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Foren-Name: Allgemeines Forum
Beitrag Nr.: 4954
Beitrag Nr.: 18
#18, RE: ...und er war es doch!
Geschrieben von Maccoaster am 30-Apr-04 um 11:08 Uhr

Halli-Hallo,

ist zwar blöd sich immer selber zu antworten aber die Berichte werden hier ja doch immer von einigen Leuten gelesen.
Der derzeitige Stand der Gerichtsverhandlung, aus der Berliner Morgenpost vom 30.4.04:

Norbert Witte gesteht Kokain-Schmuggel

Prozessauftakt gegen herzkranken Ex-Spreeparkbetreiber
Von Sabine Flatau



Der Angeklagte Norbert Witte spricht mit seiner Mutter, die sich nur den ersten Teil der Verhandlung angehört hat
Foto: Lässig

Er sieht bleich aus im dunklen Anzug. Das Gesicht ist eingefallen. Der schwer herzkranke Ex-Spreepark-Betreiber Norbert Witte hat seinen ersten Verhandlungstag vor der 12. Strafkammer im Berliner Kriminalgericht nur mit Mühe überstanden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, mit anderen Beteiligten den Transport von 167 Kilogramm reinem Kokain von Peru in die Niederlande geplant zu haben. Das Rauschgift sollte in Wittes Fahrgeschäft "Fliegender Teppich" per Schiff die Grenzen passieren.

Der 49-Jährige redet über die Ereignisse, wenn auch zögerlich. "Es war eine falsche Entscheidung, nach Peru zu gehen", sagt der Schausteller, der im Januar 2002 mit Familie und sechs Fahrgeschäften überraschend nach Südamerika ausgereist war und den hoch verschuldeten Spreepark zurückließ. In Lima wollte er den Luna-Park eröffnen. Doch der Neustart misslang. Und: "Wir hatten kein Geld mehr, um nach Deutschland zurückzukehren." Da habe ihn ein alter Bekannter besucht: der Peruaner Elio. Er hatte als Elektriker im Berliner Spreepark gearbeitet. Auch Staatsanwältin Barbara Zoller ist Elio ein Begriff. Sie hat ihn 1994 in Berlin wegen Beihilfe zum Drogenhandel zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Doch Witte freute sich, den Peruaner in Lima zu treffen. "Endlich jemand, mit dem ich Deutsch reden konnte", sagt er. Elio habe ihm zunächst vorgeschlagen, Gold in einem Fahrgeschäft einzuschweißen und in die Schweiz zu bringen. Witte willigte ein. Doch der Deal kam nicht zu Stande. Im Frühjahr 2003 habe ihm der Peruaner den Kokain-Transport angetragen, ihn und seinen Sohn Marcel sogar bedroht. Weitere peruanische Hintermänner seien im Spiel gewesen. Witte hat Bedenken gegen den Deal. Er redet mit einem Ex-Major der peruanischen Drogenfahndung darüber. Der will ins Geschäft einsteigen. "Da habe ich den Widerstand aufgegeben und gedacht, das kann man machen", erzählt Norbert Witte. Ihm winken 700 000 Dollar Belohnung. Doch der Ex-Major ist Vertrauensperson der Behörden. Die informieren im Sommer 2003 das Bundeskriminalamt. Als Witte im Herbst 2003 nach Berlin kommt, werden seine Telefonate abgehört. Am 5. November wird Marcel Witte in Lima verhaftet, am 6. November Norbert Witte in Berlin. Die Drogen seien nicht - wie von Norbert Witte geplant - in der Basisplatte des "Fliegenden Teppich" eingeschweißt worden, sondern im unteren Teil des Stahlmastes, erzählt der ermittelnde BKA-Mitarbeiter, der gestern als einziger Zeuge befragt wurde. "Ein Superversteck", sagt er. "Kein Zöllner hätte sich getraut, die Stelle aufzubohren." Der Nachteil: Der "Fliegende Teppich" ist nicht mehr als Fahrgeschäft zu gebrauchen. Lange suchten die peruanischen Behörden vergeblich, erst ein Hinweis von Marcel Witte führte sie zu den 211 Päckchen. Netto: 167 Kilo Kokain.

Am 6. Mai soll das Urteil im Prozess fallen. Die Höchststrafe könnte 15 Jahre betragen, doch das kommt auch aus Sicht der Staatsanwältin nicht in Frage. Denn: "Norbert Witte hat gestanden und zur Klärung des Falles beigetragen." Außerdem sei sein Gesundheitszustand äußerst bedenklich. Der Schausteller soll sieben Herzinfarkte in Peru erlitten haben und ist nur zwei Stunden verhandlungsfähig.

Soll sich nun jeder selber seine Meinung bilden. Nur Vorsicht beim nächsten "Fliegenden Teppich", den ihr fahrt. Lieber einmal selber nachsehen, ob nicht irgendwelche Schmuggler ein paar Löcher in die Konstruktion gebohrt haben

Ansonsten noch ein kleiner weitere Artikel über die Zukunft des ehemaligen Spreepark Areals:
Nach Auskunft des Sprechers der Senatsfinanzverwaltung ist noch nicht entschieden, an welchen Investor der Spreepark vergeben werden soll. Die Gespräche seien noch nicht abgeschlossen, sagte Matthias Kolbeck am Mittwoch. Als Favorit gilt Tivoli International. Anfang April hatte sich der "Freundeskreis Eierhaus" an den Spreepark-Insolvenzverwalter gewandt. Der Kreis will den Verfall des Ausfluglokals auf dem Spreepark-Grundstück stoppen und das Haus sanieren.
saf

Mal sehen, wie sich die Dinge so entwickeln. Ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten. Vielleicht gründet sich ja auch noch ein "Freundeskreis Spreepark/Plänterwald", dann könnten die Dinge vielleicht beschleunigt werden
Ich würde jedenfalls liebend gerne "Tivoli" hier in Berlin begrüßen...