"Ich könnte irgendwie eine kurze Tour einschieben..."
"Hmmm, ich könnnte auch mal auf fix raus aus der Tapete."
"Ich hätte zumindest gerade mal kurzfristig Zeit."
"Ich müsste nach Urlaub fragen - aber im Prinzip: Ich auch! Irgendwelche Vorschläge?!"
"Teneriffa?!"
"Siam Park?!"
"Ja. Und andere."
"Okay."Gesprochen, geplant - geflogen!
Sonntag: Ankunft im Süden Teneriffas in El Médano. Kleiner, schnuckeliger Surfer und Kiter Ort. Zweckmäßiges Hotel: Drei Sterne, ordentliches Frühstück ab 8 Uhr, brauchbares Abendbrot bis 21.30. Ankunft Sonntag um gegen Mittag, nach ewiger Parkplatzsuche, weil das Hotel an keiner Straße, dafür am örtlichen Strand liegt.
Tasche ausräumen - zweckmäßige, saubere Zimmer. Balkon mit Meerblick. Klare Rollenverteilung: Der Fahrer kriegt das Doppelbett, der Beifahrer das Beistellbett. Auspacken auf fix, kurzes Mittagessen, und ab ins Auto. Ab auf den Teide.
Das ein oder andere Bier in der Kneipe vor der Tür, frühes Schlafengehen, denn der Tag begann in Bochum bereits um 3.15 Uhr.
Montag: Zweiter Tag, erster Park: Jungle Park. Da in Kombination mit der örtlichen Aquapark-Dependance zu haben, Twinticket gekauft. Wenig erwartend, viel bekommend. Oder anders: Jeder Zoo wäre froh, diesen Park als "Jungle"-Themenbereich zu haben.
Gleicher Tag, zweiter Park: Aqualand.pt Eindruck: Six Flags Galore. Eigentlicher Eintritt 24 Euro. 4 Euro für einen Locker. 3,50 für eine Sonnenliege "for rent". 8,50 für ein Stück Pizza. Sauber. Fotos macht der Fahrer. Beifahrer ist erstmals genervt. Beckenbheizung? Fehlanzeige! Na, gut. Ist halt so. Abends ein paar Bier und eine Runde spielen auf dem Balkon. Morgen gehts früh raus.
Dienstag: Erster Versuch in Santa Cruz de Teneriffe den Fährhafen zu finden. Für die geplante Überfahrt nach Gran Canaria. Versuch fehlgeschlagen. Egal. Dafür Hafenkirmes im Aufbau gefunden. Mr L, der Fahrer macht begeistert Fotos. Weiterfahrt nach Puerto de la Cruz. Nächster Halt: Die Wellen des Atlantiks und Lago Martiánez.
Yeah! Das rockt! And we needed to stop! Das ist was anderes als die Badewannen am Mare Nostrum oder an der Red Sea.
Wenn man sich diese Wellen so anschaut, ist es kein Wunder, dass die dort eine Megapoollandschaft gebaut haben. Ins Meer kann man eher schlecht, aber der Touri an sich liegt gerne am Wasser beim Sonnenbrutzeln. 3,50 Eintritt berappt, um den Lago zu besichtigen. Und Fotos machen...
Geil auch ganz ohne Rutsche. Staunend, wie gut man 2500 Sonnenliegen unterbringen kann - ärgernd, die Badebuxe im Auto gelassen zu haben. Verdammt. Aber gut. Ist jetzt auch nicht zu ändern. Ist halt so. Weiter gehts zum
Nach gefühlten 2 Millonen Werbehits bereits jetzt nach drei Tagen wohl wirklich das "must" auf den Canarias. Auch hier wieder ein Twinticket abgreifend, da im Sammelpack mit dem Siam Park zu haben. Praktisch. Und der Park ist auch noch gut, uuuund, hat sogar nen Count. Na, aber hallo! (Bericht in der kommenden p+r)
Hin und her gerissen. Viel zu spät angekommen. Entweder alle Shows gucken, oder die Discovery Tour "Behind the Scenes" mitmachen. Okay, machen wir die Tour. Die Orcas kann ich auf jeden Fall sehen. An der Orca-Show angekommen: Show ist voll. Einzige Chance auf die Meeressäuger verpasst. Pipi in den Augen.
Dann der Lichtblick: Orca Ocean ist Teil der Tour. Auch mit Blick hinter die Kulissen. Gottseidank. Dann wird das ja doch irgendwie was. Und das Versprechen der Tourleiterin, dass wir pünktlich zur letzten Show bei den Orcas sind. Hoffnung!
Glück! Da das Showbecken gerade renoviert wird, gibt es keine richtige Show. Sondern ein Sneak-in in die Trainingssessions mit den noch junge Großdelfinen. Hautnah. Ganz nah dran. Schon wieder Pipi in den Augen. Dieses Mal vor Glück. Damit es der Fahrer nicht sieht, schnell hinter der Kamera versteckt.
Fantastisch, atemberaubend - einfach nur happy, happy, happy. Die Fahrt geht durch den späten Abend rein in die frühe Nacht entlang der TF-1. Sonnenglühendes Gesicht, voll mit Eindrücken der Orcas. Pures Glück - Zufriedenheit!
Mittwoch: Zweiter Versuch den Fährhafen zu finden. Na, guck. Da isser ja. In einer Mischung aus Englisch, rudimentärstem Spanisch und ein paar Brocken Französisch die Konditionen geklärt: Morgen früh um 7 Uhr hier, 2,5 Stunden Überfahrt, Rückfahrt um 19.30, 120 Euronen für 2 Personen und ein vehiculu pico (oder so). Geht doch! Der Fahrer fotografiert wieder mal den Kirmesaufbaufortschritt am Hafen. Nur glückliche Gesichter. Auf zum Siam Park. Die Strecke kennt das Auto schon fast von alleine.
Aber dann: Striktes Vorab-Fotoverbot!! Alles wird für die park+ride gebraucht!!! Kann ich verstehen. Lange Diskussionen, wie der Bericht aussehen soll, "raid for coverfoto" mit wahrscheinlich knappen Sieg für mich nach echtem Fotofinish. Aber komm, scheisst der Hund drauf. Wenigstens zwei, drei Bilder müssen sein!
Fazit: Wow! Und mehr sage ich wirklich nicht. Alles andere gibts zum Nachlesen. Und die Nachlese ist es wirklich wert. Einfach nur wow! Wie ich bereits sagte...
Donnerstag: Um fünf Uhr nörgelt der Wwcker. Um sechs sitzt die Zweimannkapelle im Auto. Um sieben Uhr Ankunft am Fhärhafen. Dieser Tag wird ein Fahrer-Tag: Drei Wasserparks (zwei geschlossene) und ein Lunapark. Der einzig geöffnete ist wieder von der SixFlags-Wasserparkgruppe. Ich mache mit. Zicke ein wenig, kriege mich wieder ein, und weiss bis jetzt immer noch nicht, wie ich den 18-Stunden-Tag durchgehalten habe. Aber es geht, es hat geklappt.
Freitag: Die Tour geht zu Ende. Wo der Kopf steht? Naja, ziemlich nördlich und voll mit Eindrücken. Der Tag ist ziemlich easy. Mehr oder weniger ausschlafen. Großes Frühstück. In Ruhe zusammenpacken und auschecken. Danach noch ein kräftiges Sonnenbad. Und eigentlich nur noch das Auto abgeben...
Wenn nicht... Ja, wenn nicht der Fahrer den Ehrgeiz entwickelt hätte das Motto "das Auto geben sie bitte mit leerem Tank ab" wörtlich zu nehmen. Selbst die mehrfachen Warnungen "tank für zwei Euro nach, da gibts dreieinhalb Liter für" des weltbesten Beifahrers wurden in den Wind geschlagen. Und es kommt, wie es kommen musste: Noch vor der letzten Fahrt über die Autobahn zum wenige Kilometer entfernten Aeropuerto bleibt das treue Gefährt mit furztrockenem Tank liegen. An einer Steigung, hinter einer Kurve! Was bleibt mir anders übrig, als zu fluchen wie ein Kutscher?! "Hab ich es nicht gesagt?" - "Wie oft habe ich gesagt, wir sollten noch mal tanken". Es hilft alles nichts. Ich befehle dem Fahrer, zur nächsten Tankstelle zu laufen und Benzin zu besorgen, falte ein Warndreieck auseinander, und mache mich daran, die "Unfallstelle" zu sichern...
Nach einer Viertelstunde wüster Beschimpfungen aus heruntergelassenen Fenstern (wie schnell man die Sprache des Gastlandes verstehen lernt) und eindeutiger Handzeichen später kommt er dann auch kleinlaut über den Berg gestiefelt - der Chefoptimierer, der den Tank leer optimiert hat. Mit einem Plastiksack voll grüner Flüssigkeit. Benzin ist also (zumindest auf Teneriffa) grün gefärbt. Ich muss lachen. Von Herzen! Hätten wir das auch geklärt. Das es eine Wissenschaft für sich ist, aus dem Plastiksack den Sprit am Tankstutzen mit seinem Rückschlagventil vorbei in den Tank zu bekommen, ist dabei völlig unerheblich. Schlußendlich kriegen wir unseren Flieger, und das ist das Einzige was zählt...
Ich mag ihn - trotzdem. Oder gerade deswegen. Irgendwie. Seit Jahren. Und ich würde jeder Zeit wieder mit ihm auf große Fahrt gehen! Ja. So ist das! Danke Mr L!!