... Wochenende der europäischen Vielfalt! Zwei Kirmessen, zwei Freizeitparks, eine Sommerrodelbahn, ein Kletterwald. Und das beste daran: Alles neu für uns Naja, bis auf die Lingener Kirmes, da waren wir vor ein paar Jahren schon mal. Aber Kirmes Lingen, Kirmes Wietmarschen, Avonturenpark Hellendoorn, Attractiepark Slagharen, und Sommerrodelbahn Surwold nebst dazugehörigem Kletterwald - das war schon was! Bei dem Kaiserwetter und der vielen freien Zeit auf jeden Fall ein Saisonschlußknaller für uns!

Berichte folgen unter diesem hier, thematisch sortiert.

Gruß
Marcel

Herzlich willkommen auf der Lingener Herbstkirmes, oder wie der Einheimische zu sagen pflegt: Auf der Welte Leistungsshow. Hier in der Geburtsstadt Theo Lingens stehen so viele Geschäfte von Welte (alle?) auf dem neuen Kirmesplatz und hier wird so viel Umsatz gemacht, dass die Schaustellerdynastie nicht wie andernorts mit dem LKW anreist, sondern stilecht mit den familieneigenen Jachten.

Okay, das war natürlich nur ein Spaß. Es ist zwar sehr viel Welte vertreten, und nach dem vierten Geschäft habe ich aufgehört zu zählen. Doch das Foto zeigt einfach nur den Blick vom Alten Hafen, an dem man quasi 97,38 Meter entfernt vom Platzzugang kostenlos parken kann. Außerdem ist die Schaustellerei ein knallhartes Geschäft usw und ob man sich davon eine Jacht leisten will und kann... lassen wir das!

Schauen wir stattdessen lieber auf den Platz, der für die Größe der Stadt Lingen wirklich ausgewöhnlich hübsch daher kommt - gut strukturiert ist, fest installierte Toiletten hat und überhaupt wirklich ein toller Platz ist. Ich war jetzt zum zweiten Mal dort und angesichts eines solchen Anblicks

vermisse ich selbst als Großstadtkirmeskind die Grandplätze kein Stück. Es ist ja durchaus von Vorteil, wenn man für zwei Umläufe keinen Extratag Urlaub nehmen muss. Wenn jetzt nicht das leidige Gastrothema wäre, könnte man fast sagen, Lingen orientiert sich an dem Motto

Wie gesagt, bei der Gastro ist das so eine Sache. Klar, es gibt Langos, Frozen Yoghurt, Champignons, Hot Dogs, Kirmeseis, Süßwaren usw - alles auch in guter bis hervorragender Qualität. Aber liebe Lingener: Bei euch auf der Kirmes mal einfach eine Bratwurst zu kaufen, die nicht erst in vier Zentimeter hohem Fett zu Tode frittiert wurde, ist offensichtlich unmöglich. Auch im Bereich "Dinge aus dem Meer, lecker und adrett" klafft eine deutliche Marktlücke. Vielleicht bin ich da wieder zu viel Großstadtkind - aber statt drei Schaumwaffelbuden mit Vorkonfektioniertem mal ein Schwenkgrill und eine mit Herzblut betriebene Fischbude - es wäre ein Traum!

Aber gut - es ist ja nicht so, dass man über Gebühr dürsten oder des Hungers darben müsste. Dazu später nochmal mehr. Wichtig ist ja auch die Abteilung "was fahren". Schaun mer mal, was es so gibt:

Fast, aber nur fast, hätte ich den Platzhirschen vergessen. Das ist nämlich wider Erwarten nicht der Breakdancer, der dieses Jahr am hinteren Ende neben dem Riesenrad zu stehen kommt, sondern der Top Spin auf dem Premiumstandplatz gleich vorne am Eingang am einzigen Abzweig auf dem Platz. Mein lieber Herr Gesangsverein, ich habe selten einen so gut bedienten Top Spin gesehen, an dem der Reko zwar bei der Rekommandierung eher naja ist, aber beim Spiel mit den Knöpfen und Reglern und Wasserdüsen echt alles rausholt. Alleine die Standflips zu sehen ist absoluter Zucker, und hey, wir sind hier in Lingen und nicht irgendwo in der großen Welt!

Außerdem tut er nach erfolgreicher Tortur sowohl der Landjugend als auch den daheim wartenden Eltern einen großen Gefallen getan: Heute muss niemand ungewaschen ins Bett!

Jaha, sie wissen schon was kommt. Auf dem Land ist Samstagabend...

WASCHTAG!

Schön den Hals waschen...

Auch hinter den Ohren!

Wie, schon fertig?!

Na-hain! Zähneputzen!

Allgemeine Gesichtskontrolle

Ist recht - so dürft ihr jetzt ins Bett

Bleiben noch die anderen Belustigungen und Leckereien

Und das aller-aller-aller Wichtigste. Die gebrannten Mandeln für den daheimgebliebenen Schwiegervater. Auf der Lingener Kirmes gibt es jemanden, der macht die tatsächlich noch frisch, im laufenden Betrieb und von Hand. Keine Vorfertigung, kein Plastiktütenkram und auch keinen Tumbler (also ne Maschine, die die Mandeln rührt). Hier gibt es ausschließlich super-extra-mega-frische Mandeln mit einer unglaublich guten Rezeptur. Erkennbar eigentlich ganz einfach: Der einzige Mandelstand mit einer gut sichtbaren Warteschlangen - das ist Grimmer Mandeln und da ist man richtig!

So, Schluß, aus, Feierabend. Die Kirmes geht zwar noch bis zum morgigen Dienstag, den 4. Oktober. Aber wir haben uns ja auf den Weg gemacht, die europäische Vielfalt zu entdecken. Tschüss Lingen, und: sehen wir mal weiter!

Hi.
Sehr sehr schöne Bilder.
Da war ich gestern auch noch. Was richtig gut besucht war, waren gestern die Geisterbahn und die Enterprise.

Gruß
Christian

Ja, das kann ich bestätigen. Insgesamt war am Sonntagabend deutlich mehr los als Samstagabend. Was mich persönlich nicht wirklich wundert, bei der Feiertagskonstellation.

Um mal an dieser Stelle unsere Tour mal gerade zu rücken: Wir sind Samstag am frühen Abend direkt nach Lingen auf die Kirmes, Sonntagmorgen nach Hellendoorn, dann nach Surwold, dann abends nach dem Abendbrot nach Wietmarschen, danach die Schwiegermutter abgeholt und noch mal auf die Lingener (da sind die Mandelbrennereifotos entstanden) und am Montag dann über Slagharen wieder ins Ruhrgebiet...

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Gruß Marcel
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Zwei unglaubliche/unwirkliche Fotos. Heller Wahnsinn.
Wenn ich nicht wüsste, dass du das selbst nicht so wirklich kontrollieren kannst, würde ich fast sagen, dass das...ähm ja...unglaublich/unwirklich ist.
Krass.

Gruß,
Turgut

Was ist ein Zug?

>Zwei unglaubliche/unwirkliche Fotos. Heller Wahnsinn.
>Wenn ich nicht wüsste, dass du das selbst nicht so wirklich kontrollieren kannst, würde
>ich fast sagen, dass das...ähm ja...unglaublich/unwirklich ist.
>Krass.

Hmmm, was meinst du genau?!

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Gruß Marcel
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Interessante Bilder aus Lingen. Ich bin zweimal dran vorbei gefahren, habe aber von einem Besuch abgesehen - anscheinend habe ich aber nichts wildes, sprich was Neues, verpasst.

oder auch: Bonjour tristesse!

Okay, es gibt wirklich überhaupt keinen einzigen Grund nach Wietmarschen zu fahren. Wirklich keinen! Es sei denn, man sitzt bei Schwiegerelterns in der Stube zum Abendessen, und die Frau Mutter lässt den Nebensatz fallen: "... ach, an einer Kirmes sind wir heute abend auch vorbeigekommen. In Wietmarschen."

Die Aufforderung meiner Frau kam prompt, aber zu spät: "Mutter, wenn du das nächste mal das Stichwort Kirmes benutzt, könntest du wengistens vorher mit mir darüber sprechen"

Es ist ja klar: Kirmes in Schlagdistanz - da muss ich hin, Fotos machen! Keine Betonung des Ortsnamens, keine Erklärung: Das lohnt nicht, bringt mich davon ab, auf die Fahrt in das Kuhkaff in the middle of fucking nowhere zu bestehen, um zu gucken, wer da tot überm Zaun hängt. Also, auf essen, Mund abwischen, hinfahren. Den Motor kannste von mir aus laufen lassen...

Tadaaaa. Die Kirmes!

Das war mit weitem Abstand die kleinste, langweiligste Kirmes die ich je erblickt habe. Aber es war trotzdem höchst befriedigend und vor allem höchst erheiternd, einmal im Leben in Wietmarschen auf der Kirmes gewesen zu sein. Denn, und die Frage drängt sich wirklich auf: Sind Bummelpässe für die Kirmes in W. eigentlich noch die Rubrik Selbstbewusstsein, oder ist es schon Trotz?!

So, da mir natürlich eh nie im Leben jemand glauben würden, dass die beiden Kirmessen mit ein Anlaß gewesen wären den Katzen zu Hause Futter für zweieinhalb Tage hinzustellen und uns ins Hotel (Schwieger)Mutter einzuquartieren, bleibe ich lieber bei der Wahrheit. Wie es zum Wietmarscher Ausflug (Bummelpässe!) kam, steht ja weiter oben. Und auch die Lingener Kirmes war eben auch halt an diesem Wochenende.

Der Hauptgrund für die Reise ist das Schließen von zwei Bildungslücken. Einmal der Avonturenpark Hellendoorn und einmal der Attractiepark Slagharen. Ich bin in beiden noch nicht gewesen, Barbara ist sich nur bei Slagharen sicher - allerdings auch "vor vielen vielen Sonnen" das letzte Mal.

Ein Blick auf die Webseite verrät: Hellendoorn hat nur am Sonntag auf, Slagharen auch am Montag - also ab nach Hellendoorn.

Dort angekommen bin ich ein wenig zwiegespalten: 20,50 Euro pro Nase plus 6 Euro Parkgebühren sind für das voraussichtlich Gebotene nun wirklich kein Pappenstiel. Vor allem als wir feststellen, dass wir heute die Einzigen bleiben werden, die den vollen Eintrittspreis berappen. Jeder andere wedelt mit irgendeinem Korting-Gutschein 50% - die müssen in jeder Müslischachtel gelegen haben. Nur wir metern voll rein in die Kasse. Aber gut. Ist ja für die Bildungslücke

Halloween wirds auch geben - aber später im Monat. Hmpf. Aber nun genug vorgeärgert. Es ist ein strahlender Spätsommertag, wir sind pünktlich, es ist noch nicht viel los - also rein ins Getümmel und ab dafür!

Simsalabim - Sungai Kalimantan kann aus drei

fünf machen. Unglaublich!

Die hier zählen schon mal durch, ob nachher noch alle ins Auto passen...

Bei denen wirds schon im Boot eng, wenn die gleich noch an der Zauberkurve vorbei müssen

Preisverdächtig! Die meist übertriebene Versprechung an einer Bötchenfahrt! Und dann war bei Monsters im Tunnel auch noch das Licht aus. Tses!

Nicht das Monster!

Wie gesagt - beim Monster kein Licht. Hmmm.

Discovery Club. Hurra - endlich mal wieder interaktives Ballern!

Die beiden nächsten Bilder haben nur dokumentarischen Wert, da es mir nicht gelungen ist, in der wohl abgefahrendsten Warteschlange (nicht die draussen), den Coaster mit dem abgefahrendsten Setting (Riol Rat, Kanalratte) zu fotografieren. Ich gebe zu, ich habe Hellendoorn eigentlich nur wegen dieser Attraktion auf dem Schirm und ich werde nicht eine Milisekunde lang enttäuscht. Wer für einen Lachflash erstmal einen durchziehen muss: Versuchs mal mit Riol Rat. Ich habe mich nicht mehr eingekriegt!

Ab jetzt habe ich alles gesehen und meine Kamera bittet mich, endlich künstlerische Freiheit entwickeln zu dürfen. Jawoll ja, und ab dafür. Alles weitere unkommentiert...

Und so weiter, und sow weiter Ich gebe zu, nach Sungai Kalimantan, Riol Rat und Discovery Club war der Park für mich mehr oder weniger durch. Das ist allerdings nicht abwertend gemeint. Er wirkt zwar ein wenig altbacken, und doch - die Kinderbilder zeigen das ja, wenn der Nachwuchs Spaß hat, dann ist alles Wesentliche erledigt. Ne ganze Menge habe ich nicht fotografiert, bzw die Bilder aussortiert, da es irgendwann ziemlich voll wurde, der Platz weniger und sooo groß ist der Park ja auch wieder nicht. Klar, ein Topspin hat es noch, Riesenrutsche, Kinderkarussells, eine dritte Achterbahn und und und.

Aber wie gesagt, das im Prinzip wesentliche für unseren Besuch ist im Kasten, der Tag bei einem ziemlich teuren hollandse Mittagessen plätschert so vor sich hin und ein weiteres Häkchen auf der europäischen Karte gesetzt. Hellendoorn hat uns beide nicht wirklich davon überzeugt noch mal wiederkommen zu müssen - wobei aber ganz klar gesagt sein muss: Für Familien mit Kindern ist es sicher ein Tipp. Nicht billig, aber sicher gut. Mit allem für und wider in etwa wie Toverland komplett im Freien - allerdings ohne ein echtes Ausrufezeichen wie etwa ein moderner Coaster a la Troy.

Macht nix, bleibt noch Zeit für aufzufrischende Kindheitserinnerungen in Surwold's (ja, mit Deppenapostroph!) Wald in Surwold. Mit Sommerrodelbahn und Kletterwald. Doch davon mehr in einem anderen Bericht...

Mahlzeit!

schöne Bilder aus einem absoluten "Traumpark" für Familien mit Kindern.

Und mit den Gutscheinen unheimlich günstig (Parken lassen wir mal aussen vor).

Das sollte auch jetzt nicht negativ klingen. Ich bin da mit dir auf einer Spur, das der Park ein echter Familienpark ist. Es ist halt nur schwierig, wenn man keine Kinder dabei hat. Aber *mit* Kindern, die wir uns ja problemlos leihen können , könnte ich mir das auch erneut vorstellen. Zumal, wenn ich Michaels Andeutungen richtig verstehe (auf den ich jetzt mal nicht seperat antworte)
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Gruß Marcel
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Na ja, mit dem Coaster... Manchmal erledigt sich sowas wie von selbst.

Ja ja, das Deppenapostroph. Überall zu finden, so auch auf der Ausschilderung der Anfahrt zum Kletterwald, der Sommerrodelbahn, dem Minigolfplatz, usw in der Gemeinde Surwold. Wer jetzt denkt, ich reite wieder auf Landeiertum rum, der irrt. Ich glaube viel eher, irgendein verwirrter Städter, der mit Gaby's Friseursalon oder Gerd's Pommesbude zu bescheidenem Einfamilienhausreichtum kam, hat das Deppenapostroph viral in die Gemeinde eingeschleppt. Jedenfalls drängt sich der Eindruck auf, wenn man so die Haupstraße in Surwold entlang fährt, dass hier nicht nur einheimisch Geborene wohnen.

Sei es, wie es ist - von Hellendoorn aus müssen wir zwar etwa zwei Stunden lang Rillen in den Asphalt fräsen. Doch nach dem abgebrochenen Tag ist halt noch genug Tageslicht über, um dem "Naherholungsgebiet" einen Besuch abzustatten und Barbara's (hihi) Erinnerungen aufzufrischen. Was sei es toll gewesen, als Tante und Onkel den Dreierfamiliennachwuchs auf große Fahrt zur Sommerrodelbahn mitnahmen - in Erinnerungen schwelgend denke ich an meine persönlichen Erlebnisse in Grafenmühle und bin nicht schwer zu überzeugen, mir das Ganze mal anzusehen. Immerhin klingt Märchenwald, Minigolfbahn, Waldspielplatz, Sommerrodelbahn, Aussichtsturm und Kletterwald ja nun nicht völlig unspannend.

Nach erfolgreicher Abstellung des Gefährts auf einem erfreulicherweise kostenlosen, nahegelegenen Parkplatz gleich der erste Lichtblick - der Kletterwald.

Tatsächlich wirkt die Anlage sehr groß und vielfältig - als Zuschauer ist man immer mitten im Geschehen und ständig hört man aus allen Richtungen das Sirren der Seilbahnen, die als Element wirklich überreichlich vorhanden sind. Doch auch andere Herausforderungen gibt es auf dem großzügigen Areal mit seinen verschiedenen Schwierigkeitsstufen mehr als ausreichend.

Auffallend ist, das gerade (junge) Mädchen sich scheinbar sehr gerne der Challenge stellen. Ein Bild für die Götter ist es, wenn Papa dann mit Kamera bewaffnet von unten so lange Anweisungen gibt, bis der weibliche Nachwuchs ein unnachahmliches "Papaaa..." vernehmen läßt. Mir gefällt das Gesehen sehr gut - ich habe versucht mal Übersichtsbilder im Wald zu machen, was leider kläglich scheitern musste, da das alte Motto gilt: Ri-ra-runkel, im Hühnerar... im Kletterwald ist dunkel. Aber auf jedenfall erlebenswert (wenns nicht so voll ist wie am heutigen Sonntag)

Aber mal sehen, was gibt's denn sonst noch so?!

Auffallend ist der große Spielplatz mit zahlreichen Sachen, die gänzlich ohne Geldbefeuerung auskommen. Bis auf die obligatorischen Elektromobile von Ihle muss man nicht einmal das Portemonaie zücken. Was der Beweis ist: Es stinkt der beste Freizeitpark eben ab, wenn der Waldspielplatz Spaß macht.

Den Märchenwald lassen wir auf grund der Entscheidung des weiblichen Regierungsteils leider aus - und auch der Minigolfplatz mit seinen Standardbetonbahnen wird angesichts der herrschenden Verhältnisse weiträumig umschifft.

Je 15 Minuten warten auf das nächste Loch kann man machen - muss man aber nicht! Umso erfreulicher das hier

quasi Walk-on ist, trotz der sehr moderaten Preise. Exakt lauten diese auf "Personen bis 12 Jahre 1 Euro" und "Personen ab 12 Jahre 1 Euro". Die Zehnerkarte gibt es für pauschal 9 Euro, egal, wie alt man ist

Die Zeit reicht gerade noch für das Ersetzen bzw das Fotografieren der Onridefotoanlage

und die, nunja, wilde Fahrt gerade so eben um das hier im Vorbeihuschen wahrzunehmen

und schon steht man auf dem Zubringer zum Lifthill. Nicht aber, weil es jetzt losgehen würde, sondern weil es schon vorbei ist und der Lift einen wieder auf Stationsniveau schleppt. Joa. Sommerrodelbahn auf dem platten Land halt. Da ist die in Duinrell quasi ne Marathonstrecke

Egal, schnell noch die Hintermänner abgelichtet

und dabei irgendwo am Lifthill den Träger der Fototasche verheddert, beherzt abgesprungen, über den Zaun geklettert, dem leeren Bob und der vorausfahrenden Frau hinterher gewinkt und mit dieser Perspektive des Aussichtsturm entschädigt worden

Pommes mit C-wurst für dreifuffzig eingeatmet

und den netten Herrn links im Bild bedauert, der eigentlich nichts anderes wollte, als das der Nachwuchs endlich irgendwann keinen Bock mehr hat - dieses aber vielleicht nicht so drastisch in Szene setzt wie das Ensemble terrible rechts in der Ablichtung.

So sind sie dann schnell rum, die zwei Stunden bester Unterhaltung. Bleibt das Fazit, es muss nicht immer teuer, highend oder Hochglanzprospekt sein. Es darf auch gerne einfach mal einfach sein. Einzig, dass der gezeigte Kiosk ein Schild im Fenster hat "wir bilden aus" stimmt mich nachdenklich. Angesichts einer Ausgabequote von 3 Bechern Thermoskannenkaffee und 4 Currywurst und fünfmal Pommes in 20 Minuten frage ich mich: Was soll ein junger Mensch in Surwold lernen?! Doch diese Frage muss ich ja gottseidank nicht beantworten - ich kann einfach wieder wegfahren

Soooo - es ist Montag, den Schwiegereltern haben wir ein letztes Mal beim Frühstück die Haare vom Kopp gefressen. Der neue Wohnzimmertisch ist ladungssicher verstaut im verlängerten Kofferraum. Ein letztes Mal führt der Weg über die holländische Grenze - dieses Mal nach Slagharen. Beide sind wir völlig unvorbeitet, was diesen Park angeht. Bis auf die Anfahrtsbeschreibung und das Wissen bei Barbara um ein "ungewöhnliches Kettenkarussell" und bei mir um den Looping Star gehen wir die Sache im besten Sinne vorurteilsfrei an.

Angekommen, fällt als erstes der Parkeeren Preis auf. 7 (sieben) Euro! Was gibts dafür auf dem Parkplatz zu sehen? Den T-Rex? Mein lieber Herr Gedönsrat! Dafür dann an der Kasse die Überraschung: "Twee Volwassene en een Parkeren ticket" versuche ich mich auf rudimentär nederlands. "Zwei Erwachsene, einmal parken - das macht bitte 31 Euro", klingt es aus dem Verschlag zurück. Habe ich eigentlich ein Schild: Achtung deutscher Touri auf der Stirn? Egal, wenn das Parken mit 7 Talern zu Buche schlägt, dann bleibt für den Eintritt 24 über, was pP 12 Euro entspricht. Holla, das ist aber preiswert.

Im Park angekommen, pressiert uns beide die Sextanerblase. Wir sind von Lingen aus gerade mal 70 Minuten gefahren, und doch marschieren wir im Stechschritt ohne Blick nach links oder rechts der ersten Toilettenbeschilderung hinter her. Nur um danach komplett erleichtert aber völlig verwundert als ersten Eindruck von Slagharen diesen hier zu bekommen

WTF?! Doch die Holländer meinen das völlig ernst mit "Ocean of Darkness". Auf die Idee muss man erst mal kommen. Der erste Lachflash ist garantiert. Dazu ein Weber Traumboot, eine Schwarzkopf-Enterprise, der kuriose Kettenflieger in Schlagdistanz, eine Seilbahnstation. Parkherz, was willst du eigentlich mehr?! Ganz abgesehen von den unzähligen Spielhallen mit einigen aussergewöhnlichen Flippercounts für mich. Freude schöner Götterfunken!

Ah, mir fällt was ein. Looping Star. Schwarzkopf. Anderes Ende des Parks. Seilbahnfahrt! Haha! Es ist früh, ganz wenig Besucher. Also auf ans andere Ende für Achterbahnspaß!

Da isser ja, der Looping Star. Der in Stahl gebogene Beweis, dass Länge bei einem Coaster eigentlich kein ausschlaggebendes Argument ist, wenn er denn gut ist. Und nach einer Runde Schwarzkopscher Ingenieurskunst ist eigentlich alles Wesentliche gesagt in Sachen Achterbahn. Klar, man könnte dies noch, und den Trick noch - aber wie gesagt. Nach einer Runde ist alles gesagt. Wem das nicht reicht, der kann ja sitzenbleiben. Und meine Herren, was können wir sitzenbleiben! Der einzige Grund mal aufzustehen und in (!) der Station die Sitzreihe zu wechseln dient einfach dem Austesten anderer Positionen. Mit uns unterwegs ist eine deutsche Pfadfindergruppe, die nicht müde wird für jede Runde ein Humba anzustimmen - wir und auch der OP, lassen uns anstecken, und reißen eine gepflegte, halbstündige Privat-ERT runter. Aber sowas vom Feinsten!

Und wo wir schon mal gerade so lekker in der Ecke sind, reißen wir auch noch ein paar Kirmesklassiker runter. Auf Wunsch ebenfalls extended mit "noog een keer". Aber ja doch!

Faszinierend finde ich, was es sonst noch so alles zu entdecken gibt. Auf der einen Seite konsequentes Westerntheming (wer behauptet eigentlich, das sei out - es muss nur gut gemacht sein) und auf der anderen Seite viel Kurioses oder wie man auch immer es bezeichnen möchte.

A propos Kurioses. Die wohl größte Überraschung wartet für uns in dem wohl hässlichsten Gebäude aller Zeiten. Aussehend wie ein überdimensioniertes Cinema 2000 (kurz hatte ich Hoffnung) ist die Dachspanne teilweise sehr, ääh, von niederen Pflanzen belebt, und irgendwie wirkt der Trum ziemlich unwirklich und unpassend. Angesichts dieses Schildes

lege ich mich fest und erwarte auf jeden Fall die mir verhasste interaktive Ballerei. Diesmal dann wohl in Western-Ausführung. Das kann ja heiter werden. Doch kaum sind wir um die paar Windungen die den Anstellbereich markieren herum, der "Schreck". Es ist ein... ein RAFTING! Wobei... so ganz stimmt das nicht, wie sich später herausstellt. Eigentlich ist es "nur" eine Themenfahrt, die sich eben einer Rafting-Strecke bedient. Mit dem Wasserfall als einzig klassischem Element diesen Typs kann man die Anlage kaum als richtige Rundbootwildwasserfahrt bezeichnen. Was der Sache aber keinen Abbruch tut, da der Thementeil durchaus ganz proper gestaltet ist und sogar die ein oder andere Überraschung bereithält.

Damit hätten wir beide nicht gerechnet! Was wieder der Beweis ist, dass man sich den Moment der Überraschung verdirbt, wenn man vorher zu viele Berichte liest und auf der Park-Webseite mehr als Anfahrt, Öffnungszeit und Eintrittspreis in Erfahrung bringen will.

An dieser Stelle mache ich mal STOP für heute morgen, und verweise auf den kommenden, abschließenden zweiten Teil. Kaffee austrinken, Brote machen und ab in die Schule heißt es für mich. Wie gern hätte ich Herbstferien... ich würde glatt nochmal nach Slagharen fahren!

Und demnächst sagste Guten Tag, wenn wir am selben Tag im selben Park sind, gell?

Brauche Tankestelle!

Mit *dir* würde ich sogar 'ne Frikandel essen!

Soooo. Irgendwann kommt der Punkt, da man nicht mehr einfach so von einem Ende zum anderen mit den Transportmöglichkeiten tingelt - weil sonst einfach das Dazwischen verloren ginge. Und, und das möchte ich schon mal vorweg schicken, das hat es aus meiner Sicht wirklich in sich. Sowohl auf Seiten der Attraktionsmischung (Droptower, Pferdekarussell, Riesenrad, Aussichtsturm, usw) als auch und vor allem im Bereich der Shops.

Die Mainstreet des Parks hat es wirklich in sich.

Teilweise sind die Shops und Foodoutlets disneyesque. Gerade eines der SB-Restaurants spielt meiner Meinung nach absolute European Championsleague. Aber auch die Ideen mit dem Sandmalen, der Sache mit den Wachsspielereien sind neben Kinderschminken Sachen, die selbst bei dem heutigen Besucher"andrang" gerne angenommen werden. Ich kann mich nur noch mal wiederholen: Wer behauptet eigentlich, das Westernthema sei nicht mehr up-to-date?

Man muss es wollen - aus Betreibersicht. Dann aber auch konsequent umsetzen. Und hier in Slagharen scheint beides zusammen zu passen. Mich hat Slagharen ab-so-lut überzeugt. Von vorne bis hinten, wieder zurück und immer zwischendrin sehe ich glückliche Gesichter, fühle mich selbst pudelwohl, gut unterhalten und vom Angebot ordentlich gepampert. Für mich ist es ohne Kompromisse das Highlight unserer kleinen Europäische Vielfalt Tour und ich bin froh, dass dieser Besuch am Ende lag. Ist halt wie mit einem guten Essen - der Auftakt ist wichtig, das war Lingen - doch der Dessert ist der letzte Eindruck, den der Gast mitnimmt. Und hier kriegt Slagharen eine 1. Glatt.

Und offensichtlich bin ich nicht der einzige Besucher dem das zu Erlebende gefällt:

Also, Slagharen. Du hast einen neuen Fan gewonnen! Barbara war ja immer einer, wie sie sich während des Besuchs wieder erinnerte. Und ich habe meine Frau in heute auf den Tag genau 10 Jahren nicht einmal so hibbelig erlebt. Ah, hier. Oh, das. Und hier... ich will noch mal, was machen wir als nächstes, was machen wir als nächstes?!

Toll - einfach toll. Die ganze Tour. 10 Jahre B&M auf Tour. Und es wird keinen Tag langweilig. Danke!

Slagharen ist für mich der beste Trash-Park Europas - und ich meine "Trash" hier durchaus positiv. Einmal pro Jahr ist der Park einfach Pflicht!

Hi,

erst einmal danke für die tollen Bilder und dann möchte ich sagen das ich Slagharen auch richtig toll finde.

Vor allem das Gastronomische Angebot ist für einen Niederländischen Park richtig gut. Habt Ihr vielleicht im Cartwright's gegessen? Kann ich sehr empfehlen.
Aber auch sonst macht der Park einfach nur Spaß, wie du schon schreibst.

Gruß
Frank

Ich antworte mal bei dir stellvertretend dankend für das Bilderlob und für den Punkt den du, und auch Mike vor dir angesprochen hat: Slagharen ist tatsächlich toll. Und ich verstehe Mike, was er mit Trashpark meint. Ich definiere das in die Richtung: Keine Fahrgeschäfte-Prototypen um irgendwelche Rekordwerbung zu machen - dafür richtig gute Klassiker und eine verdammt solide Eigendarstellung. Der einzige Kritikpunkt den ich habe: Manchmal wäre toll, wenn an den Attraktionen dranstehen würde, wofür der Eingang gerade ist, den man gerade sieht. Aber das ist ne Marginalie.

Wir haben jedenfalls definitv vor, demnächst - und das meint wirklich in absehbarer Zeit - mal mit ein paar Freunden, vielleicht mit Übernachtung mal wieder nach Slagharen zu fahren. Ob es, wie bei Mike, jedes Jahr sein muss - nun ja, ich bin aus Gründen Fort Fun gesättigt *g*. Aber der Attractiepark gehört für mich definitiv auf die Liste der Wiederbesuche. Vor allem, weils von Lingen nur ne gute Stunde, und von dort keine zwei bis nach Hause sind.

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Gruß Marcel
Leenio.de | unterwaeltigt.de

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Waaaaah cool, haben!!!

Slagharen ist super, vor allem mit einer lustigen Truppe!