Hi!Hier ein, wie ich finde, interessanter Artikel über die Entwicklungen bei MACK aus dem waldkircher Regionalteil der Badischen Zeitung.
Mack erfolgreicher denn je
Die traditionsreiche Fahrzeug- und Karussellfabrik hat längst wieder sehr gut Fuß gefasst Handwerk, Kunstwerk, industrielle Fertigung: Die gute Mischung macht die Qualität aus, so Mack-Ges ...mehr
"Es läuft rund", sagt Geschäftsführer Erhard Bender im BZ-Gespräch stolz. Nach turbulenten Geschäftsjahren, in denen er zwischenzeitlich die Firma verließ und von den Gesellschaftern wieder zurückgeholt wurde, war er es wohl, der als "Coach" die Mitarbeiter zum heutigen Erfolg motivierte. Sehr dankbar ist Bender auch den Gesellschaftern Roland Mack, Jürgen Mack und Christel Mack-Even, welche im Jahr 2001 ihr Stammkapital erhöhten und so das Fundament für den Erfolg schafften.
Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Richter schätzt die Arbeit der neuen Führungsspitze: "Leistung wird honoriert, Ideen werden gerne aufgenommen. Insgesamt ist es ein offenes, vertrauensvolles Verhältnis zur Geschäftsführung". Die anfängliche Skepsis vor rund einem Jahr sei schnell gewichen. Richter und seine 110 Kollegen bemerken die Veränderungen im Unternehmen und sind froh darüber. Manchmal seien es Kleinigkeiten wie die Sanierung der Sozialräume oder ein neuer Farbanstrich beim Firmengebäude in der Mauermattenstraße, welche den Kollegen das Gefühl vermittle, dass in sie und die Firmenidee wieder investiert werde.
"Wir haben wieder Hoffnung und Mut und stehen hinter unserer Arbeit", versichert Richter für die Belegschaft. Hier ist auch die gute interne Kommunikation im Unternehmen zu spüren. In jeder Produktionshalle hängen die aktuellen Aufträge und deren Zeitabläufe aus. Ein "Ampelsystem" zeigt jedem, wie der Auftrag in der Zeit liegt: Ein grüner Punkt bedeutet "o.k.", orange heißt, dass der Liefertermin eingehalten werden kann, doch dass gerade in dieser Abteilung Zeit aufgeholt werden muss. Bei "rot" ist der Termin gefährdet und alle müssen "richtig ran", denn Terminsicherheit gehört zu den herausragenden Qualitäten von Mack. Dieses moderne Führungsinstrument greift in Waldkirch. Bernd Richter erzählt, dass die Beschäftigten gerne mal länger oder am Samstag arbeiten, wenn sie wüssten, wofür und, wenn sie diese Zeiten wieder frei machen könnten. Diese Flexibilität und Arbeitssicherheit bringt den Arbeitern persönliche und auch dem Unternehmen eine gewisse Freiheit. "Wir haben Spaß an der Arbeit und nur so können wir diesen Spaß in Form von Fahrgeschäften für Freizeitparks weitergeben", ist Geschäftsführer Bender überzeugt.
Zum richtigen Koordinieren bedarf es guten Fingerspitzengefühls: Handwerk, Kunst und industrielle Fertigung müssen kombiniert werden. Für einen Drachen eines ostasiatischen Auftraggebers wird zum Beispiel noch eine einzelne Figur von Künstlerhand aus einem Schaum-Block von Hand herausgefräst. Oder: Wagen für eine Achterbahn industriell gefertigt, Verkleidung und Spezialanfertigungen wieder reine Handarbeit. Die Mischung mache die Qualität aus, so Bender. Reine Handarbeit wäre nicht mehr bezahlbar, nur Serienware ließe sich nicht gut verkaufen. Künstlerische Arbeiten wiederum wären das Sahnetüpfelchen, das bei den Besuchern von Freizeitparks als Eindruck haften bleibe.
Derzeit werden in Waldkirch einige Großaufträge ausgeführt. Sie gehen zu 100 Prozent ins Ausland, weshalb über die Hälfte der Beschäftigten vom Betrieb einen Englisch-Fortbildungskurs bezahlt bekommt. Ein "Darkrid" mit drehenden Gondeln und Laserpistolen ausgerüstet, wird für Indonesien gefertigt. Legoland hat eine "Wilde Maus" bestellt, ein "Watercoaster" wird für San Diego/Kalifornien gebaut. Ein "Blauer Enzian" kommt nach Plobslana in Belgien und Großprojekte in Vietnam und Finnland werden momentan Schritt für Schritt realisiert.
(c) Badische Zeitung vom Mittwoch, 24. September 2003