#0, Achterbahn – gefährlich fürs Herz?
Geschrieben von GROBI am 25-Jul-04 um 22:57 Uhr
Letzte Bearbeitung am 25-Jul-04 um 22:59 Uhr ()
Erster wissenschaftlicher Test soll klären
Achterbahn – gefährlich fürs Herz?
_________________________________Kaum ist man eingestiegen, rast der Puls – jeder Achterbahnfahrer kennt es. Kann das gesund sein?
Wissenschaftler der Uni-Klinik Mannheim wollten es genau wissen und testeten: Wie wirkt sich Achterbahnfahren auf den menschlichen Organismus aus? Ist es gefährlich?
Am Wochenende schickten sie 50 Testpersonen zwischen 19 und 70 Jahren in die „Expedition GeForce“, eine 62 Meter hohe und 1,3 Kilometer lange Achterbahn im Holiday Park Park in Haßloch (Rheinland-Pfalz).
Projektleiter war Herzspezialist Dr. Jürgen Kuschyk (36): „Diese Achterbahn ist mit der sechsfachen Erdbeschleunigung binnen weniger als zwei Sekunden als Referenzobjekt für diese Untersuchung ideal . . .“
Alle Testpersonen wurden mit einem Langzeit-EKG im Chip ausgestattet, dann ging die Post ab. „Beim Einsteigen verzeichneten wir 85 Pulsschläge, beim Anfahren waren es schon 125“, sagt Dr. Jürgen Kuschyk. „Das wird durch die Angst ausgelöst.“
Während der 30 Sekunden, die der Zug brauchte, um die Rampe hochzufahren, raste der Puls auf 165 Schläge. Beim ersten „Absturz“ von der Rampe waren es etwa 180. Ein 19-Jähriger verzeichnete sogar 201 Pulsschläge!
Als die „GeForce“ aus 62 Meter Höhe mit 120 km/h herunterraste, bekam der älteste Teilnehmer (70) Herz-Rhythmus-Störungen. Fazit von Dr. Jürgen Kuschyk:
„Die Fahrt in einer Achterbahn gleicht einer sportlichen Anstrengung wie Fußballspielen – aber Menschen mit Herzfehlern sollten niemals einsteigen. Davor sollte jeder Mediziner warnen.“
Quelle: bild.de (24.07.2004)
"One stormy night long ago, five people stepped through the door of an elevator and into a nightmare. That door is opening once again, and this time, IT'S FOR YOU."
#1, Auch das Herz rast auf der Achterbahn
Geschrieben von GROBI am 25-Jul-04 um 23:03 Uhr
Bei einer Achterbahnfahrt kommen auch die Herzen der Passagiere kräftig ins Rasen. Das haben Mediziner der Mannheimer Universitätsklinik bei einer Untersuchung von 50 Testpersonen im Holiday Park in Haßloch (Kreis Bad Dürkheim) festgestellt. Nach Angaben der Ärzte wurden bei den Probanten während der rasanten Fahrt 150 bis 200 Herzschlägen pro Minute gemessen. Als normal gelten 70 bis 80 Schläge in der Minute. Während eine Frequenz von 150 Schlägen pro Minute noch als ungefährlich gelte, sei ein Wert von mehr als 200 als sehr bedenklich zu bezeichnen, hieß es. Die Mediziner rieten deshalb vor allem älteren Menschen und Herzkranken von einer Fahrt mit der Achterbahn ab.
Dr. Jürgen Kuschyk hört die Herztöne eines Achterbahnpassagiers ab
Ziel der als weltweit einmalig bezeichneten Reihenuntersuchung war es, die Auswirkungen der Fahrt in der bis zu 62 Meter hohen und 120 Stundenkilometer schnellen Bahn mit steilen Berg- und Talfahrten auf das Herz- und Kreislaufsystem herauszufinden. Geklärt werden sollte auch, ob auf den großen Achterbahnanlagen die Grenze für eine dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigung bereits überschritten worden ist.
Im Schlaflabor der Mannheimer Uniklinik war schon die Achterbahn-Weltrekordfahrt von Richard Rodriguez im vergangenen Jahr analysiert worden. Der Amerikaner hatte sieben Wochen lang Tag- und Nachttouren auf der Achterbahn im Holiday Park absolviert. Als er nach dem Marathon Schlaf nachholte, wurden bei ihm ungewöhnlich viele konfuse Träume registriert.
Quelle: SWR.de (24.07.2004)
"One stormy night long ago, five people stepped through the door of an elevator and into a nightmare. That door is opening once again, and this time, IT'S FOR YOU."
#2, RE: Auch das Herz rast auf der Achterbahn
Geschrieben von ECS am 26-Jul-04 um 10:19 Uhr
>> Diese Achterbahn ist mit der sechsfachen Erdbeschleunigung binnen weniger als zwei
>> Sekunden als Referenzobjekt für diese Untersuchung ideal . . .“
Hmm, Dr. Mike Sandler hat da glaub mal was von 4,5 gesagt oder irre ich mich da?
>> Ziel der als weltweit einmalig bezeichneten Reihenuntersuchung war es, die Auswirkungen
>> der Fahrt in der bis zu 62 Meter hohen und 120 Stundenkilometer schnellen Bahn mit
>> steilen Berg- und Talfahrten auf das Herz- und Kreislaufsystem herauszufinden.
Zum Glück geht der Lift bis oben an den Blitzableiter...
Warumm kann man sich nicht einfach an den Lifthill halten und gleich nur 53 Meter hinschreiben... Der Blitzableiter scheint ja enorm bedeutend gewesen zu sein für diese Tests...
Trotzdem ein interessanter Bericht
Mfg.
DAVEREST
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#3, RE: Auch das Herz rast auf der Achterbahn
Geschrieben von Undercover am 26-Jul-04 um 15:37 Uhr
>Ziel der als weltweit einmalig bezeichneten Reihenuntersuchung war es, die Auswirkungen
>der Fahrt in der bis zu 62 Meter hohen und 120 Stundenkilometer schnellen Bahn mit
>steilen Berg- und Talfahrten auf das Herz- und Kreislaufsystem herauszufinden. Geklärt
>werden sollte auch, ob auf den großen Achterbahnanlagen die Grenze für eine dauerhafte
>gesundheitliche Beeinträchtigung bereits überschritten worden ist. Na, ist ja eine tolle PR: Achterbahnfahren ist gefährlich für die Gesundheit... ob diese PR AKtion vom Holiday Park nicht ein wenig zu sehr in die falsche Richtung gegangen ist?
#4, RE: Achterbahn – gefährlich fürs Herz?
Geschrieben von jwahl am 04-Sep-04 um 20:07 Uhr
Aus der Ärztezeitung, hab allerdings zu diesem Thema den Überblick verloren:HINTERGRUND
Aufregende Achterbahn - noch zehn Minuten nach der Fahrt schlägt das Herz unregelmäßig
Von Norbert Bach
Für einen gesunden Körper sei eine Achterbahnfahrt unbedenklich, resümiert der Kardiologe und Unfallmediziner am Mannheimer Klinikum, Dr. Jürgen Kuschyk. Bei Patienten mit Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen sehe dies jedoch anders aus. Kuschyk hat in einer Reihenuntersuchung vor sechs Wochen bei etwa 60 Achterbahnfahrern im Alter zwischen 18 und 70 Jahren während der Fahrt ein EKG abgeleitet (wir berichteten). Die Ergebnisse hat er jetzt im Holiday Park in Haßloch vorgestellt.
Bei einer Fahrt auf der Achterbahn werden Spitzenwerte von bis zu 200 Herzschläge pro Minute gemessen. Für ein gesundes Herz sei dies kein Problem, so der Kardiologe. Der Mittelwert lag bei etwa 150 Schlägen pro Minute.
Besonders beim Start, wenn noch keine körperlichen Belastungen erfahren werden, steigt die Herzfrequenz beachtlich: Liegt sie im Bahnhof der Achterbahn noch bei etwa 90 Schlägen pro Sekunde, steigt sie während der langsamen Fahrt zum höchsten Punkt des Fahrgeschäfts auf etwa 130.
"Es ist wohl die emotionale Erregung, die das Herz schneller schlagen läßt", erklärt Kuschyk. Beim fast freien Fall in 60 Meter Tiefe tue sich erst einmal nichts. Erst 30 Sekunden nach dem Ereignis steige die Herzfrequenz auf 150 Schläge in der Minute. Im Ziel werde immer noch eine Herzfrequenz von 110 gemessen.
Überrascht hat den Kardiologen die Reaktion nach der Fahrt: "Es zeigten sich bis etwa zehn Minuten nach Beendigung der Fahrt leichte rhythmische Unregelmäßigkeiten." Damit habe er nicht gerechnet. "Dies ist für den gesunden Menschen nicht gefährlich." Er rät aber zu Pausen zwischen den Fahrten. "Dies ist unbedingt notwendig, damit sich der Herzrhythmus und der Organismus wieder erholen können."
Herzinfarktpatienten, Menschen mit Herzrhythmus-Störungen oder Herzschwäche sowie Übergewichtigen rät Kuschyk von einer Fahrt mit einer Extrem-Achterbahn wie der im Holiday Park in Haßloch dringend ab: "Für diese Personengruppe hört bei 200 Herzschlägen pro Minute der Spaß auf." Herzrhythmusstörungen könnten, dies zeigten die Messungen, sich nach der Fahrt noch verstärken. Die Gefahr von Herzkammerflimmern sei nicht auszuschließen.
In so einem Fall könne nur noch ein Defibrillator das Leben des Menschen retten. Ein solches Gerät ist in der Regel in jedem Freizeitpark vorhanden. Es fehle jedoch vielen Menschen die Courage im Umgang mit einem solchen Patienten, erläuterte der Gründer der Björn-Steiger-Stiftung, Siegfried Steiger. Er setzt sich seit vielen Jahren für die Verbreitung des Gerätes ein, ihm verdanken wir die Notrufsäulen an den Autobahnen.
Auch Träger von Herzschrittmachern setzen sich bei einer Achterbahnfahrt unkalkulierbaren Gefahren aus. Einerseits bestehe die Gefahr, daß sich die Impulsgeber im Herzen lösten, andererseits könnten die Magnetfelder, die die Bahn bremsen, den Herzschrittmacher negativ beeinflussen, warnt Kuschyk. Hier bestehe akute Lebensgefahr. Parkleiter Wolfgang Schneider betonte, daß entsprechende Warnschilder auf die Gefahren aufmerksam machten. Soweit ihm bekannt, sei jedoch weltweit noch kein Mensch infolge einer Achterbahnfahrt gestorben.
Welche Auswirkungen der Adrenalinschub vor und während der Fahrt auf den Organismus habe, will Kuschyk noch untersuchen.