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Foren-Name: Allgemeines Forum
Beitrag Nr.: 4859
#0, Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von phantasialand_freack am 19-Sep-03 um 14:14 Uhr
Hi Ho!
Ich hab grade in der heutigen Westfälischen Rundschau für Hagen folgenden Artikel über Freizeitparks gefunden:

Soltau (dpa)
Betreiber deutscher Freizeitparks halten sich im europäischen Wettbewerb für benachteiligt.
Während deutsche Freizeitparks auf jede Eintrittskarte 16 Prozent Mehrwertsteuer entrichten müssen, zahlten die Konkurrenten in den Nachbarländern nur einen ermäßigten Steuersatz, berichtete der Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen e.v. (VDFU) gestern bei einer Verbandstagung im Heide-Park in Soltau.

So wie sich das für mich anhört wollen die Freizeitparks also bessere Steuerverhältnisse für sich schaffen. Wenn man überlegt das 16% bei einem Eintrittspreis von 24 € stolze 3,84 € sind ist das recht verständlich.
Durch geringere Steuern könnten die Parks vermutlich auch eine Preissenkung für den Eintrittspreis verkraften. Denn wenn man mit einer Familie in einen Park will ist 24 € pro Person schon eine ganze Stange Holz.
Naja ich hoffe es interresiert jemanden

MfG
Euer
Andre´


#1, Rechenfehler!!!
Geschrieben von JRFC_Volker am 19-Sep-03 um 14:20 Uhr

In dem Eintrittspreis von 24€ sind "nur" 3,21 € MwSt enthalten!!
Die Verkaufspreis ist nämlich nicht 100% sondern 116% (incl. MwSt).

Gruß
Volker
----
http://www.janrouven-fanclub.de
Das Unmögliche ist nur eine Illusion


#2, Sorry für den Rechenfehler...
Geschrieben von phantasialand_freack am 19-Sep-03 um 14:32 Uhr

So langsam verstehe ich meine fünf in Mathe
hab mich verrechnet... sorry

MfG
Euer Andre´


#7, RE: Rechenfehler!!!
Geschrieben von Keng am 19-Sep-03 um 22:16 Uhr

>In dem Eintrittspreis von 24€ sind "nur" 3,21 € MwSt enthalten!!

3,31€

Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.


#3, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von airtime am 19-Sep-03 um 15:48 Uhr

Hi,

das Leben ist ja so ungerecht, mir kommen die Tränen!
Irgendwo ist immer etwas billiger bzw. subventioniert.

Da es sich bei einem Freizeitpark weder um ein
Buch, eine Zeitung oder ein Lebensmittel (ohne Getränke) etc. handelt,
beträgt daher die Mehrwertsteuer in der BRD 16%!

cya
airtime


#4, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von Christian Ahuis am 19-Sep-03 um 17:42 Uhr


>das Leben ist ja so ungerecht, mir kommen die Tränen!
>Irgendwo ist immer etwas billiger bzw. subventioniert.

Man sollte nicht vergessen, dass es, unabhängig von der Mehrwertsteuer auch darum geht, dass selbst in Deutschland Zoos subventioniert werden. Es herrscht da also gegenüber den Freizeitparks auf zweierlei Ebenen eine "Ungerechtigkeit".

Naja, und dann setze man mal nebeneinander:

Lohnniveau in Deutschland, Eintrittspreise in unseren PArks im Vergleich zu Holland oder Belgien, Mwst usw. da fehlt unseren Parks schon einige Euros pro Gast... Wenn ich richtig informiert bin, haben Zoos in Deutschland auch einen geringeren Mwst. Satz als 16%...

Gruß
Christian Ahuis
European Coaster Thrills

Deine tägliche Portion Jesus


#5, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von stilbruch am 19-Sep-03 um 19:34 Uhr

Zahlen Schausteller nicht 7 % Ust ?

Sind Schausteller nicht auch von der Maut beferit worden ?

Ich finde diese Mwst Streiterei ohnehin unmöglich.
Freizeitparks, Zoo´s, Gaststätten usw. sind Privatvergnügen.
Die 8 % Unterschied wird wohl keinen Betreiber oder Besucher abhalten ins Geschäft zu kommen.

Bedenkt man, dass MC Donalds zb. für jeden Abholer nur 7 % Mwst. abführt und sich diesen Vorteil in die eigene Tasche wirtschaftet, stinkt das doch zum Himmel.

Der Staat belohnt damit MC Drive, Abgase, Personalreduzierung und Umweltverschmutzung. Gleiches gilt für die Pizza zum Mitnehmen um die Ecke. Würde der Kunde wenigstens diesen Preisvorteil bekommen, wäre es ja noch ok.
Denn nicht der Händler, sondern der Kunde zahlt die Mwst, deswegen steht sie meiner Ansicht nach dem Kunden zu und nicht dem Händler, der sie nur abführen muss.

Der verminderte MWST. Satz von 7 % sollte eigentlich Lebensmitteln und Dingen dienen, die man zwingend zum Leben braucht wie zb. Lebensmittel, Tageszeitung, Getränke usw.

Blumen, Tierfutter, Freizeitparks sind zwar für unsereins Überlebenswichtig, aber doch wohl nicht für den Rest der Deutschen.


Gruß Dirk

"Höööörrr auf miiich, glaube miiiiiieeeerrrrrr,
Augen zuuuuuu, vertraue miiiirrrrrrrr"


#8, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von JUK am 19-Sep-03 um 22:36 Uhr

Alle Jahre wieder wärmt der VDFU das Thema auf. Seit Jahren (mehr als 10 Jahre) findet man immer wieder das Lieblingskind des VDFU. Man hat ja sogar den Umzug nach Berlin angeordnet um näher an der Politik zu sein. Aber nichts ist dabei bislang rausgekommen.
Die Schausteller haben da einen besseren Draht zur Politik... OK, die sind natürlich mengenmäßig in der Überzahl.
Also VDFU... nicht jährlich drauf rumpoltern, setzt kompetente (Geschäftsführung ?) Leute drauf an, die das Tor zur Politik öffnen...

#11, Der Unterschied zwischen Zoos und Freizeitparks
Geschrieben von Brunos Zoocheck am 20-Sep-03 um 17:42 Uhr


>Man sollte nicht vergessen, dass es, unabhängig von der Mehrwertsteuer auch darum geht,
>dass selbst in Deutschland Zoos subventioniert werden. Es herrscht da also gegenüber
>den Freizeitparks auf zweierlei Ebenen eine "Ungerechtigkeit".

Zum Punkt "Ungerechtigkeit" ein ganz energisches NEIN! Denn:
- kein Freizeitpark leistet wissenschaftliche Arbeit
- kein Freizeitpark nimmt am Bildungsauftrag teil (Stichwort Zooschulen)
- kein Freizeitpark hat signifikante Artenschutzprojekte

mit tierischen Grüßen

Brunos Zoo-Check


#12, RE: Der Unterschied zwischen Zoos und Freizeitparks
Geschrieben von BELANTIS am 21-Sep-03 um 17:09 Uhr

OK. Laß mich raten. Du arbeitest für einen Zoo.

Sehr wohl sind die Freizeitparks im Nachteil. ZOOs sind nun mal in den meissten Fällen 100ige Tochterunternehmen der Städte, werden also über Steuergelder finanziert. Dann spenden die Leute in ihrem Größenwahn auch noch und zahlen oben drauf noch Eintritt. Aus meiner Sicht gehören die Tiere in die freie Wildbahn und in keinen Zoo!

Viel Spaß im Zoo.


>>Man sollte nicht vergessen, dass es, unabhängig von der Mehrwertsteuer auch darum geht,
>>dass selbst in Deutschland Zoos subventioniert werden. Es herrscht da also gegenüber
>>den Freizeitparks auf zweierlei Ebenen eine "Ungerechtigkeit".
>
>Zum Punkt "Ungerechtigkeit" ein ganz energisches NEIN! Denn:
>- kein Freizeitpark leistet wissenschaftliche Arbeit
>- kein Freizeitpark nimmt am Bildungsauftrag teil (Stichwort Zooschulen)
>- kein Freizeitpark hat signifikante Artenschutzprojekte
>
>mit tierischen Grüßen
>
>Brunos Zoo-Check


#14, Offene Antwort auf ein Posting,dass mich ernsthaft sauer macht........
Geschrieben von Brunos Zoocheck am 22-Sep-03 um 07:59 Uhr

Letzte Bearbeitung am 22-Sep-03 um 08:14 Uhr ()
Hallo Jan,
ich muss dir in vielen Punkten - teils energisch - widersprechen!

>OK. Laß mich raten. Du arbeitest für einen Zoo.

Falsch geraten.....

>Sehr wohl sind die Freizeitparks im Nachteil.

Und das zu Recht(siehe meine Aussagen weiter oben)


>ZOOs sind nun mal in den meissten Fällen 100ige Tochterunternehmen der Städte, werden >also über Steuergelder finanziert.

Dies stimmt so nun nicht mehr. Die Anzahl der Zoos,die 100%ige Töchter der Städte(als sogennannte "Eigenbetriebe") sind,sinkt kontinuierlich. Von Privatzoos(z.B. Hagenbeck) über Aktiengesellschaften(z.B. Berlin Zoo/Tierpark)zu GmbH´s(z.B.Hannover) ist alles vorhanden. Auch die Hauptanteilseigener sind nicht mehr zwangsläufig die jeweiligen Städte. Vom Bundesland Baden-Würtenberg(Wilhelma) über den "Kommunalverband Großraum Hannover" (Zoo Hannover) bis hin zur Republik Österreich(Tierpark Wien-Schönbrunn,um mal ein Beispiel aus unserem Nachbarland anzubringen). Dass bei den meisten dieser Geschäftsformen ein Teil der Gelder aus der öffentlichen Hand kommt,ist richtig. Jedoch erweckst du in deinem Posting den Eindruck,die Zoos würden ausschließlich aus Steuergeldern finanziert und das ist eindeutig falsch! Die Eigenfinanzierungsquote deutscher Zoos beträgt zwischen 35% und über 90%(von Hagenbecks 100% jetzt einmal nicht zu reden...),d.h. der Anteil an Steuergeldern beträgt zwischen 65% und beinahe Null. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren ständig gesunken und Beispiele aus Nachbarländern (z.B. Niederlande) zeigen,dass er auch in Deutschland noch wesentlich weiter gesenkt werden könnte - und mit Sicherheit auch wird. Die meisten Investitionen werden nicht mehr über Steuergelder getragen,sondern über Spenden. So hat z.B. der Kölner Zoo seit 15 Jahren ALLE seine Investitionen in Gehege und Gebäude aus Spendenmitteln getragen.


>Dann
>spenden die Leute in ihrem Größenwahn auch noch und zahlen oben drauf noch Eintritt.
>Aus meiner Sicht gehören die Tiere in die freie Wildbahn und in keinen Zoo!

Ob Tiere in (Zoo-)Gehegen vor dem Aussterben gerettet werden sollten,oder lieber "in Würde aussterben sollten" (dieser Satz - ein sehr populäres Schlagwort der Zoogegner ist schon in sich selbst ein Widerspruch. Aussterben und Würde hat nun wirklich gar nichts miteinander zu tun!),ist eine Diskussion,die so verzwickt und emotional ist,dass sie hier schlecht geführt werden kann. Eine Grundsatzdiskussion über dieses Thema würde jeden Rahmen hier sprengen. Ich gebe gerne zu,dass es für deine Sichtweise durchaus Argumente gibt,halte dir aber entgegen,dass die Argumente für die Meine,die plausibleren sind. Aber gut - jedem das seine......
Was ich jedoch absolut nicht unwidersprochen so stehen lassen kann,ist die Unterstellung von "Größenwahn" denen gegenüber,die sich finanziell,als auch ideell für Zoos und ihre Aufgaben einsetzen. Dies ist ein unverschämter Affront aus der Ecke eines Unternehmens,dem es ja eigentlich nur darum geht,die eigenen Taschen zu füllen,gegenüber Menschen,die idealistisch ein "höheres" Ziel unterstützen. Und vielleicht solltest du dir auch mal die Frage stellen,warum die Zoos subventioniert werden. Vielleicht nicht auch deswegen,weil der Eintritt so niedrig gehalten werden soll,um es auch einer ganzen Familie zu gestatten,einen Zoo zu besuchen?
Vergleichen wir doch mal die Eintrittspreise von Belantis und zweier (benachbarter)Zoos:

Belantis: / Zoo Leipzig: / Zoo Halle:
Erwachsene: 17€ / 9€ / 4,50€
Kinder: 15€(bis 1m frei) / 5€(4-14Jahre) / 2€(4-17Jahre)
Familien(2Eltern,3Kinder): 68€ / 21€ / 11€

(Anmerkung: Der Zoo Leipzig ist der nächstgelegene Zoo. Der Zoo Halle entspricht in Bezug auf seine Größe in der Zoowelt etwa Belantis bei den Freizeitparks - Preise laut jeweiliger Homepage)

Dies soll keine Wertung pro/contra Zoo oder Freizeitpark sein,sondern nur erklären,daß der Eintrittspreis in Zoos durch die Subventionierung künstlich niedrig gehalten wird,um auch Familien mit geringen Einkommen den Eintritt zu ermöglichen - Familien ,die sich einen Tag Belantis niemals leisten könnten! Im Übrigen werden Oper und Theater,Museen und ähnliche kulturelle Einrichtungen von öffentlicher Hand DEUTLICH höher subventioniert. So wurde Mitte der 90er etwa ein Operneintritt ca. 7-9 Mal so hoch subventioniert,wie ein Zooeintritt. Trotzdem reicht das Geld bei diesen Bühnen hinten und vorne nicht,so dass es auch hier Fördervereine gibt. Unterstellst du DEREN Mitgliedern auch "Größenwahn"?

Darüber hinaus erfüllen die Zoos (und das ist der wichtigste Punkt für eine öffentliche Förderung!) Aufgaben FÜR die Gemeinschaft ALLER Bürger,als auch hohe kulturelle,wissenschaftliche,arten- und naturschützerische,bildungspolitische Aufgaben,die z.B. Belantis nicht/nur teilweise leistet. Nach den direkten oder indirekten Subventionen,die bereits für Belantis geflossen sind oder noch fliessen(Autobahnanschluss)frage ich jetzt mal nicht. Ich wette aber,daß z.B. für den ursprünglich mal geplanten Themenbereich "Braunkohlenutzung und Folgelandschaft" Investitionen fliessen würden - übrigens zu Recht,falls hier nämlich tatsächlich die Information über diese kulturgeschitchliche Epoche im Vordergrund steht....

Ich erwähne aber gern nochmal ausführlich die Punkte,die FÜR eine öffentliche Förderung von Zoos sprechen:

- Der Zoo als Ort der wissenschaftlichen Forschung: Ein Großteil des Wissens,das wir über Tiere haben entspringt eben nicht den berühmten Feldforschern "vor Ort",sondern der wissenschaftlichen Arbeit in Zoos. Nicht umsonst war einer der bekanntesten Tierfilmer/-forscher, Bernhard Grizmek, "auch" Direktor des Frankfurter Zoos. Jeder Tierpark,der den Status "Zoo" bekommen möchte,muss einen wissenschaftlich ausgebildeten Direktor vorweisen(Tierarzt/Biologe). Heutzutage geht die wissenschaftliche Erforschung twischen den Kollegen in freier Wildbahn,in der Zoo- und in der Universitätsforschung Hand in Hand.

- Der Zoo als Ort der Wissensvermittlung: In jedem deutschen Zoo gibt es eine Zooschule mit eigenen Lehrern. Zooausflüge von Schulklassen dienen eben nicht nur der Bespassung von Kindern,sondern auch dem Unterricht. Sie sind Bestandteil der Lehrpläne der jeweiligen Kultusministerien. Des weiteren wird über Ausstellungen,Gehegeschilder und Publikationen ausserschulische Bildung betrieben.

- Der Zoo als kulturelle Einrichtung: Neben auch kulturellen Informationen (s.o.) gibt es in den meisten älteren Zoos viele Gebäude/Gehege,die unter Denkmalschutz stehen. Als häufig bereits im vorletzten Jahrhundert entstandene Einrichtungen (der Zoo Wien-Schönbrunn feierte jüngst sein 250jähriges Bestehen und auch die meisten deutschen Zoos haben den 100. schon längst hinter sich),sind die Zoos selbst Bestandteile der Kulturgeschichte der jeweiligen Städte(das gilt ja auch z.B. für Freizeitparks,wie Tivoli,Prater etc.). Darüberhinaus haben auch viele Zoos kulturhistorische Schwerpunkte(ad hoc fallen mir da Osnabrück,Straubing und Hoyerswerda ein - es gibt aber noch andere)
Nicht zu vergessen das Westfälische Pferdemuseum im Zoo Münster......

Der Zoo als Ort des Natur-/Artenschutzes: Außer einigen eher dubiosen Vereinigungen,arbeiten alle großen Natur- und Artenschutzorganisationen mit den Zoos sehr befruchtend zusammen. Sie haben sich sogar teilweise in den Zoos angesiedelt(wie z.B. die ZGAP - http://www.zgap.de/ ) oder wurden von Zoos gegründet. Jeder größere (und viele kleine) deutsche Zoo hat Patenprojekte im Inland und Ausland,für die sie finanzielle ,informatorische,ideelle und vor allem auch praktische Hilfe leisten(z.B. durch Ausbildung von einheimischen Mitarbeitern der Naturschutzorganisationen vor Ort). Leider liegt der Werbeetat der Zoos,mit dem sie für diese Aufgaben werben,WEIT unter dem von diversen Schreihalsorganisationen.
Beispiele von gelungen Artenschutz gibt es viele. So wurden bereits diverse Tierarten gerettet UND wieder ausgewildert,nachdem in ihrer Heimat Schutzzonen errichtet wurden. Vom ersten Projekt dieser Art,in das Zoos involviert wurden (der Rettung des amerikanischen Bisons) bis hin zu Löwenäffchen,Mendesantilopen gibt es mittlerweile eine dreistellige Anzahl sog. "Flagschiffarten",die dem Austerben "in Würde" entgangen sind und wieder eine diesmal sichere Zukunft in neuen Schutzgebieten ihrer alten Heimat gefunden haben. Darüberhinaus profitieren Abertausende von kleinen Fröschen,Insekten und nicht so bunten Vögeln von der Ausweisung neuer Naturschutzgebiete für diese Flagschiffarten. Dies passiert aber nicht nur in Brasilien,Indonesien oder der Mongolei,sondern auch in Deutschland. Hier stellen Zoos jedes Jahr Dutzende Vögel,europäische Otter,Wildkatzen etc. zur Verstärkung der heimischen Populationen zur Verfügung. Diese werden in den Zoos nachgezüchtet und dann B.U.N.D.,Nabu,Greenpeace und anderen zur Auswilderung zur Verfügung gestellt. Auch Projekte zur Neuansiedlung von z.B. Luchsen oder Wölfen werden von zoogeborenen Tieren verstärkt. Und sollten sich irgendwann einmal die Verhältnisse in Afrika so ändern,dass z.B. Gorillas in Schutzgebieten sicher leben könnten,wären zur Stärkung der Population bzw. zum Neustart Zootiere vorhanden. Und um ein weitverbreitetes Missverständnis aufzuklären: Tiere,die im Rahmen von Artenschutzprojekten geboren werden,gehören nicht mehr den Zoos,sondern deren Heimatstaaten,die Naturschutzgebiete für diese Arten ausweisen.

- Last but not least ermöglicht die öffentliche Förderung auch Menschen mit geringem Einkommen einen Besuch der Zoos und damit Information und Teilnahme an obengenannten Aufgaben......

All dies trifft nur vereinzelt,meist aber gar nicht auf Freizeitparks zu.
Ich möchte hier keine Kampagne gegen Freizeitparks starten. Ich bin selber ein großer Parkfan - sonst wäre ich auch selber gar nicht im FZPW und FKF aktiv. Auch hat mir BELANTIS vom Konzept her sehr gefallen(ich war leider noch nicht in der Lage Belantis zu besuchen - wird aber nachgeholt). Aber es kann nicht angehen,daß ein Mitarbeiter(noch dazu der Öffentlichkeitsabteilung) eines Parks,Menschen verunglimpft,die sich FÜR etwas Positives einsetzen. Dafür gibt es von mir ein - IMHO gerechtfertigtes - Abwatschen!

>Viel Spaß im Zoo.

Der einzige Satz dieses Postings,den ich ohne Wenn und Aber unterschreiben würde - obwohl er wahrscheinlich - leider - anders gemeint war


mit tierischen Grüßen

Brunos Zoo-Check


#16, RE: Offene Antwort auf ein Posting,dass mich ernsthaft sauer macht........
Geschrieben von stilbruch am 22-Sep-03 um 13:14 Uhr

*klatsch - klatsch - klatsch *

Volle Zustimmung !


Gruß Dirk

"Höööörrr auf miiich, glaube miiiiiieeeerrrrrr,
Augen zuuuuuu, vertraue miiiirrrrrrrr"


#20, Danke Jan
Geschrieben von peterbourbon am 22-Sep-03 um 18:53 Uhr

Gruß,
Turgut

wenn wenigstens der Kommunismus geblieben wäre...

#21, Wie, ich?
Geschrieben von Tomsc am 22-Sep-03 um 19:04 Uhr

Letzte Bearbeitung am 22-Sep-03 um 19:04 Uhr ()

Ja, ich will mit

MfG Tom-SimonChor
"2001, und noch viel viel mehr!"


#9, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von FrankH am 20-Sep-03 um 12:12 Uhr

Hi,

wenn ich es richtig weiß, stimmt das mit den 16% nicht immer.
Wenn ein bestimmer Anteil des Eintritts z.B. für Shows gezählt wird, kann - je nach Showprogramm - dies als "Kulturveranstaltung" gewertet werden, was dann ggf. zu einem verminderten MWSt-Satz führt. Das ganze wird dann aber irgendwie gerechnet, so dass es z.B. zu einem Mischsatz von 15,1 % kommen kann.


Frank


#10, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von Marvin am 20-Sep-03 um 17:35 Uhr

Letzte Bearbeitung am 20-Sep-03 um 18:15 Uhr ()
.... hilfe - hier geht es ja zu wie bei Frau Christiansen an einem Sonntag Abend.
Ein Blick ins Gesetz bzw. in die Verwaltungsanweisen (Richtlinien etc.) sagt uns folgendes:

§ 4 Nr. 20 UStG
Umsätze Zoologischer Gärten und Tierparks sind steuerbefreit = 0 % USt
D.h. allerdings auch, dass diese Einrichtungen keine Vorsteuerabzug aus Ihren Einkäufen vornehmen können, da sie unter das Abzugsverbot des § 15 II Nr. 1 UStG - oder anders ausgedrückt: sie zahlen wie wir Endverbraucher auch die 16% und bleiben aufgrund der Steuerbefreiung auf der Vorsteuer sitzen.
Dazu kommt noch, dass Umsätze aus Gaststättenbetrieb, Kiosken etc. nicht unter die Steuerbefreiung fallen.
Näheres dazu unter R 109 UStR

§ 12 II Nr. 7 d) UStG
Umsätze zooologischer Gärten, soweit sie nicht unter § 4 Nr. 20 UStG fallen, sowie Umsätze von Zirkusvorführungen als auch Schaustellern unterliegen dem ermäßigten Steuersatz von 7% USt. Es handelt sich hierbei, mal die Zoos ausgenommen, um eine Vergünstigung für das Reisgewerbe.

Was einen "erniedrigten" Steuersatz aufgrund von Theateraufführungen in Vergnügungspark angeht, sehe ich keine gesetzliche Grundlage. Weder eine Steuerbefreiung nach § 4 Nr. 20 a) UStG, noch ein ermäßigter Steuersatz nach § 12 II NR. 7 a) UStG ist denkbar.
Das Umsatzsteuergesetz geht von der Einheitlichkeit der Leistung aus (R 29 UStR), danach darf ein einheitlicher wirtschaftlicher Vorgang nicht in mehrere Leistungen aufgeteilt werden. Nebenleistungen wie die Shows des Parks teilen umsatzsteuerrechtlich das Schicksal der Hauptleistung.

nachträgliche Ergänzung:
Onkel Jürgen erzählte mir es gibt dieses Problem betreffend Sonderregelungen zwischen Parks und Fiskus.

... und was meine Meinung über ermäßigte Steuersätze betrifft:
Es sollte diesbetreffend ja einige Änderungen dieses Jahr geben, doch hat sich der Bundesrat durchgesetzt, dass dies betreffend nichts ging. Da gab es die Diskussion ob das Überraschungsei mit 7 oder 16, warum zahlt die Oma fürs Katzenfutter nur 7% und Ihre Nachbarin für das Kanarienvogelfutter 16% etc .....
Bleibt zu wünschen, dass die europäischen Länder endlich mal das komplizierteste Steuergesetz aneinander angleichen und vereinfachen, so wie sie es seit nunmehr Jahrzehnten vorhaben. Da macht es keinen Sinn, wenn jede Berufsgruppe ob Friseure, Wirte oder Freizeitparkbesitzer den ermäßigten Steuersatz fordern.

.. ups da kam wieder der Politiker in mir durch. Hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen - laß mich aber auch gerne, falls doch die Gesetzeslage anders ist, eines besseren belehren.

Ciao Tom


#13, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von BELANTIS am 21-Sep-03 um 17:12 Uhr

Whow, ich bin Platt. Das nenne ich mal eine solide Auskunft. Mein Respekt! Nicht wie sonst Vermutungen und Halbwahrheiten.


>.... hilfe - hier geht es ja zu wie bei Frau Christiansen an einem Sonntag Abend.
>Ein Blick ins Gesetz bzw. in die Verwaltungsanweisen (Richtlinien etc.) sagt uns
>folgendes:
>
>§ 4 Nr. 20 UStG
>Umsätze Zoologischer Gärten und Tierparks sind steuerbefreit = 0 % USt
>D.h. allerdings auch, dass diese Einrichtungen keine Vorsteuerabzug aus Ihren Einkäufen
>vornehmen können, da sie unter das Abzugsverbot des § 15 II Nr. 1 UStG - oder anders
>ausgedrückt: sie zahlen wie wir Endverbraucher auch die 16% und bleiben aufgrund der
>Steuerbefreiung auf der Vorsteuer sitzen.
>Dazu kommt noch, dass Umsätze aus Gaststättenbetrieb, Kiosken etc. nicht unter die
>Steuerbefreiung fallen.
>Näheres dazu unter R 109 UStR
>
>§ 12 II Nr. 7 d) UStG
>Umsätze zooologischer Gärten, soweit sie nicht unter § 4 Nr. 20 UStG fallen, sowie
>Umsätze von Zirkusvorführungen als auch Schaustellern unterliegen dem ermäßigten
>Steuersatz von 7% USt. Es handelt sich hierbei, mal die Zoos ausgenommen, um eine
>Vergünstigung für das Reisgewerbe.
>
>Was einen "erniedrigten" Steuersatz aufgrund von Theateraufführungen in Vergnügungspark
>angeht, sehe ich keine gesetzliche Grundlage. Weder eine Steuerbefreiung nach § 4 Nr.
>20 a) UStG, noch ein ermäßigter Steuersatz nach § 12 II NR. 7 a) UStG ist denkbar.
>Das Umsatzsteuergesetz geht von der Einheitlichkeit der Leistung aus (R 29 UStR),
>danach darf ein einheitlicher wirtschaftlicher Vorgang nicht in mehrere Leistungen
>aufgeteilt werden. Nebenleistungen wie die Shows des Parks teilen umsatzsteuerrechtlich
>das Schicksal der Hauptleistung.
>
>nachträgliche Ergänzung:
>Onkel Jürgen erzählte mir es gibt dieses Problem betreffend Sonderregelungen zwischen
>Parks und Fiskus.
>
>... und was meine Meinung über ermäßigte Steuersätze betrifft:
>Es sollte diesbetreffend ja einige Änderungen dieses Jahr geben, doch hat sich der
>Bundesrat durchgesetzt, dass dies betreffend nichts ging. Da gab es die Diskussion ob
>das Überraschungsei mit 7 oder 16, warum zahlt die Oma fürs Katzenfutter nur 7% und
>Ihre Nachbarin für das Kanarienvogelfutter 16% etc .....
>Bleibt zu wünschen, dass die europäischen Länder endlich mal das komplizierteste
>Steuergesetz aneinander angleichen und vereinfachen, so wie sie es seit nunmehr
>Jahrzehnten vorhaben. Da macht es keinen Sinn, wenn jede Berufsgruppe ob Friseure,
>Wirte oder Freizeitparkbesitzer den ermäßigten Steuersatz fordern.
>
>.. ups da kam wieder der Politiker in mir durch. Hoffe ich konnte etwas Licht ins
>Dunkel bringen - laß mich aber auch gerne, falls doch die Gesetzeslage anders ist,
>eines besseren belehren.
>
>Ciao Tom


#15, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von raphi am 22-Sep-03 um 10:11 Uhr

>Bleibt zu wünschen, dass die europäischen Länder endlich mal das komplizierteste >Steuergesetz aneinander angleichen und vereinfachen, so wie sie es seit nunmehr Jahrzehnten >vorhaben. Da macht es keinen Sinn, wenn jede Berufsgruppe ob Friseure, Wirte oder >Freizeitparkbesitzer den ermäßigten Steuersatz fordern.

Was heißt hier die europäischen Länder?
Das einzigste Land das ein Steuergesetz hat, das selbst die Finanzbeamten nicht mehr wissen was sie eigentlich tuen müssen hat wohl Deutschland.
Ich hab mal vor ein paar Wochen auf ZDF einen Bericht, über das deutsche Steuer(un)recht, gesehen, wo selbst die Steuerexperten die für die herausgabe, des Steuergestztbuches gesagt hat, dass das deutsche Steuerrecht theoretisch (wenn es nach den Paragraphen geht) nicht mehr anzuwenden ist.
Und das ist leider kein Scherz, nicht zu unrecht ist das dickste deutsche Gesetzbuch, das deutsche Steuergestzbuch!

MFG
Raphi


#17, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von Marco am 22-Sep-03 um 14:09 Uhr


>Ich hab mal vor ein paar Wochen auf ZDF einen Bericht, über das deutsche
>Steuer(un)recht, gesehen, wo selbst die Steuerexperten die für die herausgabe, des
>Steuergestztbuches gesagt hat, dass das deutsche Steuerrecht theoretisch (wenn es nach
>den Paragraphen geht) nicht mehr anzuwenden ist.
>Und das ist leider kein Scherz, nicht zu unrecht ist das dickste deutsche Gesetzbuch,
>das deutsche Steuergestzbuch!

Das ist leider wahr! Aber nicht nur, dass die typisch deutsche Bürokratien in der täglichen Praxis lästig, umständlich und ungerecht ist, es kostet auch massiv Arbeitsplätze und ist ein echter Standortnachteil!

Deutschland hätte viele Probleme weniger, wenn bei einigen Gesetzen (die teilweise noch in der Kaiserzeit ihren Ursprung haben), und allen voran beim Steuerrecht, mal massiv reformiert würde. Nur traut sich da keiner zu echten Reformen, weil man es dann mit der Lobby der Steuerberater, Juristen etc. zu tun bekommt. Klar, wenn selbst kleine Unternehmen eine "Steuererklärung auf einer Seite" (FDP-Forderung) vornehmen können, wird ein ganzer Berufsstand arbeitslos. Das würde zwar an anderen Stellen für mehr neue Arbeitsplätze sorgen, die das in der Summer mehr als aufwiegen, aber das ist dem einzelnen Steuerberater natürlich egal.

Selbst, wenn man diesen Prozess lostritt, wird es wohl Jahrzehnte dauern, bis das Ziel erreicht wird und in einer Zeit, wo zu viele politische Gestalter nicht mehr an die Zukunft, sondern nur noch bis zur nächsten Wahl denken, wird es wohl nur wenige geben, die da vorpreschen werden und eine echte Entbürokratisierung anstoßen werden. Ironischerweise hat gerade in den letzten 10 Jahren eine exponentielle Verstärkung von Bürokratie und Gesetzestexten stattgefunden.

Marco


#18, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von raphi am 22-Sep-03 um 15:14 Uhr

Du sagstes.

Und selbst wenn einer vorpreschen würde, würde er sofort wieder von allen seiten niedergemacht.

Es lebe die deutsche Bürokratie!
Ich warte nur noch darauf, das in Deutschland (wie in Futurama) eine Bürokratiebehörde eingeführt wird, das Fehlt doch noch!

MFG
Raphi


#19, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von stilbruch am 22-Sep-03 um 16:04 Uhr

Wie war da doch der Ursprung, ich hoffe ich kriege es noch zusammen.

Es war einmal ein Kaiser, der hatte ein Schloss.
Damit nicht jeder zu dem Schloss fahren konnte, lies er eine Schrank montieren.
Diese Schranke brauchte nun aber Schrankenwärter.
Für diese Schrankenwärter brauchte man dann aber eine Verwaltung, die diese einteilten, die Löhne abrechneten usw.
Das war auf dauer aber viel zu teuer für den Kaiser, also entlies er die Schrankenwärter.

Ich glaube so fing es an.


Gruß Dirk

Gruß Dirk

"Höööörrr auf miiich, glaube miiiiiieeeerrrrrr,
Augen zuuuuuu, vertraue miiiirrrrrrrr"


#22, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von Marvin am 24-Sep-03 um 00:08 Uhr

Moment .... es geht bei diesem Topik und das ist rein die Umsatzsteuer schon um ein europäisches Thema - denn unsere USt, wie auch alle USt-Gesetze des europäischen Binnenmarktes richten sich nach der "Sechsten Richtlinie zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstatten über die USt".

Es gibt nicht das "deutsche Steuergesetzbuch". Wenn Du mal in den Buchhandel kommst so vergleich mal die Ausgabe von C.H. Beck der Steuergesetze mit der Loseblattsammlung Deutsche Gesetze "Schönfelder" und Du wirst feststellen, dass das Zivilrecht weit mehr Seiten umfasst. Glaub mir ich trage beide "Schinken" täglich mit mir rum.

... und bitte nicht den Medien alles Glauben, es gibt schon noch Leute, die die Gesetze verstehen - nur gibt es halt unterschiedliche Meinungen der Interpretation. Ein weiterer Irrtum besteht darin, dass die steuerberatenden Berufe gegen die Vereinfachung der Vorschriften sind. Ich gehöre dieser Berufssparte an und glaubt mir - auch ich und viele meiner Kollegen wären in vielen Punkten über einfachere und überschaubare Regelungen dankbar.


#23, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von Onkel Juergen am 24-Sep-03 um 00:27 Uhr

>...auch ich und viele meiner Kollegen wären in vielen Punkten über einfachere und überschaubare Regelungen dankbar.

...nicht nur Ihr - auch WIR von der "bösen Gegenseite"... *seufz*


Euer Jürgen

http://schleimspur.de


#24, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von raphi am 24-Sep-03 um 09:40 Uhr

>Es gibt nicht das "deutsche Steuergesetzbuch"

Entschuldigung, ich muß Dir Rechtgeben, es sind nämlich 3 so Schinken plus noch ein paar Zugaben jedes Jahr. Siehe auch Bundessteuerblatt. Aber das muß ich Dir als Experte ja nicht extra sagen.

MFG
Raphi


#25, RE: Freizeitparks: Nachlass bei Steuern
Geschrieben von Marco am 25-Sep-03 um 09:29 Uhr

Letzte Bearbeitung am 25-Sep-03 um 09:31 Uhr ()
Hi Thomas!

>Moment .... es geht bei diesem Topik und das ist rein die Umsatzsteuer schon um ein
>europäisches Thema - denn unsere USt, wie auch alle USt-Gesetze des europäischen
>Binnenmarktes richten sich nach der "Sechsten Richtlinie zur Harmonisierung der
>Rechtsvorschriften der Mitgliedsstatten über die USt".
>

Was ja nicht heißt, dass die Steuerbelastungen in allen EU-Ländern identisch sind (sonst gäbe es weniger Wirtschaftswanderung in der EU).

>... und bitte nicht den Medien alles Glauben, es gibt schon noch Leute, die die Gesetze
>verstehen - nur gibt es halt unterschiedliche Meinungen der Interpretation.

So kann man es auch formulieren.

>Ein
>weiterer Irrtum besteht darin, dass die steuerberatenden Berufe gegen die Vereinfachung
>der Vorschriften sind. Ich gehöre dieser Berufssparte an und glaubt mir - auch ich und
>viele meiner Kollegen wären in vielen Punkten über einfachere und überschaubare
>Regelungen dankbar.

Ja, wenn es um eine Vereinfachung geht, die den steuerberatenden Berufen den Job erleichtert, wären sie dumm, dies nicht zu begrüßen. Wenn es aber darum geht, soweit zu vereinfachen, dass das Gros dieser Leute nicht mehr gebraucht wird, sieht es doch schon ganz anders aus, oder?? Wir dürfen nicht vergessen, dass im Moment viele Privatleute, Besserverdiener und Freiberufler Steurberater in Anspruch nehmen (müssen). Wenn es schon mal so weit vereinfacht würde, dass nur noch mittlere und große Unternehmen "Beratungsbedarf" (dann aber inhouse) haben, während Privatleute, Freiberufler, der kleine Handwerksbetrieb und andere Klein-Unternehmen diese Leistungen nicht mehr benötigen (was ja durchaus von vielen Ökonomen und manchen Politikern gefordert wird), wie viele Deiner Kollegen wären dann von heute auf morgen ohne Job?!

Ich kann das auch ein Stück weit verstehen - da hat man viel Arbeit in seine Ausbildung gesteckt und soll dann "enteignet" werden. Nur ist halt die Frage, was das für eine Volkswirtschaft bedeutet. Die Niederlande haben z.B. ganz massiv reformiert und damit viele Leute verärgert, aber damit haben sie den Staat innerhalb 10-12 Jahre wieder flott gemacht.

Marco