Letzte Bearbeitung am 18-Jul-13 um 14:51 Uhr ()
ToverlandIch bin ja durchaus schon länger ein Fan des Toverlandes in Holland. Spätestens seit Eröffnung der zweiten Spielhalle ist das Zauberland von Toos Toverhoed mehr als nur eines dieser inflationär eröffneten Spieleländer.
Und allerspätestens seit diesem Jahr, mit Eröffnung des Magische Vallei, darf man das Toverland durchaus als vollwertigen Freizeitpark bezeichnen, den man - wie sich bei unserem Besuch herausstellen wird - so richtig an einem Tag nicht mal mehr schafft. Jedenfalls, wenn man Kinder dabei hat, für die allein schon die Entdeckung eines Seilbahnspielgerüstes schon eine Attraktion ist, und somit Zeit braucht.
(c) Webseite toverland.nl
Lange Abende in Sevenum
Gut, dass es davon seit dem 8. Juli und noch bis zum 16. August jeden Tag bis 20 Uhr eben genug Zeit gibt. Und bis zum Ende des Aktionszeitraums mittwochs sogar bis 23 Uhr. Irgendwie scheint der Mittwoch in Holland ein besonderer Feiertag zu sein, denn auch die Walibis auf dem Flevopolder machen ja solche verlängerten Sommerabende unter der Woche.
Jedenfalls ist es etwas ganz Besonderes, einen solch langsam ausklingenden Sommertag bis spät in die Dunkelheit zu erleben. Sei es bei einer Nachtfahrt der drei Outdoor-Achterbahnen, auf dem Rafting, oder einfach nur an einer gemütlichen Stelle, mit etwas zu trinken oder zu essen. Oder so wie bei mir, der ja Kind genug ist, sich auch spätabends noch die Schuhe von den Füßen zu schießen, um barfuß im Wasser rumzumatschen und zuwaten.
Gastronomie
Was das Thema Gastro angeht, ich hätte nicht gedacht, dass sich das Toverland eines Tages mal verbessern würde. Bei mir stand das immer in der Rubrik: Mies, langsam, zu teuer. Doch mit der Eröffnung der Katara Plaza (quasi einer Mini-CocaColaOase wie im Centro) in einer großen urigen Tikihütte, hat es sich doch deutlich verbessert. Klar, es gibt weiterhin "nur" Junkfood, wie etwa Burger, Sandwiches, Pannekoeken und Swirleis - aber! Es wurde entzerrt, in dem jedes Angebot seinen eigenen Tresen bekommen hat, bei den Burgern zB bekommt man Pieper, der einen ruft, wenn das Essen fertig ist. Kein Rumgestehe mehr, sondern bequemes Warten am Platz. Super.
Und auch die Preise liegen in einem Bereich, mit dem ich durchaus leben kann: Burgermenü mit Fritten, Cheeseburger, Mayo und einem Softdrink 8,50. 0,5l Wasserflasche 2,25. Kinder-Eisbecher mit Softeis und Swirltopping nach Wahl 1,75. Softeisbecher Erdbeereis mit Sauce im 0,25l Becher 2,25. Espresso (gut!) 1,70. Dazu kommt die Cocktailbar an den Midzomaravonden, an denen es Karibische Drinks zu ebenfalls annehmbaren Preis gibt, und die erst recht dazu verleiten, hier den Sommerabend zu genießen. All das ist zwar nicht die Neuerfindung des Rades, aber mit eben der genannten Entzerrung und dem auch im Park erweiterten Angebot (Twisterkartoffeln am Spieß, Slush, usw) tatsächlich als in Ordnung zu bezeichnen.
Magische Vallei
Der in diesem Jahr neueröffnete Themenbereich hat mich schlichtweg von den Socken gehauen, und zwar aus mehreren Gründen. Zuerst einmal: Er ist riesig. Rein flächentechnisch kommt das wohl nah ran an eine Verdopplung des Bisherigen. Dann die immense Bepflanzung und Begrünung in Kombination mit den aufwendigen Natursteinarbeiten. Ich möchte nicht die arme Sau gewesen sein, die tausende Setzlinge in die Erde pflanzen, oder eben tausende Felsbrocken vom LKW hieven musste.
Natürlich ist auch die Attraktionsauswahl, mit den beiden Zugpferden Spinningcoaster Dwervelwind und dem Rafting Djengu River (übrigens, netter Fehler im deutschen Parkplan - wenigstens steht da nicht "Ringhoff ist ScheiBe" )
sehr ausgewogen und gut verteilt. Echtes +1 ist dabei die Thematisierung der beiden Stationen der Achterbahn und des Raftings, mit eigentlich eher "einfachen" aber guten Effekten. Einen Einwand habe ich allerdings: Dwervelwind ist tatsächlich gut 100 Meter zu kurz. Gerade richtig eingegroovt in die soundunterlegte Fahrt, ist sie auch schon wieder zu Ende, und viel zu viel des noch vorhandenen Schwungs wird in sinnlose Wärme in der Bremse umgewandelt. Nun gut - bedauerlich zumindest aus Erwachsenensicht. Ich glaube, Kinder sehen das nicht so wie wir Coasterfritten.
Aber am meisten gefällt mir als Wasserkind die konsequente Weiterführung der Einbindung des nassen Elements, mit dem man hier an vielen Stellen auch in körperlichen Kontakt treten kann. Gerade an so heißen Sommertagen wie im Moment bin ich ja ein großer Freund von "Schuheaus", auch wenn mich dafür mancher komisch anguckt...
Krönender Abschluss ist natürlich in der Dunkelheit die beleuchtete Fontänenshow Kantara: Kompakt, gut durchdacht und mit dem Riesenvorteil, dass man ganz nah rankommt. Genau in der richtigen Größe für das Toverland und mit acht Minuten auch genau auf den Punkt.
Fazit
Toll. Wirklich einfach bezaubernd. Gerade an einem langen Mittwochabend wie ein Extratag Urlaub unter der Woche. Und mit einem Eintrittspreis von 17,50 (16,50 online) Euro ab 16.00 Uhr auch mit einem sehr guten Preisleistungsverhältnis. Ich würde es auf jeden Fall sofort wieder tun. Und ich glaube, das dauert gar nicht mehr allzu lange...
Gruß
Marcel