Paris (vwd) - Die Vivendi Universal SA, Paris, hat sich mit der US-Börsenaufsicht SEC im Zuge der Ermittlungen der Behörde gegen das Unternehmen auf einen Vergleich geeinigt. Vivendi zahlt den eigenen Angaben von Dienstagnacht zufolge 50 Mio USD als Zivilstrafe in einen Fond, ohne ein Schuldeingeständnis zu machen. Zudem habe Vivendi zugesagt, künftig nicht gegen das US-Börsenrecht zu verstoßen. Im Gegenzug stellt die SEC ihre Untersuchung ein und fordert keine Revision von Geschäftsberichten der Vivendi Universal. Damit ist das Mitte 2002 begonnene Verfahren über nicht den US-Vorschriften genügende Bilanzierung abgeschlossen, infolgedessen sich auch die ehemaligen Vorstände Jean-Marie Messier (CEO) und Guillaume Hannezo (CFO) zur Zahlung einer Zivilstrafe bereit erklärt hatten. Die Mittel des Fonds sollen an bestimmte Anteilseigner von Vivendi nach einem Schlüssel, den die SEC erstellt, ausgeschüttet werden, hieß es weiter. +++ Torsten Wolf
Quelle:vwd/24.12.2003/tw
Viele Grüsse und "Frohe Weihnachten" Frank
"One stormy night long ago, five people stepped through the door of an elevator and into a nightmare. That door is opening once again, and this time, IT'S FOR YOU."
Letzte Bearbeitung am 24-Dez-03 um 17:46 Uhr ()
Jean-Marie Messier, der frühere Chef des Medienkonzerns Vivendi Universal, verzichtet auf eine Abfindung in Millionenhöhe. Um das Geld hatten er und der Konzern sich einen langen, erbitterten Streit geliefert.
Der Verzicht auf die Abfindung in Höhe von 20,5 Mio. Euro geht einher mit einer Vereinbarung mit der US-Börsenaufsicht SEC, die wegen Betrugsvorwürfen ermittelt hatte. Vivendi habe zudem eingewilligt, 50 Mio $ Strafe zu zahlen, teilte die SEC am Mittwoch mit. Der Konzern hatte Messier im Juli 2002 ohne Abfindung entlassen, nachdem immer mehr Investoren dem Manager das Vertrauen entzogen hatten.
Unter seiner Führung war der ehemalige Versorgungskonzern in einen riesigen Medienkonzern umgebaut worden, geriet dann aber in eine schwere Krise. Durch Zukäufe war ein immenser Schuldenberg aufgehäuft worden. Dennoch verlangte Messier eine Abfindung und bekam im September von einem New Yorker Gericht Recht. Die Auszahlung wurde aber von der SEC eingefroren.
Berufsverbot für zehn Jahre
Nach Angaben der Börsenaufsicht veröffentlichte Vivendi unter Messiers Leitung zwischen Dezember 2000 und Juli 2002 falsche Presseerklärungen, habe unsachgemäße Gewinnberichtigungen angegeben und es versäumt, künftige finanzielle Verbindlichkeiten bekannt zu geben.
Messier sei es untersagt worden, in den kommenden zehn Jahren eine Aktiengesellschaft zu führen. Dem früheren Finanzchef von Vivendi, Guillaume Hannezo, wurde dies für fünf Jahre verboten. Hannezo hat sich ebenfalls mit der SEC geeinigt. Er und Messier sollen insgesamt mehr als 1 Mio. $ Strafe zahlen. Die beiden Ex-Manager und Vivendi gestanden keine Fehler ein, wiesen aber auch keine zurück. In Frankreich dauern die Ermittlungen der Börsenaufsicht noch an.
Vivendi-Chef Jean-René Fourtou zeigte sich erleichtert über die SEC-Entscheidung: "Wir sind froh dieses Kapitel hinter uns zu lassen und arbeiten nun weiter zum Nutzen unserer Anteilseigner."
Quelle:Financial Times
"One stormy night long ago, five people stepped through the door of an elevator and into a nightmare. That door is opening once again, and this time, IT'S FOR YOU."