Zurück
URL: https://Freizeitparkweb.de/cgi-bin/dcf/dcboard.cgi
Foren-Name: Plauderecke
Beitrag Nr.: 6702
#0, Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von jens_hoeffken am 12-Aug-05 um 13:37 Uhr

...dass Seitenbacher Müsli die besten Radiospots seit Radiogedenken geschaltet hat?

Äthergruss, Jens


#1, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von MIB am 12-Aug-05 um 13:40 Uhr

Ich nicht!!! Das ist akustische Umweltverschmutzung sondergleichen. Dumm nur das die Werbung eben genau WEIL sie so sch***** ist funktioniert.

CU,
Michael

Coastershop.de -> Lift...Drop...Shop!


#2, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von The Knowledge am 12-Aug-05 um 13:45 Uhr

Furchtbar! Lautstärke durch Nervfaktor. Geht gar nicht.

#3, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von Walter am 12-Aug-05 um 13:49 Uhr

>...dass Seitenbacher Müsli die besten Radiospots seit Radiogedenken geschaltet
>hat?
>Äthergruss, Jens

Diese Spots hören sich an, wie in der ersten Tagen der Pionierzeit der Lokalradios von Radio NRW.
20 Spots von 20 verschiedenen Firmen hörten sich so dermaßen alle gleich an,
dass man dachte im 5-minütigen Werbebeblock würde nur 1 einzige Firma werben.

Und wie kams? Da hatte der Werbezeitenverkäufer mal wieder rein zufällig dasselbe Produktionsstudio "empfohlen" ...

Gruß, Andreas Walter.

"Delirium, Delarium...voll wie ein Aquarium"


#4, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von Pete am 12-Aug-05 um 13:57 Uhr

Wer den Spot nicht kennt (so wie ich), kann ihn vielleicht auf www.seitenbacher.de unter Radio-Spots finden. Mein Problem dabei ist nur, dass ich auf der Arbeit bin und keine Boxen hab

#5, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von Maik_Matzon am 12-Aug-05 um 14:06 Uhr

Letzte Bearbeitung am 12-Aug-05 um 14:07 Uhr ()
"Seitenbacher Müsli, lecker, lecker, lecker, leeecker, leeecker, lecker"
Hoffe hab kein Wort vergessen.

Gruß
Maik


#6, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von tobbele am 12-Aug-05 um 15:35 Uhr

>"Seitenbacher Müsli, lecker, lecker, lecker, leeecker, leeecker, lecker"

Es gibt Momente wie diesen, da bereue ich es überhaupt nicht, kein SWR3 mehr zu hören.

Gruß Tobias


#7, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von MIB am 12-Aug-05 um 15:42 Uhr

>Es gibt Momente wie diesen, da bereue ich es überhaupt nicht, kein SWR3 mehr zu hören.

Vorsicht!!! Irgend eine Volleule hat Oppa Seitenbacher erklärt wie man auch bei anderen Sendern Spots schaltet. Wiege Dich also nicht all zu sehr in Sicherheit

CU,
Michael

Coastershop.de -> Lift...Drop...Shop!


#8, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von The Knowledge am 12-Aug-05 um 15:51 Uhr

Hmmm ...

... glaubst du nicht, Oppa Seitenbacher hat damit so etwas wie eine Media-Agentur beauftragt? Oder sind so neumodische Firmen für den Seitenbacher-Clan Teufelszeug?

Gruß,

Tim
... wir werden wie Gold sein!


#10, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von MIB am 12-Aug-05 um 16:20 Uhr

>... glaubst du nicht, Oppa Seitenbacher hat damit so etwas wie eine Media-Agentur
>beauftragt?

Das ist ja das traurige daran!! Obwohl, vielleicht macht der das ja tatsächlich alles selber jeden Morgen nachdem er gerade sein Frühstücks CranSchoFit geraucht hat?

CU,
Michael
*Some people are like slinkies. Not really good for anything but they still bring a smile on your face when you push them down a flight of stairs*
Coastershop.de -> Lift...Drop...Shop!


#11, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von jens_hoeffken am 12-Aug-05 um 17:10 Uhr

Aus den Stuttgarter Nachrichten:

Die Werbekracher vom Müslimacher

Bei Seitenbacher produziert der Chef die Radiospots selbst - nicht immer zum Vergnügen der Hörer

Werbung im Radio ist meist nicht gerade spektakulär. Das mag daran liegen, dass der Kreativität ohne die Macht der Bilder Grenzen gesetzt sind. Hin und wieder aber schafft es ein Markenname, sich unauslöschbar im Hörerhirn festzusetzen. Seitenbacher ist dafür ein schönes Beispiel. Während die Simpelspots des Müslimachers viele in den Wahnsinn treiben, haben sie für andere längst Kultstatus erreicht. Was nur wenige wissen: Es ist der Chef selbst, der durch den Äther spricht.

Nur einen Kirschkernspucker entfernt von seiner Fabrik im Industriegebiet des Odenwalder Örtchens Buchen hat sich Willi Pfannenschwarz im Kellerraum seines noblen Wohnhauses ein Heimstudio eingerichtet. Mischpult und digitales Aufnahmegerät auf der einen Seite, das große Mikrofon hinter der Glaswand auf der anderen Seite. Die Wände sind mit Schaumstoffmatten isoliert, in den Regalen stapeln sich hunderte von CDs. Wenn am Abend die Maschinen ruhen, zieht sich der Müsli-Chef hierher zurück und wird zum Hobby-Produzenten.

Der 46-Jährige, der mit schwarzer Jeans und langen Haaren aussieht wie der Bassist einer lokalen Rockband, textet, spricht und mischt selbst. Zwei Stunden benötigt er für einen Spot, und immer ist die Botschaft denkbar einfach, als hätte er einen Gedanken mal eben auf ein Blatt Papier gekritzelt. "Die Ernte ist eingefahren, ein neues Müsli entsteht" oder "Frohe Weihnachten mit Seitenbacher-Müsli" oder "Es gibt was total Neues, Fruchthütchen von Seitenbacher, total lecker und so gesund", tönt es über sämtliche Radiosender der Republik. Gesprochen in schönstem Honoratioren-Schwäbisch, laut mit Gitarrenriffs unterlegt.

Vermutlich wechseln Millionen Radiohörer in diesem Moment den Sender und fragen sich: Warum lässt dieser Mann keine Profis ran? Die Antwort darauf ist einfach. Er will es so. So und nicht anders. Den ersten Seitenbacher-Spot ließ Willi Pfannenschwarz vor rund 15 Jahren von einer Münchner Werbeagentur produzieren, die dafür die Stimme von Knuddel-Alien Alf, Tommy Pieper, engagierte. Das klang ganz normal. Willi Pfannenschwarz gefiel es trotzdem nicht. Zu robotermäßig und zu glatt war ihm das. "Ich mag es nicht, wenn die Leute durch Werbung unterschwellig beeinflusst werden", sagt er. Direkter sollte es sein. Authentischer.

Eines Mittags setzte er seiner Tochter die neueste Müslimischung zum Test vor. Lecker, lecker, lecker, lautete ihr Urteil. Und kurz darauf saß sie gemeinsam mit Papa im Nachrichten-Studio eines Lokalsenders und kreierte einen der bekanntesten Werbespots überhaupt, auf den der Vater auch heute noch stolz ist: "Ein Kind führt niemanden hinters Licht, das hat einfach einen ehrlichen Ausdruck." Nur die Folgen hatte er nicht bedacht, denn lange mussten seine beiden Töchter in der Schule unter Hänseleien leiden.

Über 90 Spots sind im Heimstudio inzwischen auf Tonband gebannt geworden, von denen Willi Pfannenschwarz gerne eine kleine Auswahl zum Besten gibt. Mal hören sie sich an wie eine Ankündigung für ein AC/DC-Konzert, dann wieder sind sie mit Marschmusik garniert, "für die älteren Hörer", wie er erklärt. Manchmal muss er selbst lachen über seine Versuche, die nie gesendet wurden.

Dass die Reaktionen auf die Spots durchaus unterschiedlich sind, ist ihm bewusst. "Es gibt viele Werbefachleute, die sagen, das ist unprofessioneller Schrott, was ich da mache." Auch die Hörer reagieren zuweilen richtig gereizt. Er solle mit diesem Zeug endlich aufhören, das ginge ihm wahnsinnig auf den Wecker, ließ ihn ein Kölner wissen. "Im Rheinland reagieren die Leute besonders aggressiv", hat Pfannenschwarz festgestellt. Aber es gibt auch Fans seiner eigenwilligen Werbung, die ihm nette Briefe schreiben und ihm gratulieren.

Dabei interessiert ihn der Erfolg seiner Werbung gar nicht: "Ob uns zehn Prozent oder 30 Prozent kennen, das spielt für mich keine Rolle." Zeit für aufwendige Analysen hat er nicht. Die Entscheidung, auf Werbung zu setzen, traf er, wie alle anderen in seinem Leben auch, aus dem Bauch heraus.

Willi Pfannenschwarz ist der Prototyp eines schwäbischen Selfmademan. Als Jugendlicher begann er in der elterlichen Mühle in Waldenbuch bei Stuttgart mit der Müsliproduktion. Aus Schrottteilen baute er sich eine Maschine zusammen, um das Getreide zu verarbeiten. Nachts wurde produziert, tagsüber fuhr er über die Dörfer, um die Flocken und getrockneten Früchte zu verkaufen. Es dauerte seine Zeit, bis der erste Laden bereit war, das Müsli in sein Sortiment aufzunehmen.

Heute hat das Unternehmen Seitenbacher rund 120 Mitarbeiter, und längst verkauft es nicht mehr nur Müsli, sondern so genanntes Functional Food von Öko-Corn-Flakes über Powerriegel für Sportler bis hin zu Gelatine-freien Fruchthütchen.

Bis zu 18 Stunden arbeitet Willi Pfannenschwarz täglich für seine Firma. Und ein bisschen ist die Arbeit im Studio auch Ersatzhandlung. Denn für seine eigentliche Leidenschaft, die Rockmusik, bleibt einfach nicht genügend Zeit. Eine Konzerthalle besäße er gerne, in der nur gute Rockbands spielen dürften. Wie Rainbow, Whitesnake oder Deep Purple, deren Konzert in der Stuttgarter Schleyerhalle er zum Besten zählt, was er je erlebt hat. "Diese Musik berührt mich so brutal, da kommen mir manchmal die Tränen."

Sein neuester Reklamecoup ist die Eroberung ausländischer Märkte. "Hi Florida, I’m Mister Seitenbacher", begrüßt der Waldenbucher über Miamis Radiosender die Rentner im Sonnenstaat, wo er vor kurzem eine kleine Außenstelle eröffnet hat. Im Südwestrundfunk spielen sie den auf Englisch gesprochenen Spot auch mal außerhalb der Werbeblöcke. Nur so, zur Erheiterung der Hörer. Was kann man von einer Werbung mehr verlangen?

von Michael Gerster, Stuttgarter Nachrichten

Gruss, Jens


#12, 0 kcal
Geschrieben von DB Der Birki am 12-Aug-05 um 17:29 Uhr

Großartig!

#13, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von MIB am 12-Aug-05 um 17:42 Uhr

*mitdemKopfgeradedumpfaufderTischplatteaufschlag*

CU,
Michael
*Some people are like slinkies. Not really good for anything but they still bring a smile on your face when you push them down a flight of stairs*
Coastershop.de -> Lift...Drop...Shop!


#14, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von The Knowledge am 12-Aug-05 um 18:17 Uhr

Durch die Homestory wird's nicht besser. Schade, dass der Mann keine Analysen macht - dann würde er nämlich mit dieser Geldberschwendung aufhören. Die Spots bringen keine Käufer, die bringen nur Aggressionen.

#9, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von tobbele am 12-Aug-05 um 16:03 Uhr

Also bisher bin ich sowohl bei WDR2 als auch im Aachener Lokalradio verschont geblieben. Ich hoffe doch, das bleibt auch so.

Gruß Tobias


#18, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von ghost2 am 13-Aug-05 um 02:40 Uhr

Wie kann man solche Werbespots auf die Menschheit loslassende Grüße

Gerd


#15, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von Alex am 12-Aug-05 um 18:27 Uhr

Wieviel zahlt eigentlich der Mensch dafür? Immerhin müssten seine Spots ja besonders teuer sein, weil sie alles was danach kommt, massiv runterziehen...

#16, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von jens_hoeffken am 12-Aug-05 um 23:31 Uhr

http://freizeitparkweb.de/cgi-bin/dcf/dcboard.cgi?az=show_thread&forum=DCForumID6&om=6702&omm=11&viewmode=threaded

#17, RE: Wer findet eigentlich auch...
Geschrieben von Alex am 13-Aug-05 um 02:29 Uhr

Hi,

Das beantwortet doch noch lange nicht die Frage, wie die Radiosender das Umfeld des Spots berechnen. Es wäre nur logisch das dadurch der Spot teuer wird oder er halt genommen wird weil er einen großen Anteil an der gebuchten Werbung ausmacht - so wie MTV sich auch kaum der Jamba-Werbung ausweichen kann, obwohl sie im Umkehreffekt extrem viele Zuschauer kostet.

Grüße,
Alex