Vivendi und General Electric schmieden neuen MedienkonzernDer Medienkonzern Vivendi Universal hat seine US-Unterhaltungssparte an den Mischkonzern General Electric verkauft. Dadurch entsteht unter dem Namen NBC Universal einer der weltgrößten Medienkonzerne.
Beide Konzerne gaben am Mittwoch bekannt, dass sie eine Einigung über den Verkauf erzielt haben. Damit geht Vivendi Universal Entertainment (VUE) an den zu General Electric (GE) gehörenden Fernsehsender NBC. Ein entsprechender Vertrag sei nun unterzeichnet worden, teilte Vivendi in Paris mit. GE hält 80 Prozent des neuen Medien-Konzerns, der das NBC-Fernsehnetz, das Universal-Filmstudio, Kabelsender und Themenparks einschließt.
Bei der Fusion entsteht ein Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 13 Mrd. $. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) liegt bei fast 3 Mrd. $. VUE hat nach Branchenschätzungen einen Vermögenswert von rund 14 Mrd. $. Der gesamte Marktwert der NBC Universal wurde von Vivendi Universal und GE mit 43 Mrd. $ beziffert. VUE-Aktionäre halten 20 Prozent an der neuen Gesellschaft, GE 80 Prozent. Firmenchef von NBC Universal wird der langjährige NBC-Spitzenmanager Bob Wright.
Vivendi Universal forciert Schuldenabbau
Die VUE-Aktionäre werden eine Barzahlung über 3,8 Mrd. $ erhalten, wie Vivendi Universal mitteilte. Davon werden 3,3 Mrd. $ direkt an Vivendi Universal fließen. GE plant zur Finanzierung des Barteils der Transaktion die Begebung von Stammaktien. NBC verpflichtet sich nach dem Abkommen zur Übernahme von 1,7 Mrd. $ Schulden.
Die Synergien aus der Fusion der beiden Unternehmen werden auf 400 bis 500 Mio. $ geschätzt. Durch den Verkauf der amerikanischen Unterhaltungssparte werde Vivendi Universal bis Ende 2004 seine Nettoverschuldung auf unter 5 Mrd. Euro drücken, sagte Vivendi-Universal-Chef Jean-Rene Fourtou. Ab 2006 kann sich Vivendi Universal laut der Vereinbarung zum Marktwert von seiner Beteiligung an NBC Universal trennen.
Vivendi-Universal-Chef Jean-Rene Fourtou
Die großen Konkurrenten des neuen Mediengiganten sind AOL Time Warner mit einem Umsatz von 41,8 Mrd. $, Walt Disney mit 25,3 Mrd. $ und Viacom mit 24,6 Mrd. $. Vivendi-Universal-Aktien legten an der Pariser Börse am Mittwoch nach Bekanntgabe der Vertragsunterzeichnung zwei Prozent zu und lagen zuletzt 1,6 Prozent fester bei 16,51 Euro.
Quelle: Financial Times
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Vivendi verkauft Unterhaltungssparte an NBC
08. Oktober 2003 Die milliardenschwere Fusion des amerikanischen Fernsehnetzwerks NBC mit der amerikanischen Sparte des französisch-amerikanischen Medienkonzerns Vivendi, Vivendi Universal Entertainment (VUE), ist perfekt: Vivendi und der NBC-Mutterkonzern General Electric (GE) unterzeichneten den Vertrag zur Verschmelzung ihrer Unterhaltungssparten, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten.
Demnach zahlt General Electric den VUE-Aktionären insgesamt 3,8 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) in bar. Hauptaktionär Vivendi, der bisher 86 Prozent an VUE hält, bekommt 3,3 Milliarden Dollar für seinen Anteil.
Medien-Riese
Durch den Kauf entsteht ein Medien-Riese mit einem geschätzten Wert von 43 Milliarden Dollar. Das Unternehmen soll als NBC Universal firmieren. Es werde zu 80 Prozent GE gehören, zu 20 Prozent den Aktionären von Vivendi Universal.
NBCUniversal wird einer der weltgrößten und profitabelsten Medienkonzerne mit einem Umsatz von mehr als 13 Milliarden Dollar (11 Milliarden Euro). Der EBITDA-Gewinn (vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation) liegt bei fast drei Milliarden Dollar.
Vor NBC Universal liegen mit deutlichem Abstand die drei amerikanischen Medienriesen Time Warner mit 41,8 Milliarden Dollar Umsatz, Walt Disney (25,3) und Viacom (24,6) sowie Bertelsmann (21) und die News Corp. des Australiers Rupert Murdoch (17,4 Milliarden Dollar).
Chef der neuen Einheit wird der Vizepräsident von General Electric und Generaldirektor von NBC, Bob Wright. Die weltweit größte Musikfirma Universal Music, die auch zu Vivendi gehört, bildet nicht Teil der Vereinbarung. Vivendi hat die Option, seine Beteiligung in mehreren Stufen zwischen 2006 und 2008 abzugeben.
Gewinnstarkes Fernsehnetz
Zur NBC Universal gehören das gewinnstärkste Fernsehnetz NBC mit mehr als sieben Milliarden Dollar Umsatz. NBC verfügt auch über 14 große Fernsehstationen. Die TV-Produktionsfirmen NBC Studios und Universal Television produzieren Hit-Shows wie „Law Order“ und haben eine Programm-Bibliothek mit mehr als 32 000 Titeln. Hinzu kommen führende Kabelfernsehkanäle wie USA Network, Sci-Fi Channel, Bravo, Trio, CNBC sowie MSNBC, ein Joint Venture mit Microsoft sowie das spanischsprachige amerikanische TV-Netz Telemundo.
Universal Pictures ist ein führendes Hollywood-Studio mit aktuellen Kassenschlagern wie „Bruce Almighty“ und „Seabiscuit“. Es verfügt über eine wertvolle Filmbibliothek von mehr als 5000 Filmen. NBC macht mit Universal Pictures seinen ersten Vorstoß ins riskante Hollywood-Geschäft. Es kommen auch Beteiligungen an fünf Freizeitparks hinzu, die nach Meinung von Fachleuten bei besserer Geschäftslage verkauft werden könnten. Vivendi Universal behält die weltgrößte Musikfirma Universal Music selbst.
Text: @tor
Quelle: Frankfurter Allgemeine
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Gruss Frank
Die Zukunft hat viele Namen:
Fuer die Schwachen ist sie das Unerreichbare,
fuer die Furchtsamen ist sie das Unbekannte,
fuer die Tapferen ist sie die Chance.
Victor Hugo
Und noch mehr aus der Presse!Vivendi geht den sicheren Weg
Von Heimo Fischer, Paris
Vivendi hatte keine andere Wahl. Der Konzern musste das US-Unterhaltungsgeschäft abgeben, um sein Überleben zu sichern.
Mit dem Verkauf an NBC ist Unternehmenschef Jean-René Fourtou den sicheren Weg gegangen. Der Mutterkonzern General Electric hat einen guten Ruf als Verhandlungspartner. Von den windigen Milliardären der amerikanischen Medienbranche hatte Vivendi offensichtlich die Nase voll.
Doch die Entscheidung zugunsten der Vernunft kostet erstmal bares Geld. Denn das ausgeschlagene Angebot des kanadischen Geschäftsmannes Edgar Bronfman jr. hätte einen höheren Cash-Anteil vorgesehen - Geld, das Vivendi dringend braucht, um seinen Schuldenberg von derzeit noch 13 Mrd. Euro abzubauen.
Zudem behält Fourtou ein Fünftel von Vivendi Universal Entertainment und ist weiter vom US-Mediengeschäft abhängig. Ursprünglich wollte sich der Konzernchef völlig aus Amerika zurückziehen.
Als einziger strategischer Bereich bleibt Vivendi die Telekommunikationssparte mit der Tochter Cegetel. Doch der zweitgrößte Mobilfunkanbieter Frankreichs ist ebenfalls in Gefahr. Denn der britische Vodafone-Konzern hat ein Auge auf Cegetel geworfen und könnte eine feindliche Übernahme starten. Wäre der Versuch erfolgreich, bliebe von Vivendi nicht viel mehr als eine Konzernhülle. Der Überlebenskampf geht in die nächste Runde.
Quelle: Financial Times
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