Das vergangene Pfingst-Wochenende haben wir genutzt, um unter den inzwischen etwas gelockerten Corona-Bedingungen endlich mal wieder eine kleine Tour zu unternehmen. Erste Station und für mich wichtigstes Ziel sollte bereits am Freitag Winterberg sein. Wo sonst befinden sich auch noch 3 rote Punkte auf einem Haufen…
Dank Überstunden der Freundin und absolutem Verkehrschaos in Mz/Wi kamen wir doch gut eine Stunde später an als einkalkuliert. Also haben wir gar nicht mehr versucht die Kappe anzufahren, sondern sind direkt zu den beiden Rodelbahnen gefahren, die eine Stunde länger laufen sollten.
Vom Parkplatz aus muss man zunächst ein paar Meter hinunter in das Tal laufen. Corona-gerecht wurden hier natürlich getrennte Ein- und Ausgänge geschaffen:
Beginnen wir mit dem Schanzen-Wirbel, dem Wiegand Alpine-Coaster:
An der dortigen Kasse gibt es die Tickets für beide Rodelbahnen, die Fahrten können dann beliebig an beiden Bahnen verfahren werden.
Auf zum Einstieg. Die Schlitten im Kreisel warten schon darauf gefahren zu werden…
Hinauf geht es per Lifter. Oben angekommen sind die ersten Meter heftig per Magnetbremse gebremst, dann beginnt die eigentliche Abfahrt. Natürlich auch per Magnetbremse überwacht.
Die obere Streckenhälfte im Überblick:
S-Kurve nach dem Kreisel:
Durch einen kleinen Tunnel unter dem Feldweg hindurch:
Aus dem Tunnel heraus bietet ein Verkehrsspiegel einen Blick um die nächste Kurve auf die Strecke:
Nach einem Stückchen gerade und einer weiteren Kurve rauscht man schon recht früh in die kräftige Magnetbremse. Auch der Ausstieg besteht nur aus Magnetbremsen:
Was war das denn jetzt? Kurz, uninteressant, gebremst. Und weil die Bahn eh schon so kurz ist, belegt man noch den Anfang mit Schrittgeschwindigkeit-Bremsen und lässt die Endbremse schon viel zu weit vor der Station beginnen. Sorry, so eine Bahn braucht kein Mensch…
https://www.youtube.com/watch?v=DxRUqcnEUy8
Toll, und gegenüber steht jetzt noch so eine Mini-Bahn, dachte ich noch während der Abfahrt…
Übrigens, wer sich über das Luftbild gewundert hat: Auf die Sprungschanze oben auf dem Gipfel kann man gegen Münzeinwurf rauf.
Blick hinüber zu den anderen Schanzen und Liften:
Aber wieder zurück zu den Rodelbahnen; die Brandauer-Bahn namens Herrloh Blitz fehlt ja noch:
Eingang zur Abfahrt:
Neue Fußschlaufen, damit bloß niemand mehr seinen Fuß in die Schiene bekommen kann… Stört beim fahren aber absolut nicht, ist nur etwas unbequemer einzusteigen. Vorne rechts steht noch der Mitnehmer heraus, der sich am Liftseil einklinkt, das bei Brandauer ja neben der Schiene verläuft:
Um die Kurve zum Lift führen noch diese Förder-Rollen:
Bergstation des Lifts:
Warum hat Brandauer eigentlich den Lift auf ganzer Länge mit diesen Plexiglasabdeckungen überdacht? Die vibrieren immer schön mit.
Hier geht die Abfahrt dann richtig los:
Die Strecke im Überblick (und wer genau hinschaut kann vorne auch noch den Lift des Alpinecoasters erkennen. Im Tal kommen dann beide Bahnen mit ihren Stationen zusammen):
Am Bahnende gibt es wieder die lustige Brandauer-Besen-Bremse:
Der Ausstieg befindet sich auf den angetriebenen Förderwalzen:
Ui, da hatte ich mich vom Schanzenwirbel eben zu weit schon runterziehen lassen… Der Herrloh-Blitz ist zwar auch seeeehr kurz, aber er macht dank der rustikaleren Fahrweise der Brandauerbahn dann doch Spaß.
https://www.youtube.com/watch?v=svPA5nW8njQ
Neben/über der Brandauer-Bahn wird übrigens gerade eine weitere Sommer-Attraktion gebaut, eine Zip-Line. Die Fundamente sind schon gegossen:
Die Teile liegen schon am Parkplatz:
Wir sind dann noch mal kurz zur Kappe rüber, aber natürlich war schon alles zu.
Also haben wir es uns erst mal bequem gemacht. Anna musste noch an einer Video-Konferenz teilnehmen. Ich habe die Zeit für die Fotos genutzt und bin auf die Schanze hinaufgestiegen und beide Rodelbahnen abgegangen.
Für die Nacht sind wir dann auf einen kostenlosen Platz in der Nähe von Winterberg gefahren:
Mit Aussicht:
Am nächsten Morgen stand dann noch die Kappe in Winterberg auf dem Programm. Die Station der Fly-Line liegt direkt unterhalb der Sesselliftstation:
Jeder darf einen Sitz-Sack anziehen:
Dieser wird dann in die zwei Karabiner der Fahrgestelle eingehängt:
Und dann kann die Abfahrt beginnen:
Anders als man sich das vielleicht vorstellen mag, ist diese aber ganz sanft und gemütlich, da stark gebremst! Eine gemütliche Aussichtsfahrt also. Dabei habe ich mich das ein oder andere Mal auch um die eigene Achse gedreht, die Aufhängungen sind offenbar zu eng zusammen, um das zu verhindern. Ob man das aber für 12,00 nochmal machen muss, weiß ich nicht. Leider hat mein Akku bei der Abfahrt den Geist aufgegeben, deshalb fehlt das letzte Stückchen:
https://www.youtube.com/watch?v=cI9VmyN5wiI
Auf einer Plattform noch etwas oberhalb des Sesselliftes im Wald steigt man bereits aus:
Die Sitze werden etwas zusammengepackt und rollen dann ohne Fahrgast weiter zur Sessellbahn:
Zu Fuß geht es dann also für die Fahrgäste hinunter zum Sessellift, der einen wieder nach oben bringt.
Über Land, am Edersee entlang fuhren wir an dem Tag langsam weiter Richtung Kassel.
Sonntag wollten wir uns dann eigentlich mal den Herkules samt der historischen Wasserspiele ansehen. Aber auch diese sind als Corona-Vorsorgemaßnahme leider angestellt.
Ein Abstecher nach Hessisch-Lichtenau. Nettes Städtchen:
Hach, ist das schön, wieder unterwegs zu sein!
Am Montag wollten wir mehr oder weniger auf dem Rückweg dann eigentlich noch zwei weitere Rodelbahnen ansteuern…