Durch die winterlich weiße Landschaft hab ich vor gut vierzehn Tagen an den winterlichen Nürburgring gekämpt. Positiv zu erwähnen, dass die Straßen zwischen Autobahn und Ring 1a geräumt waren, was man leider an anderen Stellen nicht sagen konnte. Jetzt fragt man sich natürlich, wie man auf die Idee kommt, da mitten im Winter hinzufahren. Die Antwort ist ganz einfach, ich hatte einen geschäftlichen Termin im Lindner-Hotel am Nürburgring und wenn man dann schonmal da ist, dann nimmt doch auch noch das Ringwerk mit. Da ich im Rahmen der Ringführung schonmal Gelegenheit hatte, einen Blick ins Ringwerk zu werfen, war klar, dass der Vormittag voll und ganz für den Besuch reichen würde und ich dann sogar zum späten Mittagessen zu Hause sein könnte. Doch jetzt mal der Reihe nach:
Nach dem Frühstück vom Hotel rüber ins Ringwerk. Viel los, nee, nicht wirklich, damit war das Wort "anstehen" für den Tag ein Fremdwort, dafür kam das "Beine in den Bauch stehen" und auf die nächste Vorführung warten um so häufiger vor.
Direkt nach Ankunft quasi last minute in die Filmvorführung vom 24 Stunden-Rennen gerutscht. Ist ja ganz nett, aber es fehlen einfach die Effekte. Im Prospekt steht was von "wenn die Motoren starten, dann bebt Dein Sitz". Also meiner nicht, der hat nämlich genau nichts gemacht. Aber vielleicht wars auch nur kaputt. Auf jeden Fall kann man da mehr draus machen. So ein schönes, großes Kino würde sich mancher Park wünschen.
Dann eine Tür weiter zum test center, imho eine große Produktausstellung von diversen Zuliefern aus der Automobilbranche. Da ich zugegebenermaßen technisch ein Depp bin war ich da in unter fünf Minuten durch. Wenns interessiert, der wird sich wohl länger dort aufhalten können. Ich habe mir dann lieber die diversen Rennwagen angeschaut, wobei ich öfters auch mal ein "wie, so lang ist das schon her" im Kopf hatte. Man sieht halt, dass man langsam alt wird. Direkt nebenan stehen die "Ringmeister". Was sich so toll anhört, sind ein paar im Kreis aufgebaute Figuren von Rennfahrern, die auf dem Nürburgring erfolgreich waren. Manchmal ist es gut, dass auf dem Boden der Name zur betreffenden Person steht, sonst würde man die gar nicht erkennen.
Da ich mir vorgenommen hatte, den "Park" von vorne nach hinten "abzuarbeiten", wäre jetzt die Grüne Hölle dran gewesen, die Attraktion auf die ich mich am meisten gefreut hatte. Aber, schade, vorübergehend außer Betrieb, also weniger Spass und weniger Besuchszeit. Direkt angrenzend ist Motor Mania, ein interaktiver Darkride auf kleinster Fläche. Ich hab leider vergessen zu zählen, wie viele Chaisen die haben, vier, fünf? Aber das müßte auch reichen, denn lang ist die Fahrt nicht wirklich. Im Schießen bin ich eh nicht der Held, aber da hab ich aber auch sowas von gar nix getroffen. Ok, da kann das Ringwerk nix für, oder doch?
Kommen mir deshalb zwischendurch mal zu den beiden positiven Höhepunkten des Besuchs: Dem Truck-Grand-Prix, dagegen verblast jede Apparatur in einer Spielhalle. Zur Erklärung: Es fahren bis zu acht (?) Leute gegeneinander Rennen mit einem Racetruck. Ein Rennen geht drei Runden und die Technik machts möglich, dass jeder auch sieht, wie die anderen sich bewegen. Macht echt Laune, wenn man erstmal das Handling für den LKW raus hat. Das wäre echt mal was für ein FKF-Event, würde bestimmt Laune machen. Ist halt nur blöd, wenn hinter einem die Leute schon Schlange stehen, weil sie auch nicht wissen, was sie machen sollen.
Und damit zum zweiten Highlight: Der Fahrt mit dem Nürbus, eine 3D-Simulator-Fahrt mit einem Bus (nein, mir hats nicht deswegen so gut gefallen ) auf dem Ring und drumrum. Wie auch das 24-Stunden-Kino nur zu bestimmten "Showzeiten", ebenso wie die Ring Akademie. Dazu kann ich aber leider nix berichten, da zur Showzeit und auch zehn Minuten später kein MA zu sehen war und die Türen auch verschlossen blieben. Eine andere Mitarbeiterin darauf angesprochen, meinte nur, sie wäre dafür nicht zuständig, das würden die Kollegen machen. Damit hatte ich dann auch den F1-Reifenwechsel verpasst, damit war das Thema also auch gegessen.
Apropos Essen: Zum Schluss noch ein Blick ins Restaurant geworfen. Vielleicht wäre ja ein frühes Mittagessen auch nicht schlecht gewesen. Bei einem Blick auf die Preis hatte ich dann plötzlich gar keinen Appetit mehr. Da soll nochmal einer sagen, der EP wäre teuer, was das Essen betrifft.
Fazit: Nach etwa anderthalb Stunden war ich wieder draussen und ich glaube nicht, dass ich meinen kostenlosen Zweiteintritt, wegen defektem Ringracer, in absehbarer Zeit einlösen werde. Dafür ist mir die Zeit einfach zu schade und wenn ich die knapp 20 € Eintrittspreis wirklich bezahlt hätten, wäre ich jetzt sowas von stinkig. Da doch lieber fürs gleiche Geld ins Toverland, da hat man wenigstens Spass.