Aus den Niederösterreichischen Nachrichten

Pullman City im Konkurs
ÜBERSCHULDUNG / Nach dem Golden Nugget Saloon hat nun auch die Westernstadt „Pullman City“ Konkurs anmelden müssen. Da ein Zwangsausgleich nicht möglich ist, soll die Stadt verkauft werden.

WÖLLERSDORF-STEINA- BRÜCKL / Gerüchte über eine bedrohlich schlechte finanzielle Lage der Westernstadt „Pullman City“ kursierten bereits seit längerem, nur wurden diese niemals von der Stadtführung bestätigt (die NÖN berichtete). Doch nun ist es offiziell: Nicht nur die „Pullman City Tourismusmanagement GmbH“, die Dachgesellschaft des Saloons und der Cocktailbar, hat Konkurs anmelden müssen, sondern auch die „No Name City Errichtungs- und Betriebsges.mbH“, Betreibergesellschaft der Westernstadt, ist nun zahlungsunfähig. Da laut NNC-Masseverwalter Dr. Martin Schober ein Zwangsausgleich nicht möglich ist, soll die Stadt nun verkauft werden.

Suche nach Käufern
„Damit der Betrieb im März wieder starten kann, werden dringend Käufer für die Westernstadt gesucht“, so Schober, „Erste Verhandlungen mit Interessenten wird es bereits in dieser Woche geben.“ Wer diese Interessenten seien, wollte Schober allerdings nicht preisgeben.

Über 4 Mio. Euro Schulden
Laut Dr. Alexander Klikovits von „KSV Insolvenz“ beträgt der Schuldenstand der Westernstadt über 4 Mio. Euro. Die Gründe, welche zu dem Vermögensabfall führten, werden laut Otto Fellermayer von der Insolvenzabteilung des Alpenländischen Kreditorenverbandes darin gesehen, dass der Freizeitpark auf eine Besucherfrequenz von 150.000 Personen pro Jahr ausgerichtet gewesen war, um sich zu amortisieren, diese Ziffer jedoch niemals erreicht wurde. Diese Tatsache gibt PMC-Masseverwalter Dr. Günther Csar auch als Ursache für den Konkurs des Saloons an. „Die erwarteten Besucherzahlen wurden nicht erreicht“, so Csar, „Das Unternehmen wird nun liquidiert.“ Alle 20 Dienstnehmer wurden freigesetzt.

Der Konkurs der Westernstadt sorgte für Ensetzen. So ist natürlich Eco-Plus Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki über die Entwicklungen rund um die Westernstadt nicht begeistert. Eco Plus hat schließlich rund 700.000 Euro an Förderungen für die Errichtung der Westernstadt gezahlt. Ganz verabschieden will man sich von der Pullman-City aber nicht.

Reaktionen auf Konkurs
Miernicki: „Es gibt Interessenten. Falls es zu einer Neuübernahme kommt und Förderungsansuchen gestellt werden, werden wird das wie in allen anderen Fällen prüfen.“ Eines ist für ihn aber klar: „Es darf nicht beim engen Feld Western bleiben.“ Sollte ein neues Konzept mit neuen Ideen auf einer breiteren Basis vorgelegt werden, könnte es durchaus Unterstützung von Eco Plus geben. Auch der Winzendorfer Barbesitzer Herbert Jägersberger, der in der Westernstadt drei Lokale betrieben hat, ist nicht guter Dinge. „Wir haben die Pizzeria und den Würstelstand gebaut und auch sonst viel investiert“, so Jägersberger, „Wenn die Stadt nicht mehr aufgesperrt würde, wäre das für uns eine Tragödie.“ Ortschef Hubert Schneider ist vom Konkurs nicht überrascht. „Wir haben gewusst, dass es finanziell nicht gut um die Stadt bestellt ist“, so Schneider, „Unterstützt haben wir die Betreiber jedoch nicht, da nie jemand bei uns einen Antrag gestellt hat.“

Hi,

schade - aber ich habe es schon seit 2 Jahren kommen sehen. Ich selbst war zweimal dort, aber nach dem 2.Mal war das Thema für mich erledigt, weil: relativ hoher Eintrittspreis für das was geboten wird. Weiters mussten die meisten zusätzlichen Angebote (Kanufahren, Goldwaschen, Bullenreiten, Bogenschießen, Kutschenfahrt, Ponyreiten) extra, mit damals ca. je 1,5 Euro bezahlt werden. Beim Eintrittspreis waren nur Eisenbahnfahrt, Indianertanz, Stuntshow und Saloonshow dabei. Das Niveau der Shows und der anderen Attraktionen war sehr niedrig (im Verhältnis zu anderen Freizeitparks). Was der Pullman City fehlt, wären zwei oder drei große Attraktionen, dann den Eintrittspreis um 20% anheben - und es könnte funktionieren. Die Kulissen, die Westernstadt selber ist sehr schön gestallte, die Gastropreise jedoch relativ an der Schmerzgrenze, vor allem wenn Familien kommen.

Eine lustige Möglichkeit in der Pullman City: Ab einer größeren Gruppe, kann man den Sheriff beauftragen, jemanden zu verhaften und in's Jail zu stecken.

Als ich als Begleitperson mit der Schulklasse mit meiner Tochter dort war, habe ich die Lehrerinn verhaften lassen. Die Kindern hat's ntürlich gefallen.

Gruß
Wolfgang

Für alle die die ehemals No Name City, jetzt Pullman City, nicht kennen, einige Aufnahmen von 2001:

Letzte Bearbeitung am 09-Dez-03 um 21:52 Uhr ()
es ist frustrierend mit ansehen zu müssen wie mittelständische Betriebe in allen wirtschaftlichen Zweigen um ihr blankes Überleben kämpfen.
Im November hat es den Panorama Park erwischt - jetzt Pullman City. Wer kommt wohl als Nächstes? Ich hoffe, dass diese Beispiele uns daran erinnern, dass wir gerade kleinen und mittleren Erlebnisparks nicht den Rücken kehren, obwohl sie nicht zu jeder Saison neue High-Tech-Attraktionen bieten. Hier muss noch richtig "geackert" werden und in den meisten Fällen erhalten diese Parks keine öffentlichen Subventinen wie z.B. Movie World - diesen unfairen Sachverhalt finde ich politisch, moralisch und menschlich völlig unverschämt hinzukommend auch wirtschaftlich unangemessen - wer soll, um auf den Panopark zurück zu kommen, im Sauerland die Angestellten übernehmen? Dort gibt es auch keine riesigen Arbeitsmaschinerien...
Mal abwarten was die Verhandlungen in den beiden Parks bringen...