#0, Paris sans souris (17. - 20.05.2007)
Geschrieben von Puffi am 14-Jun-07 um 23:38 Uhr
Alex, Andi, Pascal und meiner einer sind zu Christi Himmelfahrt nach Paris und weiter in den Norden Frankreichs gefahren, um die dortigen Freizeitparks zu besuchen. Von der Autobahn aus sahen wir auch den Tower of Terror, doch wir hielten den sierenenartigen Lockrufen der Maus trotz ströhmendem Regen ausnahmsweise stand. Bereut haben wir es nicht, denn die im folgenden beschriebene Tour hat sich mehr als gelohnt und kann Nachahmern bedenkenlos weiterempfohlen werden.Das Programm der vier Tage:
Tag 1: Donnerstag 17.05.2007
- Le Jardin d'Acclimatation
- Eiffelturm
- Foire du Trône
Hotel: Ibis Paris Saint Denis Stade Sud
Tag 2: Freitag 18.05.2007
- Mer de Sable
- Parc Saint Paul
Hotel: Ibis Abbeville
Tag 3: Samstag 19.05.2007
- Bagatelle
- Dennlys Parc
Hotel: Ibis Senlis
Tag 4: Sonntag 20.05.2007
- Parc Astérix
Für die Freunde von Google Earth habe ich eine Datei erstellt, in welcher alle besuchten Parks, Hotels und benötigten RER- und Metrostationen eingezeichnet sind: Download
Im Folgenden wird nun jeder Progammpunkt in einem einzelnen Abschnitt beschrieben.
#1, Tag 1: Le Jardin d'Acclimatation
Geschrieben von Puffi am 14-Jun-07 um 23:50 Uhr
Letzte Bearbeitung am 14-Jun-07 um 23:59 Uhr ()
Schlaf gab es fast keinen, denn der Tag begann früh für uns, so musste Pascal bereits kurz nach Mitternacht los. Rund eine Stunde später hatte er mich dann bei mir zu Hause abgeholt und gemeinsam ging die Fahrt weiter nach Deutschland Richtung Donaueschingen. Dort angekommen, stiegen wir in Alex' Auto um und fuhren zu dritt zu Andi. Endlich komplett, konnte gegen vier Uhr morgens dann endlich die Fahrt nach Frankreich beginnen.Die Zeit verging schnell, nicht zu letzt dank dem grandiosen Eurovision Song Contest Hit Dancing von Verka Serduchka, von dem inzwischen schon wieder niemand mehr redet. Dank strömendem Regen und den üblichen Pausen waren wir kurz nach zehn Uhr morgens dann endlich in der Bleibe für die erste Nacht angekommen: Ibis Paris Saint Denis Stade Sud. Diese liegt unmittelbar neben dem Stade de France, dem mit 80'000 Plätzen grössten Stadion Frankreichs. Glücklicherweise konnten wir schon unsere Zimmer beziehen. Kurz frisch gemacht und schon konnte das Abenteuer Paris City beginnen.
Da wir auf keinen Fall mit dem Auto ins Zentrum der Stadt fahren wollten, hatten wir uns ein preiswertes Hotel möchglichst nah an der Autobahn und an einer RER Station gesucht. So erreichten wir dann auch nach fünf Minuten Fussmarsch den Bahnhof La Plaine - Stade de France. Am Ticketautomaten drückten wir ziemlich hilflos herum, doch zum Glück gab es auch einen bedienten Schalter, wo wir dann unkompliziert zu einer Tageskarte für das ganze Netz des öffentlichen Verkehrs innerhalb Paris kamen. Diese kostete unglaublich preiswerte 5.50 Euro pro Person.
Den Zug Richtung Innenstadt hatten wir leider gerade verpasst, doch dies war absolut nicht tragisch, denn kurz darauf folgte schon der nächste auf der Linie B. Im unterirdischen Labyrinth von Châtelet - Les Halles galt es dann durch unendlich Lange gänge und endlose Rollbänder den Weg zur Metro Linie 1 in Richtung unseres ersten Zieles des Tages zu finden: Le Jardin d'Acclimatation. Dieser liegt rund fünf Gehminuten von der Metrostation Les Sablons entfernt.
Bei leichtem Nieselregen betraten wir kurz vor zwölf Uhr dann endlich den ersten Freizeitpark unserer Tour.
Beim Jardin d'Acclimatation hatte ich eigentlich einen durch und durch schönen Blumengarten mit Blüten in allen Farben erwartet. Doch dem ist weit gefehlt, grüne Wiesen, grünes Buschwerk und grüne Bäumen prägen die Landschaft.
Bunt wird es erst durch die mehr oder auch weniger schön in die Landschaft integrierten Fahrgeschäfte. Betritt man den Park und folgt dem Weg rechts herum, so gelangt man erst zu unzähligen Attraktionen für die ganz kleinen.
Umrandet von diversen Spielbuden findet man dann auch eine Achterbahn, den Soquet Powered Coaster Tacot Express mit wirklich hübsch gestalteten Wagen. Doch leider war bei uns weit und breit kein Operator zu sehen.
Von weitem winkte uns dann ein Angestellter und machte deutliche Zeichen, dass diese Achterbahn aktuell nicht in Betrieb ist. Nun gut, es gibt ja noch zwei weitere Achterbahnen im Park. So zum Beispiel der Reverchon Junior Spinning Coaster Papillons d'Alice, welcher gegenüber des Powered Coasters auf der linken Seite des Weges liegt. Also flux hinüber gelaufen: Steuerpult abgedeckt, kein Mensch weit und breit und ein kleines Schildchen fermé - geschlossen - hing vor dem Eingang. Ja das darf doch nicht wahr sein! Meine Laune war plötzlich auf Keller tiefe abgefallen. Ruhig Blut, denn es soll ja noch eine Achterbahn am anderen Ende des Parks haben. Und siehe da bei Dragon, einer weiteren Soquet Achterbahn, welche nett in ein Gewässer integriert ist, standen sogar zwei Mitarbeiter.
Aber bei unserem Glück bisher hatte das ja noch nichts zu bedeuten. Zaghaft fragten wir die beiden, ob sie denn laufe. Und oh Wunder, die Achterbahn war geöffnet. Tickets für alle gekauft und schon konnten wir den Zug besteigen. Im Jardin d'Acclimatation ist es nämlich so, dass man einen nicht nennenswerten Betrag am Eingang als Eintritt zu entrichten hat, dafür bezahlt man für jede Fahrt praktisch nochmals 2.50 Euro pro Person.
Die Fahrt an sich war ganz nett, wenn auch etwas rauh, als nähme es Soquet nicht so genau mit den Berechnungen. Besonders erwähnenswert bei der Anlage ist der opulent gestaltete Vorbau des Frontwagens in Form eines Drachenkopfs.
Auf unsere Anfrage hin meinten die beiden Mitarbeiter dann auch, dass die weiteren zwei Achterbahnen eigentlich offen sein müssten. Also zurück zum Powered Coaster. Als wir dann wieder davor standen, kam dann auch gleich ein Mitarbeiter, welcher voller Tatendrang die Achterbahn in Betrieb nahm. Natürlich erst mit einer vorhergehenden Testfahrt. Zu unserem Erstaunen schaffte dieser allerdings den Track nicht und blieb vor dem höchsten Punkt der Strecke stehen. Schlussendlich rollte der Zug rückwärts in die Station zurück.
Der Mitarbeiter meinte dann in gebrochenem englisch, dass der Zug kaputt sei, schaltete die Bahn aus und ging frisch fröhlich davon. Lange Gesichter bei uns. Das Pech war also doch nicht abgewendet. Inzwischen hatte es wohl aufgehört zu regnen, aber weil die Schienen noch feucht waren, drehten die Räder des Powered Coasters leider durch.
Zufälligerweise sahen wir dann wie gerade eine Mitarbeiterin zum Spinning Coaster hinlief. Also hin und nachgefragt, und ja, die Bahn würde in 15 Minuten öffnen. Wunderbar, meine Laune besserte sich schlagartig wieder. Doch noch waren wir sie ja noch nicht gefahren. Da gleich in der Nähe der Eingang zur Bootsfahrt Rivière Enchantée lag, bot sich eine Fahrt damit an, um die 15 Minuten kurzweilig zu verbringen.
Von bunten Blumen fehlte auch hier jegliche Spur, stattdessen war grün die dominante Farbe durch und durch. Trotzdem hatten wir unseren Spass, sass man nämlich nicht genau mittig im Boot, neigte sich dieses sogleich zur Seite und es drohte mit Wasser geflutet zu werden.
Anschliessend waren die 15 Minuten effektiv vorbei und der Spinning Coaster machte seine Testfahrten, anschliessend fuhren die ersten Kinder.
Die Bahn machte nicht gerade einen rasanten Eindruck, die Chaisen fuhren recht langsam und von Drehung war auch so gut wie nichts zu sehen. Naja, erst fahren und dann urteilen. Also wieder 2.50 Euro pro Person gleich beim Fahrstand bezahlt und schon griff der Wagen für jeweils zwei Personen in die Kette und fuhr den Lifthill hoch. Bis zum Punkt, wo der Wagen sich dann zu drehen beginnt, war dann die Fahrt auch unspektakulär, doch dies änderte sich schlagartig, als die Drehung freigeben wurde: Die Chaise mit Pascal und mir drin, begann sich wahrlich wild zu drehen. Ja wir hatten wahrlich Spass!
Anschliessend machten wir uns daran, den Park in aller Ruhe komplett zu entdecken. So gab es diverse Tiergehege mit Hasen, Schafen, Kühen und Bären. Ebenso fanden wir eine Voliere mit diversen Vögel. Dazu gab es noch eine Kreutergarten und mittig im Park einen See mit Ansätzen von asiatischem Theming.
Natürlich mussten wir uns auch mal noch stärken, und so kauften wir an einem Stand Baguettes gefüllt mit Käse und einer weiteren Zutat nach Wahl, welche dann erst im Ofen erhitzt wurden. Eigentlich ganz lecker. Leider begann es dann wieder leicht zu Regnen, aber viel gab es ja auch nicht mehr zu sehen. Wir gingen also vom hinteren Ende zurück Richtung Eingang vorbei an dieversen Kinderspielplätzen mit Rutschbahnen und Klettergerüsten, Wasserspielplätzen und manuellen Sandbaggern. Sah übrigens interessanter aus, als es dann beim baggern wirklich war.
Ebenso gibt es noch eine Driving Ranch, wo der Parkbesucher Golfbälle en masse abschlagen kann.
Schlussendlich standen wir wieder beim Eingang. Von hier fährt übrigens auch ein Dampfzug einen Rundkurs, welcher auf Google Earth gar nicht so klein aussieht und grösstenteils ausserhalb des Parkgeländes verläuft.
Nun, es regnete zwar, aber man konnte ja dennoch nochmals kurz beim Powered Coaster vorbeischauen. Also sind wir nochmals hingelaufen und da war gerade eine Horde Kinder und auch ein Mitarbeiter - Testfahrt. Und wieder hat der Zug die Strecke nicht geschafft, doch dieser Mitarbeiter war etwas motivierter und hat einen Vorgesetzten gerufen. Der hat dann wie wild am Steuerpult rumgedrückt und Testfahrt um Testfahrt gestartet. Doch immer und immer wieder rollte der Zug zurück. Doch dann auf einmal, der Zug schaffte die Strecke, Freigabe für uns Besucher, ein Wunder? Fahrt bezahlt, Platz genommen, Bügel zu und los gings, jetzt hiess es Daumen drücken, dass der Zug die Strecke schafft und wirklich, zwar super langsam und mit Müh und Not kroch er dahin, aber er schaffte es über den Hügel und wir wurden auch noch mit satter (unerwarteter) Airtime belohnt. Klasse, doch noch "alles" gefahren, das Schicksal meinte es doch gut mit uns.
Und so verliessen wir gut gelaunt den Park und machten uns auf in Richtung Metrostation, denn wir wollten ja noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten besuchen.
Fortsetzung folgt.
Wer gerne weitere Bilder vom Jardin d'Acclimatation sehen möchte, findet diese in unserer Bildergalerie.
Ebenso gibt es ein Video von unserem Aufenthalt im Jardin d'Acclimatation zum downloaden: High Quality 27mb - Low Quality 7mb. Der DivX Codec wird benötigt.
#2, Tag 1: Eiffelturm
Geschrieben von Puffi am 23-Jun-07 um 16:10 Uhr
Letzte Bearbeitung am 23-Jun-07 um 16:20 Uhr ()
Weiter ging es auf unserer Reise. Von Les Sablons namen wir die Metro Linie 1 bis Charles de Gaulle - Étoile und von da aus dann die Linie 6 bis zur Station Bir-Hakeim. Schon von der Brücke über die Seine sah man aus der Metro bereits das Bauwerk unserer Begierde: der Eiffelturm, rund 300m hoch und 120 Jahre alt. Ich war schlichtweg begeistert vom Zauber, den der gigantische Eiffelturm ausstrahlt.
Doch bevor es mit einem der zweistöckigen Schrägaufzügen von Otis (!) direkt hoch auf die zweite Etage ging, war erstmal anstehen angesagt.
Nach 45 Minuten haben wir die Kasse endlich erreicht und die Tickets gekauft. Dann ging es recht schnell und wir standen im Aufzug dichtgedrängt mit anderen Touristen. Komisch sind die Geräusche, die der Aufzug von sich gibt, wenn man auf diesen wartet. Man könnte wahrlich meinen, dass der Lift von der Firma S&S persönlich gebaut wurde. Gemächlich ging es dann innerhalb einer Minute hoch auf die 115m hohe zweite Etage. Kurz ein Poserfoto gemacht,...
... und schon standen wir in der nächsten Anstehschlage für den finalen senkrechten Lift hoch auf die 276m hohe dritte Etage. Lange warten mussten wir hier aber nicht, denn gleich vier Gondeln bringen einem innerhalb von rund 90 Sekunden nach ganz oben. Nur schon diese Fahrt durch das eiserne Gerüst des Turmes mit den immer kleiner werdenden Häusern unten war ein Erlebnis schlechthin. Oben angekommen befanden wir uns erst auf einer komplett verglasten Aussichtsplattform. Über eine schmale Treppe erreichten wir dann die offene Aussichtsplattform. Wobei ganz offen stimmt nicht, zur eigenen Sicherheit ist diese vergittert, was aber überhaupt nicht stört. Trotz leichtem Nieselregen, teilweise starkem Wind und eingeschränkter Aussicht war ich vom Ausblick und der Höhe einfach nur beeindruckt. Die 11.50 Euro haben sich auf jeden Fall gelohnt (wer es minimalst günstiger mag, darf auch gerne bis zur zweiten Etage hochlaufen).
Selbstverständlich nutzten wir den Moment für einen Sightseeing Quicky, denn mehr Sehenswürdigkeiten von Paris lagen aus Zeitgründen nicht drin.
Notre Dame:
Arc de Triomphe:
Und weiteres:
Anschliessend ging es mit dem Lift wieder nach unten in die zweite Etage, wo wir nochmals einen Blick über Paris warfen, bevor wir mit dem Schrägaufzug - dieses mal in einem anderen Pfeiler - zurück auf festen Boden schwebten.
Ich kann es nur jedem empfehlen, einmal hoch auf den Eiffelturm zu fahren. Es war einfach nur beeindruckend. Eine meisterhafte Leistung haben die Konstrukteure und Bauarbeiter vor 120 Jahren vollbracht. Das durch die unzähligen Verstrebungen und Verzierungen doch sehr filigran wirkende Bauwerk sieht wirklich schön aus. Kaum auszudenken, dass die Pariser den Turm anfänglich als hässlich empfanden und diesen 1909 wieder abbrechen wollten.
Fortsetzung folgt.
Für die Freunde der bewegten Bilder gibt es ein Video (Onride ) von der Fahrt hoch auf den Eiffelturm:
High Quality 36mb - Low Quality 10mb Es wird wie immer bei Lifthill.net der DivX Codec benötigt.
#3, RE: Tag 1: Eiffelturm
Geschrieben von Krummbein123 am 23-Jun-07 um 18:11 Uhr
>Selbstverständlich nutzten wir den Moment für einen Sightseeing Quicky, denn mehr
>Sehenswürdigkeiten von Paris lagen aus Zeitgründen nicht drin. Das ist schade, da Paris dann doch etwas mehr zu bieten hat, als Eiffelturm und Jardin d'acclimation.
MfG Krummbein123
Liebklicken!
#5, RE: Tag 1: Eiffelturm
Geschrieben von Puffi am 26-Jun-07 um 19:35 Uhr
>Das ist schade, da Paris dann doch etwas mehr zu bieten hat, als Eiffelturm und Jardin
>d'acclimation.Stimmt, die Foire du Trône.
Man muss natürlich zwischen einer Städtereise und einer Parktour ganz klar unterscheiden. Jardin d'Acclimatation und Foire du Trône waren dieses Mal unser Ziel und nicht die Stadt selber. Somit ist der Eiffelturm als kleiner Bonus zu betrachten, der gerade passend auf dem Weg lag.
#4, RE: Tag 1: Eiffelturm
Geschrieben von flyer am 25-Jun-07 um 11:46 Uhr
Letzte Bearbeitung am 25-Jun-07 um 11:48 Uhr ()
Einen Preisunterschied von 11,50 (Aufzug ganz hoch) bzw 7,80 (Aufzug 2. Etage) zu 4,00 (Treppe bis 2. Etage) findest du minimal? Gerade für Wiederholungsbesuche finde ich das doch ein gutes Angebot, da sich an der Aussicht nicht wirklich mehr groß was ändert bis ganz hoch (nur die Schwamkung des Turms spürt man da oben besser ). Positiver Nebeneffekt: Man spart sich meist die Wartezeit, steht satt 60 min nur 10 min an.
Ich empfehle übrigens auch den Aufzugfahrern immer doch zumindest eine Etage zu Fuß runter zu laufen, da diese kleine Eisentreppe durch das Stahlgerüst der Pfeiler doch ein ganz anderes Erlebnis als ein Aufzug ist.Ich kann mich übrigens nur anschlißen: Schade, dass ihr nicht mehr von dieser wunderbaren Stadt mitbekommen habt, für mich ist Paris die bisher schönste Stadt.
Noch ein kleiner Tipp für alle eiligen: Auch der Tour Montparnasse (dieses schwarze, hässliche, einzige Hochhaus mitten in der City) hat in 210 m Höhe eine Aussichtsplattform auf dem Dach. Vorteile: keine Wartezeit, etwas günstiger (9,50) und man hat sogar den Eiffelturm im Blick.
#6, Tag 1: Foire du Trône
Geschrieben von Puffi am 26-Jun-07 um 21:13 Uhr
Inzwischen war ich, abgsehen von den 1.5h Schlaf in der Nacht der Abreise schon knapp 36h auf den Beinen. Den anderen drei ging es nicht anders. Doch es stand ja noch ein Highlight an. Müde ging es zurück vom Eiffelturm mit einem kurzen Fussmarsch zur Metrostation Bir-Hakeim. Von da aus fuhren wir mit der Linie 6 bis Daumesnil, wo wir dann auf die Linie 8 wechselten weiter bis zur Station Porte Dorée. Weisse Zettelchen mit Aufdruck zeigten uns den Weg und nach kurzer Zeit standen wir dann auch am Eingang zur wohl grössten Kirmes Frankreichs, die während zwei Monaten ununterbrochen stattfindet: Foire du TrôneEine breite Strasse führte über den ganzen Platz, links und rechts standen unzählige Buden und Fahrgeschäfte. Weit in der Ferne drehte ein Riesenrad seine Runden. Was gibt es schöneres als eine dermassen grosse Kirmes für einen Kirmesfan wie mich? Also auf ins Abenteuer!
Sofort sind uns die doch etwas sonderbaren Losbuden aufgefallen. Vielerorts gab es Spielkonsolen, TV-Geräte und andere Dinge zur Unterhaltung zu gewinnen.
Oder eben sogar ganz kleine Motorräder.
Doch unser Glück haben wir nicht versucht, denn wir kamen schliesslich wegen der vielen Fahrgeschäfte.
Jamming, die doch etwas aussergewöhnlichere Achterbahn. Per Reibradantrieb geht es über eine Spirale hoch, anschliessend fährt (holpert!) der Zug nur durch die Schwerkraft angetrieben den Schienen entlang durch mehrere Kurven. Der Clou: Die Gondeln können vom Operator mittels Joystick jederzeit so gedreht werden, wie es ihm gerade passt. Und so fuhren wir die erste runde komplett rückwärts, die zweite dann immer abwechselnd links und rechts drehend und zur finalen dritten Runde drohte uns dann die "rotation intégrale infernale". - Ja ich habe gelitten, und wie! Und ich werde auch nie wieder zusteigen.
Bisher nur auf Bildern gesehen, nun endlich auch in Realität: Typhoon, der Starflyerverschnitt mit der etwas anderen Flugposition. Die Fahrgäste mussten sich erst in fledermausähnliche Anzüge zwängen, bevor sie an die Stahlseile gehängt wurden. Anschliessend fliegt man liegend mit Blick nach unten durch die Lüfte. Ausprobiert haben wir es nicht.
Muss man da auch spezielle Socken anziehen, oder sollten die einfach mal gewaschen werden?
Mehr davon bitte!
Von weitem sah man sie, nun standen wir davor.
King, die Soquet Achterbahn
Seit die Bahn vor nicht langer Zeit mit Schulterbügeln nachgerüstet wurde, las man leider nicht mehr so viel gutes von ihr.
Dennoch wagte ich es in die hinterste Reihe und sämtliche Erwartungen wurden übertroffen. Die Bahn fährt vielleicht nicht gerade butterweich, dennoch habe ich keinen Schlag abbekommen und stieg mit einem breiten Lächeln aus. Mir hat's gefallen. Leider waren die beiden in der ersten Reihe nicht meiner Meinung.
Diese doch schon etwas ältere Achterbahn Infernal Toboggan war die Überraschung des Abends und machte richtig Spass.
Faster, harder, Move in Top!
Nach diversen Fahrten probierten wir zum Schluss noch das Spinning Raft Rio Rapidos des Herstellers Reverchon aus.
Schon von weitem winkten die Mitarbeiter mit Plastikregenmäntelchen. Das konnte nichts gutes verheissen.
Ja es wurde nicht zu viel versprochen. Die niedrigen Ränder des Rundbootes konnten das Wasser keinesfalls zurück halten und es wurde regelrecht geflutet. Nass bis auf die Unterhose war mein Fazit, aber hat gefallen.
Die Foire du Trône war wegen ihrer Grösse und den unendlich vielen verschiedenen Fahrgeschäften wirklich ein Erlebnis. Schade nur, dass wir auch hier hi und da leichten Nieselregen über uns ergehen lassen mussten. Dies war auch der Grund, warum die Kirmes so gut wie keine Besucher hatte und dadurch natürlich die Geschäfte wenig gefahren und rekomandiert wurden, was natürlich die Atmosphäre dämpfte.
Nun wir hatten noch eine Stunde Heimweg mit dem öffentlichen Verkehr vor uns. Also zurück zur Metrostation, mit der Linie 8 bis Bastille, umgestiegen auf die Linie 1 bis Châtelet - Les Halles, von wo es dann mit der RER zurück nach La Plaine - Stade de France ging. Im McDonald's gleich neben dem Ibis haben wir dann noch schnell ein Menu zu uns genommen, bevor wir endlich endlich nach gefühlten unendlich vielen Stunden auf den Beinen müde nach 22.00 Uhr im Hotelzimmer die verdiente Bettruhe fanden.
Fortsetzung folgt.
Weitere unzählige Bilder von der Foire du Trône gibt es in der passenden Fotogalerie.
Ebenso gibt es auch ein Video von der Foire du Trône: High Quality 26mb - Low Quality 7mb Es wird der DivX Codec benötigt.
#7, RE: Tag 1: Foire du Trône
Geschrieben von Mat am 27-Jun-07 um 12:49 Uhr
>Sofort sind uns die doch etwas sonderbaren Losbuden aufgefallen. Vielerorts gab es
>Spielkonsolen, TV-Geräte und andere Dinge zur Unterhaltung zu gewinnen. Diese Losbuden mit den verlockenden Gewinnmöglichkeiten Plasma-TV - Playstation3 - IPOds usw. sind uns auch auf der Foire du Nancy aufgefallen.
An einem Stand musste man z.B. einen hauchdünnen Faden mit einem Luftgewehr durchschießen.
Aber mal ehrlich:Habt ihr jemals einen Besucher mit einer PS3 oder nem Riesen-Plasma-TV unterm Arm heimgehen sehen?
Was würde so ein Schießbuden-Besitzer machen, wenn der örtliche Scharfschützen-Verein auf Betriebsausflug um die Ecke kommt?!
Gruß
Mat
::Lifthill.net::
#8, RE: Tag 1: Foire du Trône
Geschrieben von JanKiel am 27-Jun-07 um 13:03 Uhr
Hi!Zunächst: Danke für die Fotos an den Threadbesitzer
Auf der Fouer in Luxemburg sind ja auch oft französische Schausteller. Ich habe schon oft Leute mit "geilen" Preisen rumlaufen sehen da, aber öfter natürlich mit STofftieren und Plastiksäbeln, Rosen und Minimalsets:-)
Sehr amüsant in diesem Zusammenhang ist das "Piercen" der Gewinne finde ich - manchmal hat ein Gewinn 10 Zettel mit dem Namen der Bude dran, man läuft dann munter Werbung
Hat immer noch den Dinner-for-one-Teppich im Auto: Jan
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"RESPEKT, das Dingen rockt wie die Seuche"