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Foren-Name: Allgemeines Forum
Beitrag Nr.: 6787
#0, Coney Island: Nach 46 Sommern wird Astroland geschlossen.
Geschrieben von achterbahn am 21-Jun-07 um 13:10 Uhr
Letzte Bearbeitung am 21-Jun-07 um 13:11 Uhr ()
Hallo,

aus der Süddeutschen Zeitung vom Donnerstag, 21.06.2007 !

Also, letzte Chance nutzen und dieses Jahr noch mal nach NYC !!!


#1, RE: Coney Island: Nach 46 Sommern wird Astroland geschlossen.
Geschrieben von tricktrack am 21-Jun-07 um 17:43 Uhr

Erstaunlich gut informiert, der Herr Kreye. Oder steht das alles bei Wikipedia?

"Our robots are programmed to provide you with an unforgettable vacation."


#2, RE: Coney Island: Nach 46 Sommern wird Astroland geschlossen.
Geschrieben von Shakergirl am 22-Jun-07 um 07:46 Uhr

Der Bericht vergisst zu erwähnen, dass das Gelände von Deno´s Wonder Wheel Amusement Park nicht verkauft ist und hoffentlich vorerst auch nicht wird.
Ich versuche, das Geschehen dort gerade ein bißchen mitzuverfolgen, u.a. im Coney Island Forum, und habe gesehen, dass es da noch viel Diskussionen gibt.

Fakt ist, die Attraktionen vom Astroland stehen aktuell zum Verkauf (was nicht heißt, dass sie verkauft sind). Der Cyclone bleibt erhalten. Der im Bericht erwähnte Parachute Tower ebenfalls, aber der gehört gar nicht zum Gelände von Astroland.

Thor Equities, die Astroland und einige andere Flächen aufgekauft haben, sollen angeblich solche netten Pläne haben:

Ich glaube am 26. oder so gibt es eine öffentliche Präsentation der neuen Pläne.


#3, RE: Coney Island: Nach 46 Sommern wird Astroland geschlossen.
Geschrieben von Kuggy am 22-Jun-07 um 11:41 Uhr

Letzte Bearbeitung am 22-Jun-07 um 11:41 Uhr ()
Hier gibts noch ein paar mehr hübsche Bildchen.

#5, RE: Coney Island: Nach 46 Sommern wird Astroland geschlossen.
Geschrieben von The Knowledge am 07-Sep-07 um 09:58 Uhr

Hmmm ...

... wenn ich mir das Logo unten rechts so anschaue, möchte ich hoffen, dass das neue Coney keinen Ice-Age-Ride bekommt.

Ich war drei Mal auf Coney Island und liebe es. Einmal war ich am Abend vor dem Memorial Day dort, da war es pickepackevoll und trotzdem waren mehr Polizisten als Besucher dort: Giuliani-Ära eben. Zero Tolerance. War ne ziemlich bedrückende Stimmung.

Das letzte Mal war ich letztes Jahr dort, auf einem Sonntag bei bestem Wetter. Alles war voller armer Familien, die sich billig vergnügten. Wenn Coney weg geht, können die das nicht mehr. Six Flags ist zu teuer, Rye und Wildwood sind zu weit.

Grüße,

Tim
... keep your distance!


#4, Ein Kultstrand, dem Untergang geweiht
Geschrieben von TheOnlyOne am 07-Sep-07 um 09:26 Uhr

Moin!

Ein Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger:

Quote
Ein Kultstrand, dem Untergang geweiht

VON SEBASTIAN MOLL, 31.08.07, 20:56h

New York - Unter dem Boardwalk türmt sich der Sand, gespickt mit Papptellern und Bierbüchsen. Ein Zaun verhindert seit einiger Zeit, dass der legendäre New Yorker Strand von Coney Island hier Halt macht und nicht mehr in die Straßen des äußersten New Yorker Stadtbezirks hinausweht. Aber er sorgt auch dafür, dass es unter dem Boardwalk heute nicht mehr so zugeht wie vor 40 Jahren, als die Rockabilly-Truppe „The Drifters“ ihren berühmten Sommerhit über den Boardwalk schrieben. Zu Tausenden suchten damals junge Pärchen auf den zwei Meilen zwischen Coney Island und Manhattan Beach unter den Brettern Schutz, krochen unter eine Decke und ließen zum Klackern der Schuhe über ihnen ihrer jugendlichen Lust freien Lauf.

Unter dem Boardwalk fand damals mancher New Yorker Teenager die Liebe fürs Leben. Heute verirren sich hingegen höchstens noch streunende Hunde und Obdachlose unter die Bretter. Bill Pinkney starb als letztes Mitglied der „Original Drifters“ am 4. Juli 2007 81-jährig in einem Hotelzimmer in Daytona Beach in Florida. Das Coney Island der 50er Jahre, das er 1964 besang, war da schon Geschichte. 1966 brannte der letzte der ursprünglich drei großen Vergnügungsparks von Coney Island, der „Steeplechase“ nieder. In den 20 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, als es Amerika und auch New York so gut ging wie nie, kamen im Juli und August am Wochenende die Menschen zu Millionen mit der U-Bahn aus dem siedenden und stickigen Manhattan, um hier am Atlantik, der damals einzigen Klimaanlage der Stadt, Linderung und Ablenkung zu finden: Eine Achterbahnfahrt, ein Bier, ein Eis, ein Ritt auf der mechanischen Pferderennbahn, ein Besuch bei der bärtigen Dame, ein Flirt in einer der Tanzhallen.

Heute ist der damals meilenlange und vor Lebendigkeit überschäumende Amüsierstreifen entlang des Boardwalk auf 400 Meter geschrumpft. Da ist im Westen an der 17. Straße die vernagelte Ruine des ehemals vornehmen Childs Restaurant. Dann kommt die Reihe baufälliger Backsteinbuden, die Bier, Eis, Fritten und Muscheln anpreisen. Dahinter das alte Riesenrad und die beängstigend knarzende, 80 Jahre alte Cyclone-Achterbahn; dazwischen viel Brachland mit Graffiti und Efeu übersäten Mauerresten. Auf einem der leeren Grundstücke hat die Stadt ihre reparaturbedürftigen Schulbusse geparkt.

Am kommenden Montag wird es wohl auch mit diesen Überresten des alten Coney Island zu Ende sein. Der 3. September ist der offizielle Schluss der Badesaison, und niemand in Coney Island weiß im Moment, ob und wie es im kommenden Jahr weitergeht. Fest steht nur, dass Joe Sitt, ein Damenkonfektions-Milliardär und Immobilienmogul, sämtliche Grundstücke am Boardwalk entlang aufgekauft hat und für seine Milliardeninvestition mit Sicherheit eine satte Rendite erwartet. Sicher ist auch, dass eine solche Rendite mit der Pacht etwa der spelunkenhaften Rubys Bar, dem Cha-Chas oder der Spielautomaten-Arkaden im Astroland-Rummelplatz, dem kümmerlichen Erben von Luna-Park, Dreamland und Steeplechase, nicht zu erzielen sein wird. Von Hotelburgen, Luxuswohnungen und einem 24-Stunden-, Zwölf-Monate-Entertainment-Komplex im Las-Vegas-Stil wird deshalb gemunkelt.

Der Wandel in Coney Island ist überfällig, das weiß man am Boardwalk schon lange. Frank Gluska, seit 26 Jahren Barkeeper im Rubys, nimmt es deshalb gelassen. „Weißt du, es ist wie mit deiner Großmutter“, sagt er, während er im finsteren Schankraum für die zumeist älteren Trinker, die hier in das grelle Licht vom Meer her hinausblinzeln, die Hausmarke „Rubys Amber“ zapft. „Sie ist alt und gebrechlich, und du weißt, dass sie es nicht mehr lange macht. Es tut weh, aber man ist darauf vorbereitet.“

Dann wischt der pausbackige Mann mit dem schweren Brooklyner Akzent den schmutzigen Tresen ab und richtet eines von Hunderten vergilbter Fotos vom alten Coney Island an der Wand hinter dem Tresen gerade. Aus der Jukebox tönt eine Schnulze von Tony Bennett. Der Laden verströmt das nostalgische Flair eines New York, das es schon lange nicht mehr gibt. Wohl deshalb wird die Debatte um die Zukunft des Boardwalk so leidenschaftlich geführt.

Es geht um weit mehr, als nur um ein paar Buden und einen Strandabschnitt. „Coney Island ist die letzte Zuflucht der einfachen Leute“, sagt der Coney-Island-Historiker und Buchautor Charles Denson, der dort auch aufgewachsen ist. Und die einfachen Leute sind die, um die es laut Denson und seinen Gesinnungsgenossen nicht nur in Coney Island, sondern in ganz Amerika gehen sollte; um jene „müden, armen, gedrängten Massen, jenen elenden Abschaum, der von fernen Küsten“ hier angespült wurde, wie es im Gedicht von Emma Lazarus heißt, mit dem an der Freiheitsstatue seit Generationen die Einwanderer begrüßt werden. Sie sind Coney Island, sie sind New York, sie sind Amerika, nicht die amorphe, gut verdienende und überwiegend weiße Mittelschicht, die zunehmend alles an sich reißt. Coney Island ist die letzte Bastion eines Lebensstils, die man vor 20 Jahren noch überall in der Stadt finden konnte - in den irischen und italienischen Arbeiterkneipen, am Times Square oder rund um den Port-Authority-Busbahnhof, an der Lower East Side oder in den Tanzschuppen von Harlem. Sie ist lärmend, frech, halbseiden, schlagfertig und clever, ebenso hartgesotten wie letztlich liebenswürdig und vor allem eines - multikulturell.

„Das ist der verdammte Schmelztiegel hier“, sagt Jorge, ein Latino-Bademeister mit gestähltem Oberkörper und Surfer-Mähne, während er nur 100 Meter von Rubys entfernt auf seinem Hochsitz hockt und aufmerksam die spielenden Kinder im flachen Wasser beobachtet. „Du hast hier die puerto-ricanischen Familien, da drüben die Schwarzen, die mexikanischen Fischer da oben am Pier, da hinten die Russen und dazwischen die Hipster aus dem Village. Jeder ist hier.“

Es geht die Angst um in Coney Island, dass diese wilde Mischung verdrängt wird - zugunsten derselben keimfreien und faden Konsumkultur, die sich überall breit macht: Markenboutiquen, Starbucks und Fast-Food-Ketten statt fliegender Hotdog-Händler, illegaler Bratfischverkäufer und Rubys. Vielleicht wird auch ein Coney-Island-Themenpark errichtet - als seelenloses Abziehbild des einstigen Originals an gleicher Stelle. Einige hier geben sich noch kämpferisch, wie etwa Terry mit dem grell-rosaroten Lippenstift und der farblich dazu passenden Mütze, die am Boardwalk Muscheln und Fritten verkauft: „Ich bin im nächsten April wieder hier, darauf kannst du deinen Arsch verwetten“, sagt sie. „Wir überlassen Coney Island nicht den Reichen.“

Andere haben resigniert, wie Angi, bei der gleich hinter Rubys Kinder für einen Dollar Plastikenten aus einem künstlichen Teich fischen und dabei Teddybären gewinnen können. „Ich mache gerade meinen Führerschein, um Schulbusse fahren zu dürfen. Ich habe nach 14 Jahren genug“, sagt sie. „Mir tut es nur um die Leute leid, die sich hier amüsieren können, ohne dass sie nachher pleite sind. Wo sollen die denn in Zukunft hin?“

Am Ende des hölzernen Stegs, der in Höhe des alten Steeplechase-Parks bald 200 Meter weit ins Meer ragt, haben sich wie jeden Tag die Fischer versammelt. Wie seit nunmehr mehr als 30 Jahren steht José, ein 60 Jahre alter Mexikaner, neben dem noch etwas älteren Mann, den sie hier alle nur „Papi“ nennen. „Ich gehe nirgendwo anders mehr hin zum Fischen“, sagt José. „Wenn die hier dichtmachen, bleibe ich zu Hause.“ „Ach, bislang ist doch alles nur Gerede“, erwidert Papi. „Bevor nichts passiert ist, mache ich mir auch keine Gedanken.“

An der Surf Avenue, die parallel zum Boardwalk hinter dem Strand verläuft, sitzt derweil Dick Zigun, der inoffizielle Bürgermeister von Coney Island auf einem Hocker vor seinem Theater. Der gelernte Regisseur betreibt hier seit 30 Jahren eine „Sideshow“ - ein Kuriositätenkabinett mit Nagel- und Feuerschluckern und anderen Artisten. Er hat kapituliert. „Es hat keinen Sinn, gegen den Kapitalismus anzukämpfen“, sagt er philosophisch. Jeder müsse jetzt sehen, wo er bleibt. Er selbst, das steht allerdings fest, bleibt hier - gerade hat er das Haus gekauft, das die Show und sein Coney-Island-Museum beherbergt. Das Coney Island der Außenseiter und unvergleichlichen Typen wird also wenigstens hier weiterleben - als das, was es ohnehin schon längst ist: eine Freakshow.


http://www.ksta.de/html/artikel/1187344872217.shtml

Schade, dass ich das alte Coney Island wohl nicht mehr erleben werde...

Gruß,
Frank


#6, RE: Ein Kultstrand, dem Untergang geweiht
Geschrieben von Wimmerl am 07-Sep-07 um 10:54 Uhr

Na dann hoffe ich mal, dass ich nächste Woche noch gelegenheit habe, dahin zu kommen. Oder ist der "Park" jetzt auch schon mehr oder weniger zu?

#7, Noch ein Jahr Aufschub
Geschrieben von Maaahzel am 25-Okt-07 um 16:54 Uhr

Coney Island's historic Astroland
amusement park gets new lease on life


The Associated Press
Wednesday, October 24, 2007
NEW YORK: Coney Island's world-renowned Astroland amusement park has a new lease on life.

The venerable Coney Island institution, which appeared doomed after its late summer closing, will instead reopen for one more season next year under a deal announced Wednesday with the developer behind the neighborhood's planned $2 billion (€1.41 billion) makeover.

"Astroland is very pleased that its 300 employees will continue to have jobs, and we want to thank our many supporters and fans who worked so hard to keep Astroland open," said Carol Albert, whose family owns the beachfront attraction.

It was 1962 when Carol's father-in-law Dewey Albert unveiled his outer space-themed park on the beach once billed as the nation's playground. It evolved into a Coney Island fixture, alongside two other local creations: the hot dog and the roller coaster.

The last-ditch agreement came after it appeared the park's classic rides had gone dark for the last time on Sept. 9. But weeks of negotiations between Thor Equities and the Albert family produced a short-term deal barely three months before the old lease expired.

Terms of the agreement were not made public.

The vintage attraction survived for decades despite hard economic times, the crack epidemic and a decaying neighborhood to anchor Coney Island since the Kennedy Administration. Eventually, the 275-foot (84-meter) Astrotower and the bumper cars will give way to the glitzy development proposed by Thor Equities.

Thor had already reached deals with eight boardwalk vendors, including the popular "Shoot the Freak" concession, on similar one-year extensions. Astroland is now scheduled to open for its last summer on March 16, 2008.

The Alberts received $30 million (€21 million) in a deal with Thor for the 3.1-acre (1.25-hectare) stretch off the boardwalk. But Albert was hopeful of squeezing in one final go-round for Astroland and its employees, many of them neighborhood residents with years of service.

Thor has spent more than $100 million (€70.27 million) to acquire about 10 acres (4 hectares) of Coney Island real estate in hopes of turning the area into a year-round tourist attraction. Albert sold her property to Thor last year, convinced the business would not survive during the local rebuilding.


Quelle: Int. Herald Tribune


#8, Eine weitere Saison...
Geschrieben von Shakergirl am 03-Nov-07 um 23:59 Uhr

Brooklyn: One More Season for Astroland
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By THE ASSOCIATED PRESS
Published: October 25, 2007
The venerable Astroland amusement park in Coney Island will remain open for one more season under a deal announced yesterday with the developer behind the neighborhood’s planned $2 billion makeover. The agreement came after it appeared that the park’s classic rides had gone dark for the last time on Sept. 9. But weeks of talks between the developer, Thor Equities, and the family that owns Astroland, the Alberts, produced a short-term lease. The terms were not made public yesterday. The Alberts, who opened Astroland in 1962, sold the 3.1-acre property off the Boardwalk to Thor last year as part of the developer’s effort to turn 10 acres of Coney Island into a year-round tourist attraction.


Quelle: http://www.nytimes.com