Letzte Bearbeitung am 15-Mar-04 um 14:15 Uhr ()
>Hi,
>
>Daran sieht man meiner Meinung nach mal wieder, das man die leute wirklich nur mit
>"Höher,Schneller,Weiter" locken kann

Sag' ich ja auch immer. Vielleicht nicht unbedingt "höher, schneller, weiter", aber auf jeden Fall muss es sehr spektakulär sein. Es müssen Bilder her, die die Leute sofort faszinieren. Gerade bei einer Neueröffnung ist das sehr sehr wichtig. Das alles bietet der Space Park nicht. Aber es gibt ja hier im Forum genug Leute, die das alles ganz anders sehen und meinen, dass man auch mit Dark Rides gut werben kann.

Edit: Und so ein 500m Mack Powered Coaster oder ein Dorfkirmes-Drop haut ja nun wirklich niemanden vom Sockel.

>Aber es gibt ja hier im Forum genug Leute, die das alles ganz
>anders sehen und meinen, dass man auch mit Dark Rides gut werben kann.
>
Wo hat denn der Space Park Dark Rides?

Ein Freizeitpark auf Simulatoren aufzubauen, hat ja selbst bei Disney nicht
geklappt, oder?

Grüße,

Jens S.

Letzte Bearbeitung am 15-Mar-04 um 18:30 Uhr ()
>Wo hat denn der Space Park Dark Rides?

Ich meinte mit Dark Rides diese ganzen Indoor-Sachen, die sich dem Besucher nur schwer bildlich vermitteln lassen.

>Ein Freizeitpark auf Simulatoren aufzubauen, hat ja selbst bei Disney nicht
>geklappt, oder?

Ist das auf die WDS bezogen? Dann würde ich auch sagen: Ja. Es fehlt nämlich auch in den Studios so ein generelles Identifikationsmerkmal, was man sofort mit dem Park assoziiert. Der Wasserturm erfüllt diese Aufgabe sicherlich nicht. Es muss eine außergewöhnliche Attraktion sein, die jeder sofort mit den WDS in Verbindung setzt. Und sowas geht halt am besten mit Outdoor-Attraktion. Unter den Pressegrafiken des Rock'n'Rollercoaster kann sich z.B. kaum jemand was vorstellen.

Hier nochmal gerade die Focus-Meldung aus dem aktuellen Magazin:

Galaktisches Millionengrab
Das erst Mitte Februar eröffnete Bremer Vergnügungszentrum Space Park steht offenbar vor dem Aus. Auf Grund niedriger Besucherzahlen rechnet der Bremer Senat nach FOCUS-Informationen damit, dass das 600 Millionen Euro teure Projekt bereits kurz nach Ostern wieder schließen muss.
Besucher-Flop: Statt der kalkulierten 4000 Gäste kamen zuletzt pro Tag lediglich einige Hundert. Insgesamt hatte die Hansestadt 240 Millionen Euro in den Space Park investiert.

Dazu ein Bild mit dem Untertitel: Bald pleite? Die All-Show kostete den Steuerzahler 240 Millionen Euro.

(Quelle: FOCUS / Nr. 12)

Jens,

>Wo hat denn der Space Park Dark Rides?

Planet Quest, Robot Rescue.

Simulator gibt es nur einen: Stargate SG 3000.

Den Space Park gut, aber reichlich überteuert findende Grüße,

Tim
Here comes the sun!

Letzte Bearbeitung am 16-Mar-04 um 01:01 Uhr ()
Liebstes Falkenhähnchen,

in der Tat kann man das durchaus so sehen, daß man auch mit Dark Rides oder anderen Indoor Attraktionen hervorragend Werbung machen kann (als Beispiel nenne ich nur mal CoT in SFB oder MC im PL). Daß Du ein Vertreter der Nur-Coaster-machen-Spaß-Gesellschaft bist, ist ja nix neues, aber vielleicht solltest Du auch mal daran denken, daß ein immer größer werdender Teil unserer Gesellschaft schlichtweg zu alt für den von Dir präferierten Thrill ist (Stichwort: Alterspyramide). Ein gutes Gegenbeispiel für Deine Argumentation ist da sicherlich SFH, wo man trotz Goliath ein nicht gerade zufriedenstellendes Besucheraufkommen verzeichnen kann - die These, daß also nur "Höher, schneller, weiter" die Leute anlockt, trifft des Pudels Kern also auch nicht wirklich. Wahrscheinlich liegt das Erfolgrezept einfach irgendwo in der Mitte mit einem ausgewogenen Programm für alle Altersklassen.

Was das Space Center angeht (der Park heißt nämlich nicht Space Park - das ist der Name des kompletten Einkaufszentrums): Man kann dort ohne Probleme eine gewisse Zeit sehr kurzweilig verbringen - der Powered Coaster ist wirklich innovativ, Borg Enounter finde ich schlicht genial und auch viele der anderen Attraktionen sind durchaus sehenswert. Nimmt man noch die gelungene Atmosphäre und den (für mich) immer wieder interessanten Imax-Besuch hinzu, ist das Space Center durchaus eine kleine Reise wert - über den Preis läßt sich sicherlich streiten.

Deine Ausführungen zum Walt Disney Studios Park kann ich auch in keinster Weile teilen. Sicher ist der Park für einen Wiederholungsbesuch nicht so interessant wie der Schwesterpark nebenan, aber er bietet für mich mit seinen kaum vorhandenen Wartezeiten bei nahezu ausnahmslos exzellenten Attraktionen an vollen Tagen eindeutig das bessere Preis/Leistungsverhältnis (zumindest für Erstbesucher). Und für mich hat der Earful Tower durchaus den gleichen Wiedererkennungswert wie das Dornröschenschloß.

Mike

>in der Tat kann man das durchaus so sehen, daß man auch mit Dark Rides oder anderen
>Indoor Attraktionen hervorragend Werbung machen kann (als Beispiel nenne ich nur mal
>CoT in SFB oder MC im PL).

Unter dieser Werbung kann sich leider kaum jemand was vorstellen. Klar, auch für den ToT in Florida gibt es sehr eindrucksvolle Spots, aber kaum jemand weiß, was das letztendlich für ein Ride ist. Könnte z.B. auch ein Simulator sein.

>Daß Du ein Vertreter der
>Nur-Coaster-machen-Spaß-Gesellschaft bist, ist ja nix neues,

Stimmt nicht. Wenn das so wäre, müsste ich doch einen großen Bogen um alle Disney-Parks machen, weil die Coaster-mäßig ja nur und wenn überhaupt Mittelmaß sind.

> aber vielleicht solltest
>Du auch mal daran denken, daß ein immer größer werdender Teil unserer Gesellschaft
>schlichtweg zu alt für den von Dir präferierten Thrill ist (Stichwort: Alterspyramide).

Die Hauptkunden von Freizeitparks bleiben aber trotzdem Kinder und Jugendliche. Über 30-jährige Besucher ohne Kinder sind in den Freizeitparks sicherlich die Ausnahme.

>Ein gutes Gegenbeispiel für Deine Argumentation ist da sicherlich SFH, wo man trotz
>Goliath ein nicht gerade zufriedenstellendes Besucheraufkommen verzeichnen kann - die
>These, daß also nur "Höher, schneller, weiter" die Leute anlockt, trifft des Pudels
>Kern also auch nicht wirklich.

Natürlich ist meine These nicht das non plus ultra Erfolgsrezept für Freizeitparks. Aber es ist meiner Meinung nach ein tödlicher Fehler, einen neuen Freizeitpark zu eröffnen ohne eine Killerattraktion mit der sich gut werben lässt, also die z.B. die zahlreichen Pressevertreter eigenhändig bildlich festhalten und publizieren können. Man muss die kurzweilige Aufmerksamkeit der Presse bei der Eröffnung eines Parks ganz gezielt ausnutzen, um den potentiellen Kunden atemberaubende Bilder unterzuschieben. Beim Space Center oder den WDS gibt es solche Bilder aber nicht.

>Wahrscheinlich liegt das Erfolgrezept einfach irgendwo
>in der Mitte mit einem ausgewogenen Programm für alle Altersklassen.

Natürlich. Ein Park nur mit Thrillrides kann nicht funktionieren. Ich meine mit Killerattraktion ja auch nicht zwingend Thrillrides.

>Deine Ausführungen zum Walt Disney Studios Park kann ich auch in keinster Weile teilen.
>Sicher ist der Park für einen Wiederholungsbesuch nicht so interessant wie der
>Schwesterpark nebenan, aber er bietet für mich mit seinen kaum vorhandenen Wartezeiten
>bei nahezu ausnahmslos exzellenten Attraktionen an vollen Tagen eindeutig das bessere
>Preis/Leistungsverhältnis (zumindest für Erstbesucher).

Äh, nein. Das Preis/Leistungsverhältnis ist in den WDS absolut miserabel. Der Park ist höchstens die Hälfte wert. Und wer das Gegenteil behauptet, ist ein Dummkopf

Die "Studiotour" besteht faktisch nur aus der Katastrophenschlucht, Cinemagique ist ein langatmiger Film mit genau zwei Spezialeffekten (Leinwand öffnet sich, Schwert kommt aus dem Boden), Armageddon wirkt irgendwie ziemlich konzeptlos, Rock'n'Rollercoaster ist gut (aber nicht so gut wie in Orlando, denn das dauernde Stroboskoplicht geht ziemlich auf die Augen und ist meiner Meinung nach auch gesundheitlich nicht unbedingt unbedenklich), Flying Carpets over Agrabah sieht nett aus, aber die Promotion als Hauptattraktion ist natürlich ein Witz, Moteurs ist ganz gut, Art of Disney Animation hat einen Wiederbesuchsfaktor von 0. Also insgesamt zwei bis drei gute Attraktionen. Und dafür 39 Euro? Für Otto-Normal-Verbraucher ist das beinahe Abzocke. Und das merkt man den Besuchern imho auch an. Achte bei deinem nächsten Besuch einfach mal drauf.

Gruß

Andreas

Auf ein Zehntel der erwarteten 4.500 Besucher pro Tag schätzt der Weser-Kurier die Besucher im kürzlich eröffneten Space Center Bremen.
Seit Ostern sollen es etwas mehr geworden sein.

Geschäftsführer Mark Germyn lässt auch prompt verbreiten, dass die Geldreserven auch für eine Durstphase von 5 Jahren reichten.
Hintergrund: Das "Space Center" wird vom US-Unternehmen Pro Fun betrieben, das das tägliche Defizit aus einem Darlehen deckt, für das Bremen und Dresdner Bank je 40 Mio. Euro ausreichten. Pro Fun selbst haftet für Verluste nur mit 50.000 Euro.

Reiseveranstalter fordern einen zügigen Ausbau, denn mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 5 Stunden könne es nicht als Reiseziel vermarktet werden.
Die Vermarktung über 120 Busreiseveranstalter läuft ebenfalls nur im Beiprogramm von Städtereisen.

(Quelle: Weser-Kurier)

Gruß, Andreas Walter.

"I survived Looney Tunes Adventure"