Die Rheinische Post meldet:Schalke 04 kurz vor der Insolvenz
veröffentlicht: 13.05.06 - 11:52
München (rpo). Die Unruhe beim Bundesligisten FC Schalke 04 steigt weiter. Erst zu Beginn der Woche wurden gegen den Revierklub ein Ermittlungsverfahren wegen Bilanzfälschung eingeleitet. Nun sollen die "Königsblauen" offenbar schon seit Monaten am Rande der Zahlungsunfähigkeit stehen.
Spielergehälter und Rechnungen können wohl nur durch Privatdarlehen von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern in Höhe von fast zehn Millionen Euro bezahlt werden.
Das berichtet der "Focus". Größter privater Kreditgeber sei nach Informationen des Nachrichtenmagazins Aufsichtsratschef Clemens Tönnies mit fast fünf Millionen Euro. Zudem habe auch der Unternehmer Karl-Heinz Beul Anfang diesen Jahres Schalke ein 3,5-Millionen-Euro-Darlehen gewährt. Manager Rudi Assauer half dem Verein mit einen Kredit von 500.000 Euro. Der 62-Jährige verzichte zudem auf eine halbe Million Euro seines Jahresgehalts, berichtet der "Focus" weiter.
Schalke erhält dem Bericht zufolge von den Hausbanken keine Kredite mehr, weil der Klub keine Sicherheiten mehr bieten könne. Finanzvorstand Josef Schnusenberg, gegen den bei der Essener Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Bilanzfälschung und Insolvenzverschleppung läuft, soll mit dem Versuch gescheitert sein, bei Hauptsponsor Veltins 20 Millionen Euro als Vorschuss für die Namensrechte an der Arena zu erhalten. Veltins finanzierte vor zwei Jahren die Ablösesumme des Spielers Marcelo Bordon vor.
Dem Vorstand und Aufsichtsrat des Vereins weigerte sich Schnusenberg bisher, die wirklichen Zahlen zu offenbaren. "Focus" zitiert einen Aufsichtsrat: "Einen Gesamtliquiditätsplan hat hier noch keiner gesehen."