Halli-HalloIch hätte da einen kleinen Bericht über meinen Besuch von Six Flags Great America für euch. Leider hat meine Digitalkamera den Hinflug nach Chicago nicht so gut wie ich überstanden, so das ich leider nur eine verbale Beschreibung des Parks wiedergeben kann, sorry for that.
Am zweiten Wochenende nach der Saisoneröffnung und eine Woche nach dem tödlichen „Kaugummiunfall“ bin ich mit meiner Freundin um 8.30 Uhr am Parkeingang angekommen. Die imposante Skyline sieht man schon von weitem, überall Schienenverläufe in den verschiedensten Farben. Aber zuerst die horrende Parkgebühr von 10 Dollar für unseren Mietwagen abgedrückt (wer beschwert sich da noch über die Gebühren in europäischen Parks?) und die Karten gekauft. Noch ein kleiner Tipp: Man kann 10 $ sparen, wenn man eine Getränkedose an der Kasse abgibt. Die Dosen habe ich in den USA von Coca-Cola für die Six Flags Gruppe gefunden (definitiv für Great America, Saint Louis & New Orleans).
Der Park war um diese Zeit schon geöffnet, die Bahnen fuhren aber erst ab punkt 9.00 Uhr. Bei Superman-the ultimate Flight war schon eine lange Schlange, so dass wir erst in den hinteren Teil des Parks gingen.
Erste Bahn: Vertical Velocity; der absolute Hammer. Ich hatte von der Bahn nicht viel erwartet, das sie ja nur ein großes U als Strecke ist. Aber die Beschleunigung aus der Station ist genial, zu dreiviertel den verdrehten Frontturm rauf, rückwärts weiter Beschleunigung und komplett den Backturm rauf – in der Frontrow freie Sicht auf den See unter einem – zurück durch die Station und den verdrehten Turm komplett erklimmen und das Gefühl haben, gleich über das Ende hinauszuschießen... Dann noch zurück und auf dem hinteren Turm noch ein kurzer Stop in der Senkrechten, dann noch einmal den Frontturm und per Magnetbremsen zurück in die Station. Gleich am Anfang eine große Überraschung, V2 ist in meinen Augen der Knaller.
Dann den Vater aller Batman-Klone: Immer wieder eine schöne und intensive Fahrt, allerdings haben sich jetzt auch schon im Laufe der Jahre ein paar Schläge im Streckenverlauf ergeben. Die Radverkleidungen von beiden Zügen lagen im Servicebereich.
Iron Wolf: Netter Stand-Up Coaster, allerdings verteilt er doch die eine oder andere Ohrfeige, vor allem im Corkscrew.
American Eagle: rote Seite fährt vorwärts, die blaue Seite rückwärts die hölzerne Out- and Backstrecke. Ein klassischer Woodie, der rüttelt und schüttelt und durch die parallelen Tracks und der gleichzeitigen Abfertigung der Züge eine lustige Rennatmosphäre aufkommen lässt. Bei mehreren Fahrten kann es zu Kopfschmerzen kommen;)
Dann auf zu Deja Vu: Große Enttäuschung, ein Schild vor dem Eingang „Achterbahn nicht in Betrieb“. Dann ein Blick in die Station und den Grund erkannt. Es existierte kein Zug, die Station war komplett leer. Schade, also keine Fahrt und nur ein paar wehmütige Blicke. Die Bahn hätte ich gerne erlebt.
Dafür lief aber Raging Bull, den wie dann als nächstes testeten. Ziemlich imposantes Erscheinungsbild, der Wartebereich lässt einen die ganze Strecke überblicken und die Vorfreude steigen. Rein in die vom Silver Star bekannten Sitze, Bügel runter und durch eine kleine „Runter-rauf-Kurve“ 180° zum Lifthill. Dann die Fahrt, und die kann sich sehen lassen. Runter, rauf, überhöhte Kurve, runter, Airtimehügel, langgezogen hohe Kurve usw. Sehr viele verschiedene Streckenteile, keine Langeweile und zum Schluss noch zwei Highspeed Helix, die sich aber sehr angenehm fahren. IMHO gewinnt diese Bahn deutlich im Vergleich mit Silver Star, auch wenn der Predrop für einen Speedcoaster doch nicht so richtig passt.
Demon: Ganz normale Loopingbahn von Arrow mit zwei Loops und zwei Corcscrews. Lustig aber ist die an einem großen wasserspeienden Schädel vorbeiführende Einfahrt in die Corcscrews.
Viper: Woodie mit einem hohen Spaßfaktor. Vom Layout her ein wenig vergleichbar mit „Wild Wild West“, allerdings verhaut die Viper einen nicht ganz so doll.
Whizzer: Schwarzkopf Klassiker und nach all den Jahren immer noch Top in Schuss. Helix-Lifthill, rasante Abfahrten und das „hintereinandersitzen“ ohne Bügelsicherung erhöht doch noch etwas den Thrill. IMHO eine gute Entscheidung, den Whizzer im Park zu behalten und die Shockwave für Superman zu opfern...
Und zu Superman – the ultimate Flight nun ein paar Worte. Ich hatte sehr hohe Erwartungen an meine erste Fahrt mit einem „Flyer“ überhaupt, und durch die Wartezeit von knapp über einer Stunde durch das Streckenlayout wurde diese Erwartung auch noch erhöht. Als wir dann endlich die Station erreicht hatten und unter viel gekreische in die Flugposition gebracht wurden und den Lifthill hinauffuhren war ich aber nur noch begeistert. Die Position ist genial, der Lifthill kommt einem sehr hoch vor und die Abfahrt sowie die Einfahrt in den Pretzelloop sind geil. Dann die Kurven nach dem Loop, die für mich den besten Streckenabschnitt ausmachen und der Spin – Schlussbremse. Kurze, aber supergeniale Bahn, viel Fun und noch mehr Thrill und das alles kombiniert mit einer butterweichen Fahrt ohne Schläge, das ist meine Beschreibung von Superman.
Zuverlässig scheint die Bahn auch zu sein, ich habe nur eine kurze, zehnminütige Unterbrechung mitbekommen. Ob die Bahn eine neue Hebe- und Senkmechanik hat kann ich nicht sagen, da mir der Vergleich zu anderen B&M Flyern fehlt. Das Onridebild wird aber leider in der Rückenposition im Loop geschossen und sieht daher ziemlich blöde aus. Da sollte noch etwas getan werden, da gibt es bessere Positionen im Layout für eine Onridekamera.
Nachdem wir dann auch noch mit dem Juniorcoaster im Kinderland gefahren sind hatten wir dann alle geöffneten Bahnen durch und haben noch den Giant Drop ausprobiert. Netter und bekannter Drop von Intamin mit Vierer-Sitzreihen.
Für die Waterrides war es leider etwas zu kalt, was aber die Amerikaner nicht davon abhielt, sich im Rafting oder Flumeride zu duschen oder auf der Brücke der Tidalwave auf ein Boot zu warten. Gegen Abend haben wir dann viele vor sich hinbibbernde Amis gesehen... aber auf soaken stehen sie ja wohl total.
Alles in allem ein schöner Tag im Park. Alle geöffneten Bahnen fuhren mit maximaler Kapazität (Raging Bull mit drei Zügen!!!) und bis auf Superman waren die Wartezeiten erträglich. Ein Minuspunkt war allerdings, dass noch keine einzige Show aufgeführt wurde, nur ein paar Characters liefen herum. Die Themenbereiche sind erkennbar, aber nicht mit anderen Parks vergleichbar.
Übrigens waren an allen Attraktionen neue Schilder angebracht, die explizit das Essen und das Kaugummikauen während der Fahrt verbieten.
Wenn man mit dem Anspruch nach Great America kommt, einen ganzen Tag Coasters & Thrill zu erleben, wenn man gerne auf oder unter der Schiene, stehend, sitzend oder fliegend, mit Schulter-, Becken- oder ohne Bügel Achterbahn fährt ist man hier genau richtig. Ich habe den Tag jedenfalls genossen und war nur ein kleines biserl traurig wegen Deja Vu.
Das soll mein Bericht gewesen sein. Von Chicago aus bin ich dann noch weiter über New Orleans nach Tampa und Orlando. Aber das soll dann ein anderer Erlebnisbericht werden.
Hoffentlich hat es etwas Spaß gebracht ihn zu lesen. Für Fragen, Kritik und Anregungen stehe ich natürlich zur Verfügung.