Die fränkische Antwort auf die globale Herauforderung oder die andere Form eines Selbstbedienungsrestaurants

Ich war vorgestern einmal ganz anders Essen und da ich das sehr interessant und lustig fand, muss ich euch einfach davon berichten. Hier in Nürnberg gibt es ein neues Restaurant s'Baggers (fränkisch: "Das Restaurant Reibekuchen), welches ohne Kellner auskommt. Die bestellten Sachen kommen über ein Schienensystem aus der Küche direkt zu dem entsprechenden Tisch.

Am Eingang erhält jeder eine Bezahlkarte und an den Tischen hat jeder seine eigene Nummer sowie eigene Farbe. Über einen modernen fahrbaren Touchscreen wählt man sich aus der Speisekarte (welche auf fränkisch sogar für mich schwierig zu lesen war) das aus was man gerne hätte und bestätigt dies mit dem Scannen seiner Bezahlkarte. Wenige Minuten später kommen die Flaschen und/oder Töpfe in einer Halterung direkt über die Schiene von oben zu dem entsprechenden Platz. Die sind dann mit der Nummer und Farbe gekennzeichnet und nochmals mit einem Etikett versehen, wer es bestellt hat, was es ist, wer es in der Küche zubereitet hat etc. Es stehen zwar Teller in dem Rondell vor einem zur Verfügung, es wird jedoch empfohlen aus den kleinen Töpfchen zu essen (hört sich komisch an, gehört aber durchaus zu dem Konzept), da das Essen dann natürlich nicht kalt wird. Es steht auch extralanges Besteck zur Verfügung.

Die leeren Halterungen auf denen die Flaschen und Töpfchen "geflogen" kamen, verlassen die Schiene am Ende der Bahn in ein Loch und fallen in den Keller. Für das dreckige Besteck/Gläser gibt es ein Fach in dem Rondell. Das Rondell ist dreifach drehbar, einerseits dreht man die ankommenden Sachen zu sich hin, dann kann man sich aus der unteren Ebene Besteck etc. nehmen und um dieses Fach herum fahren die Bildschirme. Hier bei youtube gibts natürlich auch was zum kucken.

Man kann in dem Bestellmenü auch jederzeit seinen Kontostand ansehen. Etwas schwierig ist am Anfang wohl das richige Timing. Da man alles einzeln bestellen muss und alles einzeln geliefert wird (z. B. Hauptgang, Beilage, Soße) sollte man sich erst alles aussuchen und dann die Bestellung abschicken. Wenn man dann noch einen Nachtisch möchte sollte man das auch nicht zu früh bestellen aber auch nicht zu lange waren.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, das macht riesig Spaß wenn man da mit mehreren Leuten sitzt. Jeder bestellt sich mal hier und mal das was, dazwischen noch ein Getränk. Vorspeisen, Nachspeisen, Beilagen usw. das ist total Bewegung drin und ständig kommt etwas von oben geflogen und man hofft immer, dass es nun "seine" Farbe ist

Sollte man Hilfe benötigen gibts natürlich auch noch eine Servicekraft, die natürlich auch mal das Besteck und die Gläser nachgefüllt bzw. das dreckige Geschirr aus dem Rondell mitnimmt.

Der Erfinder, Michael Mack, verkauft das Konzept auch als Franchise, einen Blick auf "Presse" auf der Homepage zeigt, dass es sogar schon in anderen Ländern für Aufmerksamkeit gesorgt hat.

Bin mal gespannt ob soetwas Zukunft hat. Ist vielleicht nicht bis in letzte Detail ausgereift, Spaß macht es auf jeden Fall.

Viele Grüße aus Süddeutschland

Sonja

Tolle Idee!
Ich habe mir den Kabeleins Bericht angesehen und bin zu dem Ergebnis gekommen dass ein Leben ohne TV einfach schöner ist. Der Bericht sagt nichts aus. Leute die erzählen dass das alles Toll ist. Achso..
Daher: Hat Jemand eine Ahnung wie die Schlitten funktionieren? Eingetlich DIE Frage die man sich stellt und dennoch wird nicht im Ansatz darauf eingegangen.

Gruss

Alex

Hallo,

ich gehe davon aus das diese Schlitten einfach auf dem gebogenem Rundrohr rutschen und durch verkanntung sich immer wieder automatisch abbremsen. Ziemlich einfach aber vom Grundkonzept genial. Glaube allerdings nicht das er es so als Patent geschütz bekommt. Eine Lösung mit Rollen und Wirbelstrombremse würde das Konzept zwar sicherlich extrem verteuern aber dafür noch weiter abrunden.

Grüße,

Jens S.

>Daher: Hat Jemand eine Ahnung wie die Schlitten funktionieren?

Wie Jens eigentlich schon geschrieben hat, funktioniert das ganz einfach in Form einer Rutsche. Die Schlitten sind aus Kunststoff und rutschen einfach auf der Schiene herrunter. Manchmal, wenn sie zu leicht sind, bleiben sie auch hängen und werden dann mit einem langen Stiel angeschubst bzw. wenn der nächste Schlitten kommt einfach angestoßen.

Viele Grüße

Sonja

Pfiffige Art Service-Personal einzusparen und die Kunden das auch noch toll finden zu lassen.
Gibt es dort dann Getränke nur aus Flaschen? Sprich: kein Bier vom Fass?
Die Tische sehen zudem aus, als seien sie nicht gerade kommunikationsfördernd.

Ich denke, da es was Neues ist, durchaus lustig, auf Dauer aber eher nervig.

Gruß, Stefan

Mitglied der Initiative zur Verbreitung seltener Satzzeichen

Dieses Restaurant wurde vor kurzem auf EinsLive vorgestellt. Es gibt weiterhin Servicepersonal, welches sich um die Getränke kümnert bzw. dem Gast Hilfestellung gibt bei der Benutzerführung der Bestellung.

Das Patent ist bereits geschützt und man plant in absehbarer Zeit auch in anderen Städten solche Restaurants. Köln und Frankfurt waren da schon im Gespräch.

Tipping is not a town in China

Rollercoasterfreak

>Gibt es dort dann Getränke nur aus Flaschen? Sprich: kein Bier vom Fass?

Die Getränke kommen alle in den Flaschen. Verschiedene Gläser stehen vor einem in den Rondell bereit. Bier vom Fass gibt es daher nicht.

Die Servicekraft kümmert sich nicht um die Getränke, sondern schaut nur ob so alles läuft.

Viele Grüße

Sonja