Sierksdorf: Ferienhaus an der AchterbahnSpitzenlage: Oberhalb der Sieksdorfer Steuilküste entsteht der Ferienpark. Foto: Kristensen Group
Sierksdorf - Urlaub am Freizeitpark: Das ist ab Pfingsten 2007 in Sierksdorf zu buchen. Für zwölf Millionen Euro entsteht direkt neben dem Vergnügungspark das "Hansa-Park Resort am Meer" mit 104 Ferienhäusern.
Golden glänzten die fünf Spaten, mit denen gestern die ersten Erdklumpen auf dem 8,5 Hektar großen Gelände unterhalb des Freizeitparks bewegt wurden. Das aufgehübschte Handwerkszeug passte zu den hoch gesteckten Erwartungen, die sich an der Ostseeküste an dieses Bauvorhaben knüpfen.
Sierksdorfs Bürgermeister Volker Weidemann sieht sein kleines Ostseebad touristisch im Aufwind. Ostholsteins Landrat Reinhard Sager rechnet mit einem "starken Impuls", der die gesamte Lübecker Bucht bereichert. Und Andreas Leicht stößt mit dem Ferienhaus-Projekt in eine neue Dimension in der 30-jährigen Geschichte seines Hansa-Parks vor und ist überzeugt, dass der Urlaubsmarkt in Deutschland um "eine Perle" reicher wird.
Als der Acker oberhalb der Sierksdorfer Steilküste vor 15 Jahren in den Besitz des Freizeitparks überging, dachte der Geschäftsführer zunächst nicht an Ferienhäuser. Die Idee, den Freizeitpark um ein lehrreiches Außenprojekt der Expo in Hannover zu erweitern, ließ sich nicht realisieren. Dann aber "wehte der Wind des Wandels", wie es Leicht gestern ausdrückte. Die Marketingpartner Tui und Neckermann drängten auf Unterkünfte in unmittelbarer Nähe des Hansa-Parks.
In Sierksdorf konzipierte man das "Mare Balticum". In diesem Feriendorf sollten die Wohn- und Lebensgewohnheiten aller Ostsee-Anrainer erlebbar sein. Die anspruchsvolle Anlage selbst zu bauen und zu betreiben, war dem Unternehmen jedoch zu riskant. "Das können andere besser", erkannte der Geschäftsführer und freut sich nun, mit der Kristensen Group Deutschland den "besten aller möglichen Partner" gefunden zu haben. Der allerdings investiert seine 12 Millionen in ein rein skandinavisches Feriendorf-Konzept.
Den Vorstellungen des Investors passten die Gemeinde Sierksdorf und die zuständigen Genehmigungsbehörden die Bauleitplanung ungewöhnlich zügig an. Innerhalb von nur sechs Monaten wurde die Baugenehmigung erteilt. "Wir können schnell arbeiten und handeln, wenn die Wirtschaft es braucht", verkündete Bürgermeister Weidemann stolz.
Das Tochterunternehmen der dänischen Thorkild Kristensen Holding A/S vermarktet das erworbene Gelände nun als "Strandpark Lübecker Bucht" - unter dem Slogan "Lebensqualität und Rendite". Die geplanten 104 Ferienhäuser mit insgesamt 500 Betten werden komfortabel mit Sauna und Whirlpool ausgestattet und vollständig eingerichtet verkauft. Die ganzjährige Vermietung übernimmt für die Privatbesitzer die Sarcon Gruppe mit Sitz in Hamburg.
Die ersten Ferienhäuser sollen bereits Pfingsten 2007 bezugsfertig und mit dem Hansa-Park verbunden sein. Gäste haben den Freizeitspaß dann praktisch vor der Ferienhaustür. Über die Eisenbahnschienen, die den Freizeitpark noch von dem Feriendorf-Gelände trennen, wird das Unternehmen eine Brücke bauen. "Einschließlich notwendiger Infrastrukturmaßnahmen im Park werden wir rund eine Million investieren", kündigte Geschäftsführer Leicht an. Zum "Hansa-Park Resort am Meer" werde die Anlage allerdings erst, wenn das letzte Ferienhaus errichtet sei.
Per Barlag Arnholm war sich schon gestern sicher, dass in Sierksdorf "ein neues touristisches Aushängeschild in Schleswig-Holstein" entsteht. Für die Kristensen Group, die in Deutschland derzeit sieben Projekte für rund 100 Million Euro realisiere, sei das Stranddorf eine weitere "Spitzenimmobilie in Spitzenlage", unterstrich der Geschäftsführer. Der exklusive Standort in direkter Nachbarschaft zum Hansa-Park schaffe zukunftsorientierte Synergie-Effekte im Ferien- und Freizeitmarkt. Das Engagement des skandinavischen Marktführers sei "ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein".
Von Sylvia Blankenburg, LN
