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Foren-Name: Tagesberichte & Fotoserien
Beitrag Nr.: 3537
#0, La isla Tenerife sin parque thématico
Geschrieben von MarcelR am 25-Jun-09 um 01:49 Uhr
Okay, ein bißchen gemogelt ist die Überschrift schon - doch dazu später mehr. Nach dem ein damals nicht zu nennender Freund und meine Wenigkeit spontan entschlossen hatten, die Insel des ewigen Frühlings zu besuchen, brachte ich natürlich einige Fotos mit nach Hause. Und die beste Ehefrau von allen hatte, so war mein Eindruck, doch ein wenig Glanz auf den Augen, als sie die eingefangene Schönheit dieser Insel gewahr wurde...


#1, Tag 1
Geschrieben von MarcelR am 25-Jun-09 um 01:49 Uhr

Tag 1

So kommt es, dass trotz erst anderslautender Planung der Jahresurlaub 2009 nach Teneriffa führen sollte. Praktischerweise hatte ich ja hotel- und ortstechnisch schon ein gewisses Locationscouting vorlegen können, und meine Angetraute überreden können, für den ganzen Zeitraum einen Mietwagen zu nehmen, um die Insel erkunden zu können. Gesagt, gebucht, gepackt, geflogen, treffen wir am Sonntag, den 14. Juni mit der allererste Maschine die Düsseldorf verlassen hat am Flughafen Reina Sofia im Süden der Insel ein.

Es ist elf Uhr, das Auto wartet, das Wetter ist prima - also ab nach El Médano, unserem Domizil für die nächsten 10 Nächte. Passend zur frühen Mittagszeit checken wir ein, essen eine hervorragende Pizza beim besten Pizzabäcker vor Ort, und - gehen erst mal heia machen. Der Tag fing um gegen 3.00 Uhr morgens an, der Flug war lang, und ausserdem muss man sich ja erstmal akklimatisieren... womit das aus erstmal unser erster Ausblick ist

Abends gibts noch das ein oder andere Fläschchen Dorada in den umliegenden Strandbars des Ortes (der schönste auf ganz Teneriffa, wie wir beide feststellen werden), anhand der am Flughafen geschenkten Inselkarte werden erste Pläne geschmiedet, und ab gehts ans richtige Schlafen. Morgen ist früh Tag, die Insel wartet und das Auto auch...


#2, Tag 2
Geschrieben von MarcelR am 25-Jun-09 um 02:16 Uhr

Tag 2

Der zweite Tag soll eingewöhnen an die Straßen und die Fahrweise auf Teneriffa bringen. Vom Süden (unter Grenadilla) soll es in den mit dem Auto zu erreichenden äußersten Nordosten gehen.

Immer der TF1 folgend, bis mindestens Santa Cruz, der größten Stadt der Insel - und später, falls alles gut klappt, auch über den trennenden Bergrücken, noch weiter nördlich. Mal sehen, wie es so läuft.

Um halb acht Uhr morgens klingelt der Wecker, urdeutsch sind wir die ersten und pünktlichsten beim Frühstück, und eine gute halbe Stunde nach dem letzten Stück Bacon and Egg sitzen wir in unserem Clio, den wir Olivia taufen.

Die Fahrt verläuft reibungslos, und ca 50 Minuten später lassen wir San Andres hinter uns, um auf den Parkplatz von Playa de las Terisitas einzubiegen. Dem, wie ich hörte, einzigen weißen Strand der öffentlich zugänglich ist. Mal sehen, ob es wirklich so der Oberkracher ist, dass selbst die Tenerifosi (Teneriffi? Tenerifinos?) drauf abfahren...

Um es kurz zu machen: Der Strand ist wirklich ne Eins mit Sternchen. Sicher kein Geheimtipp, denn er ist gerade mal 10 Autominuten von Santa Cruz entfernt, aber auf jedenfall sehens- und erlebenswert. Wir notieren diesen Playa ganz klar auf unserer "da fahren wir nochmal hin"-Liste. Aber einen Wermutstropfen gibts: Man muss nicht Pipimachen müssen, das ist, äääh... besser im Wasser ne gelbe Wolke machen *hust*... (haben wir nicht, wäre aber wirklick(!) besser gewesen)...

Nachdem es bis hierher so gut geklappt hat, wollen wir uns noch den Strand von Roque de las Bodegas anschauen. Dazu führt der Weg, wie bereits erwähnt, über den den Nordosten trennenden Bergrücken. Das bedeutet eine gute Stunde (nein, eigentlich mehr) echtes, hochalpines Serpentinenfahren. Aber: Es lohnt sich!

Erst ist es schroff, dann wieder unfassbar grün - und es geht so hoch hinaus, dass man locker über die tiefhängende Wolkendecke kommt

Auf der anderen Seite (des Tunnels) wartet ein fantastischer Anblick - wunderschönes Wetter und ein Panorama zum Zungeschnalzen

Runter nach Roque führt - und das wird noch öfter so sein, eine mutfordernde Straße. Aaaber - es lohnt auch dieser Weg.

Denn dort unten wartet ein phantastischer Strand - der verkehrstechnisch so ungünstig zu erreichen ist, im Vergleich zu anderen, das er quasi demjenigen gehört, der halt hinfährt... abgesehen von den paar Reisebussen, mit denen ein paar Touris hingekarrt werden, um ein paar Minuten lang Fotos zu machen.

Für mich aber mindestens ebenso wichtig: Essen! Und zwar nicht irgendwelchen Einheitsbrei, sondern gutes Essen. Leckeres Essen. Einheimisches Essen. Hier hätte ich es im Vorfeld nicht so erwartet, aber ich wurde eines besseren belehrt. Ohne Speisekarte, ohne irgendeinen Fetzen einer anderen Sprache als spanisch bekommen wir Fisch mit Kartoffeln und Salat auf den Teller, dass mir jetzt noch das Wasser im Munde zusammenläuft. So lecker kann einfach sein. Die Wirtin schwörte, dass der Fisch wenige Stunden vorher noch lebendig am Haken zappelte, und das schmeckt man auch! Diesen kulinarischen Moment werde ich ewig erinnern!

Gemütlich plätschert der Tag aus am Strand - wir entscheiden uns noch, nach Hidalga zu fahren und wählen danach die Route über die TF5-TF2-TF1 zurück nach El Médano. Wenn *das* der Urlaub ist, dann ist er aus dem Malbuch der Götter...!


#3, Tag 3
Geschrieben von MarcelR am 25-Jun-09 um 02:34 Uhr

Tag 3

Der dritte Tag ist schnell beschrieben: Auf Wunsch der besten Ehefrau von allen, soll es Wasser geben. Und zwar nur Wasser, ohne langes Autofahren. Also ab auf die Autopista, 20 Minuten, und da wartet er auch schon:

Abends noch einen schönen Liter Sangria, und schon ist er rund, der Tag...


#4, Tag 4
Geschrieben von MarcelR am 25-Jun-09 um 03:19 Uhr

Tag 4

Nach soviel layziness nicht nur im Lazy River soll es am vierten Tag wieder mehr Schmackes geben. Durchaus mit einem Restmut von Tag zwei ausgestattet, suchen wir uns dieses Mal den äußersten Nordwesten der Insel aus. Los Gigantes kennt jeder, aber wie sieht es wohl dahinter aus?!

Die Fahrt ist auf dem Papier denkbar einfach:

Die TF1 bis sie zu Ende ist. Dann Richtung El Malpais, Santiago del Teide, Ruigómez, El Tanque (Gott, was hab ich mich an diesem Wortwitz hochgezogen) nach La Tierra del Trigo, runter nach Los Silos nach Schöne Aussicht Nord, hin zum Leuchtturm von Teno.

Das erste Stück ist auch relativ einfach. In Santiago machen wir kurz eine Rauerpause, und da passiert es. Mitten in einem, nennen wir es mehr oder weniger Bergdörfchen sitzen wir an der, nunja, Hauptstraße auf einer Bank, als ein Seniorenehepärchen, urspanisch, auf uns zu läuft. Man grüßt, man grüßt zurück, und plötzlich sind wir mitten in einem Gespräch, das auf, ich weiss nicht, iberodeutsch - spanischgerman(?) geführt wird. Wie das Leben so spielt, er war für zehn Jahre (nach dem Krieg) als Gastarbeiter bei Mannesmann in Deutschland, sie hat auf ihn zu Hause gewartet... es ist, als stünde die Zeit still, und wir wähnen uns in einem romantischen Hollywoodfilm. Das alte und das junge Liebespärchen. Die Welt ist so klein - gehen wir einen Kaffee trinken?!

Man muss wohl dabei gewesen sein, um zu verstehen, wie wir uns danach fühlten. Anders, beschwingt, ergriffen - irgendwie so. Aber eines weiss ich, es gehen an diesem Tag vier Menschen auseinander, die noch lange sich genau an diesen Tag, an diese Begebenheit erinnern werden...

Aber der Straßengott hat uns ja noch ein paar Kringel auf die Karte gemalt, die wie entlang brausen wollen. Kurz vor El Tanque (erwähnte ich schon den Wortwitz?) biegen wir ab nach Trigo, allein, um diesen Anblick zu genießen

Die Frage, warum das da unten wohl El Silos heißt, stellt sich irgendwie nicht mehr. Wohl aber die Frage, wo wohl die nicht nummerierte Straße dort hinunter führt. Zumindestens an der Kirche von Trigo stellt sich die Frage, denn eigentlich hatten wir keinen Abzweig gesehen, aber an der Kirche ist Dead End.

Aber, wie man sieht - sie ist da. Die Road of no Rückwärtsgang. Die Straße, die sich im Durchschnitt 45° nach unten neigt, und die dem Fahrer nun wirklich alles abverlangt.

Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Das gilt auch für die beiden Ladies Olivia und Barbara. Und was soll ich sagen: Schweissgebadet stehen wir rund 18 Minuten später unten in Los Silos!

Phew: Schlimmer kann es ja nicht mehr kommen, ist der Gedanke, als wir Buenavista del Norte passieren, oder? Falsch gedacht! Der Weg zum Leuchtturm ist gefährlicher als man denkt. Überall stehen Schilder: Bei Wind und Regen gesperrt. Geröllgefahr. Hier besser nicht langfahren, und so weiter. Die Frage ist nun: Ist heute windig oder nicht? Sollen wir, oder sollen wir nicht. Wir sollen und wir wollen, und es ist eine gute Entscheidung. Es wartet der wohl skurillste Strand auf der ganzen Urlaubstour.

Der Weg führt weiter zum Playa de la Caleta, in San Miguel gibts ein sehr spätes Mittagessen (wieder Fisch, diesmal gegrillt *hmmm*) bis zum Anfang der TF5, ein Zwischenstopp am Lago Martianez, und weiter die Runde im Uhrzeigersinn, bis wir in El Médano es wirklich geschafft haben: Wir haben die Insel einmal an einem Tag umrundet...


#5, Tag 5
Geschrieben von MarcelR am 25-Jun-09 um 16:56 Uhr

Tag 5

Mittlerweile gut eingelebt, steht für den fünften Tag der Reise der Teide, Pico del Teide, bzw Parque nacional del Teide auf dem Programm. Anfänglich in die Mitte der Reise verlegt, um sich erst einmal an die Straßenverhältnisse zu gewöhnen, geht es auch an diesem Morgen wieder gut gestärkt und früh auf die Reifen, um die vielen Höhenmeter in der Mitte der Insel zu überwinden, und das Dach Teneriffas zu erklimmen. Wir tauschen also den Montana Roja vor der Haustüre

gegen die Dinge ein, die da kommen mögen. Wir entscheiden uns für die Route aus dem Süden vorbei an Grenadilla wieder einmal durch hochalpine Serpentinen. Teilweise gut ausgebaut, aber manchesmal auch echt *autsch*

Es dauert nicht lange, bis wir die ersten Wolkenbänder unter uns lassen, und frohen Mutes früh auf der Piste zu sein, gibts den ersten Stopp auf ungefähr 1000 Metern an einem Baum...

Wer den Weg schonmal befahren hat, der weiss auch, wo das ist - da hält so ziemlich jeder mal an.

Noch ist die Flora üppig, doch ich weiss, dass wird sich noch ändern...

Und tatsächlich - am Fuße der Téléferico sieht das Ganze schon eher nach Marslandschaft, als nach üppigen Berghängen aus. Wer und was sich hier hält, muss schon ganz schön hart im Nehmen sein

Doch dann: schockschwere Not. Von wegen früh genug dran. In der Sommersaison öffnet die Seilbahn auf den Teide schon eine Stunde früher als noch bei meinem letzten Besuch, und schon haben wir den (Touristen)Salat. Wo man nicht mehr vermutet als vielleicht mal einen verirrten Raubvogel und Ruhe, stehen schon die Ausflugslaster. Busse statt Bussard quasi...

Da fällt es also nicht schwer, auf das "Vergnügen" pro Person 25 Euro zu entrichten, um dafür geschätzte 120-150 Minuten auf nen freien Platz in der Gondel zu warten zu verzichten. Per Pedes, und gut eingepackt gucken wir uns eben das Plateau an. Hat auch seinen Reiz - vorallem Touris begaffen, die mit offenen Sandalen und T-Shirt sich nur zentimeterweise von ihren Fahrzeugen tastend übers Geröll trauen.

Auf gehts zum Abstieg Richtung Westen, Richtung Los Gigantes. Mittagessen und weiteres Strandhopping.

Und da sind sie ja auch schon - die Giganten. Dieses Mal aus Puerto de Santiago aus gesehen.

Nett haben sie es hier, aber uns ist es schon wieder zu viel Tourismus. Läden und Bars an der Strandpromenade sind ja ganz praktisch, aber es ist schon merkwürdig, wie schnell sich Angebot und Klientel aufeinander einstellen.

Allerdings, und das muss man herausstreichen, zwei Dinge wissen wirklich zu gefallen. Ad eins der Strand, auch wenn er hier etwas verbaut ist

und die wirklich empfehlenswerte Tapas-Bar "Tapas y mas Tapas" - gar nicht so leicht zu finden, aber es lohnt sich. Die süßsauren Schweinerippchen und die Kartoffeln - ein Traum!

Den Abschluß der Touritour "Vom Dach bis an den Strand" bildet ein Abstecher an den Playa de San Juan. Nix Aufregendes, aber herrlich um unter einer Palme zu sitzen und das Meer zu betrachten.

Und schon ist wieder einer rum - ein Tag in dieser Landschaft mit den krassen Gegensätzen und unser Montana Roja hat uns wieder...


#6, RE: La isla Tenerife sin parque thématico
Geschrieben von michael86 am 25-Jun-09 um 23:27 Uhr

Wirklich Wunderschöne Bilder, einer Wunderschönen Insel!

Den Loro Park habt Ihr nicht besucht? Ich glaub ich muss da auch wiedermal Runterfliegen! Wusste auch garnicht, dass es dort auch einen weißen Strand gibt!


Einfachheit ist das Resultat der Reife.

michael86


#7, RE: La isla Tenerife sin parque thématico
Geschrieben von Pommel am 26-Jun-09 um 07:11 Uhr

Danke für die sehr schönen Fotos und ausführliche Beschreibung.
Der Reisebericht passt wirklich super vorallem, da unsere nächste Urlaubsplanung auch nach Tenereiffa gehen soll.

Viele Grüße

Peter


#8, RE: La isla Tenerife sin parque thématico
Geschrieben von MarcelR am 26-Jun-09 um 12:14 Uhr

Ich antworte mal Dir stellvertretend für Euch beide: Ich bin doch noch gar nicht fertig

#9, Tag 6
Geschrieben von MarcelR am 26-Jun-09 um 15:03 Uhr

Tag 6

Es ist Freitag, und es wird Zeit, sich dem "must" del Canarias zu widmen. Dem Park, den man auf wirklich jeder freie Werbefläche unter die Nase gerieben bekommt: Trolleys am Flughaben, Werbetafeln an der Autobahn, Mülleimer in Fußgängerzonen, Werbetafeln auf Bussen, Aufklebern auf Autos - selbst im Hotel beim üblichen "Lieber Gast, bitte Handtücher so und so" im Badezimmer, und auf dem "Bitte nicht stören Schild" für die Tür ist er verewigt: Der Loro Parque, gegründet 1972 vom heutigen Inhaber und General Direktor Wolfgang Kiessling, in Puerto de la Cruz. Also heißt es wieder: Der frühe Vogel fängt den Wurm, die Räder müssen rollen.

An dieser Stelle vielleicht der Tipp für kommende Teneriffa-Urlauber zum Thema Ticketing:

Das Twin-Ticket für den Loro Parque und den Siam Park kostet pro Erwachsenem 49.- Euro. Der Einzeleintritt kostet im LP 31.- und im SP 28.- Euro. Im LP gibt es ein Welcomeback (innerhalb von 14 Tagen) für 10.- Euro. Im Siam Park gibt es ein solches Ticket (noch) nicht. Bei seinem Besuch in einem der beiden Parks kann man allerdings Tickets für den jeweils anderen Park für jeweils 18.- Euro kaufen - unabhängig davon, mit welchem Ticket man den Park betreten hat. Wichtig ist nur: Man braucht beim Kauf seinen Ausweis, und diesen dann auch, wenn man mit dem namentlich gebundenen Ticket den anderen Park besuchen geht.

Unser Rechenbeispiel also daher: Twin Ticket im Siam Park kaufen, diesen besuchen, mit dem zweiten Teil des Tickets den Loro Parque besuchen, und dort nochmal das verbilligte Ticket für den Siam Park abgreifen. Macht pro Parkbesuch 22,34 Euro - oder 67 Euro für 2xSP und 1xLP. Alles verstanden?!

Übrigens - auf dem Weg nach oder vom Loro Parque kann man prima noch Lago Martianez besichtigen. Das ist eine überdimensional große Poollandschaft an den Atlantikgestaden von Puerto Cruz. Wirklich beeindruckend diese Anlage, und mit 3,50 Tageseintritt auch wirklich nicht zu teuer. Man kann unbesorgt daraus sogar einen eigenen Tagesausflug machen, der sich wirklich lohnt.

Wir verzichten heute auf den Stopp, und fahren direkt zum Papageienpark, der weit mehr ist, als der Name verrät. Ein ausgewachsener Zoo mit allerhand Shows - egal wie man zu selbigen stehen mag - rund um Seelöwen, Delphine, Orcas, Papageien und anderes Getier.

Gut gemeinter Tipp: Direkt am Eingang ohne Nachdenken die Discovery-Tour buchen. Kostet 9.- Euro pro Nase, läßt sich mit etwas mehr auf reservierte Premiumplätze in den Shows und/oder Mittagessen erweitern, und führt in Gruppen von 20 Personen einsprachig (englisch, spanisch, deutsch, italienisch, usw) durch den Park und zu Orten, die man als Normalbesucher nicht zu sehen bekommt. Zeitaufwand ungefähr 90-120 Minuten.

Ich melde die beste aller Ehefrauen einfach mal an, da ich die Tour schon gesehen habe, es meine Holde mit dem Park vertraut macht, und mir die Chance gibt, die erste von drei möglichen Orcashows besuchen zu gehen.

Während meine Frau also zB zu sehen bekommt, was Gorillas den Tag über so mampfen und wie sie untergebracht sind

und ins Herz von Orca Ocean spingsen darf

gucke ich mir die Meeressäuger von oben an. Insgesamt werde ich alle drei Shows zu sehen bekommen, und kann daher festhalten: Die Shows sind in den Elementen unterschiedlich und vorallem ist gerade die erste rappelvoll besucht, während die letzte (den Tourieinsammelbussen sei dank) quasi 'ne Privataudienz bei den Orcas ist.

Nach diesem und zwei weiteren Splashs war ich übrigens bis auf die Knochen nass - totally soaked! Aaaber, mit einer wasserdichten Umhängetasche und einem Handtuch in selbiger alles kein Problem

Mittagessen kann man übrigens ganz hervorragend im Park, nur man sollte wie immer auf jeden Fall Preise vergleichen und vorallem azyklisch essen gehen und die Showzeiten im Auge behalten. Uns reicht heute der Burger mit Fritten, Cola und ungezählten Mayo- und Ketchuptütchen im Bereich Kinderlandia - 2 Personen zusammen 13.- Euro gehen durchaus okay, und der Burger und die Fritten sind verdammt gut!

Passend danach läßt sich die erste, höchste, schnellste, steilste und längste Achterbahn Teneriffas einbauen. So schön kann eine Zierer Force Zero sein

Neben zahlreichen anderen Tieren - allen voran Papageien in allen Spielarten, deren große Freiflughalle fast fertig ist

sind vorallem zwei, eigentlich drei Dinge noch besonders hervorhebenswert. Erstens: Naturavision, das so abgrundtief grottenschlecht ist, dass man es einfach gesehen haben muss

das große Acuario mit seinem Haitunnel und anderen Becken

und natürlich Planet Penguin - das weltgrößte Penguinarium (bis Januar diesen Jahres wusste ich nicht mal, dass es das Wort gibt) mit seinen absolut fetten Schauanlagen. Ich beschränke mich mal bewusst auf nur zwei Bilder, die eigentlich gar nichts sagen, damit der Effekt später umso größer ist. Alles andere wäre böses Spoilern.

Zum Abschluß nochmal bei meinen Stars des Parks vorbeigeschaut

ist es ein Bild, dass ich auf jeden Fall als Gesamteindruck mitnehmen werde - wie man hier mit den Schutzbefohlenen umgeht ist schon wirklich aussergewöhnlich!

Und auf der Rückfahrt ins Hotel ist die Frage: "Ist dies wirklich das must der Kanaren?" eindeutig zu beantworten: Ja.


#14, RE: Tag 6
Geschrieben von WP am 27-Jun-09 um 19:41 Uhr


Wow - da sind jede Menge tolle Bilder!

#10, Tag 7
Geschrieben von MarcelR am 26-Jun-09 um 15:15 Uhr

Tag 7

Am siebten Tag sollst Du ruhen - ob das jetzt auch gilt, wenn der siebte Tag ein Samstag ist? Ja, es gilt. Allein schon aus praktischen Gründen. Was an Sams- und Sonntagen an den Stränden los ist, geht echt auf keine Kuhhaut. Fast bleibt einem nur, entweder den Tag auf dem Zimmer zu verbringen, oder aber extrem früh aufzustehen, und sein Handtuch quasi in den Morgentau am Strand zu legen.

Wir entscheiden uns für den Play de las Teresitas und Morgentau. Mit Sack und Pack und Sonnenöl geht es los - Snacks in die Tasche, literweise Wasser dazu, ein gutes Buch (meine Urlaubslektüre dieses Jahr übrigens Walter Moers' Der Schrecksenmeister und zum zweiten mal gelesen Frank Schätzings Der Schwarm).

Und da auch die Kamera Urlaub hat, bleibt sie im Zimmer - um am späten, gemütlichen Abend wenigstens noch den beginnenden Sundown einzufangen.

Ein Touriurlaubstag zwar - aber schööööön! Mit der besten Pizza der Insel und nem Liter Sangria gleich mal doppelt schööööön.


#11, Tag 8
Geschrieben von MarcelR am 26-Jun-09 um 16:11 Uhr

Tag 8

Kommen wir nun zu eine unrühmlichen Teil des Urlaubs. Erst einmal das weniger schlimme:

So sieht es am Strand um kurz nach zehn aus. Es ist Sonntag und so sieht es tatsächlich am Wochenende im Sommer halt aus. Vorallem in unserem Örtchen El Médano, das nicht mit Touristenbunkern zu gestellt ist, merkt man, wo die Einheimischen halt das Wochenende verbringen. Würde ich ja nicht anders machen.

Aber da wir uns nicht in die Sardinenbüchse legen wollen - es sind 31°C angesagt, entscheiden wir uns für den Jungle Park. Ich war schon dort, hab meine eigene Meinung, aber als Alternative (von wegen Hitze im Schatten besser ertragbar) und um der Frau des Hauses die Chance zu geben, sich ein eigenes Urteil zu bilden, machen wir uns also (heute nicht so früh) auf den Weg.

Ich stelle mal bewußt die Bilder kommentarfrei zur Ansicht

Landschaftlich verdient dieser Park eine Eins plus mit Sternchen und Sonderfleißkarte. Ich denke, jeder Zoo dieser Welt würde sich die Finger nach einem solchen Jungle Themenbereich lecken, selbst wenn die Tierauswahl vollkommen willkürlich und ohne thematische Zuordnung ist.

Aber die Politik dieses Parks, bzw die seiner Betreiber, geht überhaupt nicht. Das fängt bei einem Eintrittspreis von 24.- Euro pro Erwachsenem an für einen Erlebniswert von ca 2 Stunden (ohne Greifvogelshow), geht über die 4.- Euro für eine Einzelfahrt auf der Sommerrodelbahn und endet preispolitisch bei den Kosten für Gastroartikeln, die man gelinde gesagt am höflichsten noch mit "Preise wie im Puff" umschreiben kann.

Aber auch die Tierhaltung an manchen Ecken geht gar nicht - und das erkennt auch der Laie. Ein einzelner Schimpanse in einem Gehege für eigentlich Kleinaffen, ein einsam dahinvegetierender Orang - sorry, no way. Und für die Seelöwen, die man in einem rechteckigen Minibecken im zweiten Aqualand auf Gran Canaria hält (Ralph hat da bestimmt ein Foto von) hat man sich jetzt wohl was Cleveres überlegt. Man will sie im Jungle Park unterbringen. Praktischerweise baut man das gleiche Plastebecken auf, aber umkleidet es zumindest mit Holzplanken. Toll! Und bestimmt gibts dann auch hier das obligatorische "Make a foto with a Sealion for only 25 Euro" in diesem Park. Ich könnte kotzen! Im Gegenzug hat man dafür die Zusammenarbeit mit dem WWF (oder wars vielleicht anders rum) aufgekündigt, und den dazugehörigen Shop wegrationalisiert. Genauso, wie man den eigentlichen Park wirklich kaputt konsolidiert hat...

Anyway - wer Jungle Park haben muss, und vielleicht auf den zweiten Nepper, Schlepper, Bauernfänger-Park Aqualand setzt: Das Twinticket gibt es für 39.- Euro. Allerdings später nicht rumheulen, wenn dort die Locker teurer sind als im Siam Park, wenn die Rutschen einfach nur hingeklatscht sind, die Liege 4,50 extra kostet, alternativ aber eine Liegewiese fehlt, Reifen künstlich knapp gehalten werden, damit man sich (wieder gegen Gebühr) seinen eigenen Reifen mietet, und eine 25cm Tiefkühlpizza mit neun Euro zu Buche schlägt.

Kann man machen, muss man aber nicht - über den Jungle Park muss man allerdings gesondert debattieren, denn für ein paar Stunden ist zumindest die Botanik wirklich outstanding.


#12, Tag 9
Geschrieben von MarcelR am 26-Jun-09 um 16:33 Uhr

Tag 9

Um es kurz zu machen: Die Luft ist langsam raus. Am Abend vorher haben wir den localen Fermentationsflüssigprodukten etwas kräftiger zugesprochen, da wir mit dem Italiener Luca aus der Bar mit der besten Pizza der Insel, der davon träumt nach Brasilien auszuwandern, und seiner englischen Lehrerin, mit der er sich ein Appartment teilt noch bis tief in die Nacht klönen wollten.

Und so bleibt am heutigen Tag eigentlich nur schlafen, im Supermarkt lustige Sachen kaufen und probieren, durch El Médano schleichen



und der Abend, der was besonderes werden soll: El 24 de Juno se celebra la fiesta de San Juan. Geht wohl sowohl um die Sommersonnenwende, als auch das Fest zu Ehren Johannes des Täufers. Mehr habe ich nicht verstanden, aber die spontanen Lagerfeuer und Barbecues am Strand haben wir schon sehr genossen.

Noch einmal schlafen, dann gehts zurück nach Deutschland - wo, wie mir meine Mom erzählt, das Wetter pünktlich am Mittwoch von "schöne Sche...e" auf "Sche...e, ist das heiß" umschlagen soll. So muss das sein!


#13, Der Abreisetag
Geschrieben von MarcelR am 26-Jun-09 um 16:51 Uhr

Tag 10

Jahrelang habe ich mich über Abreisetage geärgert. Was macht man? Erstmal versucht man so lange wie man darf im Zimmer zu bleiben, sucht dann einen Gepächaufbewahrungsort, um dann diverse Stunden im oder am Hotel rumzulungern, bis der Flughafentransfer erfolgt.

Diese Mal soll es anders sein. Frühes Frühstück, Auschecken an der Rezeption, Tasche gepackt mit Schwimmsachen, Gepäck ins Auto, und ab die Luzie in den Siam Park, das zweite Ticket abtelefonieren.

Pünktlich um 9.45 Uhr stehen wir von den Eingangstoren, haben um 10.02 Uhr ein Schließfach gemietet, um 10.07 eine perfekte Sonnenliege ergattert, und stehen um 10.09 Uhr einsam und verlassen im Wellenpalast, den wir die nächsten fast 45 Minuten fast ganz für uns alleine haben. Yeah. Mit den ersten eintreffenden Besuchern machen wir uns weiter, schön brav gegen den Uhrzeigersinn im Park und rutschen nochmal alles, was nicht niet- und nagelfest ist, und relaxen entspannt bis um 14 Uhr pendelnd zwischen Wellenpalast und Liege, um gegen 14.15 Uhr das Water Kingdom zu verlassen.

Check-in am Flughafen, ordentliches Burgermenü beim Burgerkönig, und so entspannt wartend auf den Flieger geht es zurück nach DUS. Mit ordentlichem Rückenwind dauert der Flug statt 4:40 Stunden gerade mal 3:50 - und fertig ist die Urlaubslaube.

Okay, das Hotel hat nur drei Sterne, das Essen ist manchmal, nunja... aber hey, wir haben es uns gebastelt, wie wir das gerne hätten. Und damit mich meine Mama nicht für umme am Flughafen abholt, gibts für die noch das 10er Pack Strelitzien, praktischerweise zwei Tage vorher bestellt, am Flughafen eingesammelt, und für null Euro als Sondergepäck eingecheckt oben auf.

Liebe Insel Teneriffa - nach dem quick&dirty Trip im Januar, der durchoptimiert war auf Parks, war ich Dir diesen Besuch einfach schuldig. Und es war jede einzelne Urlaubssekunde sowas von wert. Wir zwei kommen auf jeden Fall wieder. Vielleicht nicht gleich nächstes Jahr, aber auch garantiert nicht erst in 10 Jahren. Versprochen!

Muchas gracias y adios!