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Foren-Name: Plauderecke
Beitrag Nr.: 8132
#0, Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von JanKiel am 04-Okt-07 um 12:28 Uhr
Hallo.

Ich hab leider viel zu spät diesen Film sehen können, der so unglaublich viele Menschen zu Vegetariern gemacht hat. Bitte jetzt keine Diskussion mit den alten dämlichen Argumenten zwischen Vegetariern und Fleischessern - sondern Kommentare zum Film, er hats echt verdient, besprochen zu werden.

Joaquin Phoenix hat die Erzählerstimme gesprochen, der Film kann unter

http://veg-tv.info/Earthlings

kostenlos im Stream angeschaut werden und ist als Kauf-DVD erhältlich.

Dauer: 93 Minuten - man kann auch einzelne Sequenzen gucken.

Achtung: Wenn Du wenig verträgst, solltest Du Dir dass auf keinen (!) Fall anschauen.


Seit 1994 tierfleischfrei: Jan

---

"RESPEKT, das Dingen rockt wie die Seuche"


#1, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von vestermike am 04-Okt-07 um 12:47 Uhr

Kommentare zum Film?

Ich habe ihn mir bis etwa zur vierten Minute angeschaut und dann angewidert ausgemacht. Vielleicht vertrage ich wirklich zu wenig, aber durch den Vergleich Nationalsozialisten / Fleischesser wird das Werk bei mir schon gleich am Anfang zum Rohrkrepierer, da er sich damit auf das Eis billigster Propagandafilme bewegt.

Mike


#3, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von WP am 04-Okt-07 um 14:24 Uhr

>aber durch den Vergleich Nationalsozialisten / Fleischesser wird das Werk bei mir schon gleich am Anfang zum Rohrkrepierer, da er sich damit auf das Eis billigster Propagandafilme bewegt<

Sorry, aber dein Argument geht am wirklichen Thema dieses Films vorbei – und wenn man einen Aufhänger nutzt um die Menschen wachzurütteln, dann finde ich das nicht wirklich problematisch.


>Ignorieren ist auch eine Option!<

Du sagst es!


Tja, da sehen sich jetzt manche diesen Film an, sind mehr oder weniger entsetzt - und beißen am nächsten Tag wieder genüsslich in den Big Mac oder ähnlichem... ...und jeder entschuldigt sein Gewissen damit, das er alleine ja nicht wirklich was ausrichtet wenn er/sie jetzt weniger oder gar kein Fleisch mehr isst... und außerdem sind ja missbrauchte Kinder und ähnliche Themen viel wichtiger...




#4, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von vestermike am 04-Okt-07 um 14:40 Uhr

>Tja, da sehen sich jetzt manche diesen Film an, sind mehr oder weniger entsetzt - und
>beißen am nächsten Tag wieder genüsslich in den Big Mac oder ähnlichem... ...und jeder
>entschuldigt sein Gewissen damit, das er alleine ja nicht wirklich was ausrichtet wenn
>er/sie jetzt weniger oder gar kein Fleisch mehr isst... und außerdem sind ja
>missbrauchte Kinder und ähnliche Themen viel wichtiger...

Sorry, und das geht am Thema des Threads vorbei. Die Diskussion Vegetarier vs. Fleischesser sollte ja absichtlich nicht thematisiert werden, da es da ohnehin niemals einen Konsens geben wird. Hier sollte es alleine um den Film gehen, und den finde ich wie schon gesagt bereits nach vier Minuten mehr als problematisch.

Wenn man einen Aufklärungsfilm über die Mißstände bei der Tierhaltung etc. machen möchte, finde ich dies zwar prinzipiell richtig und auch wünschenswert. Allerdings kann ich nur solche Berichte ernst nehmen, die ohne Emotionalisierung durch bsp. hanebüchene Vergleiche oder (auch oft und gerne genommen) dramatische bzw. melancholische Musikuntermalung auskommen (dies gilt übrigens ganz allgemein für Dokumentationen). Und wenn ich schon gleich am Anfang peta-like mit den Nazis verglichen werde, weil ich gerne mal ein Steak esse, ist bei mir Schluß mit lustig - das hat nichts mit Sensibilisierung zu tun, sondern (um mal den Vergleich aufzunehmen) bedient sich genau der filmischen Mittel jener politischen Gruppe, die da so schön in Großaufnahme gezeigt wird. Manchmal mag ja der Zweck die Mittel heiligen, aber bei mir wirkt das Mittel so, daß ich gar nicht erst zum Zweck komme...

Mike


#8, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von Toby am 04-Okt-07 um 19:44 Uhr

Letzte Bearbeitung am 04-Okt-07 um 19:46 Uhr ()
Edit: Bitte löschen

#15, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von Bends am 05-Okt-07 um 11:59 Uhr

>... und außerdem sind ja
>missbrauchte Kinder und ähnliche Themen viel wichtiger...

Grobes Foul!

Ich habe lange selber vegetarisch gelebt, versuche, wenn ich nun Fleisch esse, das einigermaßen bewusst zu tun.
Aber ich wäre nie darauf gekommen, das Schicksal von missbrauchten Kindern, was in Deutschland nach wie vor ein Tabu-Thema ist, in einem Atemzug mit dem Thema Fleisch/Fleischlos zu setzen.

Gruß von der pädagogischen Front,
Marc


#16, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von StephanMG am 05-Okt-07 um 13:07 Uhr

Ich denke er hatte es eher sarkastisch gemeint, nicht ernst. Wie schon vorher geschrieben, gibt es halt genug Menschen die bei so einem Film die Hände über den Kopf schlagen und 20 Minuten später in einen Burger beißen. Diese werden den Film halt dann auch so hinstellen, dass es doch was wichtigeres gäbe, als Massenhaltung bei Tieren, wie z. B. Kindesmissbrauch.

Gruß

Stephan


#17, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von Bends am 05-Okt-07 um 13:13 Uhr

Irgendwie macht dein Kommentar grade das ganze nicht besser!

#24, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von WP am 06-Okt-07 um 12:26 Uhr


Ja richtig, ich habe es sarkastisch gemeint, weil leider eine Vielzahl von Menschen durch schokierende Berichte (und durch die Flut der Informationen), mitlerweile schon abgestumpft sind. Vielen Menschn ist nur der Konsum und die Bequemlichkeit wichtig - und wenn etwas unangenehm ist, dann wechschselt man das Thema / den Kanal - und man diskutiert dann eventuell über andere Themen. Aber es bleibt beim Diskutieren.

#5, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von SoftwareFailure am 04-Okt-07 um 14:55 Uhr

>Ich habe ihn mir bis etwa zur vierten Minute angeschaut und dann angewidert ausgemacht.
>Vielleicht vertrage ich wirklich zu wenig, aber durch den Vergleich Nationalsozialisten
>/ Fleischesser wird das Werk bei mir schon gleich am Anfang zum Rohrkrepierer, da er
>sich damit auf das Eis billigster Propagandafilme bewegt.

Stimmt. Zumal Hitler ja eh Vegetarier war. Allein deshalb sollte man auf's Fleischessen nicht verzichten!


#2, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von Salto am 04-Okt-07 um 14:02 Uhr

ähnliches Beispiel, vermutlich nicht ganz so drastisch:

http://www.filmz.de/film_2007/unser_taeglich_brot/

Grüße,
Olli


#6, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von Twister-Sister am 04-Okt-07 um 15:50 Uhr

Letzte Bearbeitung am 04-Okt-07 um 16:17 Uhr ()
Hi,

wie der sogenannte "zivilisierte" Mensch mit seinen Mitgeschöpfen umgeht, ist meiner Meinung nach, traurig. Egal ob Fleisch, Milch oder Eier "produziert" werden - Gewinnmaximierung steht in vielen Betrieben an oberster Stelle. In unserer modernen Lebensmittelindustrie sind Tiere zu "Produktionseinheiten" degradiert, die einfach zu funktionieren haben und hochproduktiv sein müssen.
Tun sie es nicht oder nicht mehr (und beispielsweise eine "industriell-tätige" Milchkuh ist spätestens nach 5 Jahren so ausgelaugt, dass sie einfach nicht mehr kann) - gehen sie sehr schnell den Weg alles Sterblichen. Das ist hart, aber Realität.

Wir können jetzt noch stundenlang darüber diskutieren/streiten, WAS der Mensch eigentlich zum Leben braucht und was nicht, ob Milch für ausgewachsene Menschen gesund ist oder nicht, ob man ohne Fleisch auch leben kann und soll, ob man lieber zum Biobauern soll oder ob "Bio-Produkte" beim Discounter auch reichen... wer sich die teureren Bio-Sachen leisten kann und wer nicht... welche Art von "Aufklärungs"-Filmen (emotional und drastisch oder lieber nüchtern und dezenter gehalten) wichtig wären... und so weiter und so fort.
Das Fazit: Jeder muss am Ende selber wissen, was er mit seinem Konsum mit sich vereinbaren kann und will. Filme wie "Earthlings" klagen den unwürdigen Umgang mit anderen Lebewesen an und mögen den einen oder anderen vielleicht zum Umdenken oder zum anderen Handeln bewegen. Große gesellschaftliche Veränderungen (auch im Tierschutz) brauchen aber Zeit - viel Zeit.

Editsche: Persönlich sind mir hinsichtlich Tierschutz nüchterne Filme freilich auch lieber. Filme die aufklären ohne zu allen möglichen Stilmitteln zu greifen. Da halte ich es wie Mike.
Und letztendlich: Wenn die Darstellungen gar so grauslich sind, dann schaltet man ab (bzw. um) - und verdrängt. An irgendeiner Stelle im Film (im ersten Viertel oder so) zeigte man eine Szene in welchem jemand ein Stück Fleisch mit Gift (?) präparierte und dieses einem Hund hinwarf - ich habe abgeschaltet. Ich wollte mir DAS nicht antun...
Manchmal ist "weniger eben doch mehr" - und hätte man es so gehalten, hätte ich den Film von Anfang bis zum Ende geschaut.

Gruß Twisi


#12, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von StephanMG am 05-Okt-07 um 08:44 Uhr

>Und letztendlich: Wenn die Darstellungen gar so grauslich sind, dann schaltet man ab
>(bzw. um) - und verdrängt. An irgendeiner Stelle im Film (im ersten Viertel oder so)
>zeigte man eine Szene in welchem jemand ein Stück Fleisch mit Gift (?) präparierte und
>dieses einem Hund hinwarf - ich habe abgeschaltet. Ich wollte mir DAS nicht antun...
>Manchmal ist "weniger eben doch mehr" - und hätte man es so gehalten, hätte ich den
>Film von Anfang bis zum Ende geschaut.
>

Und genau hier kritisiere ich den Film. Er spielt mit den extremsten Bildern, so dass man hier das Gefühl hat, ich packe mal alle eckligen Szenen in 90 Minuten herein, packe ein bißchen traurige Musik dabei und ziehe Vergleiche mit den Nazis, denn das wirkt immer.
Ich denke, es ist nicht gut, dass bei der Fleischproduktion die Tiere wahrlich kein gutes Leben haben, dies gilt auch für Eier, Geflügel teilweise auch beim Fisch, jedoch wie du schon schreibst, ein vergifteter Hund überspannt den Bogen, denn - klar passiert auch so etwas - jedoch mal auf deutsche Verhältnisse gesehen ist dies die extreme Ausnahme. (hier in Deutschland) Global gesehen ist es ja eh problematisch, da sind wir Deutschen doch eh noch sehr tierlieb, andere Länder haben noch ganz andere Einstellungen zu Ihren Tieren und da muß man auch nicht so weit schauen.
Trotzdem, bevor man auf andere zeigt, sollte man ja auch mal auf sich selbst schauen.
Viele Menschen schauen sich entsetzt solche Bilder an, gehen mit Ihrem Hund jedoch nur 20 Minuten am Tag heraus, oder lassen Ihr Pferd den ganzen Tag in einer Box stehen und kümmern sich nicht um Ihre Tiere, weil irgendwann mal angeschafft, sie aber zur Zeit nur unnötiger Ballast sind. Das erlebt man täglich und hier kann halt jeder selbst mal etwas tun. Ich habe mir den Film auch nur bis zu der Szene mit dem Hund angeschaut, noch einmal etwas weiter angeklickt, mit den Versuchslaboren usw. usw. Das verzwickte hier ist doch, dass man so gut wie gar nichts mehr Essen kann, wenn man heutzutage auf Tiere und die Natur Rücksicht nehmen will, das sich Frauen fast nicht mehr schminken dürften, da auch hier oft genug noch Tierversuche an der Tagesordnung sind - es ist die Gesellschaft, die zur Zeit Ihr Gewissen mit Bio aus dem Supermarkt ein bißchen befriedigen möchte.

Gruß

Stephan


#7, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von peterbourbon am 04-Okt-07 um 18:57 Uhr

Hi,

ich respektiere jede vegetarische Askese und die damit verbundene Überzeugung, es anders machen zu wollen und würde niemals die unheimlich totschlagenden & charakterlich fettleibigen "Wir sind numal Allesfresser"-Kommentare von überzeugten Fleischfressern oder angehenden Hobby-Darwinisten gutheißen. Trotzdem mag ich den Film nicht, da er mit Vermenschlichung arbeitet, um vermutlich diesen "armes süßes Tier"-Mechanismus zu aktivieren. Einige nennen es "Gutes Marketing", andere finden das widerlich.

Der Nazi-Vergleich ist nicht schlimm, aber halt dämlich.
Viel wichtiger wäre es, wenn einige Menschen ihre Allesfresser-Natur ernster nähmen. Fleisch- / Gemüse-Verhältnis mindestens auf 50/50 zu regulieren, ist für eine Masse an menschlichen Spezies schon eine harte Herausforderung.

Gruß,
Turgut

I wish the milkman would deliver my milk in the morning.

#9, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von VT 340 am 04-Okt-07 um 20:20 Uhr

Ich habe mir den Film auch nicht länger als 10 Minuten angesehen.
Ganz einfach weil er mir vermutlich Nichts aufzeigen wird was mir sowieso schon bewusst ist. Ich muss mir nicht über eine Stunde ansehen wie Tiere gequält und Tierunwürdig gehalten werden, immerhin esse ich aus gutem Grund so gut wie kein Fleisch.
Aber wie hier schon oft erwähnt wurde: Die Idee ist gut, die (Stil)mittel für den knall roten Sack. Traurige Musik und Hitlergrüsse sind nervig und überflüssig, egal ob es nun um Neonazis oder um Fleischkonsum geht.

@Twisi
Milchkonsum und die gesundheitliche Notwendigkeit von Tierkonsum braucht man nicht zu diskutieren.
Milch übersäuert den Körper und entzieht den Knochen und Zähnen somit Calcium, während die meisten gesunden Stoffe der Milch über den Urin wieder ausgeschieden werden. Niemand wird krank weil er Vegan lebt, solange er dies auch bewusst tut und nicht blauäugig einfach keine tierischen Produkte mehr isst

Gruss

Alex



#10, Kleines Offtopic zum Thema Milch
Geschrieben von Twister-Sister am 04-Okt-07 um 20:47 Uhr

Letzte Bearbeitung am 04-Okt-07 um 20:48 Uhr ()
>Milch übersäuert den Körper und entzieht den Knochen und Zähnen somit Calcium, während
>die meisten gesunden Stoffe der Milch über den Urin wieder ausgeschieden werden.

Ja - genau davon habe ich auch gelesen. Und dabei wurde einem jahrelang erzählt, wiiiieeee gesund doch die Extra-Portion Milch sei, dass sie gegen Osteosporose wirkt, sofern man viiiiieeeel Milchprodukte schon in jungen Jahren zu sich nimmt und so weiter und so fort...
Und auch heute scheint noch bei vielen Menschen (vornehmlich bei Vertretern der Milchwirtschaft aber teilweise auch Ärzten) dieser Gedanke in den Köpfen zu stecken.

Was mich betrifft war ich eigentlich nie so der Milch-Fan. Für mich ist Milch höchstens ein Genussmittel (hauptsächlich in Form von Käse und Süßspeisen sowie Tee-, Kakao- oder Kaffeezusatz) und kein "gesund-unverzichtbares" Grundnahrungsmittel. Uuuuuund daher dachte ich mir, dass ich mir mal eine Sojamilch-Packung zulegen könnte - zu Testzwecken. Heute war es dann soweit und eines kann ich jetzt schon sagen: Eine Packung Sojamilch kostet ungefähr doppelt soviel wie eine Discounter-Halbfett-Long-Life-Milch - und das trotz Preiserhöhung bei der Milch. Aber gut.. soviel trinke ich wie gesagt ja nicht davon. Mal sehen, ob das Sojaprodukt geschmacklich nicht auch als Getränke-Zusatz und Grundlage für Süßspeisen taugt. Das muss ich jetzt mal ausprobieren und bei allgemeinem Interesse gebe ich gerne mein persönliches Geschmacks-Test-Ergebnis bekannt

Gruß Twisi


#23, RE: Kleines Offtopic zum Thema Milch
Geschrieben von VT 340 am 06-Okt-07 um 05:17 Uhr

Letzte Bearbeitung am 06-Okt-07 um 05:18 Uhr ()
Die überteuerten Bio Produkten bleiben ein Problem.
Gerade zu grotesk wenn man sich überlegt dass Milch von einem Tier welches Futter und fürsorge benötigt günstiger angeboten wird als Milch einer Pflanze die außer Sonne und Wasser Nichts braucht. die Zeiten werden sich ändern.

Alex


#25, RE: Kleines Offtopic zum Thema Milch
Geschrieben von Krummbein123 am 06-Okt-07 um 15:03 Uhr

>Gerade zu grotesk wenn man sich überlegt dass Milch von einem Tier welches Futter und
>fürsorge benötigt günstiger angeboten wird als Milch einer Pflanze die außer Sonne und
>Wasser Nichts braucht. die Zeiten werden sich ändern.

Glaub mir: Pflanzen brauchen genauso Fürsorge und Futter (in Form von Nährstoffen), wie eine Kuh. Vom horrenden Platzbedarf mal abgesehen.

Und ob Soja nun ökologisch und sozialverträglich ist, kann man auch nur in Frage stellen. Immerhin werden u.a. große Teile des tropischen Regenwaldes zerstört. Letztendlich kann man in unserem globalen Dorf leider so gut wie kein Produkt mehr mit einem reinen Gewissen genießen. Wer das als Ziel hat, der muss dann wohl selbst zu Hacke und Schaufel greifen.

MfG Krummbein123
Liebklicken!


#26, RE: Kleines Offtopic zum Thema Milch
Geschrieben von VT 340 am 06-Okt-07 um 16:33 Uhr

Hallo,
Der horrende Platzbedarf inkl Abholzung geschieht auch bei der Haltung von Tieren. Tiere brauchen Nahrung um zu wachsen. Diese Nahrung muss auch irgendwo angebaut werden.
Viele Sojamilch Hersteller werben damit dass sie sich selber verpflichten die Natur so wenig wie möglich zu zerstören und keine Soja Bauern ausbeuten.


Gruss

Alex


#27, RE: Kleines Offtopic zum Thema Milch
Geschrieben von Krummbein123 am 06-Okt-07 um 17:02 Uhr

Selbstverständlich brauchen auch Kühe Nahrung, um wachsen und Milch geben zu können. Aber ich behaupte einfach mal, ohne die genauen Zahlen zu kennen, dass eine Hochleistungskuh pro Liter Milch, den sie gibt, insgesamt weniger Platz verbraucht, als die Sojapflanzen. Ich müsste da mal näheres recherchieren. (Sozialverträglicher) Umweltschutz ist nun einmal ein ganz kompliziertes Thema.

Am Ende bleibt aber dennoch die Frage, ob es denn sinnvoll ist (und ob es überhaupt die Landressourcen gibt), dass man nun komplett auf Sojamilch umsteigt. Dann wird es nämlich auch hier wieder zwei Parteien geben. Die Partei, welche günstige Milch aus genmanipulierten, in den Tropen angebauten Sojabohnen trinkt und jene, die teure Bio-Sojamilch im Dritte Welt Laden kauft. Dann hat man das gleiche Dilemma, wie es momentan bei industrieller Tierhaltung und ökologischer Tierhaltung der Fall ist.

MfG Krummbein123
Liebklicken!


#29, RE: Kleines Offtopic zum Thema Milch
Geschrieben von Twister-Sister am 07-Okt-07 um 00:54 Uhr

Jaja... hm... das ist schon alles richtig was Du gerade im letzten Abschnitt beschreibst.
Nur eines sollte man nicht vergessen: Zu all den Punkten der Ernährung der hiesigen Milchkühe kommt halt immer noch das unsägliche Tierleid hinzu. Wer genau wissen will, wie das Leben einer Milchkuh so ausschaut, der kann das u.a. auf dieser Seite, nachlesen. Der Bericht ist für eine Tierschutzseite noch relativ emotionslos gehalten - beschönigt aber auch nichts. Ich habe ihn jedenfalls gut bis zum Ende lesen können und fand ihn sehr interessant.

Ich weiß jetzt nicht, wie sehr eine Pflanze unter der Abholzung (macht man das so bei Soja?) leidet. Es ist für mich als Mensch schon schwer genug, zu versuchen, mich in eine Kuh zu hinein zu versetzen - bei einer Pflanze muss ich hingegen absolut kapitulieren
Dennoch verstehe ich die Menschen, die nach dem Motto leben: Bevor die Kuh (das Tier) leidet, soll es die Pflanze tun.

Vielleicht sollte man zu dem Konsens kommen, den Mike (oder wars Mahzel?) irgendwo hier schon beschrieben hat: Weniger ist mehr. Nicht nur beim Kochen oder Filmen - sondern auch und vor allem beim Genießen. Haltet einfach mehr Maß, dann klappt das schon.
Würden die Menschen wieder mehr Maß halten, würden es am Ende ALLEN besser gehen. Den Mitgeschöpfen, der Umwelt, dem Geldbeutel - sogar unserer eigenen Gesundheit. Wieviele Zivilisationskrankheiten entstehen doch nur aus unserer Maßlosigkeit, unserer Lebensweise? Okay man kann natürlich auch schulterzuckend sagen: Ist doch unser eigenes Bier. Werden wir halt krank - die Kasse zahlt es schon (oder auch nicht)...
Traurig ist nur, dass andere, die uns auf Gedeih oder Verderb ausgeliefert sind, mit hineingezogen werden. Wobei wir wieder beim Film wären. Auch wenn viele (mich eingeschlossen) nach den ersten Minuten abgeschaltet haben, so hat er es wenigstens doch erreicht, dass wir hier ein wenig diskutieren und uns (mal wieder) mit dem Thema auseinandersetzen - ist doch auch was

Gruß Twisi


#30, RE: Kleines Offtopic zum Thema Milch
Geschrieben von Twister-Sister am 07-Okt-07 um 05:49 Uhr

>Wer genau wissen will,
>wie das Leben einer Milchkuh so ausschaut, der kann das u.a. auf
>dieser Seite,
>nachlesen.

Und zwar ungefähr im unteren Drittel der Seite im Kästchen "Milchwirtschaft
Modernes Kuhleben".


#11, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von Wimmerl am 04-Okt-07 um 23:25 Uhr

Wow, "guter" Film, der mich mal wieder daran erinnert, warum ich (leider erst) seit April Vegetarier bin. Abgehen tut mir absolut nichts, im gegenteil - ich hab die letzten Monate so viel gekocht und experimentiert wie noch nie.

lg
bernhard


#13, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von WP am 05-Okt-07 um 09:46 Uhr

>seit April Vegetarier bin. Abgehen tut mir absolut nichts, im gegenteil<

Bravo, willkommen im Club, mache ich seit über 15 Jahren (naja, Vegetarier zu 99%, denn gelegentlich eine Leberkässemmel ist schon was feines ).


#14, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von Maaahzel am 05-Okt-07 um 11:57 Uhr

>Wow, "guter" Film, der mich mal wieder daran erinnert, warum ich (leider erst) seit
>April Vegetarier bin. Abgehen tut mir absolut nichts, im gegenteil - ich hab die
>letzten Monate so viel gekocht und experimentiert wie noch nie.

Den vollen Verzicht auf tierische Fleischprodukte kann ich persönlich für mich nicht verstehen. Wichtiger ist doch viel mehr das Augenmaß und der Ansatz in Maßen und hochwertig statt in Massen und minderwertig zu essen. Egal ob es dabei um Gemüse, Früchte, Fleisch oder Fisch geht.

Seit einer sehr klaren Umstellung meiner Ernährungsgewohnheiten auf einen hohen Anteil pflanzlicher Produkte und einer Aufteilung des Anteils tierischer Produkte auf sehr viel mehr Fisch und deutlich weniger Fleisch und vorallem den Verzicht auf schlechte Fette und Kohlenhydrate aus Industriezucker(n) gehts mir körperlich besser, ich nehme auf gesunde Art ab, und fress' dabei insgesamt eigentlich wie ein Scheunendrescher.

Aber auf ein Glas Kakao, ein Spiegelei auf Lachs, oder auch einfach mal einen selbstgemachten Hamburger würde ich persönlich nicht verzichten wollen. Man muss sich dabei zwar immer wieder fragen, woher das Eingekaufte kommt - aber wie gesagt, nicht nur aus Tierschutzgründen sondern vor allem auch aus bewußtem Verzicht auf Conv-Food, Processed-Food, und jeder Form von Massenware.

Übrigens: Mancher Vegetarier vergisst zu schnell, dass er mit dem Erwerb von industriell massengefertigtem Gemüse und Obst auch nicht sehr viel weniger Tiere auf dem Gewissen hat...

Mit Freude gern und gut essender Gruß
Marcel

Never know when you might need a tank...


#19, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von vestermike am 05-Okt-07 um 14:23 Uhr

>Wichtiger ist doch viel mehr das Augenmaß und der Ansatz in Maßen und hochwertig statt in >Massen und minderwertig zu essen.

Das ist exakt der Kernpunkt, auf den ich auch schon vor längerer Zeit gekommen bin. Wenn ich beim Balkanonkel die Grillteller sehe, bei denen alles zusammengepappt wird und das Fleisch überall am Rand überlappt, wird mir inzwischen alleine vom Anblick schon schlecht. Ähnliches gilt für Schnitzel, die fast größer als die dazugehörigen Teller sind. Fleisch ist inzwischen wirklich sehr günstig, aber eben oftmals auch auf Kosten der Qualität. Und da bezahle ich inzwischen lieber weitaus mehr in "höherwertigen" Restaurants, wo diese Qualität eben fast immer gegeben ist, als für das übliche Jägerschnitzel, das zur Hälfte aus Sehnen und Panade besteht. Wer mal für 25 EUR ein Steak in einem wirklich guten Restaurant gegessen hat, merkt schnell, wo der Unterschied zur 10-Euro-Grillteller-Schlachtplatte liegt. Gerade beim Essen gilt für mich inzwischen: Weniger ist oft mehr. Und wenn ich mich selbst an den Herd stelle, lasse ich Fleisch meist außen vor.

Das soll jetzt weißgott nicht heißen, daß ich auf Fleisch verzichte oder verzichten möchte, aber manchmal ist es auch völlig unnötig. Ganz ehrlich: Wenn ich bei Subway einen Veggie bestelle mit Pepperoni, Oliven und kräftig Mexican Southwest Sauce, schmecke ich nicht den geringsten Unterschied zu den anderen Subs, weil diese Zutaten den Flieschgeschmack ohnehin dermaßen übertünchen, daß jede Scheibe Schinken darauf rausgeschmissenes Geld ist.

Mike


#28, RE: Earthlings-Film (Warnung an empfindliche Menschen)
Geschrieben von SAlex am 06-Okt-07 um 17:19 Uhr

Ich bin seit ca. 1 Monat nicht mehr im Club.
7 Jahre lang habe ich Fleischlos gelebt, aber vor ca. 1 Monat beim grillen (ausgerechnet) hatte ich soooo eine Lust.

Naja ich esse zwar wieder Fleisch, aber nicht mit dem besten Gewissen.

Ich muss auch ehrlich sagen als Vegetarier habe ich mich fast nur von Pizza und immergleichen Aufläufen ernährt. Mir fehlte die Lust und Zeit mir wirklich was einfallen zu lassen. Vegetarier sein ist schon manchmal kompliziert (ehrlich) - das sehe ich jetzt.

Grüße,
Simon


#18, Man muss mal unterscheiden
Geschrieben von StephanMG am 05-Okt-07 um 13:37 Uhr

hier geht es ja um mehrere Themen. Die Massentierhaltung allgemein ist unter tierschutzrechtlichen Dingen ja schon sehr fraglich, aber bei dem (mittlerweile auch hier) globalem Markt, wird es sehr schwer werden, vernünftige Haltung und auch vernünftiger Anbau von Gemüse und Obst im Einklang mit dem Markt zu bringen. Das eine Tomate heutzutage in den seltesten Fällen mal wirklich Sonne gesehen hat, dafür aber eine Menge umweltzerstörender Gifte gesehen hat, hat doch nur den Vorteil, dass kein Tier im ersten Augenblick darunter leidet, die Fische sterben erst deutlich später an den Giften im Wasser.
Nein, ich möchte jetzt diese Massentierhaltung nicht für gut heißen und ich selber versuche wenigstens darauf zu achten, dass die Tiere bspw. aus der Gegend kommen und so nicht noch eine stressige Fahrt hatten.
Jedoch irgendwann den größten Teil der Bevölkerung auf der Erde mit Lebensmitteln zu versorgen wird schon schwer genug werden und nur mit reiner Ökologie bei Tieren und Gemüse wird dies wohl nicht klappen. Wie auch, da es ja immer mehr werden.
Wir sehen es bei der Milch oder auch bei einigen Getreidesorten, China drängt mit fast 1,3 Milliarden Menschen auf den Markt und kauft global für seine Menschen ein, hier sorgt es für eine erste Verknappung der Lebensmittel und für einen Preisanstieg (leider auch weil die EU nicht schnell genug reagiert).
Und nur weil man etwas Bio macht, ist es nicht so, dass es keine Nachteile gibt.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,498244,00.html

Auch, und da sollte man sich ja auch mal bewußt sein, werden Urwälder, wegen Kaffee, Soja, Kakao oder Palmöl gerodet und so auch der Lebensraum von vielen Tieren zerstört.
Ist weit hergeholt, jedoch will ich nur zeigen, wie schwer es eigentlich heutzutage ist mit ganz reinem Gewissen etwas zu essen oder zu trinken. Dies dürfte unmöglich sein und gerade deswegen helfen ein paar Millionen Vegetarierern mehr vielleicht ein paar Schweinen hier in Deutschland ein trostloses Leben zu ersparen, dafür müßte der Mehrbedarf an Ausweichlebensmitteln irgendwo herkommen und dies mit Sicherheit nicht aus Deutschland mit den entsprechenden Folgen für die Ökologie und damit auch für Tiere.

Nachdenkliche Grüße

Stephan



#20, RE: Man muss mal unterscheiden
Geschrieben von Twister-Sister am 05-Okt-07 um 14:28 Uhr

Hi Stephan,

>Jedoch irgendwann den größten Teil der Bevölkerung auf der Erde mit Lebensmitteln zu
>versorgen wird schon schwer genug werden und nur mit reiner Ökologie bei Tieren und
>Gemüse wird dies wohl nicht klappen. Wie auch, da es ja immer mehr werden.
>Wir sehen es bei der Milch oder auch bei einigen Getreidesorten, China drängt mit fast
>1,3 Milliarden Menschen auf den Markt und kauft global für seine Menschen ein (...)

Und ich habe neulich in einem TV-Bericht erfahren, dass China selbst so viel Milch herstellt, dass das Land sie weltweit exportieren könnte. Hm.
Ich denke, der Preisanstieg hat vermutlich weniger etwas damit zu tun, dass die Chinesen plötzlich (durch geschickte Werbekampagnen) alle das Milchtrinken entdeckt haben, sondern mit anderen Zusammenhängen. Energie wird immer teurer. Die Herstellung bestimmter Produkte sowie Lagerung und Transport eben auch. Also schlägt der Hersteller es auf den Verkaufspreis. Aber selbst wenn die Herstellung etc. bei vielen Dingen sich nicht verteuert hätte oder hat, so kann man es doch wenigstens mal versuchen, auf der momentanen Teurungswelle mitzureiten - oder?

Wie auch immer - in den Industrienationen wird sehr viel produziert. Mehr als benötigt wird bzw. zum vom Hersteller gewünschten Preis verkauft werden kann. Das Ergebnis: Vieles wird (nach Verfallsablauf) weggeworfen. Massenhaft. Obwohl wir immer wieder erfahren dürfen, dass man ja gerade bei Fleisch/Wurst mittels Umettiketierung wunderbar schummeln kann...

Also was soll man tun? Back to the roots? Dezentralisieren? Also eben wieder vermehrt direkt beim Klein-Produzent (Bauern) einkaufen, anstatt die im Supermarkt erhältlichen Konzern-Produkte? Das ist unbequem. Das ist teurer. Und... nicht überall habe ich diese Möglichkeit. Tja... und z.B. ein Herr Müller wäre auch nicht so beigeistert, wenn sein Milchreis plötzlich auf breiter Front verschmäht wird. Von was soll er leben (was soll er dann noch mit den Angestellten treiben)?

Ebenfalls nachdenkliche Grüße
Twisi


P.S.: Ich habe heute mal die Alternative Soja-Milch im Müsli getestet. Geschmacklich ist sie nicht viel anders als die "Lactose-Freie Milch", die ich neulich mal probiert habe. Nur farblich weicht das Produkt doch etwas von der Kuhmilch ab. Sie ist nicht weiß sondern hat ausgerechnet einen beige-gelben Farbton *fg*, an dem sich der Konsument erst mal gewöhnen muss. Schmecken tut sie aber wie gesagt nicht übel.


#21, Kakao
Geschrieben von JanKiel am 05-Okt-07 um 14:49 Uhr

Hi Twisi!

Probier mal den Soja-Kakao von Alpro Soja oder einer anderen Firma, das rockt.

Jan

---

"RESPEKT, das Dingen rockt wie die Seuche"


#22, RE: Kakao
Geschrieben von Twister-Sister am 05-Okt-07 um 23:20 Uhr

*notiert*

Beim nächsten Einkaufen in einem größeren Supi organisier ich mir den mal

Gruß Twisi