Aus der Emdener Zeitung: Nach Stillstand ein Hoffnungsschimmer für Kaserne
Stadt nimmt Gespräch mit Investor auf.
Von EZ-Redakteurin UTE LIPPERHEIDE
Eine neue Perspektive für das seit acht Jahren ungenutzte Grundstück der Emder Karl-von-Müller-Kaserne in Barenburg hat sich ergeben. Sollte der nun von der Stadt angesprochene mögliche Investor, das niederländische Unternehmen "Hennie van der Most" (Seite 1), die 31 Hektar große Fläche für geeignet halten, dann könnte dort eine vollkommen neue Anlage, möglicherweise mit großem Freizeitangebot, entstehen.
"Ob Emden in unser Konzept passt, muss noch überprüft werden. Wir schauen uns das erst einmal ganz in Ruhe an", sagte Heiner Meiners, deutscher Repräsentant des Multiunternehmens auf Anfrage der Emder Zeitung. Er wollte noch keine Versprechungen machen. Seine Firma hat verschiedene Großprojekte, die es zur Zeit in Deutschland realisiert. Dazu gehören ein Vorhaben in Hohenkirchen bei Wilhelmshaven und eines auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Ahlhorn. Meiners: "Das muss erst einmal abgearbeitet werden."
Bekannt wurde die niederländische Firma "Hennie van der Most" aus Slagharen 1995, als sie das ehemalige Atom-Reaktorgelände im niederrheinischen Kalkar zu einem Freizeitpark umbaute. Im "Kernwasser-Wunderland", in dem zeitweise bis zu 600 Menschen beschäftigt sind, finden sich im entkernten Reaktor nun 450 Hotelzimmer, drei Restaurants und 30 Tagungsräume sowie auf dem Gelände und im Kühlturm ein Vergnügungspark.
Welche Pläne in Emden umgesetzt werden könnten, dazu wollte Meiners sich nicht äußern. So weit sei man noch längst nicht.
1997 wurde die Emder Kaserne mit dem Abzug des ABC-Abwehrbataillons geschlossen. In den vergangenen fünf Jahren hatte das Bauunternehmen "Hochtief" sich um eine Vermarktung bemüht. "Hochtief" schied jedoch zum August aus. Seitdem setzt die Stadt sich dafür ein, dass das Gelände stückweise verkauft werden kann. Zuständig ist dafür das frühere Bundesvermögensamt, die jetzige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Nach den Plänen der Stadtverwaltung soll die Fläche für Gewerbe, Freizeit, Sport, Einzelhandel und Wohnen genutzt werden.
Hennie van der Most kann anscheinend nicht genug bekommen von neuen Projekten (allein in meiner Umgebung laufen 2 Überlegungen/Pläne: Fun-Park-Meppen und Ferienpark Itterbeck) oder er will einfach nur möglichst viele Standorte verrückt machen:Artikel aus dem Delmenhorsten Kreisblatt vom 18.11.2005:
"Unternehmensgruppe aus Slagharen ist bekannt für ihre Freizeitanlagen
Ahlhorn (ken/eb). Die Unternehmensgruppe Van der Most aus Slagharen (Niederlande) hat am Dienstag ihr Interesse am Erwerb des Fliegerhorstes Ahlhorn angemeldet. Das geht aus einer Mitteilung des Kreisamtes hervor. Die Unternehmensgruppe ist aus einem Stahlhandel entstanden, heute werden Hotels und Freizeitanlagen in den Niederlanden betrieben.
Vor einigen Jahren erwarb die Gruppe den „schnellen Brüter“ in Kalkar. Auch dieser wurde zu einem Freizeitpark ausgebaut. Van der Most besteht derzeit aus 18 Unternehmen. Hinzu kommen drei Projekte im Aufbau, darunter die gerade erst erworbene Wangerland-Kaserne in der Gemeinde Hohenkirchen.
Kurzfristig sollen nun Verhandlungen mit der g.e.b.b. (Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb), die als Vermarkter im Auftrag des Verteidigungsministeriums für den Fliegerhorst fungiert, aufgenommen. Landrat Frank Eger und Großenknetens Bürgermeister Volker Bernasko sowie die Vertreter der Flanke GmbH äußerten sich positiv zu der Bereitschaft von Van der Most, jetzt Verhandlungen aufzunehmen."
Die g.e.b.b. ist aber auch ziemlich aktiv in Sachen Freizeitliegenschaften. Gerade eben habe ich einen Artikel gepostet über deren Pläne in Günzburg, dann taucht der Name schon wieder auf.Hier das Portfolio der g.e.b.b. zum Thema Ahlhorn:
"Großenkneten Flugplatz Ahlhorn
Vechtaer Straße 35
26197 Großenkneten
Grundstücksfläche: 3.073.184 m²
Gebäudenutzfläche: 111.484 m²
Freizug: Ende 2005
Standortschießanlage Großenkneten
Zum Langen Moor 1
26197 Großenkneten
Grundstücksgröße: 114.200 m²
Gebäudenutzfläche: 578 m²
Munitionsniederlage Bissel
Ringstrasse
26197 Großenkneten
Grundstücksgröße: 263.469 m²
Gebäudenutzfläche: 10.141 m²
Der Standort Großenkneten liegt im Mittelpunkt des Städtedreiecks Bremen, Oldenburg und Osnabrück und ist durch die Autobahnen A 1 und A 29 sehr gut an das bundesdeutsche Autobahnnetz angebunden. Der Flugplatz verfügt neben der sehr guten Straßenanbindung auch über einen eigenen Bahnanschluss in die Richtungen Osnabrück und Oldenburg.
Flugplatz Ahlhorn
Die Gründung des Flugplatzes erfolgte bereits während des I. Weltkrieges als Luftschiffhafen. Herzstück der heutigen Liegenschaft ist die ostwestlich ausgerichtete 2.650 m lange und 50 m breite Start- und Landebahn. Sie ist mit einer Tragfähigkeit von LGN 45 extrem belastbar und für Großraumflugzeuge geeignet.
Die Ausstattung und der Zustand der Gebäude und Anlagen ist insgesamt als sehr gut einzustufen. Zur Zeit besteht eine Lizenz für den militärischen Flug-
betrieb, die Umwandlung in einen zivilen Flugbetrieb wird zur Zeit erarbeitet. Der Freizug des Flugplatzes Ahlhorn wird Ende 2005 erfolgen.
Standortschießanlage Großenkneten
Die Standortschießanlage befindet sich westlich der L 870 und ist über eine Stichstraße zu erreichen. Die Anlage und der Gebäudebestand stammen überwiegend aus den 70er Jahren. Der Freizug der Anlage wird voraussichtlich Ende 2005 erfolgen.
Munitionsniederlage Bissel
Die im Ortsteil Bissel gelegene Munitionsniederlage ist an die A 29 unmittelbar angebunden und überwiegend mit Bunkern des Typs MLH aus den 60er bzw. 80er Jahren bebaut. Der Freizug der Liegenschaft ist bis 2010 geplant."
Quelle: http://www.gebb.de/Projekte/Immobilien/Portfolio/Niedersachsen/Liegenschaften_in_Grossenkneten/Flugplatz_Ahlhorn.html
"Wir werden - einfach ausgedrückt - weniger, älter und bunter." (H. Rech IM BW)
Stefan A. Michelfeit - www.ridesonline.de