Hallo
Hier mal was Aktuelles von der Pützchens Markt Homepage.
http://www.puetzchens-markt.de
Die Pläne für den Neuner-Looping liegen bereit
Das GA-Mobil machte Station auf Pützchens Markt - Gespräch mit Schaustellern, Polizei, Vereinsvertretern und Verwaltung - Fenninger hatte einen Unfall
Von Cem Akalin
Pützchen. Liebhaber rasanter Fahrten auf Pützchens Markt wurden am Montagnachmittag hellhörig. Peter Barth, Sprecher der Schausteller, kündigte eine Weltneuheit an. Sein Vater, Rudolph Barth, der bereits eine Achterbahn mit fünf Loopings betreibt, plane den Weltrekord zu brechen und eine Bahn mit neun Loopings bauen zu lassen - "wenn die wirtschaftliche Situation in Deutschland besser wird", schränkte Peter Barth ein.
Beim GA-Dialog auf Pützchens Markt: (von links) Günter Dick, Heinrich Hensmann, Peter Barth, Ludger Gerhards, Wilhelm Wester und Manfred Krahe. Foto: Max Malsch
Aber Pläne und Zeichnungen habe der Vater bereits vorliegen, und das sei ein Traum des Seniors. Am Rande des Pützchens Markt trafen sich am Montag Anwohner und Besucher des Rummels beim Dialog des General-Anzeigers am Schnäppchen-Markt.
Zur Diskussion hatte GA-Redakteur Ludger Gerhards neben Barth, den Leiter der Polizeiwache Heinrich Hensmann, Marktleiter Günter Dick, den Leiter der Beueler Bezirksverwaltungsstelle, Manfred Krahe, und Wilhelm Wester als Vorsitzenden der Pützchener und Bechlinghovener Ortsvereine eingeladen. Bezirksvorsteher Georg Fenninger ließ sich entschuldigen. Nach einem Unfall muss er mit einer gebrochenen Kniescheibe das Bett hüten.
Schneller, größer, höher. Was ist noch drin bei den Fahrgeschäften? Die Entwicklung von Technik und Stahlkonstruktionen gehe immer weiter. Gerade in Deutschland, wo laut Barth die besten Ingenieure der Welt dran arbeiten. Grenzen seien kaum noch drin. Aber Kosten. "Das ist kaum noch zu finanzieren", so der Schausteller, der selbst unter anderem das Flying Circus betreibt.
Beispiel Wildwasserbahn: 65 Schwertransporte sind notwendig, um die gewaltige Anlage zu befördern. "Berücksichtigen Sie 20 Mitarbeiter, die die Anlage aufbauen und die ganzen logistischen Kosten, können Sie sich vorstellen, was wir da investieren müssen. Darum: Noch rundere, eckigere oder schnellere Bahnen zu bauen, ist nicht zuerst eine technische Frage."
Neu war wohl auch für viele, dass die Schausteller fast das ganze Jahr durch auf Tour sind. Barth: "Im Dezember/Januar werden die Verträge abgewickelt, und nach Karneval geht es von einem Rummel zum nächsten." Dass da Pützchens Markt zu den Highlights gehört, ist klar. Nicht nur in finanzieller Hinsicht. Denn die Pützchener Megakirmes gilt als die umsatzstärkste Deutschlands. "Aber es ist auch das gewisse Flair, diese Mischung von Garagenausschank, Brauchtum, Pluutenmarkt und Kirmes - das hat seinen ganz besonderen Reiz. Und das Publikum hier ist das freundlichste, das ich kenne", schmeichelte Barth.
Aus dem Nähkästchen plauderten auch Marktleiter Günter Dick und sein Vorgänger, der Leiter der Beueler Bezirksverwaltungsstelle, Manfred Krahe, der das Fest jahrelang organisierte. Kirmesfans dürften etwas neidisch geworden sein, als die beiden Rummel-Experten erzählten, dass Testfahrten und Besuche von Kirmes in der ganzen Republik Teile des Jobs sind. "Wir müssen ja wissen, ob das, was wir hierher holen, auch passt und die Besucher anspricht."
Wann ihm denn besonders schwindelig geworden sei? "Höchstens mal an der Bierbude", scherzte Krahe. Lob für Pützchens Markt gab es auch von "Chef-Sheriff" Heinrich Hensmann. Noch bis vor 20 Jahren habe es kein Pützchens Markt ohne Schießerei oder Messerstecherei gegeben.
Schlägereien gebe es zwar heute auch noch, aber die seien sehr stark zurückgegangen. Und dieses Jahr verlaufe das Volksfest besonders friedlich. Dass die Pützchener - immerhin wird der Jahrmarkt schon seit 636 Jahren veranstaltet - gut mit dem Rummel leben, bestätigte Wilhelm Wester. "Wir freuen uns schon 14 Tage vorher drauf, und der Pützchens Markt ist das das Hauptgespräch. Da wird in den Kneipen gefachsimpelt, man spaziert über das Gelände und schaut beim Aufbau zu und freut sich."
Auch Anwohner Willi Härling bestätigt das. Und dieses Jahr habe es sogar kaum Beschwerden gegeben. Der Stadtverordnete wusste nur von einer, und die wurde gleich am Freitagabend aus dem Weg geräumt. An einer Coctailbar lief die Musik zu laut. Kurzer Anruf, und die Sache war erledigt. Beschwerden? Im Gegenteil. Eine Anwohnerin vom Weidenbach regte sogar an, Pützchens Markt auszudehnen.
(15.09.2003)
Mfg: Ric
