Aus der WAZ HerneChips-Jagd auf dem Jahrmarkt
Rund und bunt sind sie, meist aber rechteckig, von beiden Seiten in schillernden Farben bedruckt: Chips für Autoskooter, Riesenrad und Achterbahn. Frank Kisek kennt sie alle und kann als Sammler nicht genug davon bekommen.
Eigentlich sind sie dazu gedacht, das Inkasso auf dem Kirmesplatz zu rationalisieren. Vorbei die Zeiten, als verwegen aussehende Männer auf den Gummipuffern des Autoscooters standen, den Geldschein einsteckten und Münzen aus der Hosentasche kramten. Heute gibt es den Vorverkauf im Kassenhäuschen, wo Geld gegen Chip getauscht wird.
Rund 2500 Exemplare hat Frank Kisek im Laufe von vier Jahren zusammengetragen. Sie stecken zu Hause in Moers in Klarsichtfolien, sind teilweise sogar gerahmt oder kleben gar in bunter Vielfalt auf einer Zimmertür. Als Kirmesfan ist der 37-jährige Mitarbeiter der Duisburger Wirtschaftsbetriebe auf allen Jahrmärkten mit der Kamera unterwegs. Irgendwann kam die Idee, auf Chips-Jagd zu gehen.
"Es ist schwer geworden zu sammeln", kritisiert er das Vorgehen von Konkurrenten, die sich bei den Schaustellern vermeintlich als Sammler ausgeben, erschnorrte Chips aber für die nächste Freifahrt einlösen. Auch deshalb hat sich die "Interessengemeinschaft der Fahrchip-Sammler" gegründet. Zur Legitimation legen sie - na klar - einen eigenen Chip vor. ls
B (30.08)