Hi,Erst ist es ein wenig verwunderlich, dass ausgerechnet die Bild (und SZ) an die Information gekommen sein soll, aber letztlich gibt es da noch gegenläufige Quellen - in Stein gemeißelt ist die Nachricht zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht, sondern es hat wohl nur jemand "Informationskorruption" betrieben.
Die Reaktion, dass Klinsi undankbar wäre oder ein Volk vor den Kopf gestossen hätte, kann ich so nicht stehenlassen. Schließlich wurde ihm ständig versucht Knüppel in die Beine zu werfen. Ganz vorne mit dabei: Die Altherren-Riege aus dem DFB und der Axel-Springer-Verlag, der seine komplette Exklusiv-Vorab-Nachrichtenzufuhr von Klinsmann und seinen Spielern versagt wurde. Wochenlang wurde er durch die Schlagzeilen geprügelt und man hat ihn selbst wenige Tage vor der WM noch versucht abzusetzen.
Übertreibe ich? Nein!
Ein wirkliches kleines Best-of aus den letzten beiden Jahren!
Da andere Medien aber im Chor der Bild mitgeprügelt haben und letztlich 60% der Deutschen für eine kurzfristige Absetzung gewesen wären, hätte Klinsmann einfach nur den Wunsch der Deutschen erfüllt.
Das kurzzeitige "Klinsi-bleib-bei-uns"-Gehabe, in der aus Image-Gründen sogar ironischerweise die Bild, DFB und Beckenbauer eingestiegen ist, ist dagegen sicherlich kein solides Fundament für eine berufliche Karriere.
Wenn die Begeisterung verschwunden ist, würde der Schutzschild gegenüber den Nörglern wieder wegfallen -- und das nächste Mal, wenn der Schwabe bei einer DFB-Veranstaltung keinen gelben Krankenschein Richtung Axel-Springer gefaxt wird, erinnern die sich ganz sicher daran, wer ihnen keine Bettgeschichten der Nationalspieler verraten hat...
Grüße,
Alex
Hi,Grundsätzlich: Ja, Mecker gibts immer. Wir haben 80 Millionen Bundestrainer die alle meinen, qualifiziert zu sein.
Das herausragende an der Position Klinsmanns ist aber, in welcher Intensität man von Medienseite (Bild voran, meinungsschwache andere Medien hinterher gehoppelt) auf ihn gekloppt hat. Und die eigene Mannschaft hat mitgemacht - auch nicht irgendwer, sondern zum Beispiel Bild-Kommentator Beckenbauer und Bild-Kommentator Lothar Matthäus haben ihre Positionen dazu ausgenutzt. Das ganze heraus hat ein hartes wirtschaftliches Interesse als Hintergrund - und nur entfernt mit sportlichen Leistungen auf einem Fußballplatz zu tun.
Die Bildzeitung hat ihre ganze Fußball-Hofberichterstattung zur WM vergeigt. Das Blatt rühmte sich in der Vergangenheit immer damit, eine gewisse Sportkompetenz zu haben, der Resortleiter war zum Beispiel zusammen mit der Nationalmannschaft einquartiert, bekam die Aufstellungen 24h früher wie andere, wichtige Personen wie Matthäus wurden mehrmals täglich angerufen und hintenrum belohnt (damals mit Aufwertungen im Blatt zur Erhöhung des Marktwerts, heutzutage rein geldmäßig wurde die Kommentatoren-Stelle geschaffen). Diesmal hat die Bild alles versaut. Während Deutschland feierte, hatte Bild nur Bär Bruno und Otti Fischer auf Seite 1. "Ich les' die nur wegen dem Sportteil" - Prust.
Das Interesse an der Absetzung hat sich nicht geändert. In Panik hat die Bild zwar gerade einen Schlenker gemacht, aber grundsätzlich ist das was Klinsmann macht immer noch stark geschäftsschädigend für Bild, BamS und Sport-Bild, daher muss sich die Geschichte wiederholen (nur jetzt geht das halt nicht).
Möglicherweise muss der Laden Fußball erst einmal kräftig ausgeräuchert werden, bevor solche Leute mitarbeiten dürfen.
Grüße,
Alex
Ausnahmsweise mal ganz ohne Kommentar nur zum Geniessen:Liebe Leser,
was nervt an Jürgen Klinsmann eigentlich am meisten? Sind es seine Anfängerfehler? Oder ist es das Dauergrinsen? Oder die Unglaubwürdigkeit? Oder der fehlende Anstand? Oder seine Respektlosigkeit? Oder der geringe Arbeitseifer? Oder doch eher das Gesabbel – wie Ex-Nationalspieler Christian Wörns sagt?
Klinsmann macht alles kaputt. Er nimmt uns die Vorfreude auf die WM. Die Wut der Fans bekommt er natürlich nicht mit, weil er nach jedem Spiel ins sonnige Kalifornien flüchtet. Er hört nicht, was die Menschen morgens beim Bäcker und abends in der Kneipe sagen!
Fast jeden Monat jagt er eine andere Sau durchs Dorf. Er sagt das WM-Quartier in Leverkusen ab. Er rasiert DFB-Mitarbeiter wie Sepp Maier. Er stellt einen Schweizer als Chefscout ein. Er zettelt eine unsinnge Torwartdiskussion an. Er holt irgendwelche Fitness-Trainer aus Amerika, die die Spieler öffentlich mit einem Showtraining der Lächerlichkeit preisgeben. Er will einen Hockey-Trainer installieren, aber wehrt sich gegen Matthias Sammer.
Das alles ist blinder Aktionismus, der nichts bringt – außer Ärger! Noch schlimmer: Seit knapp zwei Jahren diskutiert Deutschland über diese Nebensächlichkeiten. Das eigentliche Problem aber trat beim 1:4 in Italien zu Tage: Klinsmann ließ im Mittelfeld eine Viererkette auf einer Linie spielen – ohne Absicherung vor der eigenen Abwehr! Italiens Alessandro Del Pierro konnte machen, was er wollte.
Und was machte Klinsmann? Nichts! 90 Minuten lang schaute er sich das Grauen an und stellte nicht um. Jeder Amateurtrainer hätte nach sieben Minuten Änderungen vorgenommen. Es war nicht das erste Mal, daß Klinsmann taktisch aufs Kreuz gelegt wurde.
Die schwache Leistung hängt natürlich damit zusammen, daß Klinsmann Spieler einlädt, die im Verein Ersatz sind. Christoph Metzelder hat bei der WM 2002 hervorragend gespielt. Doch nach vielen Verletzungen wurde er in Dortmund von einem U-21-Spieler auf die Bank verdrängt. Trotzdem wird er berufen – im Gegensatz zu Mitspieler Christian Wörns, dem derzeit besten deutschen Verteidiger.
Der Bundestrainer redet immer davon, daß es nach Leistung geht, aber er handelt nicht danach und macht sich so unglaubwürdig. Das Klinsmann-Prinzip lautet: Links blinken, rechts abbiegen!
Und was soll eigentlich dieses Argument, daß Robert Huth von hinten heraus das Spiel besser eröffnen kann als ein Wörns? Da werden die Prioritäten völlig verdreht. Zu 98 Prozent sollen Abwehrspieler erst einmal den Laden dicht halten!
Wenn Klinsmann Wörns nicht mehr haben will, ist es eine Frage des Anstands, wie man das mitteilt. Sie haben sechs Jahre lang gemeinsam für Deutschland gespielt. Da kann Wörns erwarten, daß Klinsmann ihm die Absage persönlich mitteilt – und nicht auf seiner Mailbox.
Um einem Spieler aber eine Absage persönlich mitzuteilen, muß man vor Ort sein. Und nicht in Amerika. Klinsmann verlangt von seinen Spielern, daß sie für die WM alle persönlichen Dinge hintenanstellen. Ein Trainer aber muß seiner Mannschaft vorleben, was er von ihr erwartet. Genau das macht Klinsmann nicht. Bundesligatrainer wundern sich, daß Klinsmann die Spieler nach Spielen kaserniert, er selbst aber immer ratzfatz abdüst.
Und natürlich fragt man sich: Was macht der Klinsmann eigentlich den ganzen Tag in Kalifornien? Nur ein paar Videos gucken von irgendwelchen Gegnern? Das kann es ja wohl nicht sein. Der bestbezahlte DFB-Angestellte sollte sich die Gegner persönlich anschauen. Aber das erledigt ja Chefscout Urs Siegenthaler. Herr Klinsmann läßt die anderen für sich arbeiten. Und der DFB zahlt alle.
In dieser Woche ist ein Treffen der WM-Trainer in Deutschland. Klinsmann vom Gastgeberland steckt jedoch in Kalifornien. Daß Klinsmann fernbleibt, ist an Respektlosigkeit den Gästen gegenüber nicht mehr zu überbieten!
Franz Beckenbauer dagegen fliegt gerade durch die ganze Welt und bedankt sich überall, daß Deutschland die WM bekommen hat. Das hat Stil.
Wenn’s jedoch ums Geldverdienen geht, dann ist für Herrn Klinsmann kein Weg zu weit. Dann läßt er sich in Deutschland blicken. Werbeaufnahmen, Einkleidung – kein Problem! Aber wenn Bayern gegen Hamburg spielt, ist er nicht da.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ohne die Werbe-Millionen geht nichts. Die Außendarstellung der Nationalmannschaft ist jedoch katastrophal. Man sieht die Spieler in Bier-Spots und mit neuen Klamotten. Aber wann hat man sie im TV das letzte Mal trainieren sehen?
Klinsmann beklagt, daß er so wenig Zeit mit den Spielern habe. Gerade deshalb sollte er diese Stunden sinnvoll nutzen. Gummiband-Übungen mit US-Trainern bringen gar nichts. Jedes Einstudieren einer Standardsituation wäre sinnvoller.
Mit dem Auftreten der US-Gummiband-Gang und den Heimübungen für die Spieler hat Klinsmann der ganzen Welt mitgeteilt: Schaut, meine Mannschaft ist nicht fit. Die Deutschen waren noch nie die besten Techniker, aber die Physis war immer einer ihrer Trümpfe. Völlig ohne Not hat Klinsmann auch die vielleicht letzte Stärke zerredet.
Und was macht Grinsmann Klinsmann? Der Schönredner lacht. Spätestens dann kocht die Wut bei jedem Fan hoch. Im Interesse Deutschlands: Er sollte das Feld für einen Fachmann räumen. Ideal wäre Felix Magath. Der Bayern-Trainer könnte die Nationalmannschaft zusätzlich übernehmen und zur WM führen. Er brächte mehr Zeit auf als Klinsmann in Amerika.
Grinsmann droht bei der WM das Desaster!
Jochen Coenen