Mehr Vergnügen in der BroyeregionSpatenstich für den Erlebnispark Family Land-Atlantis
Auf dem Gemeindegebiet von St-Aubin im Broyebezirk wird ein Freizeit- und Vergnügungspark für rund 210 Millionen Franken gebaut. 500 neue Arbeitsplätze sollen damit geschaffen werden. Die Promotoren erwarten rund 800 000 Besucher jährlich.
Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN
Noch streift das Auge des Touristen, der sich der Weite des Broye-Tales von Norden, Osten oder Süden her nähert, nur die ruhige Landschaft mit Feldern, Bauerndörfern und die Jurakette im Hintergrund. Bald, das heisst in zwei bis drei Jahren, wird ein Erlebnispark mit dem Namen «Family Land-Atlantis» auf der ehemaligen Ackerfläche vor St-Aubin den Blick gefangennehmen. Die Touristen von nahe und fern werden in die Sport-, Musik- und Einkaufswelt des neuen Parks eintauchen und sich wie in der versunkenen Stadt Atlantis fühlen. Heutzutage nehme man problemlos Distanzen von 200 Kilometern in Kauf, um in ein neues Erlebniszentrum zu fahren, sagen die Promotoren. Poseidon weist den Weg durch das multifunktionelle Zentrum.
Jetzt der Start nach jahrelanger Planung
1988 wurde schon ein Einkaufszentrum bei St-Aubin geplant. 1996 und 1999 erweiterte man das Konzept mit Sport- und Unterhaltungselementen. 2002 wurden zwei Gesellschaften gegründet, die Family Land AG und die Family Land Management AG. 2003 zog sich die «Cité Atlantis» mit ihrem Projekt vom Standort Lully zurück und tat sich mit Family Land zusammen. Ein Grossinvestor aus Frankreich, der noch ungenannt sein will, ist der hauptsächliche Geldgeber des Grossprojektes Family Land-Atlantis, das nun in St-Aubin gebaut wird. Rund 70 Prozent des ganzen Betriebes seien bereits vermietet, melden die Promotoren.
«Vom Family Land-Atlantis wird auch mein Dschungelpark, der in der Broyeregion gebaut wird, profitieren. Das ergibt Synergien. Die Touristen kommen für die Erholung ins Seengebiet, können Avenches und das Museum Vallon besichtigen, meine Raubtiere bewundern und sich im Family Land-Atlantis vergnügen», sagte René Strickler, der berühmte Raubtier-Freund.
Weder Migros noch Coop unterschrieben bisher
Der Freiburger Raphael Brügger ist der Initiant und Architekt des Family Land-Atlantis. Zusammen mit der Prelude Development AG aus Billens wird nun das Grossprojekt lanciert.
Das Shopping-Center wird mit einem Hauptgeschäft für Lebensmittel und verschiedenen Boutiquen ausgestattet. Migros und Coop hätten Interesse gezeigt, aber keine Verträge unterzeichnet. Die beiden deutschen Anbieter Lidl und Aldi würden sicher nicht hineinpassen, sagt Stefan Hostettler von SO Cooperation, der den Promotor vertritt. Viel eher erwarte man einen französischen Anbieter.
Ein Wasserpark, eine Eissporthalle, ein Fitnesszentrum, Restaurants und Bars ergänzen das Angebot. Das Drei-Stern plus-Hotel Achat wird 140 Zimmer anbieten.
Figuren und Namen aus der griechischen Mythologie
Das europaweit grösste nächtliche Vergnügungszentrum Atlantis setzt voll auf die Antike. Die geplante Techno-Disco heisst Poseidon, bei Zeus wird nach Musik aus den 80ern getanzt, Latino-Musik bei Uranus, Spektakel gibts bei Hermes. Die Familiendisco heisst Hera, Karaoke-Gesang macht man bei Kronos, das Cyber-Café Gaya liegt neben der Boutique Apollo usw.
Ganz oben im Olymp ist nicht nur die Direktion untergebracht, auch Hermes-Spektakel, Aphrodites-Piano-Bar oder Hestias-Musette-Saal sind dort.
Die Projektverantwortlichen rechnen mit der Eröffnung des Zentrums auf Herbst 2007. «Die Blumen von morgen sind in den Sämlingen von heute versteckt», liess Nationalratspräsidentin Thérèse Meyer-Kaelin zum Spatenstich ausrichten.
Family Land in Zahlen
Das Family Land-Atlantis wird auf dem Gemeindegebiet von St-Aubin gebaut. Eine neue Zufahrtsstrasse von der Autobahnausfahrt Avenches führt entlang dem Nationalen Reitsportzentrum Iena zum Freizeitpark.
Auf 85 000 Quadratmetern Land, das zum grossen Teil der Gemeinde St-Aubin gehörte, entsteht das Zentrum. Eine Landreserve von weiteren 100 000 Quadratmetern ist für einen Erweiterungsbau vorgesehen. Ein Parkplatz für 1800 Autos und Cars - zum Teil gedeckt, zum Teil offen - wird gebaut.
Das Untergeschoss umfasst 38 000 m3, das Erdgeschoss 25,5 m3 (Läden, Atlantis, Wasserpark und Eisbahn). Das Aussenwasserbad nimmt 5000 m3, das Obergeschoss 28,3 m3 ein. Das Hotel ist auf sechs Stockwerke geplant.
Die Baukosten werden auf 210 Millionen Franken budgetiert, 500 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Es wird mit total 800 000 Besuchern jährlich gerechnet.
ess
Quelle: Freiburger Nachrichten vom 31.03.05
