Zurück
URL: https://Freizeitparkweb.de/cgi-bin/dcf/dcboard.cgi
Foren-Name: Allgemeines Forum
Beitrag Nr.: 4911
#0, Bocholter Kirmes: Report über den Aufbau und die Arbeit eines KirmesManager
Geschrieben von GoliathFan am 14-Okt-03 um 20:49 Uhr
Schausteller bauen ihre Fahrgeschäfte auf/Bis Donnerstagabend soll alles fertig sein

Kurzfristige Absagen sorgen im Rathaus für zusätzliche Arbeit

BOCHOLT (tt). Die wichtigste Arbeitsutensilie für Hermann Weinerth ist zurzeit das Handy. Pausenlos klingelt es, melden sich Schausteller, die gerade in Bocholt angekommen sind und nun ihr Fahrgeschäft oder ihren Stand aufbauen möchten. „So geht es schon seit einigen Tagen, sagt der städtische „Kirmes-Manager”. Zusammen mit Martin Bäumer und Markus Kock, Kollegen vom Fachbereich Öffentlich Ordnung, betreut er die Schausteller, die bis zur Kirmeseröffnung am Freitagnachmittag alles fertig haben müssen. Insgesamt 262 Unternehmen wollen zur Bocholter Herbstkirmes für Nervenkitzel und Gaumenfreuden sorgen. Hinzu kommen noch sechs bis acht Kleinbeschicker, die im letzten Moment noch so manche Lücke füllen sollen. Meistens handelt es sich dabei um Imbiss-Stände oder CrÍperien
Zwei des drei Mitarbeiter, die zum städtischen Kirmes-Team gehören, sind ständig auf dem Kirmesgelände im Einsatz. Sie weisen die Neuankömmlinge, die mit ihren Fahrzeugen aus dem gesamten Bundesgebiet eintreffen, ein, und verteilen sie auf die vorgesehenen Standplätze. „Meistens ist das kein Problem”, sagt Weinerth, „schließlich kommen rund 80 Prozent Stammbeschicker zur Kirmes. Die wissen, wo ihr Platz ist. Lediglich 20 Prozent der Schausteller sind zum ersten Mal in Bocholt. Da müssen wir schon mal etwas sorgfältiger einweisen.”
Für die, die nachts zum Berliner Platz kommen, hängt zur Orientierung ein Plan aus. „Ansonsten parken sie ihr Fahrzeug irgendwo an der Seite, stellen die Wohnwagen auf und freuen sich, dass sie nach der anstrengenden Fahrt ein paar Stunden Ruhe haben”, weiß Weinerth aus Erfahrung. Ansonsten greifen der 48-Jährige und seine beiden Kollegen bei der Planung und beim Aufstellplan auf die Erfahrungen der vergangenen Jahre zurück.
Etwas problematisch wird es eigentlich nur, wenn ein Schausteller, der bereits zugesagt hat, plötzlich wieder absagt. Auch das komme hin und wieder vor, sagt Weinerth. Zum Beispiel sei für die Kirmes als eine Attraktion ein Katapult, die so genannte „Abschusskugel”, geplant gewesen. Doch das Fahrgeschäft musste aus geschäftlichen Gründen kurzfristig absagen. Jetzt hieß es für Weinerth und seine Mitarbeiter, möglichst schnell adäquaten Ersatz zu finden. „Wichtig ist dann, dass es eine Attraktion ist, dass die Maße des Fahrgeschäftes in die frei gewordene Lücke passen und natürlich, dass der Betreiber des Karussells auch Zeit hat”, meint Hermann Weinerth. Er hatte Glück: Über seine Kontakte zu den Schaustellern schaffte er es, erneut den „Freestyle”, eine rotierende Schaukel, nach Bocholt zu holen. Dessen Besitzer sagte einen anderen Termin ab, um bei der Bocholter Kirmes mit dabei sein zu können.

Für manche Schausteller sorgte die Bocholter Kirmes für Stress, da sie mit ihren Karussells noch auf der Kirmes in Stuttgart oder Krefeld waren und nun in Windeseile abbauen mussten, um rechtzeitig in Bocholt wieder aufzubauen. So trafen gestern im Laufe des Tages viele Kirmesbeschicker ein, die nun nur noch drei Tage für den gesamten Aufbau Zeit haben - was je nach Größe ihres Fahrgeschäftes knapp bemessen ist.
Einer, der erstmals in Bocholt mit dabei ist, heißt Siegfried Kaiser, von vielen einfach „Sigi” genannt. Seine tonnenschwere Stahlkonstruktion „Skater” stand noch vor kurzem beim Oktoberfest in München und wird seit gestern auf dem Berliner Platz aufgebaut. Ist der Aufbau beendet, wird auch der „Skater” wie alle anderen Fahrgeschäfte von Mitarbeitern des städtischen Bauordnungsamtes auf seine Sicherheit kontrolliert.


Quelle: BBV Bocholt
http://www.bbv-net.de/Archiv/FMPro?-db=textarchiv2001.fp5&-format=archivdetail.html&-lay=layout%20%231&-sortfield=datum&-sortorder=descend&Gesamttext=kirmes&-max=10&-recid=37145&-find=