Düsseldorf (RP) Die Diskussion über eine Verlängerung lebt wieder auf. Die Schützen zeigen sich gesprächsbereit. Oberbürgermeister Dirk Elbers bietet sich als Moderator an. Schausteller und Hoteliers machen Druck. Die DMT wirbt um Besucher auch im Ausland.

Drei Wochen vor dem Start der Großen Kirmes ist das Thema auf dem Tisch. Oberbürgermeister Dirk Elbers signalisiert seine Bereitschaft, bei der Diskussion über eine Verlängerung des Volksfestes die Rolle des Moderators zu übernehmen: "Die Kirmes ist für unsere Stadt der Knaller und ein Pfund, mit dem wir wuchern müssen."

Auch die Chefs der Schützenvereine zeigen sich gesprächsbereit. Lothar Inden (Sebastianus-Schützenverein) versichert: "Wir sind für alles offen, auch für einen Testlauf über drei oder vier Tage zusätzlich. Mit Elbers teilt Inden die Ansicht, dass es wichtig sei, "gemeinsam zum Ergebnis zu kommen."

Werner von Kannen, dessen Oberkasseler Schützen knapp zwei Monate vor den Sebastianern ebenfalls auf den Rheinwiesen feiern und deren Kirmes von Jahr zu kleiner wird, schließt eine Zusammenlegung beider Volksfeste nicht mehr grundsätzlich aus. "Wir wären zu Gesprächen bereit, wenn die organisatorischen und finanzielle Fragen geregelt werden und unser Verein seine Identität wahrt und nicht von der Bildfläche verschwindet."

Die Schützenvereine als Veranstalter der jeweiligen Kirmes sehen sich verstärkt unter Druck gesetzt. Zuletzt wurde dies deutlich in einer Diskussionsrunde beim Heimatverein Die Jonges vor wenigen Tagen. Auch in den Köpfen von Marketing-Strategen spielt der Gedanke an eine Verlängerung der Großen Kirmes, eventuell unter Einschluss des Oberkasseler Volksfestes, eine Rolle. Vorbild ist das Oktoberfest in München. Nicht von ungefähr startete die Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT) eine Werbeoffensive für die Kirmes am Rhein bis nach Holland, Belgien, Frankreich und Großbritannien.

Sogar Besucher aus den USA spielen in den Überlegungen der DMT ein Rolle: Viele Amerikaner schätzen die deutschen Schützenfeste mit ihren Umzügen und dem schillernden Kirmesrummel. DMT-Chefin Eva-Maria Illigen-Günther wirbt allerdings um Geduld: "Ich sehe hier ein großes Potenzial. Eine solche Entwicklung braucht jedoch mehrere Jahre, ähnlich wie bei unseren Weihnachtsmärkten."

Zu den Befürwortern einer Verlängerung gehören die Düsseldorfer Hoteliers. Sie klagen über Einbrüche bei Übernachtungszahlen und -preisen in messearmen Zeiten und erwarten vom Stadtmarketing neue Ideen, um das Image Düsseldorfs als Ziel für den Städtetourismus aufzupolieren. Otto Lindner, Hotelier und Vorsitzender von Destination Düsseldorf (DD), nennt als Beispiel den Weihnachtsmarkt, der mit dafür sorge, dass Hotels in dieser Zeit sogar ausgebucht sind. Interconti-Chef Jörg T. Böckeler findet, dass die Verlängerung der Kirmes "eine Super-Idee ist, die allen nur gut tun kann".

Allerdings reiche ihm eine Kirmes am Rhein mit zuletzt 4,2 Millionen Besuchern alleine nicht aus, selbst wenn sie eines Tages so stark sein sollte wie das Oktoberfest in München mit seinen 6,5 Millionen Besuchern. "Düsseldorf hat wie Köln keinen Dom oder wie Paris keinen Eiffelturm. Deshalb brauchen wir in der Stadt ein Gremium, das visionär denkt, damit visionäre Ideen auch langfristig umgesetzt werden können."

Die Schausteller-Familie Oscar Bruch (Riesenrad, Französisches Dorf, zwei Achterbahnen) gehört auf der Großen Kirmes seit Jahrzehnten zu den Großen. Oscar Bruch junior hat seinen Eurostar, für den er 1995 umgerechnet zehn Millionen Euro bezahlt hat, vor zwei Jahren nach Moskau verkauft. Dort ist die Achterbahn mit ihren hängenden Wagen die Attraktion in einem Vergnügungspark. In Deutschland fuhr Bruch seinen Eurostar auf 85 Lastwagen mit 16 festangestellten Mitarbeiter permanent durch die Lande. In Düsseldorf mit seinen neun Kirmestagen seien die wirtschaftlichen Risiken wegen der unsicheren Wetterbedingungen nur noch schwer zu kalkulieren.

Düsseldorf ist für Bruch eine "Königin der Volksfeste mit sehr gutem Publikum, den im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen wie München oder Stuttgart wenigsten Zwischenfällen, der schönsten Innenstadtlage und einem Stadtmarketing par excellence". Allerdings setzt auch Bruch beim Riesenrad neun Kirmestage ins Verhältnis zu zweieinhalb Wochen Aufbau und fünf Tagen Abbau. In die gleiche Richtung argumentiert Charles Blume, der in Düsseldorf mit seinem 35 Meter hohen und drei Millionen Euro teuren Tower Premiere feiern will. Er plädiert für 16 Tage Kirmes: "Städtetouristen entscheiden über die Wochenenden. Schausteller kommen gerne nach Düsseldorf. Wenn es für sie wirtschaftlich attraktiv bleibt. Dann sind sie auch bereit, mal fünf Millionen Euro in die Hand zu nehmen."

---

Quelle: RP-Online

- Tobi

Homepage | DüsselShop | Rund-um-Düsseldorf

Knäckebrödsdansen!

Hoffentlich finden die Schausteller auch Crange atraktiv genug, denn wenn Düsseldorf die Kirmes verlängert, dann bitte nicht hinten dran hängen sondern eher starten. Wenn es zeitlich passen sollte. Crange startet ja immer am ersten Freitag im August. Vor ein paar Jahren war es so, dass in Düsseldorf die Kirmes bis Sonntags lief und am Freitag schon in Crange. Das war ein Ab-/Aufbau Chaos. Das sollten die Schausteller nicht aus den Augen verlieren.

Chris

>Hoffentlich finden die Schausteller auch Crange atraktiv genug, denn wenn Düsseldorf
>die Kirmes verlängert, dann bitte nicht hinten dran hängen sondern eher starten. Wenn
>es zeitlich passen sollte.

Ich denke mir mal, dass man die typische Anschlussveranstaltung für die Schausteller berücksichtigen wird, denn man verlängert die Kirmes garantiert nicht ohne Rücksprache mit eben diesen.

>Vor ein paar Jahren war es so, dass in Düsseldorf die Kirmes bis Sonntags lief und am
>Freitag schon in Crange. Das war ein Ab-/Aufbau Chaos. Das sollten die Schausteller
>nicht aus den Augen verlieren.

Von diversen Schaustellern hab ich schon gehört, dass der Ab- und Aufbau innerhalb einer Woche ziemlich sportlich ist. Dementsprechend wird man sich hoffentlich mit dem Platzmeister und allen anderen beteiligten Parteien auf eine Verlängerung der Kirmes am vorderen Ende (also früher anfangen) einigen.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Kirmes einfach die Bewerber in Sachen Großfahrgeschäfte ausbleiben, wenn "in die falsche Richtung" verlängert wird.
Könnte allerdings auch für frischen Wind in Düsseldorf sorgen, ob positiv oder negativ sei mal dahingestellt...

- Tobi

Homepage | DüsselShop | Rund-um-Düsseldorf

Knäckebrödsdansen!

Man darf dabei aber auch Hannover nicht vergessen den mehrere Großfahrgeschäfte kommen direkt aus Hannover und da sind meistens nur 5 tagen dazwischen. Eine Verlegung nach vorne würde bedeuten, das ein Umsetzen von Hannover dann gar nicht mehr geht. Also doch besser eine Verlängerung nach hinten.

Grüße,

Jens S.

Ich glaube, es ist besser wenn alles beim Alten bleibt. Nach hinten zu schieben nur weil in Hannover Kirmes ist, geht ja gar nicht!

Chris

Und die Saarner Großkirmes. Die ist zwar schon fast tod, aber ganz zu Grunde muss man sie durch eine Vorverlegung auch nicht. Das schafft die schon alleine!

Letzte Bearbeitung am 30-Jun-09 um 22:41 Uhr ()
Dienstag, 30. Juni 2009 - 16:36 Uhr
Für grossen Ärger hat in Düsseldorf eine Werbekampagne der Stadtmarketing Herne gesorgt.
Rund um die Rheinwiesen wurden Plakate für die Cranger Kirmes aufgestellt.
----------------------------------------------------------------------------------------- Die Plakate zeigen das Motiv der diesjährigen Cranger Kirmes.

Darüber ein Schriftzug mit den Worten : Rheinwiesen mal 1,5 gleich Cranger Kirmes.

Damit will die Stadtmarketing auf humorige Weise darauf aufmerksam machen daß die Cranger Kirmes das grösste Volksfest in NRW ist.

Laut einem Artikel der Zeitung Express fassen die Düsseldorfer diese Aktion aber als Kriegserklärung gegen die Kirmes auf den Rheinwiesen auf.

Das sei eine absolute Unverschämtheit, wird der Veranstalter zitiert.

Um die Wogen zu glätten hat die Stadtmarketing die Düsseldorfer zu einem Rundgang auf Crange eingeladen.

Das Angebot wurde abgelehnt.

Und noch ein Artikel aus dem Düsseldorfer Express:
Düsseldorf - Aus Crange
Kriegserklärung an unsere KirmesVon A. GEHRING und C. WIERMER „Gegen unser Volksfest in Crange ist die Düsseldorfer Kirmes doch bloß ein kleiner Rummel!“
Ein Jahr lang war Waffenruhe. Jetzt sind die Düsseldorfer St. Sebastianus-Schützen wieder gefordert.

Wenige Wochen vor Eröffnung (18. Juli) schießen die Macher der Cranger Kirmes (7. bis 16. August) aus allen Rohren gegen die Superveranstaltung der St. Sebastianer auf den Rheinwiesen. Diesmal direkt vor Ort.

In Kürze werden die Cranger rund um das Gelände in Oberkassel große Werbeplakate installieren lassen, die unsere Kirmes ins Lächerliche ziehen sollen. Motto: „Wir freuen uns, mit der schönen Stadt Düsseldorf die zweitgrößte Kirmesveranstalterin des Landes auf dem Treppchen zu haben.“

Holger Wennrich, Geschäftsführer vom Stadtmarketing Herne: „Die Düsseldorfer glauben immer, sie sind die Größten. Jetzt werden wir endgültig klarstellen, wer das größte und schönste Volksfest hat. Düsseldorf mag ja eine begabte Stadt sein. Und wir im Ruhrpott sind vielleicht nur teilbegabt. Aber fest steht: Wir hatten im letzten Jahr echte 4,7 Millionen Besucher. Der Düsseldorfer Rummel fragwürdige 4,2 Millionen!“

Für Günther Pannenbecker, Schützenoberst der Sankt Sebastianer, ist die Cranger Offensive eine „absolute Unverschämtheit“. Pannenbecker: „Diese beiden Veranstaltungen kann man doch gar nicht vergleichen. Ich vergleiche ja auch den Kölner Dom nicht mit der Maxkirche. Allein das Publikum in Crange ist schon unter unserem Niveau. Dazu kommt der Aufbau. Querbeet, ohne Konzept, ungepflegt.“

Schützenchef Lothar Inden: Crange ist eine Randale-Kirmes. Wir haben dagegen haben eine Familienkirmes.“

Wennrich nimmt‘s gelassen und macht den Düsseldorfern ein Angebot: „Damit Herr Pannenbecker und andere Düsseldörfler sich von der besonderen Qualität der Cranger Kirmes überzeugen können, bieten wir gerne eine Spezialführung an.“

Herzstück dieser Führung ist ein Stopp in der „Alten Drogerie“. Wennrich: „Mit kurzem, ergebnisorientiertem Schnapsseminar, zu dem ausschließlich Wanner Edelgetränke gereicht werden.“

Pannenbecker: „Vielen Dank. Aber ich war einmal mit einer Abteilung unserer Schützen in Crange. Und ich werde bestimmt nie wieder dort hinfahren!“

Chris

Vielleicht sollte Düsseldorf das ganze mal etwas sportlicher nehmen. So ganz unrecht haben die Cranger nämlich nicht!

>Vielleicht sollte Düsseldorf das ganze mal etwas sportlicher nehmen.

Jep. Wir sehen ja schließlich auch einen Kölsch-Ausschank im Medienhafen nicht als große Konkurrenz zur Alt-Stadt.
Ich könnte ich mir auch vorstellen, dass mit einer eigenen Plakataktion "zurückgeschossen" wird... (Was ja bei Früh Kölsch und Schlösser Alt(?) auch immer ganz gut funktioniert hat )

Zumindest gibts in Düsseldorf das definitiv schönere Setting für eine Kirmes, da kann wohl kaum eine andere Stadt in Deutschland mithalten.

- Tobi

Homepage | DüsselShop | Rund-um-Düsseldorf

Knäckebrödsdansen!

Bezüglich der Aussagen der Herren Inden und Pannenbecker: 100 % ACK! Crange ist einfach prollig - Punkt!

Grüße,

Tim
BLAU 3 TROCKNET!

Wobei mir die ehrliche Cranger Prolligkeit immer noch lieber ist als die aufgesetzte Düsseldorfer Schnöseligkeit!

Düsseldorf lacht halt nur, wenn Karneval ist.

Gruss, Jens

Das ist kein Lachen! Die tackern sich nur die Mundwinkel nach oben, damit sie während der närrischen Tage gegen Köln nicht so abstinken *g*

Gegen FELLBÄRT wäre dies ja auch sinnlos. Das Kaff hat ja auch Witzkanone Vester, die größte Lächerlichkeit des gesamten Bergischen Landes. Sorry, cityjudge!

Ist "Karneval" nach "Fußball" jetzt die nächste Mike-Vester-Pseudo-Expertise-Bastion?

Grüße,

Tim
BLAU 3 TROCKNET!

Zumindest wechsle ich meine Pseudo-Experten-Bastion nicht so häufig wie Großstadthupe Herre seine Präferenzen deutscher Städte. Von Hamburg über Köln nach Düsseldorf: schick ist halt, wo sich der Altmeister schlechter Witze gerade niedergelassen hat oder seinen Trieben nachgeht. Welch Glück, daß es in Duisburg keine vernünftige Werbeagentur zu geben scheint - sonst müßten wir auch noch in regelmäßigen Abständen die Ode an Rheinhausen ertragen. Was zugegebenermaßen tatsächlich schlimmer wäre als die Düsseldoof-Hymnen.

Sag auch nur EINEM Rheinhausener, er wäre DUISBURGER, und du bist ein toter FELLBÄRTER.

Schon wieder was, von dem Vester keine Ahnung hat.

Nicht auszudenken, was für Patriotismus uns McCann erspart hat! Taxis fahren schließlich auch in Delmenhorst.

Ich meinte nur die Mimik, nicht die Emotion. Ich weiß natürlich, dass lachende Düsseldorfer das freundliche Gesicht oft nur unter üblen Krämpfen hinbekommen.

siehe hier.......
http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/wanne-eickel/2009/7/22/news-126767623/detail.html

Schweinerei!!!!