Tag 3 - mein Bruder wollte unbedingt Wet'n'Wild (direkt neben der Movie World) besuchen, und da mich selbst Typhoon Lagoon und Blizzard Beach nur auesserst schwer ueberzeugen konnten (bin nun mal keine Wasserratte), habe ich mich stattdessen notgedrungen in den dritten Park an der Gold Coast begeben: Sea World. Etwas abseits von den anderen beiden Parks und naeher an der eigentlichen Stadt, direkt am Wasser - sehr schoen:
Wenn ich das richtig recherchiert habe, hat dieser Park trotz des Namens wie ueblich gar nichts mit seinen amerikanischen Kollegen zu tun, stammt aus dem Jahre 1958 und wurde 1971 in "Sea World" umgetauft. Mittlerweile gehoert Sea World, wie auch Wet'n'Wild und die Movie World zu "Warner Bros. & Village Roadshow". Und wenn jetzt noch jemand fragt, wieso Burger King in Australien "Hungry Jack's" heisst und der australische Supermarkt "Woolworths" absolut gar nichts mit seinen europaeischen Pendants zu tun hat - Down Under ist offenbar alles moeglich.
Gleich nach dem Eingang stolpert man praktisch ins Wasserski-Stadium, das irgendwie unguenstig plaziert ist. Der Park hat ein seltsames, langgestrecktes Layout, und die rechte Seite des Ufers am See ist nicht begehbar, was die Sache kompliziert:
Fest entschlossen, an diesem Park keinerlei Freude zu haben und lediglich einen Tag todzuschlagen tappte ich also in die obligatorische Otter- und Seeloewenshow, die in irgendeinem Tempel auf der Suche nach irgendeinem Artefakt waren. Dummerweise war die Show auesserst unterhaltsam und ziemlich amerikanisch - und irgendwie wurden die Verwandschaften zur Original-Seaworld im Laufe des Tages nicht weniger. Wenn die Parks also auch angeblich nichts miteinander zu tun haben, "inspirieren" laesst man sich offenbar gerne.
Shows in australischen Parks sind in der Offseason uebrigens meistens nur einmal am Tag, so dass sich automatisch eine bestimmte Runde durch den Park ergibt. Dankbar, keinerlei Hirnschmalz verschwenden zu muessen folgte ich also der Menge zurueck zur Wasserskishow. Die hatte ein ulkiges Sixties-Thema und war aehnlich schoen-grottig wie das Aequivalent im Holiday Park. Ganz annehmbar.
Es folgte der Test des oertlichen AYCE-Buffets (Praedikat: Besser als in Dreamworld, also sein Geld wert, wenn auch nicht gerade ueberragend) sowie das Abspulen der restlichen Attraktionen. Gefahren bin ich davon gar nix, weil ich lieber die Sonne genossen habe.
Aber es gibt einen Arrow-Corkscrew (ach nee) am Strand mit schoener Queue durch eine Piratenfestung - die Fahrt scheint jedoch absoluter (schlechter) Standard zu sein:
Sowie einen Log Flume und einen Spillwater, sehr schoen in einen Vulkan integriert, der sogar ab und an ausbricht:
Dann waere da noch ein Kinderbereich, der, wie in Australien ueblich, eine nette Lizenz besitzt (kein Wunder, ist ja Warner/Village) - der "Cartoon Network Cartoon Beach":
Und zu guter Letzt die erste Monorail Australiens aus dem Jahre 1986 - sogar mit zweiter Haltestelle am "Sea World Nara Resort", dem parkeigenen Hotel. Irgendwie hatte es das "Flair" vom Contemporary in Disney World, welches ueberhaupt wahrscheinlich jemand damals besucht hatte und daher unbedingt eine Monorail fuer diesen kleinen Park wollte.
Nach einer Runde, und mit ca. 2 Stunden vor mir, die es noch todzuschlagen galt, stieg ich dann wieder aus und wollte mich auf den Weg machen zur letzten verbliebenen Show - keine Ahnung, was das ueberhaupt war. Doch der Parkgott musste mich schon den ganzen Tag lachend verfolgt haben und bereitete mir den groessten Zufall meines Lebens - waehrend ich gedankenverloren ueber eine Holzbruecke schlappte hoere ich da doch glatt ein "Nils - bist Du das? Was machst Du denn in Australien" und erblickte eine ehemalige Kollegin aus Orlando! Ich darf die Chancen fuer diese Zufallsbegegnung in Australien (!) an der Gold Coast (!!) in einem Freizeitpark (!!!) mal kurz hochrechnen: 37759827 : 1 und mit Stolz vermelden: Disney-Castmember sind wirklich ueberall!
Naja, jedenfalls hatte sich dann der Rest des Parks erledigt und wir haben noch ein oder zwei Stuendchen geplaudert. Ich hatte von ihr nur noch gehoert, dass sie irgendwann nach Australien wollte, und das waren meine letzten Infos. Hatte sich der Ausflug nach Seaworld also doch noch gelohnt
Bleibt abschliessend zu sagen, dass auch dieser Park sehr schoen und gepflegt war - vielleicht sogar am besten. Es gab die ueblichen Seaworld-Aquarien (wenn auch keinen Shamu oder generell Wal), qualitativ annehmbare Shows, und sogar die eine oder andere Attraktion und einen Wasserpark-Teil. Bei dem schoenen Wetter ein guter Zeitvertreib, auch wenn einen natuerlich nichts aus den Socken haut - von der einen oder anderen Zufallsbegegnung vielleicht mal abgesehen