#0, Handy- telefonieren ist für Kinder sehr gefährlich
Geschrieben von WP am 07-Aug-05 um 16:05 Uhr
Wiener Ärztekammer warnt jetzt: Handy- telefonieren ist für Kinder sehr gefährlich• Erhöhtes Krebsrisiko durch Handy-Strahlen möglich
• Mobilfunkbetreiber weisen aber alle Vorwürfe zurück
Die Wiener Ärztekammer warnt ausdrücklich vor übermäßigem Handytelefonieren vor allem bei Kindern. Grundlage dafür ist die kürzlich präsentierte "Reflex-Studie", in der eindeutig ein gentoxischer Effekt von Mobilfunkstrahlen nachgewiesen wurde. Als erste Konsequenz daraus hat nun die Ärztekammer einen Leitlinienkatalog erstellt, der konkrete Verhaltensregeln im Umgang mit Handys festlegt. Die Mobilfunkbetreiber wiesen die Vorwürfe der Ärztekammer aber als Schauermärchen zurück.
Die von der EU mit mehr als zwei Millionen Euro geförderte "Reflex-Studie" wurde an mehreren bedeutenden Forschungszentren in Europa - unter anderem auch am Wiener AKH - durchgeführt. Dabei wurde tatsächlich ein gentoxischer Effekt auf menschliche Zellkulturen von Mobilfunkstrahlen in der Stärke, wie sie von jedem GSM-Handy erzeugt werden, festgestellt.
Leitlinienkatalog der Wiener Ärztekammer
Die Wiener Ärztekammer sieht sich daher veranlasst, die Bevölkerung zu mehr Sorgfalt im Umgang mit Mobilfunkgeräten insbesondere bei Kindern aufzurufen. Denn Kinder seien gegenüber hochfrequenter Strahlung empfindlicher als Erwachsene, da der Schädelknochen dünner sei, so Erik Huber, Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien. Die Ärztekammer hat in der Folge Leitlinien erlassen, die Kindern unter 16 empfiehlt, nur im Notfall mit dem Handy zu telefonieren und vom häufigen Gebrauch von Mobiltelefonen abrät.
Österreichische Mobilfunkbetreiber weisen Warnung zurück
Die österreichischen Mobilfunkbetreiber wiesen die Warnung der Wiener Ärtztekammer zurück. "Dies sind Schauermärchen", meinte am Freitag der Geschäftsführer des Forums Mobilkommunikation (FMK) Thomas Barmüller. Die wissenschaftliche Faktenlage werde entstellt oder gänzlich ignoriert.
Aussage der Ärztekammer widerspricht WHO-Konsens
Mit ihren Aussagen stelle sich die Wiener Ärtzekammer gegen den erzielten Konsens, nach dem es "nach derzeitigem Stand der Wissenschaft keinen Nachweis für eine Gefährdung der Gesundheit durch elektromagnetische Felder des Mobilfunks" gibt, wenn diese unterhalb der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenzwerte lägen. (APA/red)
Quelle: www.news.at und Wiener Kronen Zeitung
Würde mich interessieren, ob in Deutschland auch ähnliche Artikel auftauchen.
#1, Ärztekammer
Geschrieben von WP am 07-Aug-05 um 16:41 Uhr
05.08.2005 Wiener Ärztekammer warnt vor übermäßigem Handytelefonieren von Kindern
Neuer Leitlinienkatalog rät zum behutsamen Umgang mit Handys
Wien (OTS) - Die Wiener Ärztekammer warnt ausdrücklich vor übermäßigem Handytelefonieren vor allem bei Kindern. Grundlage dafür ist die kürzlich präsentierte "Reflex-Studie", in der eindeutig ein gentoxischer Effekt von Mobilfunkstrahlen nachgewiesen wurde. Als erste Konsequenz daraus hat nun die Ärztekammer einen Leitlinienkatalog erstellt, der konkrete Verhaltensregeln im Umgang mit Handys festlegt.
Die von der EU mit mehr als zwei Millionen Euro geförderte "Reflex-Studie" wurde an mehreren bedeutenden Forschungszentren in Europa - unter anderem auch am Wiener AKH - durchgeführt. Dabei wurde die so genannte Mutagenität einer Substanz, in diesem Fall von elektromagnetischen Feldern, überprüft. Man untersuchte Veränderungen in der Erbsubstanz, die der mögliche Beginn einer Tumorerkrankung sind. Ein Teil der Tests wurde an menschlichen Promyelozyten - einer Vorstufe von Zellen der Blutbildung - durchgeführt. Eine Mutation solcher Zellen kann in weiterer Folge zu Leukämie und ähnlichen Erkrankungen des blutbildenden Systems führen.
Die Ergebnisse aus dieser Studie in einem zusammenfassenden Satz: Es gibt tatsächlich einen gentoxischen Effekt auf menschliche Zellkulturen von Mobilfunkstrahlen in der Stärke, wie sie von jedem GSM-Handy erzeugt werden.
Erste Studien bestätigt
Schon früher zeigten Tierversuche dosisabhängige gentoxische Wirkungen unter hochfrequenter Strahlung. Weiters wurden in Gehirnen von Ratten nach zweistündiger Handybestrahlung vermehrt funktionslose Nervenzellen gefunden. Zwei epidemiologische Untersuchungen zeigten übereinstimmend ein drei- bis vierfach erhöhtes Risiko für Hörnervtumoren nach zehnjähriger Handynutzung.
Mit der nun vorliegenden "Reflexstudie" wurde für alle diese Ergebnisse ein zellbiologischer Zusammenhang nachgewiesen. Erik Huber, Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien: "Würden Medikamente dieselben Prüfergebnisse wie Handystrahlen liefern, müsste man sie sofort vom Markt nehmen."
Die Wiener Ärztekammer sieht sich daher veranlasst, die Bevölkerung zu mehr Sorgfalt im Umgang mit Mobilfunkgeräten insbesondere bei Kindern aufzurufen. Huber: "Wir müssen davon ausgehen, dass Kinder gegenüber hochfrequenter Strahlung empfindlicher sind als Erwachsene, da der Schädelknochen dünner ist und die kindlichen Zellen eine erhöhte Teilungsrate, in der sie auf gentoxische Effekte empfindlicher sind, aufweisen."
Daher habe man sich entschlossen, dem Beispiel des britischen Gesundheitsministeriums und des dänischen Gesundheitsrates zu folgen und auch in Österreich vor übermäßigem Handytelefonieren insbesondere von Kindern zu warnen.
Die folgenden Leitlinien für mobiles Telefonieren sollen laut Huber "ausdrücklich nicht nur für Kinder" gelten:
- Kinder unter 16 Jahren sollten Handys nicht benutzen.
- Nur in dringenden Fällen und dann nur kurz telefonieren. - Handy in der Hosentasche und auch SMS-Versenden unter der Schulbank kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und sollte daher gänzlich unterlassen werden.
- Beim Versenden von SMS das Handy vom Körper fernhalten. - Handy nachts ausschalten - wenn eingeschaltet, nicht in Kopfnähe aufbewahren.
- Nicht in Fahrzeugen (Auto, Bus, Bahn) telefonieren, da hier das Handy mit höherer Leistung strahlt.
- Auch Headsets sind nicht empfehlenswert, da das Kabel häufig wie eine Antenne das Signal weiterleitet.
- Keine Spiele am Handy spielen.
- Handy während des Gesprächsaufbaus nicht an den Kopf halten. - Ein paar Meter Abstand von anderen Personen halten, sie werden mitbestrahlt.
- Weniger Handytelefonate bedeuten weniger Strahlung von Handymasten.
- Internet nur über Kabelverbindungen - UMTS und WLAN führen zu hohen Strahlenbelastungen.
Quelle: http://www.aekwien.or.at
#3, RE: Ärztekammer
Geschrieben von nausea 73 am 08-Aug-05 um 10:26 Uhr
Grüss Gott zusammen.Nur ein paar Gedanken am Rande zu dem Text:
Ein Teil der Tests wurde an menschlichen Promyelozyten - einer Vorstufe von Zellen der Blutbildung - durchgeführt.
und der andere Teil? was wurde da gemacht?
Die Frage ist hier durchaus relevant, da offensichtlich bei den anderen Teilen keine verwertbaren Ergebnisse produziert wurden, dies jedoch nirgends explizit erwähnt wird-> Stilfrage
Eine Mutation solcher Zellen kann in weiterer Folge zu Leukämie und ähnlichen Erkrankungen des blutbildenden Systems führen.
Korrekt, steht in jedem Lehrbuch.
Die Ergebnisse aus dieser Studie in einem zusammenfassenden Satz: Es gibt tatsächlich einen gentoxischen Effekt auf menschliche Zellkulturen von Mobilfunkstrahlen in der Stärke, wie sie von jedem GSM-Handy erzeugt werden.
O.K. gut, ab jetzt bin ich vorsichtig, wenn meine Knochenmarkstammzellen, die isoliert in Zellkulturen rumliegen, mit dem Handy telefonieren wollen.
Ist nur bisher noch nicht so richtig häufig passiert, aber man weiss ja nie...
Erste Studien bestätigt
Weiters (Weiters: Was für ein wunderbares Wort) wurden in Gehirnen von Ratten nach zweistündiger Handybestrahlung vermehrt funktionslose Nervenzellen gefunden.
Jeden Tag in unserem Leben sterben tausende Hirnzellen ab - auch ohne Chateau Palmer - wieviel vermehrt?
Ausserdem: Nervenzellen regenerieren sich nicht: entweder sie sind tot, oder nicht. Sind die Zellen abgestorben oder nicht?
Zwei epidemiologische Untersuchungen zeigten übereinstimmend ein drei- bis vierfach erhöhtes Risiko für Hörnervtumoren nach zehnjähriger Handynutzung.
Zwei Untersuchungen von wievielen? Schätzungsweise eine Milliarde Menschen telefonieren mit Mobiltelefonen auf unserer Erde. Es gab in der Medizin dutzende von Studien, jahrelang hat jeder versucht, auf diesem Gebiet zu publizieren, herausgekommen ist wenig (s.o.), mittlerweile ist die Euphorie etwas verflogen.
Warum? - Bisher ist einfach nichts Greifbares herausgekommen- glücklicherweise.
Daher habe man sich entschlossen, dem Beispiel des britischen Gesundheitsministeriums und des dänischen Gesundheitsrates zu folgen und auch in Österreich vor übermäßigem Handytelefonieren insbesondere von Kindern zu warnen.
Das ist allerdings auf jeden Fall vernünftig. Jedoch gibt es dafür sicherlich bessere Argumente als eine vermutliche kanzerogene Wirkung.
Gruß,
Werner
#2, Immer wenn ich sowas lese...
Geschrieben von Dasdi am 07-Aug-05 um 22:00 Uhr
erinnere ich mit breitem Grinsen an eine Überschrift auf Seite 1 eines uralten MAD-Hefts:"Krebs durch Briefmarkenlecken!!!"
Noch heute struller ich mich darüber ein.
Und: Back to the 60´s: "Augenkrebs durch Fernseh gucken" - ist meines Erachtens bis heute weder bewiesen, noch widerlegt. Und ich leb ganz gut damit!
#4, RE: Immer wenn ich sowas lese...
Geschrieben von WP am 08-Aug-05 um 11:13 Uhr
>Immer wenn ich sowas lese...<Ganz genau!
Da frage ich mich, was hat sich der Mensch dabei gedacht...
#5, RE: Immer wenn ich sowas lese...
Geschrieben von Kucht am 11-Aug-05 um 15:15 Uhr
>Da frage ich mich, was hat sich der Mensch dabei gedacht... Hmm, ich stell mir das so vor:
Wahrscheinlich hat er gerade in seinem Haus gesessen, über das drei Hochspannungsmasten führen. Dabei dann lecker ein Glas Wasser aus seinen Bleirohren genossen während bei offener Mikrowellentür (natürlich auf Kopfhöhe) ein Topf Spinat warm wurde. Nachdem er dann noch kräftig am UHU gezogen hatte und vom Tripp wieder runter kam wußte er, dass man was gegen die Farben tun sollte und vor allem gegen die bösen Handystrahlen...
#6, RE: Handy- telefonieren ist für Professoren gefährlich
Geschrieben von nausea 73 am 24-Mai-08 um 12:27 Uhr
Innovative wissenschaftliche Techniken an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien Grüße,Werner
Broken Hearts For You And Me