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Beitrag Nr.: 6557
#0, Tropical Islands stellt Pläne im Wirtschaftsausschuss vor
Geschrieben von Maaahzel am 08-Dez-06 um 10:33 Uhr
Vielleicht auch ein dritter Antrag

Tropical Islands stellt Pläne im Wirtschaftsausschuss vor – und überzeugt

GERALD DIETZ

BRAND Das Geld des ersten Förderantrags ist noch nicht ausgezahlt. Bei einem zweiten Antrag, den das Unternehmen bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) gestellt hat, ist unklar, was überhaupt unterstützt werden soll. Beides hindert aber die Macher des Freizeitparks Tropical Islands in Brand (Dahme-Spreewald) nicht, über einen möglichen dritten Zuschussantrag nachzudenken.

Diesmal geht es um ein geplantes Feriendorf nebst Hotel vor den Toren der Tropenwelt. Auf Nachfragen zu einem weiteren Förderantrag hieß es gestern im Wirtschaftsausschuss des Landtags nur, das sei noch völlig offen. Die Freizeitpark-Manager stellten dort ihr Konzept vor, mit dem sie mehr Gäste gewinnen wollen. Ausgeschlossen wurde ein neuer Antrag von Geschäftsführer Ole Bested Hensing aber auch nicht. Nachfragen der MAZ an das Unternehmen dazu blieben seit Tagen unbeantwortet.

Immerhin: Beim ersten Förderantrag über 17 Millionen Euro gibt es anscheinend Bewegung. Die ILB hatte vom Tropenpark-Investor, dem malaysischen Konzern Tanjong, unter anderem eine Bankbürgschaft gefordert, mit dem die Rückzahlung der Fördermittel im Insolvenz-Fall abgesichert wären. "Erste wichtige Unterlagen" würden nun vorliegen, sagte ILB-Sprecher Matthias Haensch gestern.

Das Geld ist für die bereits von Tanjong getätigten Investitionen zwischen Ende 2003 und Oktober 2005 gedacht. Insgesamt hat der Konzern 90 Millionen Euro in den Park gepumpt. Real wird das Geld offenbar für die Tilgung eines Darlehens eingesetzt, das Tanjong der Tochter für die laufenden Umbauarbeiten gegeben hat. Für 21 Millionen Euro entstehen unter anderem eine Saunalandschaft und Wasserrutschen. Der zweite kürzlich gestellte Förderantrag über 7,3 Millionen Euro bezieht sich offenbar auf die laufenden Arbeiten. Ursprünglich wollte Tropical Islands ohne staatliche Hilfe auskommen.

Trotz der Begehrlichkeiten scheinen die Macher im Wirtschaftsausschuss sogar frühere Skeptiker beeindruckt zu haben. "Das war glaubwürdig und hatte Hand und Fuß", sagte PDS-Wirtschaftsexperte Ralf Christoffers. Das Unternehmen habe nun Verträge mit international tätigen Reisegesellschaften. Für die Ferienhaussiedlung, die bis zu 5000 Betten bieten soll, sei Tropical Islands in Kontakt mit internationalen Gesellschaften, die das Dorf bauen und auch betreiben würden. Grünes Licht für eine erneute Förderung machte Christoffers "vom Inhalt des Antrags" abhängig.

Auch der SPD-Wirtschaftsexperte Heiko Müller sieht "gute Gründe", das Tropenparadies zu unterstützen. Mit 500 Vollzeitstellen sei durch den Park ein "erheblicher Struktureffekt" in der Region eingetreten. Zudem gelte der "Gleichbehandlungsgrundsatz" gegenüber anderen Firmen. "Die Förderanträge entsprechen nicht den ursprünglichen Ankündigungen", kritisiert indes der Landeschef der Grünen, Axel Vogel. Auch FDP-Chef Heinz Lanfermann findet es "nicht einsehbar, dass man immer neue Millionenbeträge nachschießt".

Eine große Nummer

Freizeitforscher haben Zweifel, ob Tropical Islands nicht eine Nummer zu groß für den Standort ist. Das Einzugsgebiet für potenzielle Gäste könnte zu klein sein. "Die Frage ist, ist das Bad so attraktiv, dass man einen längeren Anfahrtsweg in Kauf nimmt", fragt Ulrich Reinhardt vom BAT-Freizeit-Forschungsinstitut in Hamburg. Umfragen des Instituts hätten ergeben, dass für ein "höchst attraktives Badeareal" allenfalls 38 Minuten Fahrzeit akzeptabel seien. Tropical Islands kalkuliert mit 1,2 Millionen Besuchern jährlich. gd

Quelle: Märkische Allgemeine


Gruß
Marcel
Si non confectus, non reficiat