#0, Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Hansa Oldie Insider am 07-Dez-06 um 23:40 Uhr
Letzte Bearbeitung am 07-Dez-06 um 23:42 Uhr () Tja,nun haben wir hier in Schleswig-Holstein auch das Ladenschluß-Gesetz fallen lassen. Heute war es soweit ! Im Gewerbegebiet Kiel-Raisdorf soll der super lange Donnerstag (bis 22.00Uhr) wieder eingeführt werden. Naja niemand der im Einzelhandel beschäftigt ist kann sich darüber freuen, aber "the Show must go on". Nun, müssen wir da also durch. Jetzt das desaster ! Es waren bei uns (einem Electronic-Markt in der Mergenthaler Straße) unglaubliche 7 (in Worten SIEBEN zahlende Kunden) innerhalb von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Tja, das war wohl der Anfang vom Ende. Sind wir (zumindest Nord-) Deutschen noch nicht zum "Rund um die Uhr einkaufen" bereit ??? Und nun trotzdem völlig ermüdete Grüße (sorry Neptun) Dirk
#1, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von The Knowledge am 07-Dez-06 um 23:45 Uhr
>Im Gewerbegebiet Kiel-Raisdorf (...)Da ist eben außerhalb der Halloween-Saison tote Hose ... Erwartungsgemäße Grüße, Tim ... das sind Gerbera!
#2, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Alex am 08-Dez-06 um 00:42 Uhr
Hi,Wunderts dich? Ich kenne die Situation vor Ort nicht, aber wenn irgendein Gewerbegebiet irgendwann spontan auf die Idee kommt, an einem Wochentag länger auf zu haben, wer soll davon bitteschön etwas mitbekommen und gleich am ersten Tag Testschwein sein, dass herausfindet ob das auch stimmt? Kaum ein Kunde beschäftigt sich außergewöhnlich stark mit den Öffnungszeiten. Die müssen einfach leicht zu erfassen sein und möglichst in größen "Blöcken" gelten, deshalb bemühen sich Werbegemeinschaften der Innenstädte und Einkaufszentren auch darum, die Läden zu einheitlichen Zeiten zu bringen, dann besteht die Hoffnung das sich nach einigen Monaten das ganze durchsetzt. Die Leute kaufen jetzt ja auch gern vor 20 Uhr im Supermarkt ein und müssen künstlich mit "Lichtausschalten" und anderen nervigen Methoden herausgeschmissen werden; Da liegt die Vermutung nahe, dass eine etwas längere Zeit durchaus sinnvoll wäre, der ein oder andere Supermarkt (sicher nicht jeder) wird sich damit wohl auf lange Sicht profilieren wollen dem Kunden diesen Zusatzservice zu bieten. Grüße, Alex
#3, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von stilbruch am 08-Dez-06 um 01:19 Uhr
Kann ich unterschreiben. Ich bin selbst im Vorstand unserer Werbegemeinschaften, dass ist derzeit sehr schwierig. Bei uns im Einkaufscenter können wir die Kernöffnungszeiten über den Vermieter vorschreiben, aber in der restlichen Innenstadt ist das nicht so einfach.Hier appelieren wir an unsere Mitglieder, zumindest bis 20 Uhr durchzuhalten, aber vereinzelte wollen halt nicht, was der Kunde auch sehr schnell mit "aha, man hat es wohl nicht nöig" abtut. Dies zieht dann natürlich gleich die Attraktivität einer ganzen Einkaufsstadt herunter und spielt die Kunden den großen Einkaufscentern in die Arme. Auf der anderen Seite stehen halt die kleinen, unternehmergeführten Betriebe vor dem großen Problem, dies Personalmäßig abzudecken. Der Gesetzgeber hat es halt auch typischerweise versäumt, die Bemessungsgrenze für geringfügig Beschäftigte aufzustocken, so dass viele in dieser Zeit nicht experimentieren können. Ich denke, langfristig müssen sich die Menschen in Deutschland erst daran gewöhnen, dass nun nach 19 Uhr doch noch das Einkaufen weitergeht. Die "innere Uhr" ist doch ziemlich festgefahren. Ich habe ja damals im "Stilbruch" den Wegfall der Sperrstunde miterlebt. Seitdem ging der Umsatz schlagartig runter, denn das beliebte "Wettsaufen" ab 0.45 blieb seither leider aus. Der "ich kenne den Wirt" Bonus hat da auch nicht mehr funktioniert, so konnte man auch noch die eine oder andere Runde auf die Schnelle an den Mann bringen. Natürlich "nur noch Longdrinks", denn die Hähne waren ab. Ich spreche von Zeiten ohne Rigo, Smirnov Eis usw, also als man an Longdrinks noch Geld verdienen konnte. In Erinnerung schwelgende Grüße Dirk
Gruß Dirk "auf Terrasse nur Kännchen"
#4, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Smoerf am 08-Dez-06 um 06:26 Uhr
>Im Gewerbegebiet Kiel-Raisdorf soll der super lange Donnerstag (bis 22.00Uhr) wieder >eingeführt werden. >Naja niemand der im Einzelhandel beschäftigt ist kann sich darüber freuen, aber >"the Show must go on". Ich kann die Bedenken der Mitarbeiter im Einzelhandel absolut verstehen, zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass der spätere Ladenschluß wirklich in allen Orten wo er derzeit praktiziert wird bei den Kunden einschlägt. Ich kenn das Gewerbegebiet zwar nur tagsüber und da nichtmals kurz vor Ladenschluß, aber ehrlich gesagt kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass gerade dort die Akzeptanz und auch die Notwendigkeit gegeben ist, dass ganze auszuweiten. (Wenn ich mir die Fülle bei meinen Besuchen in einigen Läden schon am Samstag oder unter der Woche anschaue war da imo schon vorher sehr häufig tote Hose angesagt) >Es waren bei uns (einem Electronic-Markt in der Mergenthaler Straße) unglaubliche 7 (in >Worten SIEBEN zahlende Kunden) innerhalb von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Seid Ihr der einzige Laden, der dort am Donnerstag bis 22 Uhr geöffnet hat? Wenn dem so sein sollte, find ich 7 Kunden gar nicht so schlecht, denn es muß sich ja zunächst mal rumsprechen, dass da noch wer länger geöffnet hat. Als es noch den alten Langen Donnerstag gab hatten in der Bottroper Innenstadt am Anfang tatsächlich ALLE Läden bis 20:30 auf und es kamen selbst nach Wochen nicht mehr als ein oder zwei Kunden in das Sportgeschäft in dem ich damals tätig war. Nach dem versprochenen Mitziehen für 6 Monate war man sich in Bottrop sehr schnell einig, dass es für unsere Stadt erstmal absolut keinen Sinn macht die Öffnungszeiten auszuweiten. Ganz abgesehen davon: wenn es der gleiche Elektro-Markt ist, den ich dort im Gewerbegebiet kenne (gibt es da mehr als einen großen? ) kann ich nichtmals auf der Homepage etwas von den verlängerten Öffnungszeiten finden. Bei uns in NRW haben derzeit diverse Läden und vor allem Einkaufszentren längere Öffnungszeiten und disese werden auch sehr massiv in den Regionalen Radiosendern publiziert. Ich glaube es kommt nicht von ungefähr, dass derzeit jeder dritte Radiospot auf die neuen Öffnungszeiten hinweist, denn ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass auch nur ein Kunde zufällig vorbei fährt und schaut, ob der Laden noch geöffnet hat. Gruß Smoerf Regel No. 8: Nehme nie etwas als selbstverständlich an!
#5, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Bends am 08-Dez-06 um 10:52 Uhr
Wenn überhaupt lohnt es sich eventuell für die wenigen Großstädte und vor allem für die Lebensmitteldiscounter, die viele 400 Euro Kräfte beschäftigen. Ich find es in Ordnung, das man flexibler sein will bei der Gestaltung der Öffnungszeiten, um Beispielsweise bei Veranstaltungen in der Stadt ohne großen Aufwand sagen zu können, wir lassen die Geschäfte über einen bestimmten Zeitraum länger auf. Dennoch werden die meisten Händler schnell zur 18:30 bzw. 20:00 Uhr Regelung zurück kehren, da sich die längeren Zeiten meist nicht rentieren.Und die Argumentation, das die Menschen mehr kaufen würden, wenn die Geschäfte länger öffnen, ist ziemlich seltsam. Die einzigen Menschen, die es im normalen Leben mit normalen Öffnungzeiten nicht schaffen einzukaufen sind Menschen, aus der Einzelhandelsbranche sowie irgendwelche Programmier-Nerds, die bis nachts im Büro rumhängen...aber die können auch Toast und Salami an der Tanke kaufen! Die Angestellten in der Branche müssen ja selber länger arbeiten, da wird wohl auch nicht mehr gekauft...
#9, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Alex Korting am 08-Dez-06 um 14:31 Uhr
Natürlich wird nicht mehr gekauft, aber vielleicht mehr im Einzelhandel als im immer geöffneten Internet? Viel beschäftigte Studenten kannst du zu deiner Liste noch hinzuzählen, du Normalo.
#13, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Bends am 10-Dez-06 um 22:00 Uhr
Dann müssen die schwer beschäftigten Studenten mal früher aufstehen...nicht erst wenn die Geschäfte schließen! Ich glaube es gibt nur sehr wenige Menschen, die es über einen längeren Zeitraum nicht schaffen, einkaufen zu können. Von wegen Normalo, ich arbeite im Schichtdienst...
#6, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Hansa Oldie Insider am 08-Dez-06 um 11:38 Uhr
>Seid Ihr der einzige Laden, der dort am Donnerstag bis 22 Uhr geöffnet hat? >Wenn dem so sein sollte, find ich 7 Kunden gar nicht so schlecht, denn es muß sich ja >Ganz abgesehen davon: wenn es der gleiche Elektro-Markt ist, den ich dort im >Gewerbegebiet kenne (gibt es da mehr als einen großen? ) kann ich nichtmals auf der >Moin, nein wir sind nicht die einzigen. Und nein, ich arbeite nicht beim Media-Markt...Auch da war absolut so rein gar nichts los ! Ich bin bei Conrad Elektronic quer gegenüber beschäftigt. Im gesamten Gewergebiet hatten mehrere Märktke geöffnet. Aber ob Roller, das Futterhaus, Quelle oder Mode-Märkte, überall das gleiche traurige Bild. Der Witz ist zudem, daß Real nicht am "langen Donnertag" öffnet, sondern Freitag/Samstag bis 22 Uhr die Pforten öffnet, als einziger ! Quittung des letzten Wochenendes: inoffiziell ca. 300 Euro Umsatz in zwei Stunden. Bei soviel Einigkeit kein Wunder das es in die Hose geht. Laut heutigen Zeitungsbericht haben angeblich zumindest in der Innenstadt und im neu eröffneten "Citti-Park" die Kassen geklingelt. Aber was ist nach Weihnachten ? Gruß Dirk
#7, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Maaahzel am 08-Dez-06 um 11:40 Uhr
>Aber was ist nach Weihnachten ? Silvester! *scnr* Marcel
#8, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von tomcraft004 am 08-Dez-06 um 11:44 Uhr
Letzte Bearbeitung am 08-Dez-06 um 11:45 Uhr () >Ich kann die Bedenken der Mitarbeiter im Einzelhandel absolut verstehen, zumal ich mir >nicht vorstellen kann, dass der spätere Ladenschluß wirklich in allen Orten wo er >derzeit praktiziert wird bei den Kunden einschlägt. Ich nicht. In vielen Branchen ist es doch mittlerweilen so, dass 7 Tage die Woche gearbeitet wird, und das nicht nur von 9 bis 17 Uhr. Insofern muss sich der Einzelhandel an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer anpassen, sonst wandern diese nämlich zum Einkaufen bald komplett in den Online-/Versandhandel ab. Es geht doch weniger um zusätzlichen Umsatz als um Beibehaltung des derzeitigen. Ohne ausgeweitete Öffnungszeiten gehen über kurz oder lang im Einzelhandel weitere Arbeitsplätze verloren. "Irgendwo zwischen Langeweile, Desinteresse und Gleichgültigkeit, da wohnt 'nett'."
#10, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Morrrpheus am 08-Dez-06 um 15:12 Uhr
Letzte Bearbeitung am 08-Dez-06 um 15:19 Uhr () Also ich war selbst eine Zeit lang Aushilfe im Einzelhandel und ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass es sich in der nächsten Zeit durchsetzen wird, dass man nun wirklich rund um die Uhr einkaufen kann. Grundsätzlich nützt diese Regelung wirklich nur den großen. Real gesehen ist es nun mal so, es gibt trotzdem nicht mehr Geld in den Taschen, klar man hofft wieder mehr Leute vom online shopping abzubringen, aber das wird so auch nicht klappen.Ein kleiner Laden, womöglich noch in Familienbesitz kann sich das doch nicht auf einmal leisten, auch noch länger auf zuhaben. Das sind immense Kosten. Klar der Supermarkt kann das vllt wirklich irgendwie vertreten und bekommt sein Geld rein, weil Lebensmittel braucht man halt. Wenn es nun aber um ein Modegeschäft geht sieht das schon wieder anders aus. Lasst mich ein bischen aus dem Nähkästchen plaudern: Ein kleiner Laden, der nicht zu einer großen Kette gehört macht nicht viel Umsatz. Es reicht aber so zum Leben. Eine schwedische Modekette hingegen, die macht an einem normalen Tag (also unter der Woche, kein Wochenende) ohne Probleme einen Umsatz mit dem man einen Mittelklassewagen kaufen könnte. Diese Ketten ihrerseits brauchen aber auch diesen Umsatz zum Überleben, da ja noch viele mehr dahinter stehen, die ebenfalls davon Leben wollen. Die in der Kette haben aber sowieso schon mehr Angestellte und können durch gute Personaleinsatzplanungen die längeren Öffnungszeiten einfach so "kompensieren". Nebenkosten (wie zB. Strom kann man ggf an anderer Stelle einsparen) Der kleine Familienbetrieb ist nun aber zum Beispiel so eingerichtet, dass nur 2 oder 3 Leute alles machen. Diese müssten das alles alleine stemmen, und das ist schier unmenschlich. Niemand kann mir nun sagen, dass das kleine Familienunternehmen nur durch längere Öffnungszeiten so viel mehr Umsatz machen würde. Ergänzung: Ich finde, dass man durch den Wegfall der Öffnungszeiten den kleineren Läden irgendwo die Basis klaut. Und zu meist sind es doch die kleineren Läden die Ausbilden. Also sollte man doch auch schauen, was denen gut tut. Man beschwert sich doch so gerne, dass alles nur noch von "global Playern" regiert wird. So schafft man es aber sicher, dass die Mittelschicht weiter schrumpft. De Facto habe ich es bisher eigentlich immer mitbekommen, wenn man etwas kaufen möchte, findet man irgendwann Zeit es auch zu tun. Und ich bin froh, dass in Baden-Württemberg noch kein 24/7 shopping möglich ist...
Es ist alles nur meine Meinung und ihr dürft gerne anderer Meinung sein. ________________________________________ Morrrpheus - aus Erfahrung geplaudert
#11, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Tron am 08-Dez-06 um 15:23 Uhr
>Also ich war selbst eine Zeit lang Aushilfe im Einzelhandel und ich persönlich kann mir >nicht vorstellen, dass es sich in der nächsten Zeit durchsetzen wird, dass man nun >wirklich rund um die Uhr einkaufen kann. Warum nicht? Deutschland würde (zumindest in den entsprechenden Bundesländern) für 7eleven sehr interessant werden... Daß der Aldi umme ecke oder auch der örtliche Expert-Elektronikhändler jetzt nicht auch nachts um 3 geöffnet hat, ist ja wohl logisch. Sinnvoll ist mMn eine Ladenöffnung bis 22 oder 24 Uhr in den Innenstädten und auch Industriegebieten. Kleine Einzelhändler jenseits der Fußgängerzonen und Einkaufszentren werden sicherlich nichts oder nur wenig an ihren Öffnungszeiten tun. In kleineren Städten, wo sowieso um 8 die Bürgersteige hochgeklappt werden, wird sich wahrscheinlich noch weniger ändern. Es wird sich sicherlich niemand nachts um 4 einen LCD-Fernseher kaufen, aber Kleinigkeiten (Getränke, Snacks, Fertigmahlzeiten, Haushalts-/Hygieneartikel (Klopapier & co. ) werden wohl auch noch mitten in der Nacht gekauft. Hier sind die Kioskbetreiber gefragt und können (in größeren Städten dank recht hoher Anzahl dieser "Büdchen") eine 24-Stunden-Öffnung erwägen. Tobi | ThemenParX.de | CoasterCount.de | Parkflirt.de | Neu: Darkrides.de 1st Official Todtnau-Alpinecoaster-Wegen-Zu-Hohem-Sessellift-Schisser 2006
#12, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Neptun am 08-Dez-06 um 21:04 Uhr
>Es wird sich sicherlich niemand nachts um 4 einen LCD-Fernseher kaufen, aber >Kleinigkeiten (Getränke, Snacks, Fertigmahlzeiten, Haushalts-/Hygieneartikel (Klopapier >& co. ) werden wohl auch noch mitten in der Nacht gekauft. Hier sind die >Kioskbetreiber gefragt und können (in größeren Städten dank recht hoher Anzahl dieser >"Büdchen") eine 24-Stunden-Öffnung erwägen. ...Hört sich in der Theorie gut an, aber wenn man bedenkt, daß man sich mit einem Kiosk heutzutage keine goldene Nase mehr verdienen kann und eine 24 Stunden Öffnung nur mit Personal zu realisieren wäre, wirds eine theoretische Möglichkeit bleiben. Den Gang zur Tankstelle empfehlende Grüße,
#14, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Homerthilo am 10-Dez-06 um 23:24 Uhr
Ich kann jetzt nicht von SH sprechen, aber seitdem bei uns um die Ecke der Kaufland Mo-Sa bis 22Uhr offen hat, war ich eigentlich jedesmal in der Zeit von 20-22 Uhr einkaufen, und es war immer gut gefüllt. Tut mir ja mehr oder weniger leid für das Personal, aber für mich bietet sich die Zeit besonders an, es gibt halt immer mehr Berufe, die nicht mehr von 9-17 Uhr arbeiten, dazu kommen die Tausende Pendler, die nach der Arbeit und dem langen Weg nach Hause bis 20Uhr keine Zeit haben. Ich glaube, sobald der Sommer wieder eintrifft, es bis 22Uhr hell ist und es bis 20Uhr zu heiss zum einkaufen ist, und man den Tag lieber im Schwimmbad verbringt, wird sich diese Zeit auf Dauer durchsetzen, bis es in einiger Zeit von 22-7Uhr eine 5-Mann-Reservecrew den Laden schmeißt, und fertig.Ich freu mich drauf!
#15, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Vampir am 11-Dez-06 um 15:18 Uhr
Recht so! Sieben Kunden sind noch zu viel... Die verlängerten Öffnungszeiten sind der größte Schwachsinn! Dann muss man den Arsch halt mal was früher bewegen. Natürich wird dadurch nicht mehr verkauft. Im Gegenteil. Es verteilt sich alles mehr auf den Tag und zusätzliches Personal muss eingestellt werden. Und was resultiert daraus? Richtig! Höhere Preise. Ist doch logisch, dass alles nach und nach teurer wird. Es wird nicht mehr gekauft, sondern genau gleich viel und irgendwie muss das zusätzliche Personal bezahlt werden. Und das nur, weil manch einer seinen Hintern einfach nicht rechtzeitig in Bewegung bekommt und zu bequem ist. Wenn ich hier schon lese, dass sich manch einer Öffnungszeiten bis 24h vorstellt... Wofür? In manch anderen Ländern haben die Geschäfte nicht mal annähernd so lange geöffnet. Man siehe sich nur mal Spanien oder Italien an, wo die Läden mittags mal eben mindestens 3 Stunden geschlossen sind. Dann kann man halt nur in der Zeit einkaufen gehen, in der die Geschäfte geöffnet sind. Allein hier bei uns in Leverkusen macht jetzt schon der Penny Markt zu, weil er Pleite macht - und das obwohl man in dem Laden jedes Mal mindestens 10 Minuten anstehen muss. Ein Laden nach dem nächsten schließt. Da hab ich lieber nur ne Öffnungszeit bis 18:30h oder von mir aus auch 18:00h und muss dann nicht immer für jeden Kleinscheiß nach Köln fahren, weil hier ein Laden nach dem nächsten Insolvenz anmeldet. Aber das ist ja das allgemeine Problem in Deutschland. Man arbeitet immer nur an der Quantität und nie an der Qualität. Wodurch sollte sich denn der Einzelhandel von dem Internet unterscheiden? Richtig, durch Service und Beratung. Und wenn ich mir dann von den Pappnasen beim Saturn jedes Mal erklären lassen muss, dass es das, was ich gerne kaufen möchte überhaupt nicht gibt und nie gegeben hat, weiß ich wieder, warum ich im Internet diverse Dinge bestelle. Ausgenommen der Saturn am Hansaring. Da werden selbst die tiefsten Internetpreise unterboten und man trifft ausnahmsweise mal auf qualifiziertes Personal.Naja, wie gesagt, diese verlängerten Öffnungszeiten sind der größte Schwachsinn, der hoffentlich bald auch wieder abgeschafft wird.
#17, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von fabred am 11-Dez-06 um 16:15 Uhr
Oh man! So einen unqalifizierten Kram habe ich ja schon recht lange nicht mehr zu diesem Thema gelesen. Dein Penny hat also wegen der längeren Öffnungszeiten "pleite" gemacht? Oder leigt es vielleicht doch an der veränderten Strategie dieser Discountkette sich von kleineren und mittelgroßen Fillialen zu trennen? Und was genau hat die mäßige Beratungsqualität in Elektrodiscountgeschäften (wo ja schon das Wörtchen "Discount" verrät was man erwarten sollte) mit den Ladenöffnungszeiten zu tun? Das Leverkusen zur Shoppingwüste verkommt liegt (wenn ich einem Tv-Bericht zu diesem Thema vertraue) ganz einfach daran, dass die Kaufkraft da in den letzten Jahren in den Keller gegangen ist. Aber wir schieben es mal auf die längeren Öffnungszeiten, die ja dem Einzelhandel quasi aufgezwungen wurden und um die er sich nicht schon seit Jahren in intensiver Lobbyarbeit bemüht.
#19, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Morrrpheus am 11-Dez-06 um 16:50 Uhr
>Aber wir schieben es mal auf die längeren Öffnungszeiten, die ja dem Einzelhandel quasi aufgezwungen wurden und um die er sich nicht schon seit Jahren in intensiver Lobbyarbeit bemüht.Meiner Meinung nach, wurde dies aber auch nur von "den Großen" angestrebt. Diese haben die Lobbyarbeit gemacht, ob es von allen gewollt ist, möchte ich sehr stark bezweifeln. ____________________________ Morrrpheus - grüßt alle
#25, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Vampir am 11-Dez-06 um 18:30 Uhr
Nö, es liegt nicht ausschließlich daran. Aber es ist ne Sache der Logik, dass man dadurch nur wieder zu Kasse gebeten wird und darauf kann ich gut verzichten
#31, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Dave am 12-Dez-06 um 00:52 Uhr
Deine Logik ist nur leider verkehrt und zeigt, daß Du von der Personaleinsatzplanung im Einzelhandel einfach null Ahnung hast.Die veränderten Öffnungszeiten führen, wie einige hier schon festgestellt haben, zwar nicht zwangsläufig dazu, daß mehr Leute einkaufen, aber daß sich der Kundenstrom gleichmäßiger verteilt. Stoßzeiten wie z.B. werktags nach Feierabend oder der Samstag-Vormittag werden dadurch erheblich entlastet. Dementsprechend werden die Geschäfte zu diesen Zeiten Personal einsparen können, um es statt dessen zu anderen Zeiten (z.B. nach 20.00 Uhr) einzusetzen. Höherer Personalaufwand kommt höchstens in der Anfangsphase auf, wo die neu erschlossenen Öffnungszeiten noch zusätzlich zu den erwähnten Stoßzeiten besetzt werden müssen, bis auch der letzte Hinterwäldler mitbekommen hat, daß er neuerdings auch Spätabends entspannt einkaufen gehen kann, statt sich nach Feierabend abzuhetzen. Hier muß der deutsche Einzelhandel einfach mal Durchhaltevermögen zeigen und nicht nach 6 Wochen wieder die Flinte ins Korn werfen, weil man "überraschenderweise" doch nicht über Nacht Multimilliardär geworden ist. Übrigens sollte noch angemerkt werden, daß auch unser Verkehrssystem erheblich entlastet wird, wenn sich die Einkaufsgewohnheiten ändern. Gruß, Dave
#33, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Morrrpheus am 12-Dez-06 um 13:27 Uhr
Und ich betone es hier noch einmal, das mag vielleicht beim Real Markt gelten, aber das Kleine Familien Modegeschäft in der Innenstadt bewältigt auch die "Stoßzeiten" mit der Minimalbesetzung. Da ist kein Spielraum um die PEP anders zu gestalten.Ich hab es selbst erlebt, dass man in einem Geschäft immer nur mit einer Minimalbesetzung gefahren ist, da es sich ansonsten gar nicht mehr rentiert hätte. Da war es dann gut, wenn es mal ruhiger wurde, um dann andere Aufgaben erledigen zu können. Aber wie schon mal gesagt, muss man hier doch stark zwischen den großen Supermärkten unterschieden und zum Beispiel den Innenstädten! Ich möcht nicht rund um die Uhr Klamotten einkaufen! _________________________________ Morrrpheus - und jetzt ihr
#45, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Dave am 13-Dez-06 um 00:39 Uhr
>Und ich betone es hier noch einmal, das mag vielleicht beim Real Markt gelten, aber das >Kleine Familien Modegeschäft in der Innenstadt bewältigt auch die "Stoßzeiten" mit der >Minimalbesetzung. Da ist kein Spielraum um die PEP anders zu gestalten.Ich frage mich, von welchen kleinen Familiengeschäften Du überhaupt sprichst. In den meisten Innenstädten habe ich solche Geschäfte schon lange nicht mehr gesehen. >Aber wie schon mal gesagt, muss man hier doch stark zwischen den großen >Supermärkten unterschieden und zum Beispiel den Innenstädten! Klar, und auf eben diese "großen" Supermärkte beziehe ich mich auch bei diesem Thema. >Ich möcht nicht rund um die Uhr Klamotten einkaufen! Ich möchte nicht Samstag Nachmittags wenn ganz Deutschland Klamotten einkauft, Klamotten einkaufen müssen. Mitten in der Nacht wenn der ganze Mob schläft wäre mir viel lieber. Kannst ja mal spaßeshalber nächsten Samstag um 12.00 Uhr ins CentrO fahren - viel Spaß beim Nervenzusammenbruch. Gruß, Dave
#16, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von The Knowledge am 11-Dez-06 um 15:56 Uhr
Hi,mal eine ganz andere These: warum lässt man nicht einfach die völlig unsinnigen Öffnungszeiten unter der Woche morgens (ab 10 oder gar teilweise schon ab 9 (!!!) Uhr) weg und öffnet erst zur Mittagspausenzeit, sagen wir um 12 Uhr. Und abends geht's dann halt 2 Stunden länger, also bis 22 Uhr. Am Samstag würde ich für eine Öffnungszeit von 9 - 19 Uhr plädieren. Ich finde, am Samstag braucht man nicht unbedingt bis zur Tagesschau einkaufen. Ich weiß, ich kann mein Einkaufsverhalten nicht auf den Rest der Republik herunterbrechen, aber ich bin mir sicher, dass das auf Dauer eine größere Zielgruppe ansprechen würde. Denn wer hat schon unter der Woche morgens Zeit - und vor allem: Wer hat schon *nur dann* Zeit und *muss* dann einkaufen? Grüße, Tim ... das sind Gerbera!
#20, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Morrrpheus am 11-Dez-06 um 17:08 Uhr
>Denn wer hat schon unter der Woche morgens Zeit - und vor allem: Wer hat schon *nur dann* Zeit und *muss* dann einkaufen?rein hypothetisch, wie wäre es mit Schichtarbeitern?!? Ok, morgens trifft man hauptsächlich Rentner, die möchten halt bis mittags wieder daheim sein, um ihren Mittagsschlaf zu machen und nicht in den Berufsverkehr zu geraten. Ich denke man sollte hier wohl doch besser mal unterscheiden zwischen innerstädtischen "Konsumtempeln" und Märkten mit "Lebensnotwensdigkeite". Also diese reinen Luxusartikel wie Kleidung, Elektrowaren Spielwaren, etc. muss man doch nicht rund um die Uhr kaufen können, oder? Lebensmittel und andere "Lebensnotwendigkeiten" kann ich vllt noch irgendwo verstehen (also im Prinzip wie an der Tanke ________________________________ Morrrpheus - grüßt alle
#21, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Babbsack am 11-Dez-06 um 17:13 Uhr
Letzte Bearbeitung am 11-Dez-06 um 17:17 Uhr () >Ich weiß, ich kann mein Einkaufsverhalten nicht auf den Rest der Republik >herunterbrechen, aber ich bin mir sicher, dass das auf Dauer eine größere Zielgruppe >ansprechen würde. Denn wer hat schon unter der Woche morgens Zeit - und vor allem: Wer >hat schon *nur dann* Zeit und *muss* dann einkaufen? Z.B meine Frau. Sie möchte nicht nachmittags diesen Stress mit zwei Kinder nicht antun. Gruß Michael
PS:Wer will den Abends um 21-22 Uhr wirklich einkaufen? Das macht m.E. überhaupt keinen Sinn.
#22, Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN langes blabla-Posting
Geschrieben von Jan Rambow am 11-Dez-06 um 17:21 Uhr
>PS:Wer will den Abends um 21-22 Uhr wirklich einkaufen? Ich!
#23, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von fabred am 11-Dez-06 um 17:22 Uhr
>PS:Wer will den Abends um 21-22 Uhr wirklich einkaufen? >Das macht m.E. überhaupt keinen Sinn. Ich.
#24, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Alex Korting am 11-Dez-06 um 17:42 Uhr
>PS:Wer will den Abends um 21-22 Uhr wirklich einkaufen? Ich.
#26, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von The Knowledge am 11-Dez-06 um 18:38 Uhr
>Z.B meine Frau. >Sie möchte nicht nachmittags diesen Stress mit zwei Kinder nicht antun. 12 Uhr ist jetzt also "nachmittags"? Verschobene Wahrnehmung attestierende Grüße, Tim ... das sind Gerbera!
#27, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Babbsack am 11-Dez-06 um 18:42 Uhr
>>Z.B meine Frau. >>Sie möchte nicht nachmittags diesen Stress mit zwei Kinder nicht antun. > >12 Uhr ist jetzt also "nachmittags"? > >Verschobene Wahrnehmung attestierende Grüße, > Bis um 12 Uhr ist unser Sohn im Kindergarten. Nach dem Mittagessen ist bei uns nachmittag,ja.Gruß Michael
#28, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von vestermike am 11-Dez-06 um 19:01 Uhr
Ich!Und am liebsten würde ich sogar auch von 22 bis 24 Uhr einkaufen. Oder ganz einfach rund um die Uhr! Klappt in anderen Ländern ja auch bestens und schafft ganz nebenbei noch Arbeitsplätze...
#29, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von The Knowledge am 11-Dez-06 um 20:56 Uhr
>(...) und schafft ganz nebenbei noch Arbeitsplätze ... Quelle?
#30, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von vestermike am 11-Dez-06 um 22:48 Uhr
Quelle: Gesunder MenschenverstandWenn ein Laden 24 Stunden geöffnet hat, müssen die Arbeitnehmer zumindest mal alle 2 Tage wechseln, da man nach einem gewissen Schlafentzug den Löffel abgibt!
#32, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von The Knowledge am 12-Dez-06 um 09:39 Uhr
Auf Deutsch heißt das doch: Du hast in Wirklichkeit nicht den blassesten Schimmer, oder?
#34, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von vestermike am 12-Dez-06 um 14:42 Uhr
Auf Deutsch heißt das, daß Du entweder nicht nachgedacht hast oder nicht nachdenken willst!Wenn man 24 Stunden geöffnet hat, MUSS man mehr Leute einstellen - anders geht das nicht!
#35, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von The Knowledge am 12-Dez-06 um 14:57 Uhr
>Wenn man 24 Stunden geöffnet hat, MUSS man mehr Leute einstellen - >anders geht das nicht!Ich bin mir sicher, die findigen Personalplaner von Saturn, Media-Markt und Co. werden sich hier wenig um dein Halbwissen scheren. Da stehen dann eben tagsüber noch weniger Leute im Laden, weil die dann für die Nachtschicht eingeteilt sind. Da das Wort "Beratung" dort ja eh schon lange beerdigt wurde, wird man es noch nichtmal merken.
#38, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von vestermike am 12-Dez-06 um 16:11 Uhr
> Da das Wort "Beratung" dort ja eh schon lange beerdigt wurde, > wird man es noch nichtmal merken.Die Aussage stimmt so pauschal nicht. Ganz im Gegenteil gibt es etliche Tests in Fachzeitschriften sowie Fachforen im Elektronikbereich (z.B. www.beisammen.de), die zeigen, daß die Beratung in diesen Märkten nicht unbedingt schlechter sein muß und eben manchmal sogar besser als beim Fachhandel sein kann. Man muß auf seine Beratung halt nur oft sehr lange warten (zu wenig Personal), aber so lange die Leute auf die z.B. momentan laufende "Sauerei" immer noch in Scharen reinfallen, wird sich daran auch so schnell nichts ändern. Den imo besten Laden in diesem Bereich kann man eh 24 Stunden lang besuchen - und der heißt Amazon. Media-Markt? Ich bin doch nicht blöd...!
#46, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Dave am 13-Dez-06 um 00:55 Uhr
>Ich bin mir sicher, die findigen Personalplaner von Saturn, Media-Markt und Co. werden >sich hier wenig um dein Halbwissen scheren. Da stehen dann eben tagsüber noch weniger >Leute im Laden, weil die dann für die Nachtschicht eingeteilt sind. Da das Wort >"Beratung" dort ja eh schon lange beerdigt wurde, wird man es noch nichtmal merken. Mal ganz ehrlich? Ich glaube, daß gerade heutzutage Beratung in solchen Läden sowieso vollkommen fehl am Platz ist. Wenn ich irgendein elektronisches Gerät kaufen will und keine Ahnung davon habe, informiere ich mich vorher im Web. Wer sich bei Media Markt oder auch beim Fachhändler beraten lässt, hat hinterher eines von drei möglichen Dingen gekauft: a) Billigschrott b) teuren Schrott oder c) inadäquaten, übertriebenen, sauteuren Luxus-High-Tech-Kram. Ich würde mir jedenfalls eher 'nen Fuß abhacken, als 'nen Verkäufer zu fragen, ob Produkt XY was taugt. Die Antwort lässt sich leicht erahnen. Beratung ist doch nur was für Leute, die zu faul zum Googlen sind. Man muß ja nicht noch befürworten, daß sich irgendwelche Konzerne an solchen Leuten dumm und dämlich verdienen. Gruß, Dave
#48, Beratung geht nicht nur über das Internet!
Geschrieben von Smoerf am 13-Dez-06 um 06:05 Uhr
>Beratung ist doch nur was für Leute, die zu faul zum Googlen sind. Das seh ich tatsächlich etwas anders, denn man darf imo immernoch nicht davon ausgehen, dass jeder potentielle Kunde auch die Möglichkeit hat sich im Internet über den gewünschten Artikel schlau zu machen. Es gibt immernoch reichlich Leute, die keinen Internetzugang haben und somit auf die "herkömmliche" Beratung angewiesen sind! Gruß Smoerf Regel No. 8: Nehme nie etwas als selbstverständlich an!
#51, RE: Beratung geht nicht nur über das Internet!
Geschrieben von Dave am 14-Dez-06 um 14:51 Uhr
Also bei einem Elektronikgeschäft wie Media Markt würde es mich doch sehr wundern, wenn die Klientel nicht entsprechend technokratisiert ist. Nichtsdestotrotz würde ich grundsätzlich eher unabhängigen Beratern trauen, als den Mitarbeiten des Geschäfts. Es gibt ja auch noch andere Informationsquellen, z.B. Fachzeitschriften, Stiftung Warentest, etc. Wenn man sich vor Betreten des Ladens nicht selbst informiert, egal aus welcher Quelle, wird man doch nur über's Ohr gehauen.Gruß, Dave
#52, RE: Beratung geht nicht nur über das Internet!
Geschrieben von vestermike am 14-Dez-06 um 15:16 Uhr
>Also bei einem Elektronikgeschäft wie Media Markt würde es mich doch sehr wundern, wenn >die Klientel nicht entsprechend technokratisiert ist. Nichtsdestotrotz würde ich >grundsätzlich eher unabhängigen Beratern trauen, als den Mitarbeiten des Geschäfts. Es >gibt ja auch noch andere Informationsquellen, z.B. Fachzeitschriften, Stiftung >Warentest, etc. Wenn man sich vor Betreten des Ladens nicht selbst informiert, egal aus >welcher Quelle, wird man doch nur über's Ohr gehauen. Oha - mutige These! Ich kenne mich zwar nicht mit allen Bereichen der Unterhaltungselektronik aus, aber ich kann Dir mal ein nettes Beispiel aus dem Beamer-Bereich nennen. Die Herstellerangaben sagen zum Beispiel, daß die Lampe eines Sanyo Z1 3.000 Stunden hält. In den "Fachzeitschriften" wurde das Gerät hochgejubelt und ebenfalls auf die Laufzeit der Lampen von 3.000 Stunden hingewiesen als besonderen Kaufgrund. In der Realität sind die meisten Lampen jedoch schon nach spätestens 1.000 Stunden platt - bei einem Preis der Lampe von rund 300 EUR also eine nicht uninteressante Information, die in den Fachblättern aber konsequent totgeschwiegen wird. Ich habe aber schon mehrmals erlebt, wie Berater (sogar in einem MM) auf die Schwächen der Geräte hingewiesen haben. Insofern würde ich den Verkäufern also immer noch ein Stück weit mehr trauen als den betreffenden Printmedien. Die einzige sinnvolle Informationsbeschaffung im Vorfeld besteht in den Erfahrungsberichten von Leuten, die das Gerät schon haben. Das ist sicherlich bei älteren Geräten einfach, aber gerade bei neu auf den Markt gebrachten Geräten findet man so etwas relativ selten. Mike
#36, RE: Komplexes Thema
Geschrieben von WP am 12-Dez-06 um 15:06 Uhr
Letzte Bearbeitung am 12-Dez-06 um 15:14 Uhr () >mal eine ganz andere These: warum lässt man nicht einfach die völlig unsinnigen Öffnungszeiten unter der Woche morgens (ab 10 oder gar teilweise schon ab 9 (!!!) Uhr) weg und öffnet erst zur Mittagspausenzeit, sagen wir um 12 Uhr. Und abends geht's dann halt 2 Stunden länger, also bis 22 Uhr.<Genau das habe ich mir früher auch schon gedacht! Angeblich gehen morgens die Pensionisten einkaufen. Öffnungszeiten nur Nachmittags und bis 22:00 Uhr, würden aber auch weitere Verschiebungen für andere Berufgruppen bedeuten. Denn langfristig müssten dann auch Kindergärten, Schulen bez. Kinderbetreuungen ebenso geöffent sein. D.h. - wenn eine Sparte beginnt, dann müssen andere Sparten nachziehen! Derzeit wird in Ö wieder zum x-ten Male die Sonntagsöffnung diskutiert. Edit:
Als Single oder in kinderloser Beziehung lebend, hat so eine 24 Std.-Öffnung durchaus Vorteile (kann mich noch gut daran erinnern). Jedoch mit Kindern, vor allem wenn einer der Partner im Verkauf ist, dann ist das die reinste Hölle, absolut kinderfeindlich im psychologischen und familiären Sinn!
#37, RE: Komplexes Thema
Geschrieben von Tron am 12-Dez-06 um 15:17 Uhr
>>mal eine ganz andere These: warum lässt man nicht einfach die völlig unsinnigen >>Öffnungszeiten unter der Woche morgens (ab 10 oder gar teilweise schon ab 9 (!!!) Uhr) >>weg und öffnet erst zur Mittagspausenzeit, sagen wir um 12 Uhr. Und abends geht's dann >>halt 2 Stunden länger, also bis 22 Uhr. > >Genau das habe ich mir früher auch schon gedacht! > >Angeblich gehen morgens die Pensionisten einkaufen. Nö. Morgens sind die beim Arzt, dann Frühstücken, dann Mittagessen, Nachmittags Kaffekränzchen, Abends gehen die dann zur Stoßzeit einkaufen. Kommt mir zumindest so vor, denn wenn ich mal einen freien Tag habe und Vormittags einkaufen gehe rennt da kein einziger Rentner rum. Nur Arbeitslose, Leute mit Spät- oder Nachtschicht und Leute wie ich, die einfach mal einen Tag Urlaub haben. Tobi | ThemenParX.de | CoasterCount.de | Parkflirt.de | Neu: Darkrides.de 1st Official Todtnau-Alpinecoaster-Wegen-Zu-Hohem-Sessellift-Schisser 2006
#18, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Tomsc am 11-Dez-06 um 16:36 Uhr
Ich bin dafür dass sich jeder Laden seine Öffnungszeiten individuell gestalten kann. Natürlich sollte man eine tägliche "Mindestöffnungszeit" vorschreiben damit manche Läden nicht aus irgendwelchen Gründen 1 Stunde täglich öffnen, aber dass der Lidl nebenan die gleichen Öffnungszeiten hat wie der Plattenladen in der Innenstadt ist irgendwie absurd.Wie gesagt, kundenspezifische Öffnungszeiten fänd ich prima MfG TomSC "Der wo Nachts einkaufen toll findet"
#39, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Gnislew am 12-Dez-06 um 16:45 Uhr
>Wie gesagt, kundenspezifische Öffnungszeiten fänd ich prima Und so sollte es meiner Meinung nach auch funktionieren. Das Problem ist nur, dass dies nicht in einige Köpfe hinein geht. Da wird eher gedacht man darf länger aufhaben, also muss ich das auch. www.gnislew.de | www.infosystem-duesseldorf.de | www.sneakfilm.de
#40, RE: Langer Donnerstag in Schleswig-Holstein - ABER KEIN Kunde kommt !!!
Geschrieben von Michelfeit am 12-Dez-06 um 20:29 Uhr
Ich möchte mal noch einen anderen Aspekt in die Diskussion einbringen (o.k., tomcraft hat dieses Thema schon angeschnitten):Wieso wurde/ wird ein Berufsstand gegenüber allen anderen vom Gesetzgeber bevorzugt, indem seine Arbeitszeiten gesetzlich vorgegeben sind? Und, um mal ein bißchen - passend zu unserem gemeinsamen Hobby - zu provozieren: Sollen die Beschäftigten im Einzelhandel spätabends oder auch am Sonntag nur deshalb nicht arbeiten, dass sie sich zu diesen Zeiten in Kino, Restaurant, Hallenbad oder gar im Freizeitpark vergnügen können, wo dann - ganz selbstverständlich - andere Menschen für sie arbeiten? In anderen Berufen wird die Arbeitszeit nach dienstlichen Erfordernissen geregelt. Und wenn demnach Nachtarbeit erforderlich ist, dann gibt es eben Nachtzuschläge. Und der Arbeitgeber muss sich gut überlegen, ob es ihm das wert ist. Kurzfristig kann ich die Bedenken der Mitarbeiter im Einzelhandel freilich gut verstehen: Wer sich vor rund 10 Jahren für eine Berufslaufbahn als Verkäufer entschieden hat, ist von anderen Voraussetzungen ausgegangen. Stefan A. Michelfeit - www.ridesonline.de "Wir werden - einfach ausgedrückt - weniger, älter und bunter." (H. Rech IM BW)
#41, Langer Mo-Sa im CentrO und alle sind da ;-)
Geschrieben von ALeXX am 12-Dez-06 um 22:14 Uhr
Bin gerade zum ersten mal in den Genuss der neuen Ladenöffnungszeiten gekommen: Das CentrO hier in Oberhausen hat nun vorerst testweise bis zum 06.01.07 Mo-Sa bis 22 Uhr geöffnet... Von leeren Einkaufspassagen kann man hier allerdings absolut nicht berichten. Ich hoffe allerdings, daß dies nicht nur am Weihnachtsgeschäft liegt, denn für Leute die jeden Tag bis 19 Uhr arbeiten müssen, ist es ein viel entspannteres Einkaufen wie sonst die letzten Minuten noch auszunutzen.
#42, RE: Langer Mo-Sa im CentrO und alle sind da ;-)
Geschrieben von The Knowledge am 12-Dez-06 um 22:30 Uhr
>Ich hoffe allerdings, daß dies nicht nur am Weihnachtsgeschäft liegt (...) Natürlich liegt der hohe Zuspruch im CentrO vorwiegend am Weihnachtsgeschäft. Gut ist allerdings, dass durch diese im Rahmen der Adventszeit zeitlich begrenzte Aktion viele Menschen die neuen Öffnungszeiten auch tatsächlich nutzen und sich ein Bild vom Komfortzuwachs machen können. Daumen hebende Grüße, Tim ... das sind Gerbera!
#43, RE: Langer Mo-Sa im CentrO und alle sind da ;-)
Geschrieben von jwahl am 12-Dez-06 um 22:42 Uhr
Ich glaube allerdings auch, dass man vom CentrO nicht auf die Situation im Allgemeinen schliessen sollte. Kurz: Was im CentrO ankommt, wird in den naechstgelegenen Innenstaedten Essen, Bochum oder Dortmund in meinen Augen sicher nicht funktionieren.Jakob Roadtrip
#44, Verfluchte 24/7 Gesellschaft
Geschrieben von Maaahzel am 12-Dez-06 um 22:47 Uhr
Gut, dass was ich jetzt hier schreibe, hat nicht unbedingt was mit dem Gewerbegebiet Kiel-Raisdorf zu tun, aber manchmal frage ich mich, was haben wir eigentlich *alle* davon. Auf unsere Gesellschaft bezogen?Klar, ein Dienstleistungsgedanke an sich ist ja nicht verkehrt, aber was haben wir eigentlich von der immer weiter voranschreitenden Flexibilisierung unserer Gesellschaft? Gut, wir können bis 22 Uhr einkaufen, rund um die Uhr eine Technikhotline anrufen, sonntags Brötchen kaufen, sind ständig erreichbar, ständig auf dem Sprung. Weil alles schneller und einfacher geht, müssen wir viel mehr in unsere Zeit reinpressen. Weil unser Job immer flexibler kündigbar sein soll, müssen wir pendeln, umziehen oder beides. Und außerdem muss jeder noch viel mehr für sich selbst verantwortlich sein. Wer nicht vorsorgt kriegt nix, und wer vorsorgt aber auch gerade keinen Lohn kriegt, muss an das Angesparte, und hat dann am Ende wieder... meist nix. Und das Kippen des Ladenschlussgesetzes jetzt macht nahtlos an der Stelle weiter. Klar, als Consumer bin ich voll happy, und freu mich über die dienstleisterische flexibility. Aber was ist mit den Arbeitern? Glaubt einer hier, dass durch solche Aktionen wirklich neue, sozialversicherungspflichtige Jobs entstehen? Das auch nur ein Arbeiter mehr Lohn bekommt? Wo soll das Geld dafür denn bitteschön herkommen? Wer glaubt, durch veränderte Öffnungszeit gäbe es mehr Umsatz und Gewinn, und es enstünden zahllose neue Arbeitsplätze, der war die letzten 20 Jahre nicht in der westlichen Welt. Wachstum entsteht nicht aus dem Nichts, dass hat die New Economy bewiesen. Es wird einfach nur zu einem neuen Wettkampf kommen, und der wird wieder hauptsächlich eines: verdrängen, und den anhaltenden Trend verstärken. Was wiederum heißt, dass langfristig weiter Arbeitsplätze verloren gehen, noch weniger Volksguthaben im Umlauf sein wird, und Werte wie Familie, Bildung und soziale Kompetenz, weiter abnehmen. (Klingt weit dahergeholt, soll aber trotzdem als Konklusion dieser kurzen Polemik dienen) Geiz ist halt geil, und wer nicht flexibel ist, muss halt gucken wo er bleibt. Oder überspitzt formuliert: Wer gesund ist konsumiert - für den Rest dann die Reste. 24/7 ist nicht die Lösung. 24/7 ist das Problem. (eins von vielen) Gruß Marcel Und wer drückt auf den resetbutton?
#47, RE: Verfluchte 24/7 Gesellschaft
Geschrieben von Morrrpheus am 13-Dez-06 um 01:15 Uhr
Das ist das, was ich versucht habe zu sagen, wo darf ich das unterschreiben? Meine ganze Zustimmung!
_________________________ Morrrpheus - stimmt zu
#49, RE: Verfluchte 24/7 Gesellschaft
Geschrieben von WP am 13-Dez-06 um 09:29 Uhr
Letzte Bearbeitung am 13-Dez-06 um 09:30 Uhr ()
Jep, absolute Zustimmung!Nicht zu vergessen, Eigentümer von Einkaufszentren sind vor allem deshalb an flexiblen Öffnungszeiten interessiert, weil sie dadurch den kleinen Geschäften, für die es nicht lohnt offen zu halten, natürlich Kunden abwerben. Die Verkäufer in den Zentren bekommen dann für Wochenenden aber oftmals nur Arbeitsverträge als Geringfügigbeschäftigte, ohne irgendwelche Nacht- oder Feiertagszuschläge. Von solchen Einkommen kann man nur sehr schlecht leben. Es profitieren wieder einmal nur die paar Reichen, die noch Reicher werden - super! Ja, ja, es ist bequem und lustig jederzeit einkaufen zu können!
#50, RE: Verfluchte 24/7 Gesellschaft
Geschrieben von vestermike am 13-Dez-06 um 12:50 Uhr
Bezogen auf die Ladenöffnungszeiten muß ich hier leider widersprechen. Wenn der Handel sich nicht den Bedürfnissen der Käufer anpaßt (und die befürworten laut diversen Umfragen ja die längeren Öffnungszeiten), wird er noch mehr Boden verlieren. Seitdem man im Internet rund um die Uhr einkaufen kann (und das meist auch noch zu günstigeren Preisen), war dieser Schritt mehr als überfällig. Man kann sicher die "Internettisierung der Gesellschaft" mit all ihren negativen Begleiterscheinungen kritisieren, aber wenn der klassische Handel sich da nicht anpaßt (oder anpassen kann), wird er langfristig nicht bestehen können. Zur Zeit gibt es noch genug "alte Säcke", die mit den neuen Medien nichts am Hut haben, aber das wird sich schneller ändern als uns vielleicht lieb sein kann. Wer heute nicht die richtigen Weichen für die Zukunft stellt, darf sich nicht wundern, wenn der Zug dann irgendwann gegen eine Wand donnert.
#53, RE: Verfluchte 24/7 Gesellschaft
Geschrieben von marc ep am 14-Dez-06 um 17:28 Uhr
Hallo,bevor ich gleich meine sozialen Stunden Nr. 3 und 4 diese Woche absolviere, nämlich BB-Training für Jugendliche, und dann pünktlich zum Trainingsende um 20 Uhr NICHTS mehr einkaufen kann, möchte ich diesen Thread um einen belanglosen Beitrag ergänzen. >... aber manchmal frage ich mich, was haben wir eigentlich *alle* >davon. Auf unsere Gesellschaft bezogen? > >Klar, ein Dienstleistungsgedanke an sich ist ja nicht verkehrt, aber was haben wir >eigentlich von der immer weiter voranschreitenden Flexibilisierung unserer >Gesellschaft? Ladenöffnungszeiten sind nicht unbedingt das Megathema bei der Globalisierungsdebatte, aber ich denke, dass durchaus ein paar nette innovative Konzepte bei kleinen familiengeführten Geschäften aufkommen werden. Dabei denke ich eher an den Türken und den Vietnamesen im Viertel, als an Aldi und Lidl. Vielleicht können genau diese kleinen Läden wieder Marktanteile zurückgewinnen, die man an Tankstellen und Discounter abgegeben hat. >Gut, wir können bis 22 Uhr einkaufen, rund um die Uhr eine Technikhotline >anrufen, sonntags Brötchen kaufen, sind ständig erreichbar, ständig auf dem Sprung. Damit hat es m.E. nichts zu tun. >Weil alles schneller und einfacher geht, müssen wir viel mehr in unsere Zeit >reinpressen. Muss man nicht. Es geht vielleicht auch um Qualitätssteigerung. >Weil unser Job immer flexibler kündigbar sein soll, müssen wir pendeln, >umziehen oder beides. Tja, war das "früher" anders? Meine Urgroßeltern sind jedenfalls Anfang des letzten Jahrhunderts von Ostpreußen ins Rheinland gezogen. Heute ruft man nach dem Verfassungsgericht, wenn die Pendlerpauschale etwas gekürzt wird. >Und außerdem muss jeder noch viel mehr für sich selbst verantwortlich sein. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass genau das Gegenteil gefordert wird. Um beim Lebensmittelhandel zu bleiben, wird dort mittlerweile einem schon das Denken abgenommen, da überall der 100g- oder kg-Preis ausgezeichnet ist. Die GKVs zahlen heute für Behandlungen, an die man vor 20 Jahren in den kühnsten Träumen nicht hätte denken können. Trotzdem fordert die Gesellschaft immer noch Vollkaskoschutz ohne Selbstbeteiligung. Sinnvoll? Unsere Kinder werden uns das danken, denn neben den 1,5*10^12 EUR Staatschulden kommen aus Ansprüchen der jetzigen Gesellschaft in den sozialen Sicherungssystemen ähnliche Beträge auf die nachfolgenden Generationen zu. Da kann ich nur sagen, dass es vollkommen nachvollziehbar und konsequent ist, für sich selbst verantwortlich zu sein, denn de facto ist man das heut nur sehr bedingt. Es ist auch sehr bequem ... >Wer nicht vorsorgt kriegt nix, und wer vorsorgt aber auch gerade >keinen Lohn kriegt, muss an das Angesparte, und hat dann am Ende wieder... meist nix. Die "goldene Generation" der letzten (und wohl auch der nächsten) 1000 Jahre in Westeuropa kommt langsam ins Rentenalter oder bezieht diese schon. Alle Älteren und Jüngeren haben das von dir angesprochene Problem, was aber für unsere Urgroßeltern und die davor Lebenden vollkommen normal war. Haben wir Kinder und Enkel der "goldenen Generation" vielleicht das Eigenverantwortlich-Sein verlernt? >Und das Kippen des Ladenschlussgesetzes jetzt macht nahtlos an der Stelle weiter. Das ist jetzt aber ein wenig überinterpretiert. >Aber was ist mit den Arbeitern? Glaubt einer hier, dass durch solche Aktionen wirklich >neue, sozialversicherungspflichtige Jobs entstehen? Nein. Aber der Nichtabbau derselben ist im Einzelhandel schon mehr als man sich wünschen kann. >Wer glaubt, durch veränderte Öffnungszeit gäbe es mehr Umsatz und Gewinn, und es >enstünden zahllose neue Arbeitsplätze, der war die letzten 20 Jahre nicht in der >westlichen Welt. Wachstum entsteht nicht aus dem Nichts, dass hat die New Economy >bewiesen. Es wird einfach nur zu einem neuen Wettkampf kommen, und der wird wieder >hauptsächlich eines: verdrängen, und den anhaltenden Trend verstärken. Der Trend, immer mehr Online zu bestellen, wird dadurch verstärkt? Hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich habe kaum Zeit, mal zu Shoppen (im weiblichen Sinne), da ich mehrfach die Woche in der Halle stehe und Samstag nachmittags grundsätzlich auch unterwegs bin. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie die Elberfelder Innenstadt aussieht. Gibt es da einen Weihnachtsmarkt? Heute ab 21 Uhr hätte ich auch Zeit, mal zu gucken; da aber wahrscheinlich alles zu ist, hätte das wenig Sinn. (BTW: Ich habe mich über evtl. neue Öffnungszeiten nicht informiert.) >Was wiederum heißt, dass langfristig weiter Arbeitsplätze verloren gehen, noch weniger >Volksguthaben im Umlauf sein wird, und Werte wie Familie, Bildung und soziale >Kompetenz, weiter abnehmen. (Klingt weit dahergeholt, soll aber trotzdem als Konklusion >dieser kurzen Polemik dienen) Ich denke und hoffe etwas anderes. Wenn man mich fragen würde, sollte die MwSt auf 25% erhöht werden und alle "versicherungsfremden Leistungen" aus den Sozialsystemen herausgenommen werden, dadurch weniger Lohnnebenkosten. Hört sich wie eine FDP-Forderung an, wofür ich mich schäme, aber in diesem Zusammenhang durchaus Sinn machen könnte. Die Verteuerung der Produkte - auch im Hinblick auf Importwaren (insbesondere China) - und die gleichzeitige Verbilligung der Arbeitskräfte in D im Zusammenhang mit innovativen Ideen und Produktivitätszuwachs kann das Gegenteil bewirken. Allerdings müsste klar sein, dass Arbeitsplätze in der Industrie nicht wieder in großen Zahlen zurückkommen werden; Hauptaugenmerk müsste auf den Dienstleistungsbereich gelegt werden. Neben dem Ladenschlussgesetz gibt es aber eine Anzahl von Verordnungen, Bestimmungen und Gesetze im 6-stelligen Bereich, die einen das Leben unendlich schwer machen können. Hat jemand schon mal mit dem Gedanken gespielt, eine 24/7-Videothek zu eröffnen. Bei der heutigen (zumindest im Oktober noch gültigen) Gesetzeslage steht die Staatsanwaltschaft schon auf der Matte, wenn man den Gedanken nur mal zu Ende denkt. Noch schlimmere Schildbürgerstreiche, die die Gesellschaft vor dem "totalen Konsum a la keine Ladenöffnungszeiten" usw. schützen sollen, sieht man regelmäßig bei Frontal21, Monitor, et al. Die Abschaffung einer Vorschrift scheint bei vielen den reflexhaften Wunsch nach staatlicher Wärme hervorzurufen. Das Ganze klappt aber nur bei jährlichen Wachstumsraten von über 5%. Davon ist D schon seit mindestens 25 Jahren weit entfernt, so dass wir seit dem mehr oder weniger den Wohlfahrtstaat auf Kosten anderer betrieben haben. Und das ein solches Wachstum auf Dauer nicht besonders toll ist, haben die Meadows schon 1972 gezeigt, auch wenn deren Modelle mMn ziemlich grober Unfug waren und sind. Ein chaotisches System kann man nicht modellieren, und wenn, dann sind die Ergebnisse nach einer kurzen Zeit völlig belanglos. Tendenzen sind aber trotzdem ablesbar. (Wer weiß, wovon ich schreibe, bekomme einen Gummipunkt und darf die Welt gedanklich retten.) Zurück zu deinem Posting: >Geiz ist halt geil, und wer nicht flexibel ist, muss halt gucken wo er bleibt. Oder >überspitzt formuliert: Wer gesund ist konsumiert - für den Rest dann die Reste. Hä, das ist doch jetzt ein brennendes Plädoyer für die 24/7 Gesellschaft, oder? Ich bin nicht besonders flexibel, weil ich mich heute mit Kindern für 2h beschäftigen darf. Also forderst du für mich längere Öffnungszeiten, oder?>24/7 ist nicht die Lösung. 24/7 ist das Problem. (eins von vielen) Also doch nicht. Die, die sich sozial engagieren, sind die Gear*. Die, die arbeiten, auch; schon mal im Discounter nach 18 Uhr vernünftiges Obst und Gemüse gesehen? Und der kleine Türke um die Ecke darf auch nicht länger aufmachen, wo ich noch ein vertrauensvolles Sortiment an oben genannten gesunden Sachen finden könnte. Hier könnte die nicht arbeitende Mutter vielleicht sogar eine 400EUR Stelle bekommen, wo sie 2x die Woche von 17 bis 22 Uhr abreiten könnte. Geht in deiner Gesellschaft nicht. Dann kann sie nichts dazuverdienen, muss ALG2 oder Wohngeld beziehen und ich kann die Extra-Euros nicht beim fiktiven Geschäft um die Ecke um 21.30h ausgeben, sondern muss das Geld dem Staat zur Finanzierung des o.g. Wohngeldes geben. Darauf keine Lust habende Grüße Marc
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