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Foren-Name: Allgemeines Forum
Beitrag Nr.: 5109
Beitrag Nr.: 53
#53, RE: Was war das?
Geschrieben von jens_hoeffken am 24-Feb-04 um 17:35 Uhr

Letzte Bearbeitung am 24-Feb-04 um 17:37 Uhr ()
Hi,

So - ich habe jetzt das Video gesehen und gebe hier auch mal ein kleines Statement ab.

Um es vorwegzunehmen: Ich fand den Beitrag nicht lustig. Auch nicht zum schmunzeln.
Ohne aber, wie einige andere, direkt die Pressefreiheit beschneiden zu wollen und zu hoffen, dass der Film "im Müll landet", habe ich dennoch Bedenken an einer Fernsehausstrahlung ohne irgendeinen gefestigten Rahmen. Der Film könnte in einem entsprechenden Rahmen, mit den nötigen Hintergrundinformationen sicherlich "aufklären". Aber ohne dies, einfach als absolut kommentarloser Zwischeneinwurf im abendlichen Fernsehprogramm, verwirrt er mich.

Vielleicht wäre der Film etwas passendes zb. für einen Arte-Themenabend!
"Menschen holen ihre Kindheit nach"; "Menschen, die Erlebnisse der Vergangenheit nicht verarbeiten konnten und was aus Ihnen wurde"; usw...

Einige hier haben offenbar erkannt, dass Dorothea Spohler-Claussen ein psychisches Wrack ist, - finden den Film auf der anderen Seite aber "witzig" und finden Dorothea Spohler-Claussen zb. "nicht bemitleidenswert".
Woher das Recht und die Fähigkeit diesen Schritt zu gehen?

Und als Gefahr für den FKF sehe ich diese Frau auch nicht. Vorallem DANK dieser Reportage. Die Hintergründe zu ihrem Verhalten sind klar; Es wird EIN Mensch beschrieben. Ein Freizeitpark, der diesen Film gesehen hat, wird also zwischen Dorothea und anderen Freizeitparkfans differenzieren können.

Und wer kann der Frau schon böse sein? Ist es nicht eher hochanzurechenen, dass eine Frau, die scheinbar eine solch schwarze Vergangenheit hat, lieb und treuselig durch die Freizeitparks läuft, anstatt aggressiv oder gar gewalttätig zu werden? Soll's ja geben.

Was ist die genaue Botschaft des Films?
"Wohin Mißhandlungen und eine fehlende fröhliche Kindheit führen können"?
Auch hierzu hätte ich mir eine anschließende kurze Erklärung gewünscht.

Zuerst habe ich mich gefragt, ob die reißerische Art des Films, die Schnitt-Technik, die kommentarlose Hinstellung und all dies sinnvoll sind, wenn man über ein solch schwieriges Thema dokumentiert. Aber wahrscheinlich bleiben solche Bilder eben doch eher haften, als die nächste, unzählbare, Diskussionsrunde mit ein paar graubärtigen Proffessoren die mit erhobenem Zeigefinger Ratschläge erteilen. Letzteres bleibt in Seidls Film aus - jeder kann sich, von etwaigen Kommentatoren völlig unbeeinflusst, sein eigenes Bild machen.

Gut oder schlecht? - oder überhaupt? - ich weiß es nicht! Wie oben geschrieben, bedarf der Film einer aufklärenden Rahmenhandlung.

Gruss, Jens