stromfluss, sondern im Gedfluss. Ich zahl mein Geld lieber an die EWS Schönau, statt es RWE in den Rachen zu schmeißen.


#3, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Speedolino am 21-Feb-08 um 22:20 Uhr


Hallo,

es gibt ja viele Anbieter, die regenerative Energie anbieten.

Man fördert zwar, den Umweltgedanken, aber die Energie wo durch die Leitung fliesst, beibt natürlich vorerst die Gleiche. Ein ausgewogener Strommix aus Kernernergie usw.

Warum du Dich aber für einen eher teuren Anbieter entschlossen hast, kann ich aktuell nicht nachvollziehen.


Wenn man unbedingt was für die Umwelt machen möchte, sollte man erst mal anfangen z.B. Strom zu sparen und nicht sinnlos zu verpulvern.

Gruss Jürgen


#4, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Oliver am 21-Feb-08 um 23:30 Uhr

Moin Christian,

du darfst aber dann nicht den Atomstromfilter vergessen. Der ist sehr hilfreich.


#12, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von acki am 22-Feb-08 um 12:59 Uhr

Gekauft!

Bei Google gibts dazu schlappe 5610 Einträge!

Sehr gut dazu finde ich auch die Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Sachsen!

Gruß Achim.


#6, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von MarcelR am 21-Feb-08 um 23:58 Uhr

Löblicher Ansatz, wenn auch nicht ganz der richtige Weg. Sinnvoller ist es tatsächlich Strom zu sparen, statt jemanden zu bezahlen, der sich verpflichtet (ohne dass das rechtlich einklagbar wäre) seinen Strommix so aufzubauen, dass hauptsächlich oder gänzlich Strom aus regenerativen Energien bezogen wird. Ich glaube, das Ganze hat tatsächlich eher was mit Gewissenerleichtern per Scheck, als denn wirklich mit der Vermeidung von Atomstrom zu tun.

Besser und sinnvoller ist es, den eigenen Strombedarf deutlich und drastisch zu senken. Dazu gibts von der Energiesparlampe bei häufig genutzten Lichtquellen, über vollabschaltbare Geräte die sonst nur in den Standby-Betrieb gehen, über Geräte der Energieklasse A++, bis hinzu korrekt betriebenen Geräten wie zum Bsp vernünftig abgetaute (oder abtaufreie) Kühlgeräte, die sinnvoll beladen sind, und nicht ständig zum "was ess ich denn" sperrangelweit geöffnet werden, mehr als genug Mittel, Wege und Ansätze, wo man selbst etwas Zählbares und Vernünftiges beitragen kann Dazu kommen Wärmedämmung im Haus, sinnvolles Lüften, sinnvoll betriebene Kraftfahrzeuge, Vermeidung von Flugreisen, und sogar bewusstes, auf regionale Anbieter bezogenes Einkaufen, die den eigenen C02-Footprint kleiner machen, und dabei nicht nur den ach so verteufelten Atomstrom überflüssiger machen, sondern insgesamt etwas für die Energiebilanz zu tun. Denn nur wenn *das* passiert, ändert sich tatsächlich was in Sachen Energieverbrauch. Nicht dadurch, dass Anbieter XY demnächst Geld von dir bekommt Leistungen einzukaufen, die so in der Form gar nicht nötig wären, ändert sich etwas. Nur durch die einfache Formel: je geringer der Energieumsatz, desto geringer wird die Belastung oder Notwendigkeit der angezapften Quellen die für die Beschaffung nötig werden.

Alles andere ist selbstbetrügerische Augenwischerei, mit Verlaub.

Gruß
Marcel
Hurra, verdammt!


#7, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Neoprenanzug am 22-Feb-08 um 09:45 Uhr

>Löblicher Ansatz, wenn auch nicht ganz der richtige Weg.

Der richtige Weg schon, aber halt nur ein Schritt von vielen.


#8, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Christian Ahuis am 22-Feb-08 um 10:07 Uhr


>Alles andere ist selbstbetrügerische Augenwischerei, mit Verlaub.

Hmm, ich mag mich ja täuschen, aber die Beiträge hier scheinen ja fast alle meinen Schritt zu kritisieren.

Wer sagt denn, dass ich nicht ohnehin schon möglichst wenig Strom verbrauche und Energiesparlampen verwende?

Wenn ich einen Base-Vertrag habe, unterstütze ich damit den günstigen Tarif und sorge im Gegenzug dafür, dass Eplus seine Tarife anpassen muss, obwohl im Grunde Base zu Eplus gehört. Damit nutze ich als BASE Kunde trotzdem noch die Netzte von Eplus aber zahle weniger und sorge damit für Bewegung im Markt.

Also: Wenn ich mit meinem Geld nicht den regionalen Energieversorger EVO, der zum RWE Konzern gehört, mit Geld versorge, sondern einen Versorger, der aktuell für jede verbrauchte KW Stunde der Kunden nachweisen kann, dass dieser Strom rein rechnerisch ökologisch erstellt wurde, dann zwinge ich die EVO ein Stückchen (wenn es mehrere machen würden wäre es wirkungsvoller) dazu umzudenken bzw. sich damit abzufinden.

Dass das System im Grunde nicht aufgehen würde, wenn von heute auf morgen alle zu LichtBlick wechseln würden, ist mir auch klar.

Darauf ist die Energiebranche auch gar nicht vorbereitet. Aber ich trage dazu bei, dass ein Umdenkprozess statt findet, wenn auch nur für mit wenigen KW pro Jahr...

Sieht das denn außer mir und denen, die sich als LichtBlick Kunde bei mir gemeldet haben, keiner so? Einfach weiter Atomstrom kaufen?

Kettenflieger, Riesenräder und andere Karussells jetzt im Coastershop: Lift...Drop...Shop!


#9, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von MarcelR am 22-Feb-08 um 11:45 Uhr

>Wer sagt denn, dass ich nicht ohnehin schon möglichst wenig Strom verbrauche und
>Energiesparlampen verwende?

Andersrum wird eher ein Schuh darauf - *Du selbst* sagst es auf jeden Fall nicht, bzw deutest es jetzt erst an.

>Wenn ich einen Base-Vertrag habe, unterstütze ich damit den günstigen Tarif und sorge
>im Gegenzug dafür, dass Eplus seine Tarife anpassen muss, obwohl im Grunde Base zu
>Eplus gehört. Damit nutze ich als BASE Kunde trotzdem noch die Netzte von Eplus aber
>zahle weniger und sorge damit für Bewegung im Markt.

Der Vergleich hinkt gewaltig, weil die Leistung die Du konsumierst nicht in dem gleichen Maße produktionsabhängig ist, sondern es einfach durch eine tarifliche Umverteilung der im Übermaß vorhandenen airtime zu einer Neustrukturierung kommt. Und um dieses Beispiel erst recht ad absurdum zu führen: Durch dieses Wechselverhalten unterstützt Du vorallem die Nutzung "billigen" Grundlaststroms. Denn überleg doch mal, wenn der Mobilfunkanbieter eine Summe x für eine Leistung erwartet, Du aber nur den Betrag y bereit bist zu zahlen, dann muss die Differenz x-y irgendwo anders herkommen. Und neben Rationalisierung (Arbeitsplatzabbau, Effizienzsteigerung der Produktions- und Vermarktungskette) geht das eben nur durch billigere Produktion. Und jetzt darfst Du dreimal raten, wo Eplus seinen Strom wohl einkaufen wird, weil Herr Ahuis sie dazu zwingt ihre Tarife anzupassen. Bestimmt nicht beim teureren Stromanbieter "Grünstrom für eine heile Welt eV".

>Dass das System im Grunde nicht aufgehen würde, wenn von heute auf morgen alle zu
>LichtBlick wechseln würden, ist mir auch klar.

Und warum ist das so? Genau, weil die Grundlast die gleiche bleibt. Also ist, wie ich es bereits ausführte, der Wechsel allein der Selbstbetrug. Klar, es klingt schön, wenn man sagen kann, aus meiner Steckdose kommt keine kWh Atomstrom mehr, man muss aber auch dazu sagen, dass durch den Wechsel alleine nicht eine kWh Atomstrom weniger produziert wird. Im Gegenteil - würden jetzt plötzlich *alle* auf scheinbar grünen Strom umstellen, hätten wir ein gänzlich anderes Problem: Da regenerative Energiegewinnung die dumme Angewohnheit hat eben nicht ständig verfügbar zu sein, und natürlichen Schwankungen unterworfen ist, wird es sehr viel wahrscheinlicher, das weitere Grundlastkraftwerke (Öl, Gas, Kohle, Atom) gebraucht werden, um die Grundlast zu sichern. Sprich, paradoxerweise würde ein solches, gut gemeintes grünes Verhalten, die Situation weiter verschärfen.

>Darauf ist die Energiebranche auch gar nicht vorbereitet. Aber ich trage dazu bei, dass
>ein Umdenkprozess statt findet, wenn auch nur für mit wenigen KW pro Jahr...

So gut das auch gemeint ist, Christian. Aber Du änderst mit diesem Verbraucherverhalten keinen Deut. Da kannst Du Dich drehen und wenden wie Du willst. Das Einzige mit dem Du wirklich etwas ändern kannst, ist durch Senkung Deines persönlichen Energieverbrauchs um mindestens ein Drittel. Durch gezielte Nachfrage nach energiesparenden Geräten und Produktionsmethoden. Durch Erlernung eines azyklischen Stromkonsums zur Vermeidung von Lastspitzen (das berühmte Waschmaschinenbeispiel). Durch Werbungmachen für dieses Verhalten in deinem Freundes-, Familien-, Bekannten- und Arbeitskreis. Durch die Wahl von Parteien die Energiepolitik nach Deinem Dafürhalten sinnvoll und mit Augenmaß betreiben. Erst dann ist der Schritt zum Naturstromanbieter ein weiterer, sehr kleiner Schritt, der die zahlreichen anderen, zwingend nötigen Maßnahmen sinnvoll ergänzt - für sich alleine stehend ist und bleibt es nur eines: Kokolores mit Sahne und Erdbeerhäubchen, der zwar Dein Gewissen offensichtlich erleichtert, an der Gesamtsituation aber überhaupt nichts ändert, im Gegenteil: Auf die Massen angewandt das Problem nur verschärft.

>Einfach weiter Atomstrom kaufen?

Nö, Kraftwerke überflüssig machen. Und die Regierung dazu zwingen Atomstrom mit allen nötigen Konsequenzen so teuer zu machen, wie er eigentlich wäre, müssten die Kraftwerkbetreiber tatsächlich alles bezahlen, was durch die Produktion an Kosten anfällt. Aber so lange in den meisten relevanten und vorallem kostenintensiven Faktoren der Steuerzahler einspringt, bleibt Atomstrom billiger als er ist. Die Zeche zahlen wir alle dafür, nicht die RWEs dieser Welt, die sich die Primärgewinne einstecken...

Gruß
Marcel
Hurra, verdammt!


#10, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Neoprenanzug am 22-Feb-08 um 11:51 Uhr

Letzte Bearbeitung am 22-Feb-08 um 11:54 Uhr ()
>Sieht das denn außer mir und denen, die sich als LichtBlick Kunde bei mir gemeldet
>haben, keiner so?

Meinen Segen hast du, bin selbst seit ca. einem Jahr Ökostrombezieher.

Natürlich ist das nicht die ultimative Endlösung und es gibt noch zig andere sinnvolle Maßnahmen (wurden hier ja schon genannt), die mit dem Wechsel einher gehen sollten.


#11, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von tobbele am 22-Feb-08 um 12:04 Uhr

>Hmm, ich mag mich ja täuschen, aber die Beiträge hier scheinen ja fast alle meinen
>Schritt zu kritisieren.

Hmm, könnte daran liegen, dass durch deinen Wechsel keine kWh Ökostrom mehr, bzw. keine kWh Atomstrom weniger erzeugt wird. Warum?
Wenn man sich den Energiemix von Lichtblick etwas genauer anschaut, kommen 85% aus nicht geförderter Energieversorgung wie Laufwasser-Kraftwerken. Das heißt nichts anderes als dass dieser Strom aus Kraftwerken kommt, die schon Jahrzehnte laufen und schon lange vor Solar- und Windkraft für regenerative Energieversorgung gesorgt haben. Dieser Strom ist extrem billig in der Herstellung, weshalb alle technisch und umwelttechnisch möglichen Standorte für diese Kraftwerke schon lange genutzt werden. Ohne die genauen Zahlen zu kennen, nehme ich an ein Großteil dieser Energie wird in Skandinavien produziert (und auch dort verbraucht!), da dort seit jeher wesentlich mehr Möglichkeiten für Wasserkraft bestehen.

Nur der geringe Anteil von 15% besteht wirklich aus den "neuen" regenerativen Energien, die vom Gesetzgeber gefördert werden. Und hier ist es im Grunde vollkommen egal, wer sie abnimmt, der Erzeuger bekommt einen festgelegten Preis für seine erzeugte Energie, egal ob sie jemand haben will oder nicht. Deshalb sind die Energiekonzerne verpflichtet, diese Energie zum festgelegten Preis abzunehmen. Den Erzeuger interessiert es also nicht, ob der Verbraucher jetzt 5ct/kWh oder 50ct/kWh für seinen Ökostrom bezahlt, er bekommt immer das gleiche Geld. Im Gegenzug heißt das aber auch, es wird keine einzige Anlage mehr geben, nur weil einige Versorger nur noch Ökostrom verkaufen.
Und um dir jetzt noch alle Illusionen zu nehmen, der Strom den du verbrauchst kommt auch weiterhin aus einem Kraftwerk in deiner Nähe, egal was dein neuer Versorger dir sagt. Du verbrauchst also auch weiterhin durch Kohle oder Atomkraft erzeugten Strom.
Wie du wirklich Einfluss auf den Markt nehmen kannst? Such dir den billigsten Anbieter den du bekommen kannst, nur so setzt du die großen Energiekonzerne unter Druck.

Und jetzt noch zum Thema, wie mache ich aus Atomstrom Ökostrom eine kleine Info meines lokalen Energieversorgers der Enwor:

"Wie man Strom besonders leicht und günstig „grün färbt“, zeigt auch das neue Ökostromangebot auf Basis von Zertifikaten des „Renewable Energy Certificate Systems“ (RECS). Bei RECS Zertifikaten erhält der Betreiber der zertifizierten Anlage lediglich einen geringen Zusatzerlös, der aus dem Verkauf der Zertifikate erzielt wird. Der weitaus größere Betrag fließt an die Betreiber der konventionellen Kraftwerke, da die physische Stromlieferung in der Regel aus konventionellen Kraftwerken erfolgt. Vorstandsvorsitzender und Stellvertreter von RECS Deutschland e.V. sind Vertreter von Vattenfall und E.ON.

Was bedeutet das für die enwor? Ein RECS Zertifikat kostet ca. 0,45 € je MWh. Bei ca. 260.000 MWh Energiebedarf könnten wir mit 117.000,00 € unsere gesamte Stromlieferung mit Hilfe der RECS Zertifikate grün färben und morgen schon PR-wirksam verkünden: enwor liefert 100% Ökostrom. Tatsächlich leisten wir keinen Beitrag zum Klimaschutz und bieten unseren Kunden eine reine Mogelpackung an."

Mit anderen Worten, für 0,045ct/kWh kann jeder Versorger seinen Strom als Ökostrom verkaufen, deiner nimmt für diesen "Service" ca. 2ct/kWh im Vergleich zu günstigen Anbietern, die keinen Ökostrom verkaufen.

Bleibt abschließend die Frage, was erreichst du wirklich für die Umwelt mit deinem Wechsel? Ich denke die 12qm Regelwald bekommst du bei ähnlichen Projekten durch eine Spende "billiger", dann kannst du natürlich nicht mehr jedem erzählen, dass du nur noch Ökostrom verbrauchst.

Gruß Tobias


#13, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von MariesPapa am 23-Feb-08 um 16:49 Uhr

>Löblicher Ansatz, wenn auch nicht ganz der richtige Weg. Sinnvoller ist es tatsächlich
>Strom zu sparen...

Genau so!

Gruß
Jens


Drama,Baby! Drama!

#17, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Boernie am 24-Feb-08 um 18:37 Uhr

>Besser und sinnvoller ist es, den eigenen Strombedarf deutlich und drastisch zu senken.
>Dazu gibts von der Energiesparlampe bei häufig genutzten Lichtquellen, über
>vollabschaltbare Geräte die sonst nur in den Standby-Betrieb gehen, über Geräte der
>Energieklasse A++, bis hinzu korrekt betriebenen Geräten wie zum Bsp vernünftig
>abgetaute (oder abtaufreie) Kühlgeräte, die sinnvoll beladen sind, und nicht ständig
>zum "was ess ich denn" sperrangelweit geöffnet werden, mehr als genug Mittel, Wege und
>Ansätze, wo man selbst etwas Zählbares und Vernünftiges beitragen kann Dazu kommen
>Wärmedämmung im Haus, sinnvolles Lüften, sinnvoll betriebene Kraftfahrzeuge, Vermeidung
>von Flugreisen, und sogar bewusstes, auf regionale Anbieter bezogenes Einkaufen, die
>den eigenen C02-Footprint kleiner machen, und dabei nicht nur den ach so verteufelten
>Atomstrom überflüssiger machen, sondern insgesamt etwas für die Energiebilanz zu tun.
>Denn nur wenn *das* passiert, ändert sich tatsächlich was in Sachen Energieverbrauch.
>Nicht dadurch, dass Anbieter XY demnächst Geld von dir bekommt Leistungen einzukaufen,
>die so in der Form gar nicht nötig wären, ändert sich etwas. Nur durch die einfache
>Formel: je geringer der Energieumsatz, desto geringer wird die Belastung oder
>Notwendigkeit der angezapften Quellen die für die Beschaffung nötig werden.

Ein vorbildlicher Ansatz, den wir zum Großteil auch praktizieren.

Erst wenn ein Großteil der Bevölkerung auf einen Teil der lieb gewonnenen Bequemlichkeit verzichtet, wird wohl was passieren.

Auf die Verbotsliste (um den CO2-Footprint kleiner zu machen) gehören für mich:
Billigfüge, die einen Motivieren, zum Kaffeetrinken mal eben nach London zu fliegen
und
das Betreiben von Heizpilzen. Der Staat fördert das nachträgliche Isolieren von Altbauten, um Wärme im Haus zu halten. Und diese Heizpilze dürfen im Freien stehen und die Umwelt aufheizen.

Gruß Bernhard
vor Transport dieses Postings die Sicherungsschrauben anziehen, Header und Signatur einklappen und arretieren


#14, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von McMac83 am 23-Feb-08 um 18:16 Uhr

Ich verstehe die Logok hinter dem ganzen Ökostrommist nicht! Die einzige Möglichkeit wirklich grünen Strom zu verbrauchen, ist es seinen Strom selber zu erzeugen! Stell dir einfach nen Windrad in den Garten.

Und die ganzen Schimpfereien gegen Atomstrom kann ich nicht nachvollziehen! Ich meine, ich wohne genau zwischen 3 sehr großen Braunkohlekraftwerken. Das eine davon bekommt in 2 Jahren 2 weitere 1000KW Blöcke. Da wird immer geschimpft über den CO2 Ausstoss und am besten würden die ja alle still gelegt werden. Bei den AKWs sind es natürlich die strahlenden Abfälle die entsorgt werden müssen. Gut, schalten wir einfach beide Arten der Stromerzeugungs ab und verzichten dafür auf sämmtliche, nicht zum Leben notwendige Stromverbraucher.
Soviel Strom wie wir verbrauchen lässt sich leider nicht jetzt und auch in absehbarer Zeit nicht mit Windrädern, Solaranlagen oder Wasserkraftwerken erzeugen!

Und so ganz nebenbei erwähnt: RWE baut noch dieses Jahr diese tollen aus der Werbung bekannten Strömungskraftwerke, welche auf dem Meeresboden versenkt werden. Windwäder pflastern die auch hier hin.


#15, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von Speedolino am 23-Feb-08 um 20:10 Uhr


>Und so ganz nebenbei erwähnt: RWE baut noch dieses Jahr diese tollen aus der Werbung
>bekannten Strömungskraftwerke, welche auf dem Meeresboden versenkt werden. Windwäder
>pflastern die auch hier hin.


Ich dachte E.ON baut die Gezeitenkraftwerke?
Die Werbung ist jedenfalls von E.ON.

RWE macht ja nur Werbung mit dem Zugluftdackel, dem Hamster oder die Bartagamen.

Und auch E.ON bietet Strom aus reiner Wasserkraft. Da git es auch eine informative Seite: www.eon-wasserkraft.de

Gruss Jürgen



#16, RE: Ein LichtBlick: Mein Schritt zum Atomausstieg
Geschrieben von McMac83 am 24-Feb-08 um 11:34 Uhr

EON macht die Werbung dafür, RWE baut einfach wortlos welche. Das geilste finde ich immer, wenn im TV wieder ein Bericht darüber ist, was Braunkohlenkraftwerke doch für einen hohen CO2 Ausstoss haben, dann wird zu 99% immer das Kraftwerk in Niederausem gezeigt. Dabei bauen die dort eine Pilotanlage für mehrere Millionen Euro, die den CO2 Ausstoss verringert sowie die Verbrennungseffizienz nochmals um einige Prozent verbessert! Nebenbei ist es jetzt bereits das sauberste Braunkohlenkraftwerk!

#18, Wir brauchen mehr Kernenergie!
Geschrieben von MarcelR am 27-Feb-08 um 08:05 Uhr

Sagt Jürgen Großmann. Und der muss es doch schließlich als RWE-Chef wissen, oder? Komisch nur, dass die Ware zwar irgendwie knapp sei, aber sich bestimmt nicht verteuere. Tja, irgendwie schon komisch - aber, BILDen wir uns unsere Meinung....

RWE-Chef warnt vor Stromausfällen in Deutschland im Sommer
Mittwoch, 27. Februar 2008, 07:11 Uhr

Berlin (Reuters) - RWE-Chef Jürgen Großmann hat vor mehrtägigen Stromausfällen in Europa gewarnt.

In ganz Europa werde Strom knapp, weil Kraftwerke fehlten, sagte Großmann der "Bild"-Zeitung laut Vorabbericht aus der Mittwochsausgabe. Mittlerweile reiche bereits das Zusammentreffen eines trockenen heißen Sommers mit wartungsbedingten Ausfällen von Kraftwerken aus, um die Versorgungssicherheit zu gefährden. Das könnte auch Deutschland betreffen.

Er forderte mehr Genehmigungen zum Bau neuer Kraftwerke, um Engpässe künftig zu vermeiden. Dabei müsse die Politik auf einen breiten Energiemix setzen, der auch Braunkohle und Kernenergie mit einschließe. Weitere Strompreis-Erhöhungen schloss Großmann dagegen für dieses Jahr aus.

© Reuters 2008 Alle Rechte vorbehalten.

Hurra, verdammt!


#19, Wir brauchen ein besseres Netz!
Geschrieben von Christian Ahuis am 27-Feb-08 um 17:56 Uhr

Solange der Netzausbau schläft, wird Energie in Deutschland verschenkt... Windkraft in Norddeutschland konnte in den letzten Monaten wegen überlasteter Leitungen nicht in das Gesamtnetz eingespeist werden....

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#20, Ökostrom-Anbieter Lichtblick liefert Atomkraft
Geschrieben von MarcelR am 11-Jun-08 um 13:03 Uhr

@Christian - den Lichtblick Anbietertipp kannste wieder haben. 100% minus auch nur 2% macht nicht 100%, wie Lichtblick fälschlich suggeriert. Auf solche Verbrauchertäuschung kann man auch verzichten.

Ökostrom-Anbieter liefert Atomkraft
Der Ökostrom-Anbieter Lichtblick liefert entgegen der eigenen Werbung auch Elektrizität aus Atomkraftwerken. Es könnte ein Nachspiel geben vor Gericht.

Lichtblick habe auf Nachfrage eingeräumt, Strom am Spotmarkt an der Leipziger Strombörse European Energy Exchange (EEX) einzukaufen, berichtet die „Financial Times Deutschland“ (FTD) vom Mittwoch. Nach Darstellung des Unternehmens kann der Zukauf „nicht in grüner Qualität erfolgen“.

An der EEX wird vor allem konventioneller Strom etwa aus Atom- und Kohlekraftwerken gehandelt. Lichtblick wirbt damit, dass der Ökostrom-Anbieter „vollständig auf Strom aus Atom-, Kohle- und Ölkraftwerken“ verzichte. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben mehr als 400 000 Kunden und erreicht einen Jahresumsatz von 200 Millionen Euro.

Der FTD zufolge hat Lichtblick im Dezember 2006 und von Oktober 2007 an zeitweise knapp 4000 Megawattstunden täglich von der EEX bezogen. Insider bezifferten die eingekaufte Menge im Jahr 2007 auf 20 Gigawattstunden. Das sollen etwa zwei Prozent der Strommenge sein, die das Hamburger Unternehmen an seine Kunden abgab. Die konkreten Zahlen wollte Lichtblick nicht bestätigen. Anfang 2008 hat Lichtblick offenbar auch an der EEX eingekauft. Der Versorger gab das nicht öffentlich bekannt.

Lichtblick reicht Klage ein

Die EEX fürchtet um ihr Image und hat den Stromanbieter dem Bericht zufolge aufgefordert, die Hintergründe der Geschäfte offenzulegen. Der Versorger lehne dies jedoch ab und habe deshalb Klage am Verwaltungsgericht Leipzig eingereicht (Az.: 5K 414/08).

Quele: Focus