Am Sonntag machte ich mich auf Tour, um einige Sommerrodelbahnen anzufahren, die ich noch nicht kannte.
Der Wetterbericht war zwar nicht besonders gut, aber am Vorabend sah es noch danach aus, dass ich vor der Regenfront her fahren könnte. Wie angekündigt regnete es am morgen gegen 5:00 bei Abfahrt in Mainz bereits in Strömen. Aber nord-östlich sollte es noch etwas besser sein…

Tatsächlich ließ der Dauerregen schließlich nach und es tauchten Lücken zwischen den Wolken auf. Aber 2-3 km vor dem ersten Ziel begann es dann wieder zu tröpfeln.
Erste Rodelbahn sollte eigentlich die Sommerrodelbahn am Affenwald in Straußberg sein:

Der Betreiber erzählte, dass es wohl gerade eine Viertelstunde zuvor angefangen hatte zu regnen, davor war es noch trocken… so ein Mist!
Also konnte ich nur Rodelbahn gucken:

Bei den anderen vier Rodelbahnen im Umkreis, die ich eigentlich besuchen wollte, würde es nun wohl wettermäßig nicht besser aussehen. Also wurde der Tourplan kurzfristig über den Haufen geworfen und nun als Ziel Berlin ins Auge gefasst. Eine weitere Rodelbahn in Nordsachsen lag da noch gut auf dem Weg und dort sollte es auch aktuell noch sonnig sein…

Nachdem mir das Wetter bei den Rodelbahnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, wurde eben spontan umgeplant und Berlin als Ziel auserkoren. Wobei ich gestehen muss, dass ich Berlin auch schon ursprünglich im Hinterkopf hatte, dann aber eher als Abendprogramm im Anschluss.

Auf der Fahrt nach Berlin habe ich im noch sonnigen Sachsen noch eine Rodelbahn angefahren, stand dort aber vor verschlossener Tür. Man öffnet dort grundsätzlich erst nachmittags. Vielleicht kann ich das ja auf dem Rückweg noch einmal probieren, wenn das Wetter so lange noch hält…

In Berlin war natürlich das Deutsch-Amerikanische-Volksfest in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs das Ziel. Durch die spontane Umplanung hatte ich den Platz noch nicht im Navi drin, doch der Straßenname war schnell gefunden und eingetippt… Kann ja keiner Wissen dass es in einem Vorort Berlins noch eine gleichnamige Straße in einer Einfamilienhaussiedlung gibt
Also das Ziel im Navi auf Berlin Hbf ändern und dann war der Platz nicht mehr zu verfehlen. Direkt neben der Kirmes kann man auf dem kostenpflichtigen Parkplatz parken.
Am Eingang muss man dann, wie es auf vielen ostdeutschen Volksfesten, insbesondere in Berlin, üblich ist, Eintritt bezahlen. Bei einem Hilfsarbeiter ohne jegliche Deutschkenntnisse. Nicht einmal die Zahlen, ob man ein oder vier Tickets wollte, verstand der…

Endlich drin, noch nichts gefahren oder gemacht, aber schon 5 (?) Euro ärmer. Ein kleiner Rundgang:

Mh, na ja, also…professionell und schön ist anders…

Oh, in Deutschland gibt es jetzt auch diese minimalistischen Container-Kisten?

Ich geb´s zu, das war für mich der Hauptgrund nach Berlin zu fahren:

Die letzte mir noch fehlende reisende Achterbahn in Deutschland (wenn man mal von der angekündigten Tom der Tiger absieht, von der ich aber noch kein Lebenszeichen gehört habe, nur eine Absage).
Der Rückweg des Rundgangs ist dann der „amerikanische Teil“:

Da hat mir das kleinere Deutsch-Amerikanische-Freundschaftsfest in Wiesbaden aber deutlich besser gefallen. Dort war „amerikanisch“ deutlich authentischer.

Nach diesem Rundgang ging es dann nun schon wieder langsam Richtung Heimat. Allerdings mit einem zweiten Versuch, noch wenigstens eine Rodelbahn an dem Tag fahren zu können…

Auf dem Weg nach Berlin hatte ich in Torgau vor verschlossenen Türen gestanden, weil man dort nur Nachmittags öffnet. Und an Wochentagen außerhalb der Ferien ist komplett geschlossen. Da es aber keine Homepage oder irgendwie verfügbare Informationen gab, konnte ich das natürlich nicht wissen.

War aber nicht schlimm, auf dem Rückweg bin ich dann eben wieder hunderte Kilometer Landstraße über Torgau gefahren (dann kann ich wenigstens nicht so wie auf der Autobahn rasen und spare Sprit ).

Außer der Rodelbahn gibt es hier noch einen Kanuverleih (habe ich gar nicht gesehen) und ein Bungeetrampolin, welches ich vergessen habe zu fotografieren. Wenigstens vom Minigolfplatz habe ich ein Foto:

Und dann ist da noch die Rodelbahn:

Hier gibt es vom Betreiber immer eine gründliche Einweisung für die Kids:

Außergewöhnlicher Typ, aber durchaus nett. Die Fahrt kostet regulär 1,00, mit Zehnerkarte nur noch die Hälfte und allgemein nimmt man es nicht übergenau und gibt auch mal noch ein oder zwei Fahrten dazu. Ich als Erwachsener durfte sogar ganz umsonst fahren. Und als er danach meine Geschichte hörte und wo ich herkomme, hielt er mich sicher für den noch seltsameren Typen

Die Rodelbahn in Torgau müsste die einzige Wiegandbahn ohne technischen Lift sein. Das bedeutet, man muss seinen Bob selbst bergauf ziehen. In den Rädern sind Rücklaufsperren integriert, so dass die Schlitten nicht rückwärts wieder den Berg hinunterschießen.

Oben noch um eine fast ebene 90-Grad-Kurve…

…und schon beginnt die Abfahrtsstrecke:

In der dritten (und gleichzeitig letzten) Kurve gibt es einen Fotopunkt:

Ende der Strecke:

Der Ausstieg befindet sich auch bei dieser kleinen und einfachen Bahn aus

Die ganze Fahrt gibt es hier wieder im Video:
https://www.youtube.com/watch?v=HzeYHPXtku4

Das ist sicherlich keine Bahn, die man unbedingt als Erwachsener fahren müsste. Für Kinder ist es aber trotzdem eine nette Anlage, die mit Minigolf, Kanu und Trampoline auch noch weitere Beschäftigung bietet und sich für Kindergeburtstage oder ähnliches sich durchaus auch gut eignet.