#0, Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von Funfan am 27-Okt-05 um 18:35 Uhr
Hallo zusammen Ich hab im Generalanzeiger ein Inserat von eimem Entertainmentpark Atlantes e.V. gesehen. Dort werden Mitarbeiter gesucht.
Im Sommer 2006 wird ein neuer Park eröffnent in der Region Köln/Bonn. Zum Thema Wasser.
Weiss einer mehr darüber?
Liebe Grüsse
Funfan
PS:Bin neu hier und sag allen einfach mal Hallo.
#1, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von amorphis am 27-Okt-05 um 18:47 Uhr
Na dann auch mal ein freundliches "Hallo".
Genau darüber bin ich heute auch gestolpert, habe dann mal was gegoogelt aber rein garnichts finden können. Man hörte auch sonst glaube ich, im weitem Vorfeld nichts über dieses Projekt. Ich hab jedenfalls keine Infos, schon sehr eigenartig.
#2, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von Funfan am 28-Okt-05 um 16:32 Uhr
Ja ich hab jetzt auch noch mal gesucht und hab zum Thema Unterwasserdisco was gefunden.
Foldender Link:
www.nz-online.de/artikel.asp?art=321474&kat=11Da geht es um eine Bonner Firma Tayala. Die 200 Milionen Euro für eine Unterwasserdisco ausgeben wollten. Sind aber nicht einig geworden mit dem Preis.
Dazu eine Erlebnispark, eine Musikschule, eine Showhalle und ein Zauberhotel bauen.
Das ganze hat sich in Nürnberg abgespiellt. Weiter unten heisst es das die Firma in Fürth ein neuen Platz gefunden hat.
Ok, so weit so gut. www.tayala.de findet man ein Theaterverein. Der das gleiche Postfach in Bonn hat wie die Atlantes. e.V. Und ist auch ein e.V wie Atlantes.
Was heisst eigentlich e.V. genau? Hab mir darüber noch nie Gedanken gemacht.
Danke für eure Antworten.
#3, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von sven am 28-Okt-05 um 16:41 Uhr
TagWenn die das gleiche Postfach haben, haben die vieleicht ein paar Briefe ducheinander geworfen.
Und e.V. was das heist ist eine gute Frage.
#4, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von Grusel_Leo am 28-Okt-05 um 16:51 Uhr
e.V. = eingetragener Verein
/---Grusel_Leo----\
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#5, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von Funfan am 28-Okt-05 um 16:54 Uhr
Und was heisst das wenn ich für die Arbeiten will?
Komischer Verein der ein Parkbaut? Das sind doch meisten AG oder so änliche Firmen.
#6, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von Achim am 05-Nov-05 um 14:40 Uhr
Letzte Bearbeitung am 05-Nov-05 um 14:41 Uhr ()
Hmmm... da ein Bekannter von mir dort "eingestellt" wurde, würde es mich sehr interessieren, was da wirklich dahintersteckt. Hier die Stellen-Anzeige im Bonner GA:Entertainmentpark Atlantes e.V.
Im Sommer 2006 wird im Köln / Bonner Raum der neue Entertainmentpark Atlantes e.V. eröffnet. Um den ganzjährig geöffneten Park, rund um das Thema Wasser, mit der erssten Unterwasserdisco, Unterwasserrestaurant und dem ersten deutschen Delfinschwimmen sowie zahlreiche Fahrattraktionen und Shows zu eröffnen suchen wir Sie als Mitarbeiter in DIVERSE (Koch, Eventmanager, Waltrainer, Delphintrainer usw.)
Sie sollten ab dem 01.03.2006 Zeit haben, motiviert und belastbar sein sowie im Umgang mit Kunden Erfahrung haben und auch in Stresssituationen einen klaren Kopf behalten. Für den Bereich Tiere und Pflege sollten Sie schon ab dem 15.01.2006 Zeit haben und bereit sein, auf Kosten der Firma, unter vollem Gehalt einen Lehrgang für 4 Wochen in den Staaten zu besuchen.
Wir bieten Ihnen ein tolles Team, Fortund Weiterbildungen, eine 5-Tage-Woche, sehr gutes Gehalt, eine Vollzeitstelle für die nächsten 3 Jahre, mit Option auf Verlängerung.
Ihre Bewerbung mit Lichtbild richten Sie bitte an Entertainmentpark Atlantes e.V., Postfach 31027 in 53201 Bonn, Personalabteilung z.Hd. Herr Aron
Ein paar komische Dinge:
- Nichts, aber auch nichts im Internet zu finden - wurde ja bereits erwähnt
- Adresse nur Postfach - noch nicht einmal ne Tel-Nummer
- Eine Firma als eingetragener Verein? Hmmm...
Hat nicht irgendwer schon etwas mehr über die gehört? Ich hab aus Interesse mal ne Anfrage per Post verschickt - mal sehen was dabei rumkommt...
Gruß
Achim
#7, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von Onkel Juergen am 05-Nov-05 um 16:17 Uhr
ALso, ein wenig googeln und Domainsuche auf denic wirft hier erstmal den Namen Egbert Roggentin raus. Kann damit jemand was anfangen? Weiterhin verweist Google dann auf irgendwelche umstrittenen Bauprojekte in Alfter (Umkreis Bonn) hin. Müsste also schon mal eine richtige Spur sein.Die Private Homepage www.roggentin.de verweist mysteriöserweise direkt auf www.agenturcafe.de, wo sich (zumindest nach kurzem drüberfliegen) die Spur verliert.
Euer Jürgen
www.parkscout.de
#8, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von vestermike am 05-Nov-05 um 17:28 Uhr
Adresse und Phone-Nummer kriegst Du über die Denic, wenn Du nach Tayala schaust.Sehr merkwürdig, das ganze....
#9, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von luxemburger am 05-Nov-05 um 18:09 Uhr
Ich kann mir nicht vorstellen dass es in Deutschland eine neue Show mit Delphinen und schon gar nicht mit Walen geben wird...
#10, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von Springfielder am 05-Nov-05 um 23:33 Uhr
Letzte Bearbeitung am 05-Nov-05 um 23:41 Uhr ()
Wieso eigentlich "Köln/Bonner Raum" wenn das nächstes Jahr öffnet müssten die doch wissen wo Sie bauen!?
#11, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von Funfan am 06-Nov-05 um 10:25 Uhr
Hallo LeuteLeider kann ich noch nichts genaues sagen da ich denn im Moment nicht erreiche. Er hat im Moment Stress und ich bekomm keine Antworten ausser er melde sich später???
Danke für eure Antworten. Ich such auch wie wild mit allen möglichen Varianten.
Gruss
FunFan
#13, RE: Im Bonner Generalanzeiger sucht Atlantes e.V.
Geschrieben von Funfan am 24-Nov-05 um 13:43 Uhr
Hallo zusammenHab ihr was neues gehört vom Park.
Hab spass das leben ist zu kurz
FunFan
#14, Atlantes = groß angelegter Betrug
Geschrieben von TheOnlyOne am 06-Jan-06 um 14:27 Uhr
Hi!Zwei Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger:
Freizeitpark Bad Breisig: Traumjobs geplatztERSTELLT 06.01.06, 10:02h, AKTUALISIERT 06.01.06, 10:07h
Rund um die Kiesgrube in Bad Breisig sollte im Sommer ein Freizeitpark mit Unterwasser-Theater und Delphin-Show entstehen.
Bonn - Die Polizei ist einem offenbar perfekt inszenierten Betrug auf der Spur, dem möglicherweise hunderte von Menschen in der Region auf den Leim gegangen sind. Im Mittelpunkt stand ein Traum, dem offenbar besonders viele Arbeitslose und Geringverdiener erlagen: Auf dem Gelände der ehemaligen Veba-Glas und den angrenzenden Kiesgruben in Bad Breisig sollte ein Freizeitpark entstehen. „Atlantes e.V.“ sollte Arbeitsplätze bringen, den wirtschaftlichen Aufschwung für Stadt und Region.
In Stellenanzeigen wurden unter vielen anderen Schreiner, Maurer, Installateure, Friseusen oder Ärzte, Physiotherapeuten, Delphintrainer und Animateure gesucht. Geplant hatte „Atlantes“ einen Freizeitpark zum Thema Wasser mit Delphintherapie, Fitness und Erholung. Jetzt hat die Bonner Kripo ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Personen wegen des Verdachts des Betruges eingeleitet. So gegen einen 23-Jährigen aus Bornheim, der nach Informationen polizeibekannt ist - wegen Betrugskriminalität.
Aufmerksam geworden war die Polizei Anfang Dezember. Da informierte ein Teilnehmer eines so genannten Vorstellungsgesprächs in einem Bonner Hotel die Polizei über den angeblichen Verein, weil ihm die Sache suspekt vorkam. Das Betrugskommissariats nahmen Ermittlungen auf.
Wie Polizeisprecher Robert Scholten gestern bestätigte, erstattete dann ein Mann Anzeige gegen „Atlantes“. In mindestens zwei anderen Polizeibehörden in NRW gingen ebenfalls Anzeigen ein. Erfahrungen mit „Atlantes“ hat Wilfried Scheffler, Eigentümer der Immobilie in Bad Breisig und der scheinbar benötigten Grundstücke, gesammelt. „Bei einem Ortstermin haben sich zwei Herren und eine Dame das Gelände angesehen, immer nur mit den Köpfen genickt und davon gesprochen, dass das Areal wie geschaffen für den Freizeitpark sei. Dass der Kiesabbau noch bis zum Jahre 2007 weiter laufen soll, schien sie nicht zu stören“, erinnert sich Scheffler.
Erste Zweifel
Erste Zweifel kamen dem Bad Breisiger, als über die Termine gesprochen wurde. Obwohl der Ortstermin Ende Oktober war, wollte man bereits zum Jahreswechsel mit den Arbeiten beginnen. Obwohl detaillierte Pläne nicht vorgelegt werden konnten, wollte man seitens „Atlantes“ sofort zum Notar schreiten und den Verkauf perfekt machen. „Das ging mir dann aber doch alles viel zu schnell. Auf ein anderes Konto sollte ein Sicherungsbetrag eingezahlt werden, um anfallende Kosten zu decken. Doch das Geld kam nicht. Schließlich kam ein Schreiben eines Bonner Rechtsanwalts mit einer Absage von „Atlantes“, sagt Scheffler.
Karl-Heinz Braun berichtet, dass die zweite Vorsitzende des Vereins, wie sie sich selber nannte, Kaufinteresse an einer noblen Villa in Oberbreisig gezeigt hätte. Braun, der Verkäufer, und sie seien sich über den millionenschweren Kaufpreis einig geworden, der Kaufvertrag beim Notar sei abgeschlossen worden. Das Geld sei aber nicht geflossen, und so sei er, Braun, aufüber 20 000 Euro Notar- und Maklerkosten sitzen geblieben. Er habe daraufhin Anzeige erstattet.
Kritische Fragen
Auch bei der Verwaltung der Stadt Bad Breisig stieß das Geschäftsgebaren von „Atlantes“ auf kritische Fragen. „Ich wurde lediglich in einem Gespräch über einen geplanten Freizeitpark informiert. Pläne, Anfragen oder Modelle haben zu keiner Zeit vorgelegen“, sagt Bürgermeister Bernd Weidenbach. Die Verwaltung habe daher zunächst nichts unternommen. Als aber aus der Bevölkerung und von vermeintlich Geschädigten immer mehr Anfragen kamen - eine städtische Mitarbeiterin berichtete von bis zu zehn Anrufen täglich - habe man sich mit der Polizei in Verbindung gesetzt.
Kaution gezahlt
„Atlantes“ habe viele Versprechungen gemacht, sagen Betroffene. In Stellenanzeigen wurde mit einem Entertainmentpark geworben, der im Sommer 2006 im Köln / Bonner Raum eröffnet werden sollte. Gelockt wurde mit Besuchen im Phantasialand und Center-Parks, für die geringe Kosten anfallen würden, und mit eigenen Wohnungen, die auf dem Gelände gebaut werden sollten. Zu zahlen seien 500 Euro Kaution. Nach Informationen wurde einem Autoschlosser ein Job als Delphin-Trainer zugesagt. Als „Vorstand“ fungieren ein Mann, der seinen Wohnsitz in Guatemala hat und eine Frau aus Österreich, die sich zwischenzeitlich in Bornheim aufhielt. In der Wohnung, in der der 23-Jährige und ein Bekannter wohnen, der jetzt unter Betrugsverdacht steht. Die Polizei hat ihre Ermittlungen inzwischen intensiviert.
(dab / aw)
(KStA)
Quelle
Arbeitsvertrag nach drei Minuten
ERSTELLT 06.01.06, 10:13hBonn - Viele Menschen fühlen sich von Atlantes übers Ohr gehauen. Eine von ihnen ist eine examinierte Krankenschwester. Sie hatte ihren Job gekündigt, als ihr Atlantes einen Arbeitsvertrag vorlegte. Die nötige Kündigungsfrist beim Arbeitgeber habe sie zunächst nicht einhalten können. Dieser habe sich aber überaus entgegenkommend gezeigt und habe die Kündigung angenommen. „Auch als es zu Verzögerungen mit dem vermeintlichen Arbeitgeber kam, war er bereit, mich doch noch einige Wochen zu beschäftigen. Dass ich jetzt überhaupt noch meinen Job habe, ist schon ein kleines Wunder für mich.“
Neben den allgemeinen Bewerbungskosten wie Gebühren für einen Reisepass sowie ein polizeiliches Führungszeugnis hat die junge Frau 500 Euro Kaution für eine in Aussicht gestellte Wohnung überwiesen. Die Rücküberweisung wurde zugesagt, auf das Geld wartet sie heute noch. „Den finanziellen Schaden von rund 200 Euro kann ich wohl verkraften. Was viel schlimmer wiegt, sind die Enttäuschung und der Frust, der an der ganzen Geschichte hängen bleibt“, sagte ein weiterer Geschädigter. Der Arbeitslose hatte sich voller Hoffnung auf einen Job bei Atlantes beworben, dafür sogar zwei andere Stellenangebote abgelehnt.
Die Verlockung, für einige Wochen in die USA zu reisen und dort zum Delphin-Trainer ausgebildet zu werden, sei wohl doch zu groß gewesen. „Die Verantwortlichen nutzen schamlos die Notlage und das Vertrauen anderer Menschen aus und versuchen, auf deren Kosten an ihr Geld zu kommen“, ist der Mann heute eines Besseren belehrt. „Wenn man 2000 Euro netto bei Steuerklasse I in Aussicht gestellt bekommt, übersieht man vermutlich das Ungereimte und Negative“, macht sich ein weiterer Geschädigter einen Reim auf seine eigene „Blindheit“. Die Treffen mit Atlantes seien zwar seriös, aber zum Teil auch chaotisch verlaufen. Auf Fragen von Bewerbern hätten die Verantwortlichen immer eine Antwort gegeben, trotzdem sei ihm die Vergabe der Jobs doch etwas „komisch“ vorgekommen.
Demnach habe das vermeintliche Vorstellungsgespräch lediglich drei bis fünf Minuten gedauert, dann sei der Arbeitsvertrag zugesichert worden. Nötige Qualifikationen für die Arbeit seien gar nicht gefragt gewesen. Dennoch sei ihm eine Stelle als Animateur und Gruppenleiter angeboten worden. Ein Sanitäter berichtet, er hätte mit rund 20 Bewerbern in der Lobby eines Bonner Hotels gesessen. „Gesucht wurde ja alles - Küchenpersonal, Krankenschwestern, Handwerker, Therapeuten.“ Beim Gespräch seien zwei Damen von Atlantes für den medizinischen Bereich zuständig gewesen, ein Herr für die handwerklichen Berufe. Der Sanitäter: „Es gab ein bisschen small-talk, man hat uns erklärt, dass man uns ja schon unter 3 000 Bewerbern herausgesucht hätte und man quasi schon eingestellt sei." Als Verdienst seien ihm 1 600 Euro netto genannt worden, plus 13. Monatsgehalt, 30 Tage Urlaub und Urlaubsgeld. „Mehr, als ich jetzt habe“, sagt der junge Mann. Stutzig, so der Sanitäter, sei er nicht geworden. Es habe alles sehr seriös und schlüssig geklungen. Erst als ihm ein Nachbar erzählt hätte, dass sich die Polizei für Atlantes interessiere, habe er Zweifel bekommen. Geld habe er Gott sei Dank bisher nicht gezahlt. (wtz / dab)
(KStA)
Quelle
Ich bin erstaunt, wie groß die Sache offenbar angelegt war.
Und deshalb wundert es mich irgendwie, dass es so lange gedauert hat bis die Sache aufgeflogen ist.
Gruß,
Frank
#15, General Anzeiger
Geschrieben von Alex am 06-Jan-06 um 20:07 Uhr
Quelle:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/news/artikel.php?id=119340
Die Traumjobs platzen wie eine Seifenblase
Die Polizei ermittelt gegen "Atlantes e.V.", die in Bad Breisig einen Freizeitpark mit Delphintherapie bauen wollte - Potenzielle Mitarbeiter zahlten Kaution für ihre spätere Dienstwohnung
Von Dagmar Blesel und Andreas Wetzlar
Bonn/Bad Breisig. Die Polizei ist einem offenbar perfekt inszenierten Betrug auf der Spur, dem möglicherweise hunderte von Menschen in der Region auf den Leim gegangen sind. Im Mittelpunkt stand ein Traum, dem offenbar besonders viele Arbeitslose und Geringverdiener erlagen: Auf dem Gelände der ehemaligen Veba-Glas und den angrenzenden Kiesgruben in Bad Breisig sollte ein Freizeitpark entstehen.
"Atlantes e.V." sollte Arbeitsplätze bringen, den wirtschaftlichen Aufschwung für Stadt und Region. In Stellenanzeigen wurden unter vielen anderen Schreiner, Maurer, Installateure, Friseusen oder Ärzte, Physiotherapeuten, Delphintrainer und Animateure gesucht. Geplant hatte "Atlantes" einen Freizeitpark zum Thema Wasser mit Delphintherapie, Fitness und Erholung.
Jetzt hat die Bonner Kripo ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Personen wegen des Verdachts des Betruges eingeleitet. So gegen einen 23-Jährigen aus Bornheim, der nach GA-Informationen polizeibekannt ist - wegen Betrugskriminalität. Aufmerksam geworden war die Polizei Anfang Dezember. Da informierte ein Teilnehmer eines so genannten Vorstellungsgesprächs in einem Bonner Hotel die Polizei über den angeblichen Verein, weil ihm die Sache suspekt vorkam.
Das Betrugskommissariat nahm Ermittlungen auf. Wie Polizeisprecher Robert Scholten dem GA am Donnerstag bestätigte, erstattete dann ein Mann Anzeige gegen "Atlantes". In mindestens zwei anderen Polizeibehörden in NRW gingen ebenfalls Anzeigen ein.
Erfahrungen mit "Atlantes" hat Wilfried Scheffler, Eigentümer der Immobilie in Bad Breisig und der scheinbar benötigten Grundstücke, gesammelt. "Bei einem Ortstermin haben sich zwei Herren und eine Dame das Gelände angesehen, immer nur mit den Köpfen genickt und davon gesprochen, dass das Areal wie geschaffen für den Freizeitpark sei. Dass der Kiesabbau noch bis zum Jahre 2007 weiter laufen soll, schien sie nicht zu stören", erinnert sich Scheffler.
Erste Zweifel kamen dem Bad Breisiger, als über die Termine gesprochen wurde. Obwohl der Ortstermin Ende Oktober war, wollte man bereits zum Jahreswechsel mit den Arbeiten beginnen. Obwohl detaillierte Pläne nicht vorgelegt werden konnten, wollte man seitens "Atlantes" sofort zum Notar schreiten und den Verkauf perfekt machen. "Das ging mir dann aber doch alles viel zu schnell.
Auf ein Anderkonto sollte ein Sicherungsbetrag eingezahlt werden, um anfallende Kosten zu decken. Doch das Geld kam nicht. Schließlich kam ein Schreiben eines Bonner Rechtsanwalts mit einer Absage von "Atlantes", sagt Scheffler. Karl-Heinz Braun berichtet, dass die zweite Vorsitzende des Vereins, wie sie sich selber nannte, Kaufinteresse an einer noblen Villa in Oberbreisig gezeigt hätte.
Braun, der Verkäufer, und sie seien sich über den millionenschweren Kaufpreis einig geworden, der Kaufvertrag beim Notar sei abgeschlossen worden. Das Geld sei aber nicht geflossen, und so sei er, Braun, auf über 20 000 Euro Notar- und Maklerkosten sitzen geblieben. Er habe daraufhin Anzeige erstattet.
Auch bei der Verwaltung der Stadt Bad Breisig stieß das Geschäftsgebahren von "Atlantes" auf kritische Fragen. "Ich wurde lediglich in einem Gespräch über einen geplanten Freizeitpark informiert. Pläne, Anfragen oder Modelle haben zu keiner Zeit vorgelegen", sagt Bürgermeister Bernd Weidenbach.
Die Verwaltung habe daher zunächst nichts unternommen. Als aber aus der Bevölkerung und von vermeintlich Geschädigten immer mehr Anfragen kamen - eine städtische Mitarbeiterin berichtete von bis zu zehn Anrufen täglich - habe man sich mit der Polizei in Verbindung gesetzt.
"Atlantes" habe viele Versprechungen gemacht, sagen Betroffene. In Stellenanzeigen wurde mit einem Entertainmentpark geworben, der im Sommer 2006 im Köln/Bonner Raum eröffnet werden sollte. Gelockt wurde mit Besuchen im Phantasialand und Center-Parks, für die geringe Kosten anfallen würden, und mit eigenen Wohnungen, die auf dem Gelände gebaut werden sollten. Zu zahlen seien 500 Euro Kaution.
Nach GA-Informationen wurde einem Autoschlosser ein Job als Delphin-Trainer zugesagt. Doch dieser Traum platzte wie eine Seifenblase. Als "Vorstand" fungieren ein Mann, der seinen Wohnsitz in Guatemala hat und eine Frau aus Österreich, die sich zeitweise in Bornheim aufhielt - in der Wohnung des 23-Jährigen. Die Polizei hat ihre Ermittlungen inzwischen intensiviert.
Dazu auch der Kommentar: "Ausgenutzte Hoffnungen"
Quelle:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index_frameset.html?/news/artikel.php?id=119341
Ausgenutzte Hoffnungen
Kommentar
Von Dagmar Blesel
Der Traum von einem Traumjob in einer Traumfabrik ist ausgeträumt. Menschen, die sich Hoffnungen gemacht hatten, einen besseren Job mit entsprechender Bezahlung gefunden zu haben oder überhaupt endlich wieder Arbeit zu bekommen, sind bitter enttäuscht worden. Ihre Hoffnungen sind geplatzt wie eine Seifenblase.
Skepsis oder Zweifel hatten die wenigstens bei den Angeboten von "Atlantes". Zu seriös und profihaft haben die angeblichen Mitarbeiter sich bei den "Bewerbungsgesprächen" in einem Bonner Hotel präsentiert.
Und sich dabei die Gutgläubigkeit und die Hoffnung der Menschen zu Nutze gemacht. "Atlantes" versprach feste Gehälter, festen Urlaub. Darüber hinaus wurde mit einer Ausbildung in den USA gelockt. Doch diese Traum-Vorstellungen haben sich für Viele bereits nach kurzer Zeit als leere Versprechungen entpuppt.
Es ist gut, dass Polizei und Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen intensiviert haben. Dabei können ihr die Betroffenen am besten helfen. Opfer sollten sich nicht in ihr Schicksal ergeben, sondern Anzeige erstatten. Angesichts des "professionellen" Vorgehens der "Atlantes" muss damit gerechnet werden, dass der Verein in großem Stil abkassiert hat.
Vielen Dank für den Artikeltipp
#16, Atlantes zockt Leute ab
Geschrieben von Funfan am 09-Jan-06 um 10:45 Uhr
Hallo ZusammenAlso ich frag mich ja schon wie viel Geld die von Arbeitslosen abzogen wollen. Es sind ja auch nicht so viele.
Da ergbit doch kein Sinn? Wegen denn paar Euro so ein grosses Theater. Da kostet ja der Aufwand mehr als es einbringt. Oder sehe ich da was falsch?
Liebe Grüsse
FunFan
#17, Urteil gesprochen
Geschrieben von Rufus am 02-Dez-06 um 10:10 Uhr
Das sang und klanglose Ende von „Atlantes“
VON ULRIKE SCHÖDEL, 02.12.06, 07:18hBONN / BORNHEIM. Die beiden jungen Herren aus Bornheim traten auf wie die ganz Großen. Ein Millionenprojekt hatten sie geplant. Auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube in Bad Breisig sollte ein gigantischer Freizeitpark entstehen. Der vielversprechende Name: „Atlantes e.V." Delphine sollten sich hier tummeln, Unterwasserdiskos anboten werden, alles eben rund um Wasserspaß, Fitness und Erholung. „Altlantes" - so das Versprechen - sollte Arbeitsplätze bringen und die Region wirtschaftlich in Schwung bringen.
„Atlantes" aber war eine riesige Luftblase. Denn die beiden Initiatoren, heute 24 und 25 Jahre alt, die als Planer und zukünftige Betreiber auftraten, hatten keine 1000 Euro auf ihren Konten. Geschweige denn einen Sponsor oder eine Bank im Rücken. Dennoch gingen sie mit ihrem Projekt an die Öffentlichkeit und warben auch mit Stellenanzeigen für Traumjobs auf dem zukünftigen Freizeitpark-Gelände: Ärzte, Psychotherapeuten, Delphintrainer und Animateure wurden gesucht. Aber auch Maurer, Schreiner, Installateure. Die beiden Herren konnten sich vor Angeboten kaum retten. Vor allem Arbeitslose und Geringverdiener kamen in Goldgräberstimmung.
Schwindel flog nach drei Monaten auf
Obwohl auf dem Gelände noch kein Spaten bewegt worden war, ließen die angeblichen Betreiber die zukünftigen Mitarbeiter Mietverträge über Personalwohnungen unterschreiben, die noch gebaut werden sollten. Dafür verlangten sie eine Mietkaution von den Bewerbern. Als die Gelder gezahlt worden waren, kündigten die Herren von „Atlantes" die Verträge. Mit der Begründung, sie wollten den Freizeitpark nicht in Deutschland, sondern irgendwo in der Ferne aufziehen. Nach drei Monaten flog der Schwindel auf.
Gegen die Verdächtigen hat die Staatsanwaltschaft Bonn seit Januar 2006 wegen Betrugsverdachts aufwändig ermittelt. Wie viele Menschen geprellt worden sind, konnte jedoch nicht letztgültig geklärt werden. Am Ende wurde gegen einige Personen das Verfahren eingestellt.
Nur die beiden Initiatoren saßen gestern vor dem Bonner Amtsgericht wegen Betrugs in vier beziehungsweise fünf Fällen. Die beiden Angeklagten zeigten sich kleinlaut und geständig. Einer wurde „wegen krankhafter Gigantomanie" als vermindert schuldfähig eingestuft. Er kam mit harmlosen sechs Monaten auf Bewährung davon. Mit einbezogen wurde der Fall, dass er sein Badezimmer für 6000 Euro sanieren ließ, obwohl er keine müde Mark hatte. Sein Komplize, ein Geologie-Student, kam mit einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 13 Euro, also 1170 Euro, davon. Damit ist der Fall „Atlantes", der einst für so große Schlagzeilen gesorgt hatte, für die Justiz vom Tisch. Für andere ist ein Traum untergegangen, für den sie noch bitter bezahlen müssen.
Quelle: Kölnische Rundeschau
Gruß,
Patric
Dive once you're crazy. Dive twice you're an animal!