"Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großen Freude erfüllt." (Mt 2,10)Eine Seite von Weihnachten
Gold ist einfach zu teuer. Myrre ist in der Zahnpasta drin! Und wer außer ganz klerikalen Menschen hat die Bude gern nach Weihrauch am stinken?
Im Grunde ist der Sinn von Weihnachten in unserer Gesellschaft ja wegkommerzialisiert worden. Das ganze Jahr wird gespart. In der Adventszeit rückt plötzlich das nach dem Cent geschaue ein Stück weit weit weg in den Hintergrund. Da ist einem auf einmal fast nichts zu teuer.
Aber es sind doch die kleinen Dinge die einem Zeigen was der Sinn von Weihnachten ist. Es ist nicht immer das Dekorierteste oder Zugekleisterte Eigenheim mit Lichterketten, Hauswanderklimmenden Weihnachtsmänner, Glühende Schneemänner im Vorgarten und auf Knopfdruck Fröhlich "Jingle Bells..." singende Plüsch Elche die dazu angedeutete Tanzbewegungen auf Schiern im Hausflur vollführen.
Es ist auch nicht das von Schlager-, Opern- oder "Popstars" aus jeglichen Lautsprechern erschallende "Stille Nacht, Heilige Nacht..." in Kaufhäusern oder aus dem Radio.
Es ist auch nicht die übertriebene Freundlichkeit der Menschen die einem alle anderen 11 Monate im Jahr nicht eine Spur von Freundlichkeit vermitteln.
Es ist aber auch nicht das Depressiv machende Wetter mit seiner Kälte und Dunkelheit das immer um diese Jahreszeit so ist.
Es ist doch das ganz kleine Ding, was die Welt in einem Moment, an einem Abend im Jahr in einem winzigen Moment Stillstehen lässt und Sorgen, Kummer und Leid für einen Wimpernschlag in Liebe, Gefühl und Gelassenheit verwandelt. Das Ding was Weihnachten ausmacht ist doch schließlich ein Kind. Ein Kind ist nicht ein Ding. Aber das Ding was ich meine ist heutzutage nur eine Holz-, Plastik- oder gezeichnete Figur die in einer Krippe in einen Stall liegt. Und dieses etwas, was sonst 359 Tage im Jahr in einer Kiste in irgend einer Ecke zuhause aufbewahrt wird, und keiner diesem Ding eine Beachtung schenkt, schafft es jedes Jahr zum selben Zeitpunkt, das Menschen zusammen stehen und Gemeinschaftlich, Zwischenmenschlich, Gefühlvoll und einträchtig sind und eine Art Liebe verkörpern, umsetzen und begehen, dass ist ein großes Stück von Weihnachtgeheimnis.
Warum ist es nur einmal im Jahr so? Wo ist das Zwischenmenschliche, Gefühlvolle und Besinnliche die anderen 330 Tage im Jahr. Vielleicht brauchen wir das ganze auch nur für so eine geringe Zeit. Für so einen Augenblick, wo wir Zusammen stehen. Gemeinsam wegen einer Sache das gleiche machen. Vielleicht ist dieser minimale Frieden den wir am 24.12 jedes Jahr irgendwo zwischen 16 und 20 Uhr erleben für uns so unnatürlich, abnormal und so teuer das wir Ihn uns nur einmal im Jahr leisten können. Obwohl es doch nur ein kleines Ding wäre, was alles Still, Nachdenklich, Friedlich und Glücklich macht.
Einwenig Weihnachten nur das ganze Jahr über. Einwenig Besinnlichkeit in jedem Monat im Jahr. Einwenig mehr Ruhe und Gelassenheit. Einwenig mehr Zusammengehörigkeitsgefühl. Und einwenig Liebe, Friede und Freude in mehr Momenten innerhalb von 360 Tagen im Jahr. Es braucht nicht soviel Aufwand. Es braucht nicht soviel Schall und Rauch. Es braucht auch nicht so übertrieben werden. Es muss doch nur die Freude sein über ganz kleine Dinge.
Frohe Weihnachten
"Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen." (LK 2,19)