Neue Gebühren, alter StreitDAUERBEWILLIGUNGEN FÜR STANDPLÄTZE
Für die Herbstmesse und den Weihnachtsmarkt können Schausteller künftig Dauerbewilligungen beantragen. Diese Neuerung führt der Regierungsrat vorerst aber nur probeweise ein.
Zwanzig Prozent höhere Gebühren bezahlen, dafür einen Standplatz für die nächsten drei Jahre auf sicher haben. Mit diesem Deal möchte der Regierungsrat die Attraktivität der Herbstmesse und des Weihnachtsmarkts steigern. Eine Dauerbewilligung bekommt nämlich nur, wer laut Einschätzung des Sicherheitsdepartements die Attraktivität der Messe steigert und eine Investition tätigt. «Wer mit dem Kauf einer besonders grossen Geisterbahn liebäugelt», gibt Hans-Jürg Erni vom Sicherheitsdepartement ein fiktives Beispiel, «braucht möglicherweise die Sicherheit, die kommenden drei Jahre auf die Einnahmen an der Basler Herbstmesse zählen zu können.» Das wäre ein typisches Beispiel für eine Dauerbewilligung. Vorerst ist diese neue Bewilligung aber nur ein Probelauf, der auf höchstens fünf Prozent der Bewilligungen beschränkt ist und drei Jahre dauert.
Bei Paul Läuppi vom Schausteller-Verband Schweiz hält sich die Begeisterung über diese Dreijahres-Bewilligungen allerdings in Grenzen. «Wir befürchten verbandsintern, dass sich unter den Schaustellern ein Klima der Missgunst ausbreiten könnte», erzählt er. Alteingesessene Schausteller, die zwar beliebt sind, aber keine neuen Investitionen tätigen, müssen sich nämlich wie bis anhin jedes Jahr neu bewerben. Läuppi glaubt nicht, dass viele Schausteller bereit sind, die höheren Gebühren zu bezahlen.
Absagen. Mit der neuen Verordnung werden zusätzlich alle Gebühren angepasst. Neu sollen sie insgesamt höher sein, allerdings werden die teils hohen Nebenkosten nur noch in Ausnahmefällen separat berechnet und zusätzlich erhoben. Dennoch soll der Kanton so schätzungsweise 180000 Franken Mehreinnahmen generieren.
Die grössten Probleme löst die neue Verordnung allerdings nicht. «Wir werden soviel Streit haben wie bereits vor der Neuerung», sagt Hans-Jürg Erni. Grund dafür seien die zahlreichen Bewerbungen, respektive die vielen Absagen, die auf die Bewerbungen folgen. Für die letzte Herbstmesse haben sich 760 Schaustellerinnen und Schausteller beworben. «447 von ihnen bekamen eine Zusage. Sie kamen zur Messe», erklärt Erni. «Alle andern waren enttäuscht. Dieses Problem löst auch die neue Verordnung nicht.»
(Quelle: www.baz.ch)
Bleibt die Frage, wer bekommt die Dreijahresbewilligung für das Riesenrad? Hablützel oder das Riesenrad aus München?