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Foren-Name: Plauderecke
Beitrag Nr.: 6643
#0, Olympia 2012
Geschrieben von jwahl am 06-Jul-05 um 13:20 Uhr
findet entweder in London oder Paris statt. Mehr um 13.45 Uhr

Jakob

Gagnons les jeux


#1, RE: Olympia 2012
Geschrieben von vekoma fan am 06-Jul-05 um 13:33 Uhr

Schade, ich hätte mich für Madrid gefreut. Die Stadt hätte es verdient gehabt.

#2, RE: Olympia 2012
Geschrieben von jwahl am 06-Jul-05 um 13:37 Uhr

Worauf fusst du die Aussage: "Sie hätte es verdient gehabt"?

Jakob
L'amour des jeux


#3, RE: Olympia 2012
Geschrieben von vekoma fan am 06-Jul-05 um 13:42 Uhr

Vieleicht war das auch komisch ausgedrückt, abe ist halt ne schöne Stadt. Gut das ist Paris und London auch aber Paris hatte schon vor kurzem ne WM und die Inselaffen mag ich nicht.

#4, RE: Olympia 2012
Geschrieben von BuzzDee am 06-Jul-05 um 13:49 Uhr

Tja, nun gehen die Spiele zu den "Inselaffen"


Sebastian
Nein, ich spiele kein Basketball


#7, RE: Olympia 2012
Geschrieben von Walter am 06-Jul-05 um 14:49 Uhr

>Schade, ich hätte mich für Madrid gefreut.

Wegen dem Besucherstrom für die Movieworld...?

Gruß, Andreas Walter.

"Delirium, Delarium...voll wie ein Aquarium"


#5, RE: Olympia 2012
Geschrieben von jwahl am 06-Jul-05 um 13:51 Uhr

Und wieder einmal hat der Lobbyismus gesiegt. Wie auch schon bei der Deutschen Entscheidung hat leider nicht die beste Kandidatur gewonnen.

Traurig
Jakob


#6, RE: Olympia 2012
Geschrieben von knopfy am 06-Jul-05 um 14:37 Uhr

*zustimm*

leider nicht Paris :-(


#8, RE: Olympia 2012
Geschrieben von Looping Star am 06-Jul-05 um 15:07 Uhr

Ok ich freue mich auf die Spiele wobei ich einen gewissen Patriotischen-Faktor nicht verläugnen kann. Aber wo hat sich den der Lobbyismus anders gezeigt, als bei der Französischen Bewerbung? Insgesammt war es ja schon von vornherein eine verlorene Wahl, da schon vorneweg klar war, dass eine Weltstadt den Zuschlag bekommen würde und uns so nur ein Bombastisches Medienspektackel aufgetischt wird.

#9, RE: Olympia 2012
Geschrieben von jwahl am 06-Jul-05 um 15:14 Uhr

>Ok ich freue mich auf die Spiele wobei ich einen gewissen Patriotischen-Faktor nicht
>verläugnen kann. Aber wo hat sich den der Lobbyismus anders gezeigt, als bei der
>Französischen Bewerbung?

England ist derzeit in einer weltpolitisch und wirtschaftlich wesentlich stärkeren Position als Frankreich. Reicht das als Aussage?

Jakob
Einmal Bentley für alle


#10, RE: Olympia 2012
Geschrieben von Looping Star am 06-Jul-05 um 16:24 Uhr

Nach dem Kriterium hätte New York trotz des gescheiterten Manhatten Stadion Projektes, die Spiele auch nach Queens geholt. Gerade Frankreich hatte ja den aussenpolitischen Bonus der beliebtheit, welcher England immer noch durch den Irak Krieg anhängt. Aber ganz unrecht hast du nicht. Es ist ja schon öfters gewesen das die Spiele geschoben wurden (Sidney und Atlanta statt Athen zum Jubiläum.

#11, RE: Olympia 2012
Geschrieben von Maaahzel am 07-Jul-05 um 01:19 Uhr

OLYMPIA-GLOSSE
Schnaps für den Trinker

Die Vergabe der olympischen Spiele nach London ist eine Katastrophe, die den Weltfrieden bedrohen kann. Jeder, der in Zukunft eine Entscheidung gegen London treffen wird, muss mit einer Nation rechnen, die das Verlieren endgültig verlernt hat.

Man darf schon jetzt davon ausgehen, dass eine zweifelhafte Entscheidung gegen das britische Basketballteam zu Massenverhaftungen führen wird. Verlieren, das ist nicht mehr drin auf der Insel. Schon lange nicht.

Vor gerade mal zwei Wochen feierten die Briten den Sieg über die Franzosen, vor einer winkenden Queen, mit 150 Schiffen bei Trafalgar. Nachts projizieren sie derzeit Bilder von Churchill und der königlichen Familie und den siegreichen RAF-Bombern auf die Fassade des Buckingham Palace, um den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu begehen. Restaurants? 15 der 50 besten auf der Welt sind britisch. Fußball? Liverpool holte gerade den Champions-League-Pott auf die Insel. Charity? Am Wochenende besiegte Bob Geldof mit Pink Floyd im Hyde Park die Armut auf der Welt. Ich war dabei, ich kann es bestätigen, wohin man auch schaute, nirgends Armut. Es gelingt ihnen alles.

Was hindert die Briten jetzt eigentlich daran, Schleswig-Holstein anzugreifen? Nicht, dass es schade wäre um Schleswig-Holstein, aber hier geht es ums Prinzip. Diese Olympia-Vergabe ist das falsche Signal. Sie ist die zusätzliche Pulle Schnaps für den Trinker, der eigentlich trockengelegt werden sollte. Sie peitscht die Nerven einer selbstverzückten Nation, statt sie in begütigenden therapeutischen Gesprächen zu beruhigen. Alle anderen wären dran gewesen. Selbst Leipzig. Denn alle anderen sind seit Jahren nur Verlierer. Und jetzt geht die Sause wieder an den, der die reichsten Eltern hat und den keiner leiden kann. Wieder an den, der bereits alles hat: Wirtschaftswachstum, Pink Floyd, Rachel Weisz.

Es dürfte auch dem letzten klar sein, dass diese kleine Insel in der Nordsee, von der man vor knapp 30 Jahren annehmen durfte, dass sie an einen Schrott-Händler aus New Jersey verkauft werden würde, denkt, sie sei wieder das Empire und Nabel der Welt.

Das tut sie ständig und tut sie schrill.

Großbritannien ist das Land der neureichen Slobs. Es ist laut, fährt dicke Autos und trinkt zuviel. Es ist das Land, das die meisten Pillen schluckt. Rosa Trainingsanzüge werden hier für Mode gehalten. Doch die Zeitungsartikel schwärmen von der Mode-Hauptstadt der Welt.

Olympia? Dabei sein ist alles? Lachhaft. Das Mantra dieser neureichen Brutalo-Gesellschaft könnte unolympischer nicht sein: Nur der Reichste, der Größte, der Rücksichtsloseste zählt. Eventuell noch der mit dem Adelstitel. London ist ein einziger Verstoß gegen die olympische Idee. Die Engländer mögen niemanden. Sie mögen noch nicht mal sich selber. Um das zu kompensieren, müssen sie sich dauernd anhören, wie gut und weltoffen sie sind. Und jetzt haben sie es noch einmal in Singapur gehört. Im Sport wird so was Eigendoping genannt. Auch das ein Verstoß gegen die olympische Idee.

Sie glauben an ihre eigenen Lügen. Beispiele dieser Verzerrungen in der Selbstwahrnehmung? Die Sache mit den Restaurants ist das wohl lachhafteste. Jeder weiß, dass Engländer an grauenhaft zerkochte Eintöpfe gewöhnt sind. Nun tauchte diese ominöse Welt-Besten-Liste auf, mit der sich die Insel wochenlang in ihren Leitartikeln selber feierten: "Wir sind endlich Kulturnation wie die Franzosen" Die triste Wahrheit: Die Liste war nicht etwa das Ergebnis eines Fachgremiums, sondern wurde von zwei gelangweilten Guardian-Redakteuren in einer Fish-and-Chips-Bude zusammengestellt und von ernsthaften Restaurant-Kritikern vom Kontinent kurz darauf in der Luft zerfetzt.

Lauter Wahrnehmungsfehler. Und Glück. Und Chuzpe. Beispiel Fußball: Jeder hat gesehen, dass AC Mailand spielerisch besser war als Liverpool. Und darüber hinaus sahen die Spieler Mailands besser aus, und das gleiche galt für ihre Frauen. Aber wer gewann? Eben. Beispiel Saddam Hussein: Natürlich gab es nie die Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen. Es gab nur den Wunsch Tony Blairs, die Welt zu retten. Jeder auf der Insel weiß, dass sich Blair nachmittags, wenn Cherie arbeiten ist, vor dem Spiegel als Supermann verkleidet und dann heimlich mit Georg Bush telefoniert und über Krypton-Waffen fachsimpelt.

Nein, die traurige Wahrheit dieser olympischen Entscheidung ist, dass niemand in Singapur an ihr interessiert war. Alle glaubten Blairs Augenaufschlägen und Beteuerungen, dass es "große Spiele" werden würden, "diesmal wirklich, kein Scheiß, und vielleicht finden wir auch Massenvernichtungswaffen".

Dabei weiß jeder, der schon mal in London war, dass diese Spiele nur scheitern können. Wie sollen die Sportler pünktlich sein bei U-Bahnen, die ständig in Tunneln steckenbleiben? Wie sollen sie ihr inneres Gleichgewicht finden, wenn sie umgeben sind von gepiercten übergewichtigen betrunkenen Teenagern, die String-Tangas über ihren Beckenfettwülsten tragen, und von ihren Freunden, die sich mit ihren Fotohandys filmen, während sie jemanden vermöbeln?

Wo sollen die Athleten und ihre Betreuer und ihre Familien wohnen, wenn die Londoner Übernachtungs- und Restaurantpreise sämtliche Entschuldungsprogramme der armen Drittwelt-Länder zur Makulatur werden lassen? Wie sollen sie mit der abgrundtiefen Gemeinheit und Gehässigkeit des englischen Publikums und seiner Presse umgehen, für die Siegesfeiern nur dann schön sind, wenn der Unterlegene auch wirklich gedemütigt und in den Dreck getreten wurde?

Fair play? Darüber hat man sich schon im letzten Jahrhundert schief gelacht, wenn der Treter Nobby Stiles dem deutschen Helden Karl-Heinz Schnellinger unter dem Johlen der Ränge die Beine weggesichelt hat. Nun also veranstalten die von sich selbst betrunkenen Engländer die olympischen Spiele. Das ist so gespenstisch wie ein englischer Premier, der behauptet, er wolle Europa retten.

Armes Schleswig-Holstein.

Von Matthias Matussek, London
Spiegel Online - der Artikel


#12, RE: Olympia 2012
Geschrieben von Alex am 07-Jul-05 um 01:30 Uhr

Hi,

Nett geschrieben. Hat jemand den Artikel gleicher Bauart, der veröffentlicht würde in dem Fall das Paris gewinnt? Der ist bestimmt auch lustig...


Grüße,
Alex


#13, RE: Olympia 2012
Geschrieben von jwahl am 07-Jul-05 um 09:36 Uhr


>Sie glauben an ihre eigenen Lügen. Beispiele dieser Verzerrungen in der
>Selbstwahrnehmung? Die Sache mit den Restaurants ist das wohl lachhafteste. Jeder weiß,
>dass Engländer an grauenhaft zerkochte Eintöpfe gewöhnt sind.

Da muss ich gerade an Herrn Chirac denken, der eine Woche vor der Vergabe der Olympischen Spiele 2012 bei dem Treffen mit Schröder und Putin doch ernsthaft sagte, dass nur die finnische Küche noch schlechter sei als die englische auf der Welt. Ich meine, er hat damit nicht ganz Unrecht, aber vielleicht war es ein falsches Zeichen von Gastfreundschaft.

Jakob


#14, RE: Olympia 2012
Geschrieben von nausea 73 am 07-Jul-05 um 14:15 Uhr

>
>>Sie glauben an ihre eigenen Lügen. Beispiele dieser Verzerrungen in der
>>Selbstwahrnehmung? Die Sache mit den Restaurants ist das wohl lachhafteste. Jeder weiß,
>>dass Engländer an grauenhaft zerkochte Eintöpfe gewöhnt sind.
>
>Da muss ich gerade an Herrn Chirac denken, der eine Woche vor der Vergabe der
>Olympischen Spiele 2012 bei dem Treffen mit Schröder und Putin doch ernsthaft sagte,
>dass nur die finnische Küche noch schlechter sei als die englische auf der Welt.

Das klingt für mich geradezu unglaublich!
Die finnische Küche?
Ist das wahr, kann das jemand bestätigen?
Mein Gott, die armen Finnen!

Werner

Das Leben ist zu kurz, um geschlossen zu fahren.


#15, RE: Olympia 2012
Geschrieben von jwahl am 07-Jul-05 um 14:32 Uhr

Als typisch finnische Speise hab ich eigentlich nur Ren gegessen und das war mir echt viel zu zäh. Da lob ich mir doch frischen Elch...
Jakob
Schwedisches Geschnetzeltes

#16, finnische Küche und die Folgen
Geschrieben von nausea 73 am 07-Jul-05 um 15:15 Uhr

Hat Finnland nicht auch die höchste Suizidrate unter Europas Nationen?

Aber frischer Elch ist wirklich lecker (zumindest schwedischer), soviel steht fest!

Werner
Das Leben ist zu kurz, um geschlossen zu fahren.