Guten Abend, liebe Gemeinde,

ich würde gerne mal wissen, ob hier wer weiß, wie die Projektierung einer neuer Attraltion so von statten geht.

Also gemäß dem Motto: "Was war zuerst da: das Ei oder die Henne?"
würde mich interessieren, ob der Typ der Attraktion das Theming einleitet oder ob zuerst das Theming da ist und dann der Attraktionstyp entsteht...

Wäre toll, wenn ihr mich an Eurem geballten Wissen teilhaben lassen würdet.

Danke im voraus.

Tatde

Also soviel ich weiss,sind die ersten Gedanken das Theming und dann wird darüber nachgedacht,was für ein Typ von Attraktion denn darein passen würde!

> Also soviel ich weiss,sind die ersten Gedanken das Theming und dann wird darüber nachgedacht,was für ein Typ von Attraktion denn darein passen würde! <

Vorrausgesetzt es gibt überhaupt ein Theming, es soll nämlich auch Parks geben, die klatschen einfach mal nen SLC oder sonst ein Zeug in die Landschaft und fertig iss

Gruss Daniel

Ich glaube da hast du etwas missverstanden: Der EP wird sich sicher nicht gedacht haben, dass ei eine Attraktion zum Thema Daimler Benz bauen wollen und dann mal kurz auf einen Hypercoaster gekommen sind. Oder die MW unbedingt etwas zum Thema Eraser bauen wollte usw.

Gruss
Jakob

AHA....
Du meinst, der EP hat mal angefangen zu bauem und irgendwann, mitten in den Bauarbeiten ist Roland Mack mal aufgefallen, dass es ein Speedcoaster geben könnte und dass Mercedes Benz noch gut dazu passen könnte... Genauso WBMW: Einfach mal nen SLC gekauft und das mit Eraser hat sich dann so ergeben... :p

DAVEREST
www.eurocoaster.net
Eurocoaster Switzerland
"KATUN... Probably the best Coaster in the World..."

>AHA....
>Du meinst, der EP hat mal angefangen zu bauem und
>irgendwann, mitten in den Bauarbeiten ist Roland Mack mal
>aufgefallen, dass es ein Speedcoaster geben könnte und dass
>Mercedes Benz noch gut dazu passen könnte...

Der Europa Park hat, soweit ich es mitbekommen habe, nur vorgehabt die "größte und höchste Achterbahn in Europa" zu bauen. Einem Thema sollte diese eigentlich nicht zugeordnet werden. Es gab auch, bevor bekannt wurde, dass Mercedes als Sponsor eintritt, eine Onlineabstimmung, in der die User abstimmen konnten in welchen Farben der Coaster erstrahlen solle.
Deshalb denke ich, dass der Europa Park nicht von Anfang an das Thema "Motorsport" angepeilt hat.

Wie es bei "Eraser" aussieht kann ich nicht sagen, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass gesagt wurde: "Wir bauen einen SLC, lasst euch mal ein Thema dazu einfallen!" (Mir ist schon klar, dass diese Darstellung ein wenig überspitzt ist.)

Bei anderen Parks bzw. Attraktionen, wie zum Beispiel "Wuze Town" wurde sich sicher zuerst über das Theming Gedanken gemacht und dann hat man dazu passende Attraktionen gewählt.

Wie du siehst, gehen beide Versionen. Und es ist mir eigentlich auch egal, ob zuerst der Attraktionstyp und dann das Theming gewählt wird oder umgekehrt. Wichtig ist doch nur das Ergebnis.

MfG Krummbein123
--Schwarzkopf--Professional Haircare Rollercoaster for you--

Also aus den Büchern, die ich aus dem Disneyland Paris mitgebracht habe, wird (z.B. für Indiana Jones) folgendes Vorgehen geschildert:
1. Grundthema erstellen (hier wurde halt Indy vorgegeben)
2. Ride aussuchen
3. Anhand der Blueprints und kleiner Modelle das/die entgültige Thema(tisierung) erstellen

Hm, und in genau DIESEM Fall kann ich mir das wieder schwer vorstellen, die haben nicht in ihrem übelsten Jahr 93 gesagt "Wir bauen jetzt ne Indy-Attraktion", sondern die haben IMHO eindeutig die Umfrageergebnisse bekommen, daß die europäischen Besucher den Park zu öde finden und haben schnell nen Looping-Coaster nachgeschoben - den ersten in einem Disney-Park. Und ich wette, daß diese Tatsache VOR dem Themeing stand. Das war dann nur noch Formsache aus der Location Adventureland. Sonst wäre auch in alten Entwürfen nicht noch eine Indiana Jones Stunt Show aufgetaucht - das Thema wurde dann eben in dem Coaster verwurstet, weil nichts anderes zur Hand war.
Insofern ist das, was so kolportiert wird wohl auch nicht immer die Wahrheit. Hört sich - gerade bei Disney - aber auch viel besser an, wenn erst das Theming stünde, oder?

Hi,

>und haben
>schnell nen Looping-Coaster nachgeschoben (...)- das
>Thema wurde dann eben in dem Coaster verwurstet, weil nichts
>anderes zur Hand war.
>Insofern ist das, was so kolportiert wird wohl auch nicht
>immer die Wahrheit. Hört sich - gerade bei Disney - aber
>auch viel besser an, wenn erst das Theming stünde, oder?

Mir ist (nicht nur in diesem Thread) schon oft hier im Forum eine gewisse "Empörung" aufgefallen, wenn irgend ein Park die "Frechheit" besass, zuerst eine Attraktion und SPÄTER erst die Thematisierung drumherum zu bauen.

Wozu der Terz? -Wichtig ist doch letztlich eher, dass eine Attraktion (meinetwegen auch etwas später) richtig gut thematisiert wird (lieblos angebrachte Blitzlichter, ein Schrottauto (oder ein Schrott-Flugzeug ) und ein neues Schild sind für mich KEINE Thematisierung).

Gruss
Mat
Ein rrrichtiger Mäuserich

Das Vorgehen bei Disney Imagineering wird derzeit in einer Serie auf http://www.achterbahn-designer.de skizziert -> "Von der Idee zur Realität - Der Rock 'n' Roller Coaster entsteht".

Gruß, Daniel

Letzte Bearbeitung am 26-Jun-03 um 16:45 Uhr ()
Beides kommt vor, aber am häufigsten ist sicher einer Mischung: zuerst überlegt man mal prinzipiell, ob man was Langsames, was Schnelles, etc. haben will, dann das Thema, dann die Technik und dann die Details der Deko.

Um das mal etwas zu verdeutlichen:
Beispiel Droomvlucht (Efteling):
-Zuerst war klar, man will etwas bauen, was die ganze Familie adressiert (also z.B. keine Loopingbahn).

-Als nächstes hat man sich ein Thema ausgedacht: man wollte einen Flug durch eine phantastische Welt simulieren. Dass das Thema ein Flug durch die Traum-Welt der Elfen, Kobolde und Trolle werden würde, war an diesem Punkt nur eine Alternative, aber noch nicht sicher. Das Wichtigste war die "Flug-Erfahrung", also weder Thema noch Technik.

-Dann hat man verschiedene Transport-Typen (Simulator, Gondeln, Boote, klassiche Schienenchaisen, und innovative Neuheiten) auf Realisierbarkeit, Finanzierbarkeit und Themenbezug geprüft. Da man so viel Wert auf das Erlebnis Flug legte und die innovativen Ideen entweder unbezahlbar waren oder die Technik noch nicht so weit war, landete man bei einzeln steuerbaren Gondeln, die sich drehen und Ihre Geschwindigkeit ändern können. Dies entsprach zwar nicht 100%ig den Wünschen, war aber unter den finanzierbaren und technisch realisierbaren Alternativen die, die der Idee des Fliegens am nächsten kam. Dass man in diesem Stadium immer wieder Ideen über den Haufen wirft (oder für spätere Neuheiten im Hinterkopf hält) ist nichts ungewöhnliches. Wenn von 100 Ideen eine brauchbar, finanzierbar und realisierbar ist, kann man schon froh sein...

- Mittlerweile arbeitete man dann weiter das Thema aus und kam auf solche Ideen wie die Schlusshelix.

- Jetzt wo Thema und Technik standen, ging es daran, mit Skizzen und Modellen die Detailausarbeitung zu beginnen.

Dieses Beispiel zeigt, dass man die einzelnen Schritte nicht immer so sauber trennen kann, sondern dass sie oft Hand in Hand gehen. Und manchmal ist halt die erste Idee ein Thema oder eine Erfahrung und manchmal ist die erste Idee halt "Wir wollen einen Freefall" und danach überlegt man ein Thema.

Marco