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Beitrag Nr.: 27
#27, Ernüchtung am Nürburgring: Kommen nicht mal halb so viele Besucher?
Geschrieben von GROBI am 18-Jan-10 um 10:35 Uhr

Ernüchtung am Nürburgring:
Kommen nicht mal halb so viele Besucher?

(dpa). Die Nürburgring-Gesellschafter haben ihre Erwartungen an die
Besucherzahl beim neuen Freizeitpark „ringwerk“ an der Rennstrecke
in der Eifel massiv nach unten korrigiert. Während früher von 2010
an mehr als 400.000 Gäste pro Jahr erwartet wurden, rechnet die
Nürburgring GmbH nun mit weniger als der Hälfte, nämlich mit 170.000.
Das sagte Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) jetzt. Er berief
sich auf eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young,
in der die Erwartungen „auf ein realistisches Maß reduziert“ worden seien.

„Es hat ja keinen Sinn, dass wir an Zahlen festhalten, die nicht
einhaltbar sind“, sagte Hering. Er zeigte sich dennoch zuversichtlich,
dass der Landeshaushalt von dem Projekt nicht belastet werde.
Das „ringwerk“ – eine Mischung aus Museum und Erlebniswelt rund um das
Thema Motorsport – ist ein Teil des neuen Freizeit- und Businesszentrums,
das für mehr als 300 Millionen Euro an der Rennstrecke entstanden ist.

Zinsen und Abschreibungen gedeckt?

Nach Herings Angaben zählte der Freizeitpark seit der Eröffnung Mitte
August etwa 50.000 zahlende Besucher. Auf das Jahr hochgerechnet ergebe
sich die Zahl 130.000. Wenn man davon ausgehe, dass von Mai bis August
Saison für das „ringwerk“ sei und besonders viele Gäste kämen und dass
für 2010 weitere Attraktionen eingeplant sind, werde mit 170.000 gerechnet.

Laut Ernst & Young reiche diese Zahl für die neue Betreibergesellschaft aus,
um an das Land soviel Pacht abführen zu können, dass Zinsen und Abschreibungen
gedeckt werden. „Das heißt, es bedarf hierfür jetzt keines Zuschusses aus
dem Landeshaushalt“, sagte Hering – „wenn sich die Dinge so einstellen und
die Betriebsgesellschaft diese Gewinne macht“. Insgesamt werden am Ring pro
Jahr etwa zwei Millionen Besucher erwartet.

Neue Betriebsgesellschaft geplant

Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hatte Ende 2009 angekündigt, dass das
Land das Management des angeschlagenen Nürburgrings an die private Lindner
Gruppe abgibt. Dazu soll eine neue Betriebsgesellschaft gegründet werden,
an der die mittelständische Hotelgruppe Lindner und der Projektentwickler
Mediinvest je zur Hälfte beteiligt sind. Die Gesamtverantwortung übernimmt
Jörg Lindner, der an der Rennstrecke bereits ein Hotel betreibt.
Die neue Betriebsgesellschaft soll die Attraktionen des Freizeitkomplexes
bündeln und somit effizienter betreiben.

Dass man von einer geringeren Besucherzahl ausgehe, habe man bei der
Vorstellung des Konzeptes bereits erklärt, sagte Hering. „Aber jetzt haben
wir zum ersten Mal realistische de-facto-Zahlen bezüglich der Besucher und
können jetzt auch die Aussage treffen: Die verminderten Annahmen sind
erreichbar, wir müssen sie nicht noch weiter nach unten korrigieren.“
Er sei deshalb „optimistisch gestimmt“, dass das Zukunftskonzept umgesetzt
werden könne. Dies setze aber auch voraus, dass man sich anstrenge – „indem
man zusätzliche Veranstaltungen an den Nürburgring holt“. Als Beispiele für
2010 nannte er das Musical ABBA Mania. Die immer noch defekte Achterbahn
Ringracer soll im Frühjahr in Betrieb gehen.

700 neue Stellen?

Belastungen könnten auf das Land zukommen, wenn es sich an der Finanzierung
der Formel I beteilige, sagte Hering. Das geschehe aber nur, wenn die
Bedingungen stimmten. „Es ist nicht zwingend notwendig, aber es trägt zur
Attraktivität des Ringes bei und ist von Vorteil für die Region.“ Nach
seinen Angaben sollen am Ring durch das neue Projekt mindestens 700
zusätzliche Stellen entstehen. Damit wachse die Gesamtzahl der Stellen auf
mindestens 2000 an. 73 Prozent der am Ring Beschäftigten stammen aus den
Kreisen Ahrweiler, Mayen-Koblenz und Vulkaneifel.

Zu der politischen Diskussion um die gescheiterte Privatfinanzierung des
Ausbaus sagte Hering: „Natürlich schadet auf Dauer so eine negative
Kommunikation auch dem Ring.“ Deswegen bestehe auch die Aufgabe, „das
aufzuklären, das zu untersuchen“. Außerdem müsse hinsichtlich des Projekts
an sich und der Arbeitsplätze für „eine positive Grundstimmung“ gesorgt werden.

Die gescheiterte Privatfinanzierung für das Freizeit- und Businesszentrum
beschäftigt derzeit einen Untersuchungsausschuss des Landtags und die
Staatsanwaltschaft Koblenz. Als die Pläne im Sommer scheiterten, geriet
die Regierung in den Verdacht, auf Betrüger hereingefallen zu sein.
Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) trat zurück.

17.01.2010, Gelnhäuser Tageblatt
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