#0, Unfall in Freizeitpark - Fehlende Aufsicht
Geschrieben von RainbowStar am 13-Apr-07 um 10:15 Uhr
Hallo alle, folgenden Artikel habe ich zufällig entdeckt, ist zwar nichts dramatisches und sehr aufgebauscht, aber vielleicht trotzdem mal was zum nachdenken. Da ich früher mal im gleichen Park gearbeitet habe, kann ich die Zustände (Fahrgeschäft fährt, Mitarbeiter nicht anwesend) leider nur bestätigen.(gs) Für den 4-jährigen Julian Jordan sollte es ein erlebnisreicher Ostersonntagsausflug mit den Großeltern sein, doch es endete mit einem blutigen Unfall und vielen offenen Fragen. Die Großeltern verbrachten mit ihren Enkeln einen sonnigen Tag in einem Tier- und Freizeitpark im niedersächsischen Verden. Die eigentlich harmlose Fahrt in einem Kinderkarussell endete plötzlich dramatisch. Der 4-Jährige Julian stürzte während der laufenden Fahrt aus seiner kleinen Rakete und wurde vom nachfolgenden Feuerwehrauto eingeklemmt und mitgeschleift. Ein sofortiger Not-Stopp hätte die schmerzhafte Tortur unterbunden. Doch wie die Augenzeugen berichten, musste der einzig verfügbare Mitarbeiter zunächst von einem benachbarten Kettenkarussell herbeieilen. Erst nach gewaltsamer Demontage eines Teils des Fahrzeuges noch während der Fahrt mit Hilfe von anderen Besuchern, konnte das Kind befreit werden. Erst danach wurde das Fahrgeschäft gestoppt. Doch wer mit dem Mitleid und der Notversorgung durch den Parkmitarbeiter rechnete, wurde überrascht. Dieser übergab nach Angaben der Eltern das weinende und offensichtlich verletzte Kind den Großeltern mit der Aufforderung, doch beim nächsten Mal besser aufzupassen. Für die blutende Kopfwunde bot er an, ein Pflaster besorgen zu können quelle: nonstopnews.de.
#1, RE: Unfall in Freizeitpark - Fehlende Aufsicht
Geschrieben von Sebastian am 13-Apr-07 um 11:53 Uhr
Letzte Bearbeitung am 13-Apr-07 um 11:57 Uhr () Ich denke, solche Vorfälle haben immer zwei Seiten.Was für mich nicht ganz verständlich ist, warum das Fahrgeschäft läuft, wenn scheinbar kein Mitarbeiter diese Attraktion beaufsichtigt hat. Das ein Mitarbeiter für zwei oder drei Fahrgeschäfte gleichzeitig zuständig ist, stellt eigentlich kein großes Problem da. Im Heidepark wurde ja mal ähnlich verfahren, wenn dort in der Huss-Ecke ein Mitarbeiter zwei benachbarte Fahrgeschäfte bedient. Allerdings wurde hier im ständigen Wechsel immer nur ein Fahrgeschäft betrieben, bei dem auch der Mitarbeiter eingreifen konnte, wenn etwas passieren sollte. Es gibt ja auch die einfache Möglichkeit, dass einem Fahrgast oder Kind schlecht wird. Dann möchte ich natürlich nicht noch 5 min. weiterfahren, weil niemand da ist. Ein anderes Beispiel: Es gibt ja genug Achterbahnen (auch in Deutschland) bei denen durchaus die Möglichkeit besteht, bei herausstrecken der Arme einige Stützen oder Streben zu berühren. Bei Indoorbahnen würde man diese Stütze auch nicht sehen. Hier ist einfach der gesunde Menschenverstand gefragt bestimmte Dinge zu unterlassen. Es gibt vor jeder Attraktion Hinweistafeln auf denen die Sicherheitsvorschriften stehen, vor allen wie man sich bei der Fahrt zu verhalten hat. Wenn dort steht: Die Arme nicht herausstrecken! macht dies allerdings trotzdem und verletzt sich schwer, weil man die niedrige Stütze nicht gesehen hat, liegt die Schuld meines Erachtens beim Fahrgast selber. Ich bin sehr froh, dass wir in Deutschland nicht amerikanische Verhältnisse haben, wo jede mögliche „Blödheit“ eines Nutzers abgesichert sein muss. Wenn ich mir einen heißen Kaffee bestelle, dann sollte mir klar sein, dass ich mich an einem Heißgetränk verbrennen kann und muss das nicht für alle die ihr Gehirn ausschalten, als Warnhinweis auf den Becher schreiben. Was ich damit sagen möchte: Ich finde, dass egal bei welchen Attraktionen auch der Nutzer eine gewisse Eigenverantwortung hat. Sprich er sollte sich mit den Sicherheitshinweisen vertraut machen und gerade bei Kindern mit ihnen über das richtige Verhalten reden. Der TÜV versucht ja schon viele Eventualitäten mit in seine Bestimmungen einzubauen steht allerdings auch vor dem Problem, dass es einfach unmöglich ist, alle möglichen Vorfälle zu berücksichtigen. In dem geschilderten Fall stellt sich für mich auch die Frage, wie der Junge einfach so aus der Rakete fallen kann. Ich nehme mal an, dass es sich hierbei um ein Kinderkarussell handelt, bei dem auch der TÜV keine bedenken hat, dass die Kinder zu wenig gesichert sind. Somit kann man da auch nicht einfach herausfallen ohne zum Beispiel aufzustehen. Es sind Kinder die auch gerne mal Blödsinn machen und gerade daher empfinde ich es als sehr wichtig, dass solche Fahrgeschäfte nur dann betrieben werden, wenn auch ein Mitarbeiter diese Attraktion überwacht und zur Not die Attraktion stoppen kann. (Das gilt natürlich nicht nur für Kinderfahrgeschäfte sondern für alle Attraktionen) Allerdings wäre das Kind beim eigenen richtigen Verhalten sicherlich nicht einfach so aus dem Karussell gefallen, was auch den Satz des Mitarbeiters „in Zukunft besser aufpassen“ erklären könnte. Ich war nicht dabei und finde es immer schwierig aufgrund von teilweise sehr reißerischen Zeitungsartikeln das richtige Urteil zum Verhalten von Mitarbeitern oder Fahrgästen zu fällen. Doch die oben angesprochenen Fragen entweder aus der Sicht des Betreibers oder des Geschädigten stellen sich bei jedem Zwischenfall / Unfall erneut. Herzliche Grüße Sebastian Kirmes-und-Parks.de
#2, Zum Verständnis
Geschrieben von JanKiel am 13-Apr-07 um 12:40 Uhr
Hallo!Bei dieser Diskussion ist es wichtig, die Hintergründe der "normalen" Abläufe zu kennen. Ja, es gibt oft einen MItarbeiter, der Wasserbahn und Achterbahn bedient, er wechselt dann. Diese Bahnen fahren nie ohne Aufsicht. Es gibt aber auch einige Fahrgeschäfte, die ausschließlich ohne Personal fahren, zum Beispiel die Schiffschaukel, die von außen per Knopf gestartet wird - oder das kleine Riesenrad usw... Man müsste zunächst also wissen, ob das "Unfall"-Karussell von Sorte 1 oder 2 ist... WIe gesagt: Pommes mit grünem Ketchup aß0 dort einst: Jan ---
"RESPEKT, das Dingen rockt wie die Seuche"
#3, Unfall in Freizeitpark - Fehlende Einsicht
Geschrieben von cityjudge am 13-Apr-07 um 12:41 Uhr
Hi Sebastian,keiner von uns war dabei, deshalb weiß auch niemand, warum das Kind aus der Rakete gefallen ist. Hier gibst du dem (4 jährigen!) Kind bzw. den Aufsichtspersonen die pauschale Schuld, ohne dass du es weißt. Ist wie bei den Zeitungen, nur andersrum. Was aber unstrittig ist (und was man bei dem ganzen "Schon wieder wird auf den armen Parks rumgehackt"- Gejammer tunlichst nicht vergessen sollte), der Mann war nicht an seinem Platz, wo er definitiv hätte sein müssen. Das ist für mich ein Unding, weil es leichtfertig ist. Dem Bediener ist nämlich - im Gegegnsatz zu vielen Eltern oder Großeltern - das Gefahrenpotential direkt bekannt. Außerdem ist es seine verdammte Pflicht dort zu stehen! Dafür zahle ich als Besucher schließlich auch Eintritt. Deswegen liegt hier die Verantwortung /ich sage bewußt nicht Schuld beim Park, unabhängig davon, ob das nun der Park selbst oder der einzelne Mitarbeiter zu verantworten hat... Und das Verhalten des Mitarbeiters nachher, fällt - sollte es sich tatsächlich so zugetragen haben - in die Kategorie Unverschämtheit. Bei mir dürfte sich ein solcher Mitarbeiter sofort seine Sachen aus dem Spind holen... Gruß Bruno "Brunos Zoocheck" - R.I.P.
#4, RE: Unfall in Freizeitpark - Fehlende Einsicht
Geschrieben von RainbowStar am 13-Apr-07 um 13:24 Uhr
Das an den Geschäften im besagten Freizeitpark nur ein Operator mehrere Fahrgeschäfte bedient, ist seit Jahren gang und gäbe - dass jedoch die Aufsichtsperson ein Fahrgeschäft fahren lässt, sich zum zweiten Geschäft bewegt um dieses abzufertigen, halte ich für ein Unding. Bei dem Karussell aus dem Artikel handelt es sich tatsächlich um ein (sehr altes) Kinderkarussell, wenn die Kinder falsch sitzen, kann man hier sicherlich auch herausfallen - besondere Bügel o.ä. gibt es nicht.
#6, RE: Unfall in Freizeitpark - Fehlende Einsicht
Geschrieben von Sebastian am 13-Apr-07 um 13:56 Uhr
@ JanVielen Dank für den Hinweis. Daran habe ich ja überhaupt nicht gedacht. Natürlich gibt es auch Attraktionen ohne Personal und somit Aufsicht. Bei diesen Fahrgeschäften ist allerdings klar, dass wenn kein technischer Defekt vorliegt, die Unfallursache und somit die Verantwortung beim Nutzer zu suchen ist. @ Bruno,
vielleicht hast du etwas falsch interpretiert. Ich wollte bzw. habe weder dem Kind noch dem Mitarbeiter pauschal eine Schuld zugewiesen. Ich habe versucht den Vorfall aus der Sicht beider Seiten zu betrachten, wobei mir natürlich (wie dir auch) weitere Fragen gekommen sind. (Ich verweise da einfach noch einmal auf die Absätze 1 , 5 , 6 ) Sollte es sich tatsächlich um ein Fahrgeschäft handeln, welches mit einem Mitarbeiter bedient wird, gebe ich dir völlig recht, bleibt die wichtigste Frage warum dort bei Fahrbetrieb kein Mitarbeiter aufgepasst hat. Bei Attraktionen die man nicht selber bedient sollte meiner Meinung nach immer eine Aufsicht sein. Dennoch darf man nicht die berechtigte Gegenfrage vergessen, wie der Junge da einfach herausfallen kann. Wer jetzt zu wie viel Prozent an dem Vorfall Schuld hat oder haben könnte überlasse ich lieber Rechtsverdrehen vom Fach. Liebe Grüße Sebastian Kirmes-und-Parks.de
#5, RE: Unfall in Freizeitpark - Fehlende Aufsicht
Geschrieben von Alex am 13-Apr-07 um 13:47 Uhr
Hi,Seltsamer Artikel. Sehr aufreißerisch formuliert und ohne Möglichkeit, dass Geschehene tatsächlich einzuordnen. Beispiel: "Kopfwunde" ist so nichtsaussagend, weil eine Schramme im Gesicht auch in diese Kategorie fällt (und dann ein Pflaster mehr als genug ist). Der Autor scheint also selbst nicht wirklich zu wissen, was passiert ist - wenn ich raten dürfte, hat er nur die Aussage der betroffenen Familie und versucht sich an rechtlich unbedenklichen Äußerungen, die zugleich Schlimmeres suggerieren. Grüße, Alex
#7, RE: Unfall in Freizeitpark - Fehlende Aufsicht
Geschrieben von Springfielder am 13-Apr-07 um 20:40 Uhr
Der Fall kam auch im Fernsehen bei Sat1. Unglaubliche Sache!Das Gerede hier kann ich nicht verstehen. Diese Karussells haben keine Bügel und natürlich ist sich ein 4 Jahriger der Gefahr nicht bewusst und kann sicher auch runterfallen. Wenn dann kein Mitarbeiter am Karussell steht ist das absolut nicht zu entschuldigen.
#8, RE: Unfall in Freizeitpark - Fehlende Aufsicht
Geschrieben von Sarion am 13-Apr-07 um 22:52 Uhr
>Das Gerede hier kann ich nicht verstehen. Diese Karussells haben keine Bügel und >natürlich ist sich ein 4 Jahriger der Gefahr nicht bewusst und kann sicher auch runterfallen.Wenn das tatsächlich so wäre, würde daraus folgern, dass man Kinder dieses Alters überhaupt nicht allein ungesichert Karussell fahren lassen dürfte. Ich bin jetzt nicht der Kinderfachmann, aber ein normal entwickeltes 4 jähriges Kind ist schon in der Lage solch eine Situation grundsätzlich richtig einzuschätzen, zumal wen es darauf hingewiesen wird. >Wenn dann kein Mitarbeiter am Karussell steht ist das absolut nicht zu entschuldigen. Da stimme ich voll zu. Trozdem ist es nicht an uns den Sachverhalt zu beurteilen. Dazu fehlen schlicht die Fakten. Gruß, Stefan Mitglied der Initiative zur Verbreitung seltener Satzzeichen
#9, RE: Unfall in Freizeitpark - Fehlende Aufsicht
Geschrieben von Springfielder am 13-Apr-07 um 23:12 Uhr
>würde daraus folgern, dass man Kinder dieses Alters >überhaupt nicht allein ungesichert Karussell fahren lassen dürfte. Genau darum gehts! Und mit "allein" meine ich, dass kein Mitarbeiter vor Ort ist.
#11, RE: Unfall in Freizeitpark - Fehlende Aufsicht
Geschrieben von Shakergirl am 16-Apr-07 um 11:52 Uhr
>Ich bin jetzt nicht der Kinderfachmann, aber ein normal entwickeltes 4 jähriges Kind >ist schon in der Lage solch eine Situation grundsätzlich richtig einzuschätzen, zumal >wen es darauf hingewiesen wird. Kinder sind grundsätzlich unberechenbar. Auch wenn man einem Kind vorher klar sagt, was es während einer Karussellfahrt zu tun und zu lassen hat, das kann schon in der nächsten Minute wieder vergessen sein, wenn es z.B. einen Freund sieht oder etwas anderes verlockendes (und da gibt es eine Menge ) oder wenn es Angst bekommt und zu Mami oder Papi will.
#10, RE: Unfall in Freizeitpark - Schuldfrage glasklar!
Geschrieben von airtime am 13-Apr-07 um 23:50 Uhr
Letzte Bearbeitung am 13-Apr-07 um 23:52 Uhr () Hallo,hier mal mein kurzes Statement als Papa von einem 3,5 Jahre alten Drei-Käsehoch! Man kann normalerweise eine Unfall dieser Art nur bewerten, wenn man selbst dabei war bzw. alle Seiten kennt! Doch in diesem Fall brauche ich diese Meinungen nicht! Sollte es wirklich so gewesen sein, dass bei diesem Kinderkarussell (und so sieht es bei einem Feuerwehrauto aus) der Notaus-Button unbesetzt war, so gibt es mMn keine Frage über die Schuld! Der Parkbetreiber bzw. der MA trägt die volle Schuld! Kinder können z.B. auch rausfallen, weil Sie gerade einem anderen Reiz unterliegen. Dieses Verhalten ist unvorhersehbar und lässt sich nicht steuern! Einmal ist Nils z.B. während der Fahrt zwar immer sitzen geblieben, aber beim ausrollen des Karussells fixierte er bereits das nächste Auto für die nächste Fahrt und so stieg er vor dem kompletten Stop aus, so dass ich eingreifen musste da er mit seinem Fuß fast unter den Querstreben des nachfolgenden Autos eingeklemmt worden wäre. Aus diesem Grund muss meiner Meinung nach immer ein Kinderkarussell besetzt sein. Ich habe z.B. bei Geschäften wie Biene Maja immer die MA gefragt, ob Sie das Geschäft anhalten, falls Nils aufstehen sollte, dies wurde auch immer bejaht. Ich kann die Verantwortung für das Kind immer nur bis zu dem Zeitpunkt tragen, bis das Geschäft in Bewegung gerät! Danach ist der MA verantwortlich! Und sollte ich erleben, dass ein MA bei einem Kinderkarussell weggeht und nicht auf eine Ansprache von mir reagiert, so scheue ich mich nicht, selber den Notaus Button zu drücken. Man kann von allen Nutzern von Attraktionen erwarten, dass Sie nach gesundem Menschen- verstand reagieren und die Sicherheitshinweise befolgen! - Nur nicht bei kleinen Kindern!! mfg hans
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