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Beitrag Nr.: 4118
#0, Anwalt will hohes Schmerzensgeld
Geschrieben von Coasters am 10-Feb-03 um 04:42 Uhr
Schwerer Unfall auf Kinderkarussell in Freizeitpark: Betreiber zu Geldstrafe verurteilt

Der Junge aus Wilhelmshaven kann sich nur auf Krücken oder im Rollstuhl bewegen. Er schwebte zwei Wochen in Lebensgefahr.

lni Wittmund/Wilhelmshaven. Nach einem schweren Unfall auf einem Kinderkarussell hat das Amtsgericht Wittmund den Betreiber wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 4800 Euro verurteilt. Gegen das Urteil hat der 52 Jahre alte Angeklagte bereits Berufung eingelegt, teilte gestern ein Justizsprecher mit. Der Unfall hatte sich am 30. März vergangenen Jahres im Freizeitpark Lütgeland in Wittmund-Altfunnixsiel ereignet.

Ein elfjähriger Junge aus Wilhelmshaven war mit einem Fuß in den Antrieb des Karussells geraten. Dabei wurde ihm das rechte Bein aus dem Rumpf gerissen. Weitere schwere Verletzungen trug er am gesamten Oberkörper und an den Armen davon. Der Anwalt des Opfers will Schadenersatz und Schmerzensgeld in sechsstelliger Höhe beim Park-Betreiber und beim Kreis Wittmund verlangen. Möglicherweise werde er auch den Hersteller verklagen. Der Junge kann sich nur noch auf Krücken oder im Rollstuhl bewegen.

Wie er hinter den 98 Zentimeter hohen Absperrzaun geraten war, sei unklar, teilte der Anwalt mit. An den Hergang des Unfalls könne sich der Junge nicht mehr erinnern. Vermutlich sei er durch eine Lücke zwischen Zaun und einem für Fahrgäste zugänglichen Laufsteg geschlüpft. Andere Kinder hätten dann, ohne die Gefahr zu erkennen, das Selbstbedienungs-Karussell gestartet.

Nach den Angaben des Anwalts hatte der Betreiber das Karussell 1999 ohne Behördengenehmigung oder Anmeldung in Betrieb genommen. Nach dem Unglück habe der Kreis die Anlage mehrere Monate stillgelegt. Dann sei der Betrieb mit der Auflage wieder genehmigt worden, das Karussell ständig zu beaufsichtigen. Strafrechtliche Ermittlungen gegen zwei Mitarbeiter der Kreisverwaltung wurden von der Staatsanwaltschaft Aurich eingestellt. Bereits im Juni 2001 hatte es in Minden (Nordrhein-Westfalen) einen Unfall in einem Karussell gleicher Bauart gegeben. Dabei war ein Zwölfjähriger getötet worden.

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Sebastian Horacek alias Coasters

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