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Foren-Name: Allgemeines Forum
Beitrag Nr.: 5357
#0, Hohe Kosten wirken sich kaum auf Fahrpreise aus
Geschrieben von Thomas K am 26-Jun-04 um 18:07 Uhr
Von Rolf Muth

Klappern gehört zum Handwerk. Doch die Klagen der Schausteller über den zunehmenden Kostendruck nehmen zu. Beispiel Talmarkt Bad Wimpfen: Hier sind die Fahrpreise seit dem Euro weitgehend stabil geblieben. "Doch drumherum", so klagt Schausteller-Sprecher Fritz Haas aus Pforzheim, "wird alles heftig teurer".

Ein Fahrgeschäft zu betreiben, ist längst kein Zuckerschlecken mehr. Eugen Distel aus München kann davon ein Lied singen. Vor sechs Jahren hat er das Fahrgeschäft "Jumping" für damals 3,5 Millionen Mark erworben. "Heute würde ich das 60 Tonnen schwere Ding nicht mehr kaufen." Die Fahrgastzahlen und damit die Einnahmen nehmen ab. Mittlerweile bauen die Hersteller nur noch kleinere Fahrgeschäfte mit weniger Kapazität. Der Vorteil: Weniger Schwerlasttransporter und damit geringere Transportkosten, geringere Aufbauzeit, weniger Personal. "Einige bekannte Betriebe haben bereits Insolvenz angemeldet." Die Platzgebühren steigen vielerorts. In Wimpfen sind sie mit durchschnittlich 1500 Euro stabil, aber am Limit angekommen, meinen die Schausteller. Distel: "Dann gibt auch der Elektriker Gas, die Ökosteuer drückt den Gewinn und der Benzinpreis macht uns auch noch zu schaffen. "Irgendwann kommt der Punkt, wo es nicht mehr geht."

Distel lobt Bad Wimpfen als Traditionsmarkt. Hier wird noch Geld ausgegeben. Im Ruhrpott ein ganz anderes Bild: "Da geht überhaupt nichts mehr, die Kaufkraft fehlt."

Alexander Götzke kann das bestätigen. Wenn er sein Fahrgeschäft Frisbee aufbaut, so braucht er den 70-Tonnen-Spezialkran: 200 Euro kostet der - und zwar in der Stunde.

Deshalb hat sich Peter Münch von der "Wilden Maus" einen eigenen Kranwagen angeschafft. "350 000 Euro bist du da los." Bei ihm rechnet sich die Investition, weil er massenweise schwere Träger und die "Wilde Maus"-Wagen von den Schwerlasttransportern hieven muss. "Die gestiegenen Betriebskosten können wir bei den Fahrgeschäften aber nicht weitergeben", sagt Münch. "Dann bleiben die Gäste aus." Kürzlich hat er einen Anhänger auf der Autobahn umgelegt. Die 10 000 Euro Schaden waren auch noch nebenbei zu verkraften.

"Die Transporte sind nicht mehr zu bezahlen", sagt Karl Häsler aus München, der die Neuheit "Imagination" vorstellt. Weil sein zweites Geschäft in Wien elf Transporte erforderlich machen würde, lässt er es ganzjährig am Prater stehen. "Nach dem Euro wurde alles schlimmer. Sechs Mark wurden zu drei Euro. Sind aber drei Euro auch noch sechs Mark wert?" Fast überall seien Preise eins zu eins umgerechnet worden. Das zwingt Betriebe in die Knie.

Ein Volksfest braucht volkstümliche Preise. Wer hier Besucher abzockt, der ist von den der Schaustellergemeinschaft nicht gut angesehen. "Das schadet allen", sagt Wilhelm Henn. Der Schausteller, der seit Jahrzehnten mit dem Kinderkarussell nach Wimpfen kommt, fordert die preiswerte Kinderwurst. Und bekommt dabei von Fritz Haas Schützenhilfe. Der Chef des 350 000 Euro teuren Autoskooters ärgert sich, wenn an manchen Veranstaltungsorten Mitbewerber zwei Euro kassieren, damit ein Kind drei Bälle auf Dosen werfen darf. "Die Schausteller sind zum Teil selbst schuld", sagt er selbstkritisch. "Wir müssen Umsatz durch viele, preiswerte Fahrten machen, nicht durch hohe Preise."

Dennoch: "Meine Betriebskosten sind in den letzten zwei Jahren um 15 Prozent gestiegen." Der TÜV, die Wartung, die Anschaffungskosten von Ersatzskootern: früher 2000 Mark, jetzt 2800 Euro. "Das zwingt auch gesunde Betriebe in die Knie. Denn die können nicht mehr und die Banken wollen nicht mehr."

Heilbronner Stimme vom 26. 06. 2004

Gruß Thomas
http://www.ep-fans.de


#1, RE: Hohe Kosten wirken sich kaum auf Fahrpreise aus
Geschrieben von Puffi am 26-Jun-04 um 18:28 Uhr

Aber im benachbarten Ausland darf man ruhig auch mal etwas mehr verlangen WUCHER nenne ich das! Goetzke verlangt für einen läppischen Abschuss und einmal fallen lassen beim seinem Gastspiel mit dem Freefall am Albanifest in Winterthur satte 8 Fr. oder eben 5.30 €.


Traurig nur, dass unser Volk dies auch noch bezahlt und sogar Schlange steht.


#3, RE: Hohe Kosten wirken sich kaum auf Fahrpreise aus
Geschrieben von Georges am 26-Jun-04 um 18:38 Uhr


letztes Jahr auf der Schobermesse waren die Fahrpreise durchweg bei 2 bis 3 € ausser mal 5€ bei brandneuen Geschäften. Aber die wurden dann nur ein mal genutzt.

Mal gucken wie's dieses Jahr aussieht. Mundpropaganda ist jedenfalls in Luxemburg sehr heftig und wenn's zu teuer ist dann geht keiner mehr hin (obschon ja anscheinend die Luxemburger im Geld schwimmen, hab ich gehört, sagt man so ...)

Georges


#4, RE: Hohe Kosten wirken sich kaum auf Fahrpreise aus
Geschrieben von MarionStarworld am 26-Jun-04 um 20:31 Uhr

Wir wohnen auch in Luxemburg und das mit der Mundpropaganda kann ich nur bestätigen.
Auf der anderen Seite kann ich die Schausteller auch verstehen in Luxemburg z.B. sind die Standgebühren sehr hoch. Und sonst haben die Schausteller auch enorme Ausgaben ich weiß das aus zuverlässiger Quelle und hätte auch selber nie gedacht das die laufenden Kosten der Schausteller wirklich so hoch sind.

#5, RE: Hohe Kosten wirken sich kaum auf Fahrpreise aus
Geschrieben von Georges am 26-Jun-04 um 22:04 Uhr


ich weiss auch aus zuverlässiger Quelle dass mancher Imbissstand in den 3 Wochen der Kirmes das gesammte Einkommen des Jahres erwirtschaftet. Also 11 Monate Ferien und 1 Monat Knochenarbeit. Drum gibt's wohl soviele "Fressbuden", es ist eben Tradition jedes Jahr dort eine Backforelle essen zu gehen, oder wenigstens ein paar "Gromperekichelcher". Freu mich schon

Georges


#6, RE: Hohe Kosten wirken sich kaum auf Fahrpreise aus
Geschrieben von MarionStarworld am 26-Jun-04 um 23:31 Uhr


>Freu mich schon

Und ich erst dieses Jahr wird die Schobermesse im Vergleich zum letzten Jahr wieder mit dem Power Tower ein voller Erfolg!


#2, blödes Gejammer
Geschrieben von stilbruch am 26-Jun-04 um 18:35 Uhr

>Alexander Götzke kann das bestätigen. Wenn er sein Fahrgeschäft Frisbee aufbaut, so
>braucht er den 70-Tonnen-Spezialkran: 200 Euro kostet der - und zwar in der Stunde.

Tja, schon traurig wenn ein Schausteller mit jahrelanger Erfahrung 200.-- Euro für einen 70 Tonnen Kran zahlen muss.
Einen 100 Tonner bekommt ein kleiner Gastronom aus Bad Homburg für 138,-- Euro die Stunde. So viel kosten hier übrigens alle Kräne im Schnitt. Wenn Schausteller sich über das aufrunden beschweren, sollten sie bei sich selber mal anfangen.

>
>Deshalb hat sich Peter Münch von der "Wilden Maus" einen eigenen Kranwagen angeschafft.
>"350 000 Euro bist du da los." Bei ihm rechnet sich die Investition, weil er
>massenweise schwere Träger und die "Wilde Maus"-Wagen von den Schwerlasttransportern
>hieven muss. "Die gestiegenen Betriebskosten können wir bei den Fahrgeschäften aber
>nicht weitergeben", sagt Münch. "Dann bleiben die Gäste aus." Kürzlich hat er einen
>Anhänger auf der Autobahn umgelegt. Die 10 000 Euro Schaden waren auch noch nebenbei zu
>verkraften.

Das haben ja wohl tausende Menschen zu zahlen die einen Unfall bauen, oder sehe ich was falsch ??

>
>"Die Transporte sind nicht mehr zu bezahlen", sagt Karl Häsler aus München, der die
>Neuheit "Imagination" vorstellt. Weil sein zweites Geschäft in Wien elf Transporte
>erforderlich machen würde, lässt er es ganzjährig am Prater stehen. "Nach dem Euro
>wurde alles schlimmer. Sechs Mark wurden zu drei Euro. Sind aber drei Euro auch noch
>sechs Mark wert?" Fast überall seien Preise eins zu eins umgerechnet worden. Das zwingt
>Betriebe in die Knie.

Ein Königreich für Hässlers Eintrittspreise vor einigen Jahren, damit meine ich nicht das Euro Einführungsjahr sondern das davor.

>
>Ein Volksfest braucht volkstümliche Preise. Wer hier Besucher abzockt, der ist von den
>der Schaustellergemeinschaft nicht gut angesehen. "Das schadet allen", sagt Wilhelm
>Henn. Der Schausteller, der seit Jahrzehnten mit dem Kinderkarussell nach Wimpfen
>kommt, fordert die preiswerte Kinderwurst. Und bekommt dabei von Fritz Haas
>Schützenhilfe. Der Chef des 350 000 Euro teuren Autoskooters ärgert sich, wenn an
>manchen Veranstaltungsorten Mitbewerber zwei Euro kassieren, damit ein Kind drei Bälle
>auf Dosen werfen darf. "Die Schausteller sind zum Teil selbst schuld", sagt er
>selbstkritisch. "Wir müssen Umsatz durch viele, preiswerte Fahrten machen, nicht durch
>hohe Preise."
>
>Dennoch: "Meine Betriebskosten sind in den letzten zwei Jahren um 15 Prozent
>gestiegen." Der TÜV, die Wartung, die Anschaffungskosten von Ersatzskootern: früher
>2000 Mark, jetzt 2800 Euro. "Das zwingt auch gesunde Betriebe in die Knie. Denn die
>können nicht mehr und die Banken wollen nicht mehr."

Diese 15 % hat ja wohl fast jeder Schausteller auf seine Preise in den letzten 3 Jahren draufgehauen, manche noch mehr.
Dieses Gejammer ist absolut lächerlich, besonderst dieses Hässler Stammtisch Geschwafel von wegen alle hätten 1 zu 1 umgerechnet. Als Gastronom höre ich mir diesen Pauschal Stuß nun schon lange genug an. (ja ja, der Italiener, die Pizza usw.)

Das Schausteller wie Hässler, Renoldi, welche immer nur in superlativen denken und protzen mehr Transportkosten haben liegt ja wohl auf der Hand. Das dafür aber regelmäßig Platzzusagen auf den besten Volksfesten, höhere Besucherzahlen usw. zustandekommen wird gerne verschwiegen. Ganz abgesehen von diesen dauernden übertriebenen "NEU - WELTNEUHEIT - ÜBERARBEITETES PROGRAMM - NOCH BESSER - NOCH HELLER - NOCH SCHÖNER - "Sprüchen.


Gruß Dirk

"auf Terasse nur Kännchen "