Einer der lässigsten Sportveranstaltungen seit langer Zeit hab ich durch Zufall im französischen Fernsehen entdeckt und nach dem Studium der Website würde ich mir eine Veranstaltung aus der Reihe ja nur zu gerne selber vor Ort ansehen. Besonders die Videos von dem Rotterdamer Rennen haben bei mir die Kinnlade ziemlich runterklappen lassen. Nächstes Wochenende ist eine Veranstaltung in Zeltweg in Österreich, vielleicht kommt da ja einer unserer ösis vorbei
www.redbullairrace.com

Jakob

P.S. Auf der Strecke fürs nächste Rennen findet man übrigens auch die Figur Half-Cuban Eight wieder, die ja auch Maurer Söhne in ihrer X-Coaster Segment anbietet.
P.P.S In Rotterdam hat ein Pilot ja so einen Pylonen zerlegt, wie wird der eigentlich dann geflickt?

Teil 33 - Hyper Hyper

Hi Jakob,
da meine Herzdame in Zeltweg wohnhaft ist, werde ich Am Wochenende zugegen sein.
Eintritt aufs Gelände ist übrigens kostenlos. Wir werden uns aber wahrscheinlich die Flugshow von einem der umliegenden Bergen anschauen...

mit loopenden Grüßen

Bruno

"Im Himmel mag bessere Luft sein, aber in der Hölle ist ganz sicher die bessere Gesellschaft..."
(George Bernard Shaw)

Letzte Bearbeitung am 26-Jun-05 um 22:11 Uhr ()
Hi,
nachdem ich am Samstag bei der Airpower 05 war, hier ein kurzes Resümee:

Das Red Bull Airrace war sehr interessant, allerdings nicht so beeindruckend, wie ich nach den Ausschnitten gedacht/gehofft hatte. Zum 1. ist es ein Einzelzeitfliegen und kein Rennen mehrerer Flugzeuge gegeneinander gleichzeitig auf dem Parcours. Zum 2. sind die Nahaufnahmen und Perspektiven aus dem Cockpit/von der Flügel- oder Leitwerkspitze deutlich beeindruckender als das ganze vom normalen Zuschauerplatz zu betrachten. So blieb es "nur" eine normale Kunstflugvorführung, bei der alle Piloten das gleiche Programm abspulen. Nichtsdestotrotz eine sehr gute Vorführung, weil die Flieger in teilweise extremer Tiefe und großer Geschwindigkeit ihre Manöver ausführten und die Aufblastore teilweise im cm-Abstand passierten. Dennoch, wem es nur ums Rennen geht, der kann sich genausogut die Zusammenfassungen im TV (heute nachmittag z.B. auf ORF1 und SAT1) anschauen, die tolle Aufnahmen bieten.
Das Airrace war aber nur ein Bestandteil der größten Flugshow Europas. Es gab einige gigantisch gute fliegerische Leistungen zu bestaunen. Die "Patrouille de France" (Alpha Jets), die "Patrouille Suisse"(F5 Tiger) oder das Österreichische Bundesheer(zum letzten Mal vorm Ausmustern die Saab Draken) boten Kunstflug vom Feinsten, wurden aber von 2 Topacts klar in den Schattengestellt:
1. 2 Alpha Jets der "Asas de Portugal" flogen zwar keine Figuren der Extraklasse, blieben mit ihren beiden Maschinen aber so extrem eng und gleichmäßig zusammen, dass man meinte sie wären mit unsichtbaren Klammern aneinander geheftet
2. Die (in den 80er Jahren in Ramstein schwer verunglückten) "Frecce Tricolori" aus Italien lieferten ein solch nervenaufreibendes Programm, dass unwillkürlich die Erinnerungen an die Ramsteinkatastrophe wieder auflebten und ich froh war, nicht unmittelbar zwischen den über 200.000 Besuchern direkt unter den Flugfiguren zu sein, sondern auf einem Hügel gegenüber - von dem aus man eh noch besser sehen konnte! Höhepunkte waren hier ein Trudeln aufwärts(!), ein "Schleudern in unmittelbarer Bodennähe und die zahlreichen Fastkollisionen(vor allem der Abschluß, wenn 5 und 4 Maschinen mit jeweils ca. 800km/h aufeinander zu fliegen und sich wie durch ein Wunder nicht aus dem Himmel crashen.

Sehr beeindruckend waren auch Flugvorführungen mit rückwärts/aufwärts fliegenden Helikoptern und einer 2-(Propeller-)motorigen Frachtmaschine vom Typ Alenia G 222, die trotz ihres plumpen Aussehens Rollen um die eigenen Längsachse fliegen kann und ihre Show mit einer Landung im "Feindgebiet"(dem sogenannten "Sarajevo Approach") beendete - im halben Sturzflug auf die Piste runter, im allerletzten Moment abfangen, aufsetzen, in Rekordzeit auf Null runterbremsen und dann rückwärts(!) - dank Umkehrfunktion der Propellerturbinen - runter von der Piste. Dieses Manöver an Bord mitzufliegen toppt garantiert JEDEN Coaster auf diesem Planeten!
Und wer noch nie das Vergnügen hatte eine F 16 in ziemlicher Nähe bei eingeschalteten Nachbrennern quasi in den Triebwerksauslass zu schauen, weiß überhaupt nicht, was Lautstärke wirklich ist...

Insgesamt ein sehr interessanter Tag bei leider sehr launigen Wetter. Dass diese Flugshow natürlich die Militärfliegerei(und damit auch das Militär als Mittel der Konfliktlösung) in den Mittelpunkt stellt, sagt allein schon der Name der Veranstaltung: "Airpower"! Wer das nicht mag, will oder toleriert, ist im falschen Film, auch wenn es z.B. auch Flugvorführungen mit alten Passagierflugzeugen gab - und ein Airbus - Transporter vom Typ "Beluga"(transportiert Rumpf- und Flügelteile zwischen den Produktionsstätten hin und her und sieht in der Tat wie ein Wal aus) konnte am Boden besichtigt werden...

Nächstes Jahr werde ich wohl wieder da sein...

Bruno

EDIT: Da DC-6 Und Lockheed Super Constellation natürlich keine Strahltriebwerke haben, habe ich die Bezeichnung "Jets" bei den alten Verkehrsflugzeugen wieder abgeändert...

"Im Himmel mag bessere Luft sein, aber in der Hölle ist ganz sicher die bessere Gesellschaft..."
(George Bernard Shaw)

> und einer 2-(Propeller-)motorigen Frachtmaschine vom Typ Alenia G 222, die
>trotz ihres plumpen Aussehens Rollen um die eigenen Längsachse fliegen kann und ihre
>Show mit einer Landung im "Feindgebiet"(dem sogenannten "Sarajevo Approach") beendete -
>im halben Sturzflug auf die Piste runter, im allerletzten Moment abfangen, aufsetzen,
>in Rekordzeit auf Null runterbremsen und dann rückwärts(!) - dank Umkehrfunktion der
>Propellerturbinen - runter von der Piste. Dieses Manöver an Bord mitzufliegen toppt
>garantiert JEDEN Coaster auf diesem Planeten!

Wer einmal einen "Sarajevo Approach" sehen will sollte sich folgendes Video anschauen:
http://www.flugzeug-absturz.de/videos/video7.mpg

Hier haben die Piloten die Maschine nur einen Moment zu spät abgefangen. Auch bei der (noch deutlich größeren) Alenia G 222 sah es so aus, als müsste sie sich in die Bahn bohren. Ein richtiger Anflug im unsicheren Gebiet umfasst auch noch Zick-Zack-Manöver und Täuschkörperausstoß vor der Kurzlandung und wurde z.B. von den Bundeswehr-Transalls in den 90er Jahren zur Versorgung Sarajevos regelmäßig durchgeführt - häufiger Beschuss inklusive...

P.S.: Die Piloten im Video haben ihre "Landung" übrigens überlebt(sonst hätte ich den Link auch nicht gepostet...)!

Gruß
Bruno

"Im Himmel mag bessere Luft sein, aber in der Hölle ist ganz sicher die bessere Gesellschaft..."
(George Bernard Shaw)

Flugshows über den Köpfen des Publikums sollten verboten werden.

Ramstein nur mit viel Glück überlebte Grüße,

Züge sollten verboten werden.
Eschedde nur mit viel Glück überlebte Grüße

Disney Parks sollten verboten werden.
Mission Space und Big Thunder Mountain nur mit viel Glück überlebte Grüße

Fußball-Pokalwettbewerbe sollten verboten werden.
ConfedCup-Halbfinale 04 nur mit viel Glück überlebte Grüße

Theater- und Schulbesuche sollten verboten werden.
Den Besuch tschetschenischer Maskenträger nur mit viel Glück überlebte Grüße

usw.

Was mich angeht:
Autobahnen sollten verboten werden.
A46 nur mit viel Glück überlebte Grüße

Bruno

"Im Himmel mag bessere Luft sein, aber in der Hölle ist ganz sicher die bessere Gesellschaft..."
(George Bernard Shaw)

...dummschwätzende Grüße,

Jemand, der allen anderen etwas verbieten will, nur weil es nicht in seinen Horizont passt (ob aus subjektiv nachvollziehbaren Gründen oder nicht), sollte sich davor hüten, andere der Dummschwätzerei zu bezichtigen. Ich habe deine Einstellung lediglich etwas karikiert. Ich gestehe dir gern zu, dass du aufgrund eigener schlechter Erfahrungen den Flugshows ablehnend gegenüberstehst, aber plakativ das Verbot von Flugshows zu fordern und den Besuchern vorzuwerfen, sie schauten sich "Mist" an, fordert eine Gegnreaktion geradezu heraus. Und gar so "dummgeschwätzt" sind zumindest einige meiner Beispiele nicht. Nach schweren Achterbahn- oder Bungeeunglücken kann man regelmäßig die Forderung nach Schließung oder Verbot hören oder lesen. Und die unterscheiden sich weder im Denkansatz noch in der Formulierung von deinem Statement. Insofern fällt der Vorwurf der "Dummschwätzerei auf dich selbst zurück...

Ich möchte nicht erst Herrn Stengel zitieren, aber auch auf dem Weg zu einer Flugshow (bei der in der Regel keine Besucher zu Schaden kommen...) kommen durchschnittlich mehr Menschen im Straßenverkehr ums Leben, als bei der Flugshow selbst...
Solche Unglücke wie in Ramstein passieren aufgrund technischer oder menschlicher Fehler - eben genau wie in Eschedde oder z.B. beim Schwebebahnabsturz in meiner (Ex-)Heimatstadt Wuppertal. Und schließlich warst du wahrscheinlich auch freiwillig in Ramstein - Eigenverantwortung. Und Verantwortung inklusive dem Abwägen der Gefahr, haben auch Eltern, die ihre Kinder auf so eine Veranstaltung mitnehmen....um direkt auf das wahrscheinlich nächste Argument zu antworten.

mit dir keine weitere zu erlebende Katastrophen wünschende aber selbst gern über das eigene Risiko entscheidenden Grüßen

Bruno

"Im Himmel mag bessere Luft sein, aber in der Hölle ist ganz sicher die bessere Gesellschaft..."
(George Bernard Shaw)

Letzte Bearbeitung am 29-Jun-05 um 05:27 Uhr ()
>Ich habe deine Einstellung lediglich etwas
>karikiert. Ich gestehe dir gern zu, dass du aufgrund eigener schlechter Erfahrungen
>den Flugshows ablehnend gegenüberstehst, aber plakativ das Verbot von Flugshows zu
>fordern und den Besuchern vorzuwerfen, sie schauten sich "Mist" an, fordert eine
>Gegnreaktion geradezu heraus.

...lies Dir mal mein 1. Post in aller Ruhe durch. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Flugshows, sondern gegen Vorführungen ÜBER den Zuschauern, das ist ein himmelweiter Unterschied.

richtiggestellte Grüße,

>...lies Dir mal mein 1. Post in aller Ruhe durch. Ich bin nicht grundsätzlich gegen
>Flugshows, sondern gegen Vorführungen ÜBER den Zuschauern, das ist ein himmelweiter
>Unterschied.

Wie soll eine Flugshow funktionieren, die NICHT über den Köpfen der Besucher stattfindet? Etwa ein 1x3x4 Km großes Loch (das waren ungefähr die Ausmaße des Bereichs, in dem sich die Flieger während der Vorführung bewegt haben...)buddeln und dann von oben zuschauen?

mit die Logik in deinen Äußerungen nicht ganz verstehenden Grüßen

Bruno

"Im Himmel mag bessere Luft sein, aber in der Hölle ist ganz sicher die bessere Gesellschaft..."
(George Bernard Shaw)

>Wie soll eine Flugshow funktionieren, die NICHT über den Köpfen der Besucher
>stattfindet?

Wie wärs mit einem Flughafenfeld o.ä. an dessen Rand sich die Zuschauertribünen befinden?!

MfG TomSC
"Der wo diese Diskussion nicht versteht"

Neptuns Kritik richtet sich nach dem Ramsteinunglück wohl hauptsächlich gegen die Vorführungen von Flugstaffeln mit Düsenjets. Die brauchen für ihre Figuren einige QuadratKILOMETER an Platz - bei Fluggeschwindigkeiten bis zu 850 km/h! In Zeltweg z.B. wurde neben dem Airshowbereich auch die Stadt Zeltweg, umliegende Gewerbegebiete und Freizeitflächen überflogen. Aber nicht nur Zeltweg lag unter den Flugfiguren, sondern auch die Stadt Knittelfeld und mehrere kleinere Gemeinden. Ich z.b. stand ca. einen halben Kilometer von der Landebahn weg auf einem Hügel und die Jets flogen regelmäßig über unsere Köpfe - und noch deutlich weiter hinaus. Neben den 200.000 Besuchern auf dem Airshowgelände und den Tausenden, die die umliegenden Hügel und Berge bevölkerten, wurden also noch Zehntausende Anwohner und eine Autobahn überflogen. Schulen, Krankenhäuser, Geschäfte nicht zu vergessen. Es gibt (zumindest im dicht besiedelten Europa) wohl kaum ein Gelände, wo es eine Flugshow ohne jede Zuschauergefährdung geben kann. Und Flugzeuge in kilometerweiter Entfernung zu erahnen, dürfte wohl kaum jemanden in die sichere Entfernung locken. Dann kann man es genauso ganz lassen. Und genau diese Entscheidung hat ja auch jeder (Neptun inklusive!): wenns mir zu gefährlich ist, bleib ich eben zu Haus...

Gruß
Bruno

"Im Himmel mag bessere Luft sein, aber in der Hölle ist ganz sicher die bessere Gesellschaft..."
(George Bernard Shaw)

>Und genau diese Entscheidung hat ja auch jeder (Neptun inklusive!): wenns mir zu gefährlich ist, bleib ich eben zu Haus...

...Heißt das dann im Umkehrschluß, dass die Leute, die in Ramstein die brennenden Wrackteile auf die Mütze gekriegt haben, selbst dran Schuld sind?

Ich hoffe, dass ich das nicht ganz richtig verstanden habe.

Gruß,
Werner

>>Und genau diese Entscheidung hat ja auch jeder (Neptun inklusive!): wenns mir zu gefährlich ist, bleib ich eben zu Haus...
>
>...Heißt das dann im Umkehrschluß, dass die Leute, die in Ramstein die brennenden
>Wrackteile auf die Mütze gekriegt haben, selbst dran Schuld sind?
>
>Ich hoffe, dass ich das nicht ganz richtig verstanden habe.

Das heißt, dass die Piloten der italienischen Staffel die Schuld am Ramsteinunglück haben, die Menschen vor Ort jedoch ein gewisses Risiko in Kauf genommen haben. Genauso wie z.B. ein Bungee-Springer, der auch trotz eines gewissen Restrisikos den Sprung macht. Beim Riss des Seils werden sich aber die Betreiber/Seilhersteller zu verantworten haben...

mit hoffentlich aufklärenden Grüßen

Bruno

"Im Himmel mag bessere Luft sein, aber in der Hölle ist ganz sicher die bessere Gesellschaft..."
(George Bernard Shaw)

Jo, ist mir jetzt klarer.

Ich hab da nur immer so ein ungutes Gefühl, wenn es heisst: "das hätten sich die Leute ja denken können,dass das gefährlich ist".

Selbst wenn Du bei einer Attraktion - sei es Flugshow, Bungee, oder letzten Endes auch eine Achterbahnfahrt - mit dem Thrill spielst und den Kick haben willst,
so möchte ich in einem zivilisierten Umfeld doch gerne davon ausgehen können, dabei als Konsument trotzdem nicht zu Schaden zu kommen.

Ich denke, das kann ich in Mitteleuropa/USA, wenn ich ordentlich Kohle latze schon verlangen, oder?

Werner

Ich weiß nicht, ob es wirklich eine Lösung ist Flugshows auf Flugfeldern oder ähnliches durchzuführen um die Zuschauer weniger zu gefährden, denn wenn es zum Unglücksfall kommen sollte fliegen die Wrackteile mit Sicherheit nicht einfach gerade nach unten sondern werden sich über ein größeres Areal verteilen. So weit die Teile vermutlich fliegen kann man imo die Zuschauer gar nicht fernhalten, denn dann wären die Shows alleine schon aufgrund der Entfernung zu den Fliegern ziemlich unattraktiv.

Gruß
Smoerf