Die Düsseldorfer Rheinkirmes war für mich das schönste Erlebnis seit langem. Reizüberflutung pur. Ich kannte bis dato ausschließlich Festplätze aus dem Saarland und dem benachbarten Rheinland-Pfalz. Auf einer solchen Kirmes ist die Hautattraktion im allgemeinen ein Top-Spin oder eine Wilde Maus.Zusätzlich anützend war, dass es sich bei diesem Besuch nicht um eine reine Eigeninitiative von Micha und mir handelte, sondern auch ein FKF-Treffen beinhaltete.
Natürlich war uns der dafür angesetzte Treffpunkt von 14 Uhr viel zu spät und wir waren bereits morgens um 10 Uhr auf dem Festplatz unterwegs. So kam es dazu, dass wir insgesamt 10 Stunden, bei über 30 Grad auf Asphalt im Kreis liefen. Viele hätten damit sicherlich ein Problem, wir nicht, wir mögen es heiß.
Jedenfalls gab es wie auf jeder Kirmes eine Menge für uns zu entdecken. Leider waren 10 Stunden wirklich viel zu wenig um alles genau zu untersuchen. Trotzdem jetzt hier eine kleine Bilderauswahl für euch...
Eines der lustigsten Verbotsschilder die wir je gesehen haben. Nicht auf einem Fahrgeschäft zu Urinieren sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber eine Garantie sich nicht übergeben zu müssen können vermutlich nur die Wenigsten abgeben...
Wenn sich diese Frösche nicht in einen Prinzen verwandeln wenn man sie küsst, sind sie eher eine Bestrafung als ein Gewinn...
Ob sich Frauen ab 100 kg durch dieses Schild beleidigt oder zu einer Fahrt animiert fühlen weiß ich nicht...
Auf einer Großkirmes muss man durchaus damit rechnen von furchteinflößenden Monstern quer über den Festplatz gejagt zu werden...
Kirmesmitarbeiter geben stets ein gutes Vorbild ab, wie dieser junge Mann mit Kippe in der linken Hand beweist und was seine Rechte am Hosenstall macht wollen wir nicht wissen...
Bei der Planung der Düsseldorfer Rheinkirmes haben sich die Verantwortlichen viele Gedanken gemacht. So ist klar, dass beispielsweise die Höhe des Star Flyers auf viele abschreckend wirkt. Daher wird ein Dreistufiges-Anti-Monsterkettenkarussel-Angst-Training angeboten:
Stufe 1 wäre dieser niedliche Miniwellenflug, leider gibt es hier vermutlich eine Gewichtsbeschränkung, daher dürfen auch Frauen ab 100 kg nicht umsonst mitfahren...
Stufe 2 hat man geschafft, wenn man sich nicht von diesem harmlosen Kettenkarussell einschüchtern lässt...
Stufe 3 beinhaltet die Begegnung mit diesem ausgewachsenen Wellenflug...
Hat man diese drei Stufen erfolgreich, ohne sich in die Hosen zu machen und ohne seinen Mageninhalt zu verschütten hinter sich gebracht ist man angeblich bereit für ihn...
... den König unter den Kettenkarussells...
Mich hat dieses Trainingsprogramm noch nicht so ganz überzeugen können...
Schnellfeuer-Automatikschießen ist so ein sputzeliges Wort, das könnte von uns stammen...
Nicht nur wir sind von der Kirmes begeistert, manche gehen sogar noch weiter und wollen für den Zeitraum der Festlichkeit auf dem Platz campieren...
Diese Kinderbelustigung ist eigentlich völlig unwichtig, ich benutze sie hier nur um erwähnen zukönnen, dass man im Hindergrund die Großattraktionen Wild n Wet und den Free Fall Tower sehen kann, da wir von diesen keine wirklich guten Bilder gemacht haben...
Die großstädtischen Zuckerwattetierchen sind auch etwas vielfältiger als die bei uns im Saarland heimischen. Bei uns gibt es die Unterarten Zuckaris Rosaris und Zuckaris Weißus, beide schmecken schlicht nach Zucker. Hier hingegen hat man eine fast grenzenlose Auswahl an Farb- und Geschmacksvariationen...
Dieses Sputzelrad hatten wir noch sehr positiv in Erinnerung. Es ist uns dieses Jahr bereits auf dem Trierer Europafest begegnet. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten groß...
Streichelsputzel für Tierhasser...
SM-Rotfuchsweibchen (lat.: Vulpes Vulpes) in der Ranzzeit...
Rotfuchsweibchen (lat.: Vulpes Vulpes) im Pin-UP-Stil ebenfalls während der Ranzzeit...
Von Tierliebe wird allgemein auf der Kirmes recht wenig gehalten, beweis dafür ist dieses nicht in der Pfalz aufgenommene Bild. Die Hunde wurden getötet indem man ihnen kaltblütig eine Schnur mitten durch Herz jagte und was aus dem sinnloserweise erschossenen Braunbär Bruno wurde, wissen wir jetzt auch...
Die Düsseldorferkirmesplatzverordnung schreibt offensichtlich das Vorhandensein von Übungsmöglichkeiten für Großattraktionen vor.
Kleines Übungsschiff:
Großes Nessischiff:
Gemeingefährlicher Rüsselspritzer... wird bei diesen Temperaturen gern angenommen, was wir viel zu leichtsinnig finden. Wir stellen uns die Frage ist das wirklich nur Wasser?
Sich ankündigendes Blutbad... und wieder kein Neptunbrunnen...
Natürlich mussten wir die so hübsch geschmückte Geisterbahn auch ausprobieren, leider ohne zuvor dafür trainieren zu können...
Toll gemacht ist sie, allerdings tun mir die Liveerschrecker die bei bestimmt 40 Grad im Innern der Bahn erschrecken sollen leid...
Wieder ein alter Bekannter aus Trier, Spinning Racer. In diesem Fall war die Wiedersehensfreude so groß, dass wir uns gleich eine Runde von ihm drehen ließen...
Über Betrunkene, die neben ihrem Geschäft lungern sollten sich diese Autoscooterbetreiber besser nicht beschweren, schließlich fordern sie selbst dazu auf...
Unglaublich aber wahr: Viele, viele Hunde wurden an diesem heißen Tag von ihren Besitzern mit auf die Kirmes genommen. Sicher kein Vergnügen, aber immer noch besser als alleine zurückgelassen in einem Auto an einem Hitzschlag zu verenden...
Hexenverfolgung und Scheiterhaufen sind keine Relikte aus vergangener Zeit, sondern heute aktueller denn je...
Geisteskranker Löwe huldigt vorbeikommenden Besuchern...
Ein verliebtes Storchenpaar füttert zwei abgehackte Köpfe...
An diesem Tag fühlten wir uns teilweise nicht nur bis ins Mittelalter oder bis in die Steinzeit zurückversetzt, sondern sogar bis in die Zeit der großen rücksichtslos alles niedertrampelnden Dinosaurier...
Die türkisfarbenen Piranhas sagen: "Geiler Arsch du lilfafarbene Schnorchlerin". Definitiv eines der schlechtesten Airbrushbilder die ich je gesehen hab...
Dieser hässliche, fette Hipp-Hopper....
... und diese hässliche Paris-Hilton-artige Biertrinkerin laden beide nicht zum Verweilen ein...
Verzehrter Blick auf das Sputzel...
Kleiner Eifelturm in Düsseldorf. Vor den Franzosen ist man aber auch nirgends sicher...
Seltsame Wild n Wet Bierbauchmöve..
Nach etwa zwei ersten Besichtigungsrundgängen mussten wir das erste Objekt unserer Begierde ansteuern. Den Höllenblitz...
Absolute Spitzenklasse. So sehr war ich noch nie von einer Kirmesattraktion begeistert. Steht man live davor stört auch der Schriftzug und die Videowand nicht mehr. Ein perfekter Gesamteindruck. Am liebsten wären wir 20 mal damit gefahren, was leider aus Geld- und Zeitgründen nicht möglich war.
Eine weitere Premiere für uns war die Raupenbahn. Ich kannte diese Fahrgeschäfte nur von Bildern und bin fasziniert davon. Schön, dass solche nostalgisch anmutenden Geschäfte noch nicht von den Hightechmonstern vertrieben wurden...
Selbstverständlich führen wir auch mit diesem gesputzelten Musikexpress, der uns natürlich viel besser gefiel wie die Parkversion aus dem Bobbejaanland.
Wohin man auf dem Platz schaut überall Katastrophen. Hier setze die nächste Eiszeit ein...
Und noch ein herrliches Airbrushbild... es ist uns leider nicht möglich herauszufinden was genau das ist...
Selbstverständlich braucht man bei über 30 Grad im Schatten einen Regenschirm. Der nächste Regen kommt bestimmt...
An diesem Essenstand plant man ebenfalls vor. Um klagen wie in Amerika üblich zu vermeiden wurde dieses Schild angebracht...
Diese Monster Schwingding konnte uns definitiv nicht zu einer Fahrt überreden...
... auch allzulanges Zusehen war nicht möglich, da diese Kotzschleuder ungünstigerweise auf einer schwarzen, eine Wiese kaschierenden, Gummimattendecke platziert war.
Achso, das FKF-Treffen hat ja bislang, ungerechtfertiger Weise noch gar keine weitere Erwähnung gefunden. Pünktlich um 14 Uhr waren wir beim abgemachten Treffpunkt vor Wild n Wet. Leider fiel die recht große Gruppe viel zu schnell auseinander, was ich sehr bedaure. Sicherlich sind mir so viele nette Bekanntschaften entgangen.
Neija, zu einem späteren Zeitpunkt trafen wir ja noch eine kleine Gruppe FKFler und eine ganz besondere Begegnung führte zu einem ganz besonderen Erlebnis. Das recht kurze, aber dafür umso anützendere Gespräch mit Tim ließ uns in einen regelrechte Adrenalinrausch verfallen. Nach Jahren der Feigheit geschah etwas womit ich lange schon nicht mehr gerechnet hatte. Ich konnte den Airwolf besiegen und sogar Micha ist mitgefahren, Micha der in Kaiserslautern den Airwolf noch als sein persönliches No-Go bezeichnet hatte. Dafür ein ganz großes Dankeschön an Tim, ohne dich wäre das nie möglich gewesen.
Wir bezeichnen uns jetzt als absolute Airwolffanatiker und freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit ihm auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt.
Normal heißt es ja immer und das Beste kommt zum Schluss. In diesem Fall aber müsste es und das Schlechteste kommt zum Schluss heißen.
Ich bin sowas von enttäuscht von Euro Star. Klar mir war bekannt, dass diese Achterbahn an manchen Stellen recht ruppig fährt, aber so grob hatte ich das nicht erwartet.
Für uns keine zweite Fahrt wert, aber dafür ein schöner Augenschmaus...
Damit endete der für mich definitiv schönste und aufregendeste Kirmesbesuch meines Lebens. Die Kirmes war auch organisatorisch absolut perfekt. Eine Parkgebühr von nur 8 € für die 10 Stunden die wir dort waren und dazu kostenlose Shuttletransporte alle 15-20 Minuten das ist absolute Spitzenklasse.
Unser Highlight des Tages war definitiv die Airwolffahrt, aber auch die sich daran anschließende Fahrt mit dem Top-Spin, was wiederum etwas war wovor ich mich bisher gedrückt hatte. Jetzt ärgere ich mich rückwirkend für jeden nicht gefahrenen Top-Spin und jede besuchte Kirmes ohne Airwolffahrt.
Coastertechnisch war der Höllenblitz unser Liebling und wir hoffen darauf auch ihn so bald wie möglich wieder sehen zu können.
Sehr bedauernswert, dass Düsseldorf doch soweit von unserem Zuhause entfernt liegt, sonst würden wir der Rheinkirmes sicherlich einen zweiten Besuch abstatten.
Persönliches Fazit: Dieses Wochenende hat mir einmal mehr gezeigt wie gut und richtig meine Entscheidung war Mitglied im FKF zu werden. Ohne diesen Verein wäre ich vermutlich nie zum Kirmesfan geworden, da mich bis vor wenigen Monaten hauptsächlich Freizeitparks interessierten.
nächste Woche aus dem romantischen Efteling berichtende Grüße,
Moni