Samstag, 16. Mai 2009 um 23.05 Uhr auf Arte

Deutschland, 2007, 102mn
Regie: Ulrike Ottinger

Er ist der älteste Vergnügungspark der Welt und einer der bekanntesten, der Prater in Wien. Einst kaiserliches Jagdrevier wurde die Wiese - lateinisch "pratum" - um 1900 Heimat von Vergnügungsbetrieben und Schaustellern. Noch heute zieht er tagsüber Kinder und Familien an, während zu später Stunde Jugendliche und Junggebliebene Karussells, Autoscooter und andere Fahrbetriebe sowie zahlreiche Tanzflächen erobern. Ulrike Ottingers Dokumentarfilm führt den Zuschauer nicht nur durch Wiens berühmten Vergnügungspark, sondern erzählt die Geschichte dieses ganz eigenen Universums der Wünsche und Sensationen.

Der Prater gehört zu den berühmtesten Vergnügungsparks der Welt. Ulrike Ottingers Dokumentarfilm ist mehr als eine Vorstellung all seiner Sensationen: Prater-Dynastien erzählen vom Schaustellerleben. So begegnet der Zuschauer den Nachkommen des "Mannes ohne Unterleib", der um 1900 mit Frau und Kindern eine Vielzahl bis heute bestehender Vergnügungsbetriebe gründete. Die Filmemacherin trifft die Besitzer des Schweizerhauses, Manager eines gastronomischen Spitzenbetriebs, deren Vorgänger kaiserliche Jagdtreiber waren, und den Prater-Heinzi, der ausgemusterte Illusionsmaschinen repariert. Und über all dem dreht sich das Riesenrad und bietet einen Blick über die Dächer von Wien.
Bei Tag gehört der Prater Kindern und Familien. Mit strahlenden Augen sitzen die Kleinen in Miniaturautos und vor dem Kasperltheater. Der Abend zieht magisch Jugendliche und Junggebliebene an. Dann verwandelt sich der Tanztee in eine wilde Disco einsamer Herzen. Teenager zeigen mit abenteuerlicher Akrobatik, dass keine Zentrifugalkraft sie aus dem Gleichgewicht bringen kann. Eine Jugendgang beweist sich am "Watschenmann". Und über allem glitzern in bunten Farben Achterbahnen, Karussells und Autoscooter, die den Sternen am Nachthimmel Konkurrenz machen. Wirklichkeit und Illusion, Vergangenheit und Gegenwart geben sich ein fulminantes Stelldichein.
Ulrike Ottingers Dokumentarfilm verbindet die Kulturgeschichte des ältesten Vergnügungsparks der Welt mit brillanten Einblicken in die Wandelbarkeit technischer Attraktionen. Zugleich erzählt er von Menschen, für die der Prater Ort der Unterhaltung, der Erinnerung oder gar ihr Lebensmittelpunkt ist. Der Wiener Prater ist eine Wunschmaschine. Die Wiese, die früher Jagdrevier des Kaisers war, ist heute Spielwiese für jedermann.

Mit betörenden Bildern verwandelt Ulrike Ottinger den Prater, diesen mythischen Wiener Ort, in ein Kinoerlebnis. Eine fesselnde Abfolge von Ein- und Zufällen, Sprünge durch Raum und Zeit.
Der "filmdienst" schreibt: "Ein schillerndes, ironisch gefärbtes Amalgam, in dem sich die Mentalitäts- und Alltagsgeschichte des Vergnügens quer durch alle sozialen Schichten, technischen Entwicklungen und Zeitgeist-Phänomene spiegelt."

Quelle

MfG, Wuzefelix

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I believe in Pearce's Leisure Ladder for theme park settings,
as I went through all steps myself being at the top now.