Geldern
Herzklopfen auf Holz
VON ANNETTE SCHEEPERS(RP) Im niederländischen Freizeitpark Toverland wurde jetzt „Troy“, Europas höchste und längste Holzachterbahn eröffnet (*hust*). Die Fahrt auf der einen Kilometer langen Strecke dauert eineinhalb Minuten und bringt vor allem eins: Spaß.
sevenum/gelderland „Oh Mann, ich habe so ein Herzklopfen“, sagt Joline Franke, und ihre Stimme klingt gleichzeitig aufgeregt und erfreut. Die Zehnjährige gehört zu den ersten Besuchern, die im niederländischen Freizeitpark Toverland die neue Holzachterbahn „Troy“ testen dürfen.
Die Waggons fahren in den Bahnhof ein. Joline, die mit einer Jugendgruppe aus Versmold im Park unterwegs ist, schnallt sich an und zieht die Halterung an den Bauch. Sitzt super fest, da kann nichts passieren. „Ich werde sicher alle zusammenschreien“, unkt die Schülerin. Klackernd setzt sich die Bahn in Bewegung, und Joline schreit vorsichtshalber schon mal los. Aber nur ganz leise.
Wirrwarr aus Streichhölzern
Die Bahn fährt eine kleine Kurve und schiebt sich dann ratternd höher und höher. Joline schreit jetzt schon lauter und hat keinen Blick für die weite Aussicht über das platte Land und für die hölzerne Konstruktion übrig, die von oben wie ein Wirrwarr aus Streichhölzern anmutet. 35 Meter – damit hat „Troy“ den höchsten Punkt erreicht. Die Bahn hält kurz inne und dann erschallt ein ängstliches Jubelgeschrei aus allen Mitfahrerkehlen, als die Waggons in die Tiefe stürzen.
Jetzt geht alles ganz schnell. Mit 90 Stundenkilometern rast der Zug über die Schienen. „Ich glaube, ich habe meinen Magen überholt“, ächzt Joline, aber es hört sich nicht so an, als ob sie das sonderlich schlimm finden würde. Sie kreischt fröhlich weiter und wirft bei jeder Kurve, jeder Talfahrt, die Arme in die Luft. Adrenalin pur. Als „de sensatie“, die Sensation, wurde „Troy“ in der kleinen Eröffnungszeremonie gepriesen. Stimmt. Außerdem tut die Fahrt gar nicht weh. In vielen Achterbahnen werden die Köpfe in den Kurven schmerzhaft an die Polster geschleudert, die Bügel drücken – doch „Troy“ ist nicht nur flink, sondern auch in der Extremlage bequem. „Troy“ gibt noch einmal Gas und rast durch die Holzpfeiler und über die Köpfe der Wartenden hinweg. Jetzt hört man das Klack-Geräusch in längeren Abständen, die Mitfahrer trauen sich, die Augen zu öffnen, das Geschrei ebbt ab, und die Gondeln bremsen sanft im Bahnhof ab.
Joline grinst glücklich. „Das war krass! Ich fahre direkt noch eine Runde!“
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Wie kommt man hin?
Anfahrt Der Park liegt etwa 10 Minuten von Venlo entfernt. Einfach von der A 40 (später A 67) die Ausfahrt 38 Helden nehmen und den Schildern folgen.
www.toverland.nl
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Quelle: RP-Online